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Umweltschutz durch Rechtsverordnung

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Frankenberger, A. (1998). Umweltschutz durch Rechtsverordnung. Eine rechtsvergleichende Untersuchung der Beteiligung an der Umweltschutz-Verordnungsgebung in Deutschland und Kanada. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49174-2
Frankenberger, Anke. Umweltschutz durch Rechtsverordnung: Eine rechtsvergleichende Untersuchung der Beteiligung an der Umweltschutz-Verordnungsgebung in Deutschland und Kanada. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49174-2
Frankenberger, A (1998): Umweltschutz durch Rechtsverordnung: Eine rechtsvergleichende Untersuchung der Beteiligung an der Umweltschutz-Verordnungsgebung in Deutschland und Kanada, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49174-2

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Umweltschutz durch Rechtsverordnung

Eine rechtsvergleichende Untersuchung der Beteiligung an der Umweltschutz-Verordnungsgebung in Deutschland und Kanada

Frankenberger, Anke

Schriften zum Umweltrecht, Vol. 80

(1998)

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Abstract

Die Arbeit hat zum Ziel, die Normsetzung der Exekutive stärker in die Rechtsformenlehre zu integrieren. Dazu wird das Verfahren der Verordnungsgebung in Deutschland und Kanada auf dem Gebiet des Umweltschutzes untersucht. Ausgehend von kanadischen Verfahrensgestaltungen wird ein Vorschlag für verfahrensmäßige Neuordnung im deutschen Recht gemacht.

Der Erste Teil berichtet allgemein über Verordnungsgebung im Umweltschutz in Deutschland und Kanada. Die Begriffe der verschiedenen Rechtsnormen, der Mitwirkung und Beteiligung werden geklärt und die rechtlichen Anforderungen an die Verordnungsgebung dargestellt.

Im Zweiten Teil wird detailliert über Mitwirkung und Beteiligung an der Umweltschutz-Verordnungsgebung berichtet. Der kanadische Teil enthält zum besseren Verständnis einen Exkurs zur Verordnungsgebung in den USA. Wesentliches Kennzeichen von Beteiligungsverfahren in Kanada ist die $aStakeholder$z Beteiligung, eine Beteiligung von Interessengruppen mit fließenden Grenzen zur Popularbeteiligung. Es werden Verfahren des kanadischen Umweltministeriums (z. B. $aStrategic Options Process)$z und diverse institutionalisierte Beratungsgremien vorgestellt. In Deutschland besteht eine sehr ausdifferenzierte Mitwirkung der Exekutive an der Umweltschutz-Verordnungsgebung. Erst nach deren Ablauf setzt Expertenbeteiligung ein, bei der vor allem Ingenieursvereinigungen eine zentrale Rolle zukommt. Es werden die institutionalisierten Beratungsgremien und die mitwirkende Kontrolle von Rechtsverordnungen durch den Bundestag behandelt. Den Abschluß bilden Überlegungen über mögliche Ursachen der in Kanada und Deutschland vorgefundenen unterschiedlichen Strukturen der Beteiligung.

