Logos - Heidegger liest Heraklit
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Logos - Heidegger liest Heraklit
Philosophische Schriften, Vol. 42
(2001)
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Abstract
Die Fragmente des Vorsokratikers Heraklit von Ephesos sind eines der bedeutendsten Dokumente des Anfangs des abendländischen Denkens. In Heideggers Auslegung wird deutlich, inwiefern dieser Anfang nicht den Charakter des »Archaischen« und alsbald Überwundenen hat, sondern die Eröffnung der für das Abendland $aweitesten$z Sinndimension bedeutet. Diese Dimension - von Heraklit u. a. als $aphysis$z und $alogos, kosmos$z und $aharmonia$z gedacht - ist insofern die weiteste, als sie allem Denken, das aus dem Anfang hervorgeht, ohne dessen Weite wieder einzuholen, vorgeordnet bleibt, d. h. seine sinnmäßigen Möglichkeiten umgrenzt.Das Denken, das sich in einem solchen nachgeordneten Bezug zum Anfang hält, nennt Heidegger $ametaphysisch.$z In seinem Versuch, dem frühgriechischen Anfang seine Weite zu lassen und so zugleich die Metaphysik in ihre Wesensgrenzen zurückzustellen, soll sich aber die $agegenwärtig$z maßgebliche Dimension erschließen, in der jene erste Erfahrung des Anfangs sich vertieft und die ein gegenüber dem vormetaphysischen und metaphysischen gewandeltes Denken verlangt. Die Auslegung läßt sich daher in die äußerste Anerkennung des als $aphysis$z und $alogos$z gedachten $aGrundes$z ein, damit in klarer Abgrenzung davon die Dimension der $aabgründigen$z Lichtung vertrauter und gangbar werde. In der Radikalität der Einsicht in die für die Moderne notwendige vertiefende Absetzung vom vorgeordneten griechischen Anfang trifft Heidegger sich mit dem Geschichtsdenken Hölderlins.Der Autor zeichnet diese Auseinandersetzung - auch unter Rückgriff auf von Heidegger nicht behandelte Fragmente - in den leitenden Aspekten nach. Dazu werden ergänzend Hauptgedanken der Vorsokratiker Anaximander von Milet und Parmenides von Elea dargestellt. Im Ausgang von der Umgrenzung des heraklitischen $alogos$z wird abschließend ein Hinweis zu dem neu zu denkenden Wesenszusammenhang von (Ab-)Grund, Mensch und Sprache gegeben.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorbemerkung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Erster Teil: Einleitung | 11 | ||
§ 1 Exposition der Fragestellung | 11 | ||
A. Auslegungshorizont und Abgrenzung der Fragestellung | 11 | ||
B. Eine sachimmanente Auslegung des Titels der Abhandlung als erste Vorzeichnung der Dimension des Fragens | 15 | ||
§ 2 Aufbau und Gliederung der Abhandlung | 20 | ||
Zweiter Teil: Was heißt „griechisch lesen“? | 24 | ||
Erster Abschnitt: Anfang und Zuspiel | 24 | ||
§ 3 Griechisch: Der Anfang des abendländischen Denkens | 24 | ||
§ 4 Der andere Anfang als Not | 40 | ||
§ 5 Das Eigene – das Fremde | 47 | ||
§ 6 Der Zeit-Raum der Auslegung | 55 | ||
Zweiter Abschnitt: Übersetzung | 62 | ||
§ 7 Übersetzen – Übersetzen | 62 | ||
§ 8 Griechisch – Deutsch | 76 | ||
Dritter Teil: Das vorsokratische Denken des Seins | 89 | ||
Erstes Kapitel: Parmenides – Das tautologische Denken des Seins | 89 | ||
§ 9 Zur Auslegung des ἐόν | 91 | ||
§ 10 Das Anwesen des Anwesens gegen Unanwesen und Schein | 99 | ||
§ 11 Das ἐόν: Rundung und Grenze | 108 | ||
§ 12 Der tautologische Bezug von Denken und Sein | 117 | ||
Zweites Kapitel: Heraklit – Das palintropische Denken des Seins | 123 | ||
Erster Abschnitt: Die ϕύσις und ihre vielfachen Bestimmungen | 123 | ||
§ 13 Das Unverhoffte (Fr. 18 DK) | 123 | ||
§ 14 Zur Auslegung der ϕύσις | 132 | ||
§ 15 Das palintropische Wesen der ϕύσις | 146 | ||
§ 16 Das streithafte Wesen der ϕύσις | 161 | ||
§ 17 Die Bestimmung der ϕύσις als ἁρμονία, κόσμος, πῦρ, κεραυνός | 172 | ||
§ 18 Die ϕύσις als das Einfache von Aufgehen und sich Verbergen (Die Lichtung als Durchlaß) | 201 | ||
Zweiter Abschnitt: Die ϕύσις als Verhältnis der Götter und Menschen | 206 | ||
§ 19 Menschen und Götter im Bezug der ϕύσις | 207 | ||
§ 20 Unsterbliche – Sterbliche | 224 | ||
Drittes Kapitel: Heraklit – Das homologische Denken des Seins | 234 | ||
Erster Abschnitt: Zur Auslegung des λόγος | 234 | ||
§ 21 Der Λόγος als Versammlung (lesende Lege) | 234 | ||
§ 22 Der Λόγος als Entbergung (ἀλήθεια) | 244 | ||
§ 23 Der Λόγος als ἓν πάντα | 256 | ||
§ 24 Der Λόγος als πάντων κεχωρισμένον, γνώμη, νόμος, ξυνόν | 270 | ||
Zweiter Abschnitt: Der λόγος als Wesen des Menschen | 280 | ||
§ 25 Der menschliche λόγος. λόγος und ψυχή | 280 | ||
§ 26 Der zwiefältige Aufenthalt des Menschen beim Seienden | 292 | ||
§ 27 Der homologische Einklang und das σοϕόν | 299 | ||
Vierter Teil: Abschluß | 318 | ||
§ 28 Λόγος und Sprache | 318 | ||
§ 29 Die Vielen – wenige | 325 | ||
Literaturverzeichnis | 333 | ||
Stellenregister | 341 | ||
Sachwortverzeichnis | 344 |