Das rechtliche Konzept der Familienbesteuerung
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Das rechtliche Konzept der Familienbesteuerung
Schriften zum Steuerrecht, Vol. 47
(1994)
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Seit dem Erscheinen des ersten Bandes im Jahre 1965 hat sich die älteste lebende Schriftenreihe auf dem Gebiet des Steuerrechts ein hohes Ansehen erworben. Prominente Universitätsprofessoren und Steuerpraktiker haben ihre frühen Arbeiten (insb. Dissertationen) mit wegweisenden Erkenntnissen in den »Schriften zum Steuerrecht« veröffentlicht.Steuerrechtswissenschaft ist eine in hohem Maße praktische Wissenschaft. Während sich die Steuergesetzgebung im Widerstreit fiskalischer und privater Interessen immer weiter von einer Ordnung des Rechts entfernt, begegnet die Rechtswissenschaft stets neuen Herausforderungen, das Steuerrecht dogmatisch zu strukturieren und für die Steuerpraxis handhabbar zu machen. Dazu leisten die »Schriften zum Steuerrecht« einen wichtigen Beitrag.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
1. Kapitel: Grundlegung | 19 | ||
A. Einleitung | 19 | ||
B. Das Recht als Wertordnung | 22 | ||
I. Die Wertgebundenheit des Rechts | 22 | ||
1. Werterfahrung | 22 | ||
2. Die Frage nach der Herkunft von Wertvorstellungen | 23 | ||
3. Der Konsens als Grundlage einer gültigen Wertordnung | 24 | ||
4. Rechtsstaatliche Verfassungen und völkerrechtliche Verträge als klassische Ausdrucksformen gesamtgesellschaftlicher Einigung | 25 | ||
II. Die Eigenart des Steuerrechts: Zwischen öffentlichem Eingriffsverwaltungsrecht, interventionistischem Wirtschafts- und Sozialrecht und ökonomischem Wirkungsfaktor | 29 | ||
C. Die Einheit der Rechtsordnung und das gemeinsame Fundament der Steuerwissenschaften | 30 | ||
I. Fünf Kriterien, die ein Steuersystem nach weitverbreiteter ökonomischer Auffassung erfüllen sollte | 34 | ||
II. Berührungspunkte zwischen neutraler Besteuerung und Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit | 37 | ||
III. Unvereinbarkeit der Forderung nach Wertfreiheit mit der Steuerrechtsordnung | 38 | ||
D. Die Umsetzung von Gerechtigkeitsentscheidungen anhand des grundgesetzlichen Wertesystems und des Systems steuerrechtlicher Sachgesetzlichkeiten | 40 | ||
2. Kapitel: Der Grundrechtsschutz der Familie im Steuerrecht | 42 | ||
A. Der Schutz der Familie nach Art. 6 Abs. 1 GG | 42 | ||
I. Verbindlicher verfassungsrechtlicher Schutz einer autonomen Familie | 42 | ||
II. Ehe und Familie als Grundrechtsträger | 44 | ||
1. Einbeziehung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft in den Schutzbereich der Ehe? | 44 | ||
a) Gleichstellung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft mit der Ehe, wo es um die Messung von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit im weitesten Sinne geht | 47 | ||
b) Mangelnde Tragfähigkeit spezifischer stabilisierender Elemente der Ehe | 50 | ||
c) Fazit: Weitestgehende Angleichung der nichtehelichen Lebensgemeinschaft im Hinblick auf den Schutzbereich des Art. 6 Abs. 1 GG; Gleichbehandlung wirtschaftlich gleicher Sachverhalte | 50 | ||
2. Weiter Familienbegriff | 52 | ||
3. Gleichordnung von Ehe und Familie oder Vorrang der Familie? | 54 | ||