Im Dritten Teil werden zunächst theoretisch die Notwendigkeit, Zulässigkeit und Gebotenheit einer Neuregelung des Verfahrens der Umweltschutz-Verordnungsgebung erörtert, bevor ein dementsprechender rechtspolitischer Vorschlag gemacht wird. Den Abschluß der Arbeit bildet ein an die Vorschriften des Professoren-Entwurfs zum Umweltgesetzbuch angelehnter Verfahrensvorschlag.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 17
Einleitung 21
A. Thema der Arbeit 21
I. Rechtsverordnungen 23
II. Umweltrecht 25
III. Rechtsvergleich mit Kanada 27
IV. Beteiligung 30
B. Gang der Untersuchung 32
Erster Teil: Charakteristika der Umweltschutz-Verordnungsgebung in Deutschland und in Kanada 34
A. Umweltschutz-Verordnungen 34
I. Zuständigkeit für Umweltschutz im föderalen Staat 35
1. Gesetzgebender Bund – vollziehende Länder in Deutschland 35
2. Parallelität von Gesetzgebung und Vollzug in Kanada 37
II. Regelungsgegenstände und Regelungsintensität 39
1. Deutschland 39
2. Kanada 41
III. Exemplarische Darstellungen 43
1. Das Bundesimmissionsschutzgesetz 44
2. Das Abfallgesetz und das Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz 45
3. Das Chemikaliengesetz 47
4. Canadian Environmental Protection Act 48
IV. Reformansätze 51
1. Spezifisch umweltrechtliche Reformen in Deutschland 51
a) Entwurf eines Umweltgesetzbuches 51
b) Neuordnung der Verfahren zur Umweltstandardsetzung 53
2. Vielfältige Reformen in Kanada 54
a) Überarbeitung von CEPA 54
b) Entwürfe des Regulatory Efficiency Act und des Regulation Act 56
B. Begriffe und Abgrenzungen 57
I. Normenhierarchie und Normenkonkretisierung 58
1. Gesetze und Statutes 59
2. Verordnungen und Regulations bzw. Statutory Instruments 62
3. Verwaltungsvorschriften und Quasi-Legislation 65
4. Private Normen und Standards 66
II. Funktion und Bedeutung der Verordnungsgebung 70
1. Erklärung der Zwitterstellung(en) 70
2. Entlastung von Gesetz und Gesetzgeber 73
3. Nutzung privater Vorarbeiten 75
4. Zeitliche Verzögerung und Symbolik 77
III. Mitwirkung und Beteiligung 78
1. Von der „Zusammenarbeit in den Ministerien“ über die „Anhörung der beteiligten Kreise“ bis zur mitwirkenden Kontrolle des Parlaments in Deutschland 79
2. Von Information bis Joint Decision-Making in Kanada 81
IV. Funktion und Bedeutung von Mitwirkung und Beteiligung 84
1. Koordination und Information 84
2. Akzeptanzsteigerung, Kontrolle und Partizipation 85
C. Rechtliche Anforderungen an die Verordnungsgebung 88
I. Inhaltliche Begrenzungen und Anforderungen 88
1. Art. 80 GG, Parlamentsvorbehalt und Wesentlichkeitslehre in Deutschland 88
2. Enabling Provision und Ultra Vires Doktrin in Kanada 91
II. Verfahrensrechtliche Anforderungen 92
1. Ermächtigungsadressaten 92
2. Vorbereitungsphase 93
a) Bestimmungen der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien und Regierungsbeschlüsse in Deutschland 94
b) Zusammenspiel von Gesetzen und Selbstverpflichtungen der Regierung in Kanada 96
(1) Code of Regulatory Fairness und Federal Regulatory Plan 97
(2) Gesetzliche Vorschriften des Statutory Instruments Act 98
3. Begründungspflicht 100
a) Begründung gemäß der GGO II und „Blaue Prüffragen“ in Deutschland 101
b) Erstellung einer Kosten-Nutzen-Analyse (Regulatory Impact Analysis Statement) und eines Communication Plans in Kanada 103
4. Entscheidungsverfahren 105
a) Bundesregierung und Bundesrat in Deutschland 105
b) Governor in Council in Kanada 108
5. Ausfertigung, Verkündung und Inkrafttreten 109
Zweiter Teil: Mitwirkung und Beteiligung an der Umweltschutz-Verordnungsgebung 111
A. Kanada 111
I. Hintergrund der Entwicklung von Beteiligungsformen an umweltrechtlichen Entscheidungen 111
1. Allgemeine Entwicklung 111
2. Niagara Process und Green Plan 113
II. Exkurs: Rezeption von Einflüssen: die Umweltschutz-Verordnungsgebung in den USA 115
1. Grundlagen 116
a) Administrative Procedure Act 117
b) Executive Orders 120
c) Umweltgesetze 122
2. Von Mitwirkung und Beteiligung zum Negotiated Rulemaking 122
3. Rezeption in Kanada 124
a) Wissenschaftliche Rezeption 125
b) Gemeinsame Institutionen 126
4. Ergebnis 128
III. Exekutivmitwirkung 129
1. Intra-ministeriell 130