III. Renaissance der Familie in Europa mittels des Familienschutzes im Steuerrecht? | 56 | ||
IV. Besonderer staatlicher Schutz: Förderungsgebot und Benachteiligungsverbot, Art. 6 Abs. 1 GG und Art. 6 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 3 Abs. 1 GG | 60 | ||
1. Die Bedeutung und die Instrumente der Familienförderung | 60 | ||
2. Die Unterscheidung Fiskalzwecknormen/Sozialzwecknormen als sachgerechte Abgrenzungsformel | 61 | ||
3. Der Inhalt des Benachteiligungsverbots | 62 | ||
B. Der Schutz der Familie aufgrund von Art. 3 Abs. 1 GG | 63 | ||
I. Die Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit als Vergleichsmaßstab im Rahmen der Prüfung des Gleichheitssatzes | 63 | ||
II. Die existenznotwendigen Ausgaben und die Unterhaltspflichten als Bestandteile der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit | 65 | ||
III. Zur Bedeutung des Gleichheitspostulats bei Sozialzwecknormen | 66 | ||
C. Die realitätsgerechte Berücksichtigung des Existenzminimums sowohl für Eltern als auch für Kinder | 68 | ||
I. Familienschutz aus der Würde des Menschen, Art. 1 Abs. 1 GG | 69 | ||
1. Art. 1 GG als Fundament aller Wertsetzung | 69 | ||
2. Art. 1 Abs. 1 GG als sedes materiae des allgemeinen Subsidiaritätsgrundsatzes | 72 | ||
II. Besteuerungsrestriktionen aufgrund des Eigentumsschutzes, Art. 14 GG | 76 | ||
III. Hilfsweiser Schutz aufgrund der allgemeinen Handlungsfreiheit, Art. 2 Abs. 1 GG | 80 | ||
IV. Rechtfertigung aus dem Sozialstaatsprinzip, Art. 20 Abs. 1, 28 Abs. 1 GG | 81 | ||
3. Kapitel: Die Verwirklichung des Benachteiligungsverbots der Ehe und der Familie | 83 | ||
A. Die realitätsgerechte Berücksichtigung eines Existenzminimums bei der Einkommensteuer | 83 | ||
I. Uneinigkeit, welche Normen existenznotwendigen Lebensbedarf freistellen | 83 | ||
II. Bedenken gegenüber der vom Bundesfinanzhof vertretenen und durch das Bundesverfassungsgericht fortgeführten “Verbleibenstheorie” | 86 | ||
III. Zwischenergebnis | 87 | ||
IV. Blick auf die geschichtliche Entwicklung der steuerlichen Berücksichtigung des “Existenzminimums” | 88 | ||
1. Zeugnisse über das Existenzminimum im Altertum | 88 | ||
2. Freistellung existenznotwendigen Lebensbedarfs im Mittelalter | 91 | ||
3. Das Existenzminimum in den Gesetzen der Neuzeit | 92 | ||
V. Die gegenwärtigen internationalen Existenzminimumnormen | 100 | ||
1. Die Weiterentwicklung des deutschen Grundfreibetrages | 100 | ||
2. Das steuerliche Existenzminimum der EG-Mitgliedstaaten und ausgewählter anderer Länder | 102 | ||
VI. Quantifizierung des existenznotwendigen Lebensbedarfs | 105 | ||
1. Überholte und ungeeignete Versuche | 105 | ||
2. Orientierungsmaßstäbe der Bemessung steuerrechtlicher Existenzminimumnormen: Sozialhilferecht oder Zivilrecht (Unterhaltsrecht) oder Pfändungsfreigrenzen? | 106 | ||
a) Anknüpfung des belastenden Steuereingriffs an die vom Individualisierungsgrundsatz beherrschte Sozialhilfegewährung? | 110 | ||
b) Bedarfsbemessungssystem und Parlamentsvorbehalt | 112 | ||
c) Berechnung des sozialhilferechtlichen Existenzminimums | 112 | ||
(1) Der Inhalt des “Statistik”-Bedarfsbemessungssystems | 115 | ||
(2) Existenzminimum einer vierköpfigen Familie nach der Sozialhilfe und den Ausgabenberechnungen des Statistischen Bundesamts | 118 | ||
(3) Berechnung der Beträge für Einzelpersonen/Ehegatten | 120 | ||
(4) Übersichten zu den Ergebnissen der Berechnungen | 122 | ||
d) Das Familienexistenzminimum nach unterhaltsrechtlichen Größen | 123 | ||
(1) Unterhaltsrechtlicher Selbstbehalt von Ehegatten | 124 | ||
(2) Regelbedarf des Kindes | 126 | ||
e) Der Vergleich mit den Pfändungsfreigrenzen der Zivilprozeßordnung | 128 | ||
f) Gegenüberstellung des sozialhilferechtlichen, des unterhaltsrechtlichen und des zwangsvollstreckungsrechtlichen Familienexistenzminimums | 129 | ||
3. Abzüge von der Steuerbemessungsgrundlage oder von der Steuerschuld oder Gewährung von Bürgergeld (negative Steuer)? | 131 | ||
a) Abzug von der Steuerbemessungsgrundlage oder von der Steuerschuld? | 131 | ||
(1) Gerechtigkeitsfunktion der Bemessungsgrundlage versus Tarifmodifikationsdenken | 133 | ||
(2) Konsumorientiertes Steuersystem versus Kapitaleinkommensteuersystemdenken | 139 | ||
b) Die Wirkung des Grundfreibetrages | 144 | ||
c) Der Einwand, Abzüge von der Bemessungsgrundlage begünstigten zu große Einkommensteile | 146 | ||
d) Der Vorschlag eines Bürgergeldes (negative Einkommensteuer) | 147 | ||
e) (Grund)Freibeträge für das Familienexistenzminimum | 150 | ||
f) Zusammentreffen mehrerer Existenzminimumnormen, Kumulationsabbau | 152 | ||
4. Die Haushaltsersparnis der nichtehelichen Lebensgemeinschaft | 153 | ||
B. Die realitätsgerechte Berücksichtigung von Unterhaltsverpflichtungen | 155 | ||
I. Regelungen hinsichtlich der Einkommensteuerbemessungsgrundlage | 156 | ||
1. Die Berücksichtigung des Transfers steuerlicher Leistungsfähigkeit durch Familienrealsplitting | 156 | ||
a) Verringerte steuerliche Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten; Steuerpflicht der Unterhaltsbezüge | 156 | ||
b) Abzugsverbot durch § 12 Nrn. 1, S. 1; 2 EStG? | 163 | ||
2. Zur Beurteilung der Ehegattenbesteuerung | 166 | ||
a) Erwerbs- und Verbrauchsgemeinschaft; hälftige Zurechnung | 170 | ||
b) Ausgestaltung des gesetzgeberischen Gestaltungsspielraums hinsichtlich der traditionell diskutierten Kritikpunkte | 171 | ||
c) Neue Gestaltungsimpulse für den Steuergesetzgeber angesichts des gesetzlichen Güterstandes der ehemaligen DDR: tarifliches Ehegattensplitting bei Errungenschaftsgemeinschaft | 174 | ||
3. Vorschlag zur Besteuerung von Unterhaltsgemeinschaften: Realsplitting bei Zugewinngemeinschaft und bei gefestigter nichtehelicher Lebensgemeinschaft | 177 | ||
4. Steuerverfahrensrechtliche Anerkennung von nichtehelichen Lebensgemeinschaften; Kritik des Österreichischen Entwurfs eines Familienmaßnahmengesetzes | 180 | ||
II. Die Gestaltung des Einkommensteuertarifs | 183 | ||
1. Obere Proportionalzone; Progressionszone | 184 | ||
2. Abschaffung der unteren Proportionalzone zugunsten einer über das Existenzminimum hinausreichenden Verschonungszone | 185 | ||
3. Reformvorschläge mit tariflichem Familiendivisorensplitting | 187 | ||
a) Das französische Beispiel | 187 | ||
b) Stellungnahme gegen das Divisorensplitting | 190 | ||
III. Einzelne Regelungen des Einkommensteuerrechts zur Berücksichtigung fremden Lebensbedarfs | 191 | ||
1. Der Ehegattenunterhalt | 191 | ||
a) Der allgemeine Abzug von Unterhaltsaufwendungen nach § 33a Abs. 1 EStG | 191 | ||
b) Gemeinschaftlicher regelmäßiger Lebensbedarf bei nicht dauernd getrennt lebenden Ehegatten | 192 | ||
c) Der speziellere Geschiedenen-/Getrenntlebendenunterhalt, § 10 Abs. 1 Nr. 1 EStG | 193 | ||
d) Vorsorgeaufwendungen für Versicherungen, die auch den anderen Ehegatten begünstigen im Rahmen der Höchstbeträge | 193 | ||
e) Der Abzug von Aufwendungen für die Ausbildung/Weiterbildung des Ehegatten, § 10 Abs. 1 Nr. 7 EStG | 194 | ||
2. Der Kindesunterhalt | 194 | ||
a) Der Kinderfreibetrag, § 32 Abs. 6 EStG | 194 | ||
b) Der Haushaltsfreibetrag, § 32 Abs. 7 EStG | 197 | ||
c) Der Schulgeldabzug, § 10 Abs. 1 Nr. 9 EStG | 198 | ||
d) Der Unterhaltsfreibetrag für Kinder unter den Voraussetzungen des § 33a Abs. 1 EStG | 198 | ||
e) Der Ausbildungsfreibetrag, § 33a Abs. 2 EStG | 199 | ||
f) Außergewöhnliche Belastungen wegen Krankheit und Körperbehinderung, §§ 33a Abs. 3; 33b Abs. 5, 6 EStG | 199 | ||
g) Der Abzug von Kinderbetreuungskosten, § 33c Abs. 1, 5 EStG | 199 | ||
h) Die Senkung der zumutbaren Belastung, § 33 Abs. 3 EStG | 201 | ||
i) Kindbedingte Korrekturen der Bemessungsgrundlage für die Annexsteuern (§ 51a EStG) und der Einkommensgrenzen in Förderungsgesetzen | 201 | ||
4. Kapitel: Die Verwirklichung des Förderungsgebots von Ehe und Familie | 202 | ||
A. Vorausgehende familienbezogene Steuerbefreiungen, § 3 EStG | 204 | ||
B. Das Instrument des Kindergeldes | 206 | ||
I. Kindergeld als Instrument der Einkommensteuer | 207 | ||
II. Die Vorschläge der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands: Erhöhung des Kindergeldes; Abschaffung des Kinderfreibetrages | 209 | ||
1. Das verfehlte “Ausscheren” aus der Gesamtheit der Definitionen einer sachgerechten, wertenden Einkommensteuerbemessungsgrundlage | 211 | ||
2. Die teure Degradierung des Kindergeldes zu einem Appendix zwingender steuerlicher Entlastung und des Tarifverlaufs | 213 | ||
3. Mangelnde Transparenz der Kindergeldlösung | 215 | ||
4. Verwerfungen zwischen bedürftigkeitsunabhängigem Kindergeld und bedürftigkeitsabhängigem Kindergeldbetrag der Sozialhilfe | 215 | ||
III. Mängel der neuen Vorschriften des Steueränderungsgesetzes 1992 hinsichtlich des Kinderlastenausgleichs | 216 | ||
IV. Revitalisierung der Familienausgleichskassen? | 217 | ||
C. Förderungsleistungen in der Einkommensteuerbemessungsgrundlage | 220 | ||
I. Sonderausgabenabzug der Aufwendungen für ein hauswirtschaftliches Beschäftigungsverhältnis, § 10 Abs. 1 Nr. 8 EStG | 220 | ||
II. Wohnungsbauförderung nach § 10e EStG als Voraussetzung für § 34f EStG | 221 | ||
III. Quasi-Sonderausgabenabzug wegen an Angehörige unentgeltlich überlassener Wohnungen gemäß § 10h EStG (StÄndG 1992) | 221 | ||
D. Förderung durch Abzüge von der Steuerschuld | 222 | ||
“Baukindergeld” nach § 34f EStG | 222 | ||
Zusammenfassung der Ergebnisse | 223 | ||
Summary of the Main Scientific Results | 228 | ||
Anhang | 233 | ||
A. Grundsätze der Familienbesteuerung im internationalen Vergleich | 233 | ||
B. Literaturverzeichnis | 235 | ||
C. Materialien | 262 | ||
D. Verzeichnis der Gerichtsentscheidungen | 263 | ||
E. Stichwortverzeichnis | 268 |