2. Inter-ministeriell 132
3. Provinzen 134
a) Canadian Council of Ministers of the Environment 135
(1) Zusammensetzung und Arbeitsweise 135
(2) Aufgaben und Einfluß auf die Verordnungsgebung 136
b) Federal Provincial Advisory Committee 138
c) Intergovernmental Agreements 139
IV. Stakeholder Beteiligung 140
1. Begriff des und Arten von Stakeholders 141
a) Begriff 141
b) Wirtschaftsverbände 142
c) Gewerkschaften und Umweltschutzgruppen 143
d) Ureinwohner 144
2. Verfahren der Stakeholder-Beteiligung 145
3. Strategic Options Process 147
a) Grundsätze der Chemikalienkontrolle 147
b) Verlauf des Strategic Options Process 148
c) Ziele des Strategic Options Process 150
4. Andere Reformbestrebungen (Experimente mit Formen des Negotiated Rulemaking) 151
5. Beteiligung institutionalisierter Beratungsgremien 152
a) Canadian Environmental Advisory Council 153
(1) Aufgaben und Arbeitsweise 153
(2) Einfluß auf die Verordnungsgebung 154
b) National Round Table on the Environment and the Economy 156
(1) Rechtsgrundlage und Arbeitsweise 157
(2) Einfluß auf die Verordnungsgebung 158
c) Boards of Review unter CEPA 159
6. Finanzierung von Beteiligung 160
V. Öffentlichkeitsbeteiligung 163
1. Gesetzliche Pflichten zur Vorveröffentlichung gemäß CEPA 164
2. Umweltschutz-Verordnungen im Federal Regulatory Plan und der Environmental Consultation Calendar 165
VI. Parlamentarische Kontrolle 167
1. Joint Committee for the Scrutiny of Regulations 168
2. Geschäftsordnungsmöglichkeiten (Disallowance Procedure) 170
VII. Erfahrungen mit Beteiligung in Kanada 171
1. Consultation Fatigue 172
2. Lösungsvorschläge 173
3. Fazit 175
B. Deutschland 176
I. Phasen der Umweltpolitik und Entwicklung von Beteiligungsformen 176
II. Exekutivmitwirkung 179
1. Intra-ministeriell 179
2. Inter-ministeriell 181
a) Geschäftsordnungsregeln 181
b) Koordinationsgremien 182
3. Bundesländer 184
a) Vorbereitende Mitwirkung 184
(1) Umweltministerkonferenz 185
(a) Rechtsgrundlage und Zusammensetzung 185
(b) Aufgaben und Arbeitsweise 186
(2) Bund-Länder-Arbeitsgruppen 187
b) Zustimmung des Bundesrates 189
c) Rechtsverordnungsinitiativen des Bundesrates 192
4. Kommunen 193
III. Expertenbeteiligung 194
1. Unterrichtung und Anhörung der beteiligten Kreise 194
a) Kategorien von anzuhörenden Gruppen 195
(1) Vertreter der Wissenschaft 195
(2) Beteiligte Wirtschaft 197
(3) Behörden und Träger öffentlicher Belange 198
(4) Betroffene, insbesondere Umweltschutzverbände 199
(5) Beim BMU geführte Verteilerliste 202
b) Anhörungsverfahren 203
(1) Verfahren nach § 67 i.V.m. § 24 GGO II 204
(2) Verfahren nach § 51 BImSchG 205
(3) Verfahren nach § 16 AbfG und § 60 KrW-/AbfG 208
(4) Verfahren nach § 17 Abs. 7 ChemG 210
c) Würdigung und Stellungnahme 212
2. Mitwirkung und Beteiligung von institutionalisierten Beratungsgremien 213
a) Umweltbundesamt 215
(1) Aufbau und Finanzmittel 216
(2) Aufgaben 216
(3) Arbeitsweise 217
(4) Mitwirkung an der Verordnungsgebung 217
b) Sachverständigenrat für Umweltfragen 219
(1) Zusammensetzung 219
(2) Aufgaben 220
(3) Arbeitsweise 220
(4) Einfluß auf die Verordnungsgebung 221
3. Finanzierung von Beteiligung 222
IV. Öffentlichkeitsbeteiligung 225
1. Auswertung der Zeitschrift „Umwelt“ 226
2. Arbeitsgemeinschaft für Umweltfragen 228
a) Zusammensetzung 228
b) Aufgaben und Finanzierung 229
c) Einfluß auf die Verordnungsgebung 231
V. Mitwirkende Kontrolle des Bundestages 232
1. Mitwirkung gemäß den Vorschriften der GGO II 233
2. In Umweltgesetzen vorgesehene Mitwirkung 234
a) Zustimmungserfordernis 235
b) Aufhebungsbefugnis 235
c) Abänderungsbefugnis 236
3. Verfassungsrechtliche Bewertung 237
a) Gegen die Verfahren vorgebrachte Bedenken 237
b) Praktische Vorteile und Argumente für die Zulässigkeit 239
4. Verfassungspolitische Bewertung 241
VI. Erfahrungen mit Mitwirkung und Beteiligung in Deutschland 244
1. Beteiligung nur auf Einladung 244
2. Beteiligung nur von Experten 246
3. Vorbehalte gegen eine Verrechtlichung von Beteiligung 247
4. Fazit 249
C. Mögliche Erklärungen für die unterschiedlichen Strukturen der Mitwirkung und Beteiligung in Kanada und Deutschland 249
I. Geographie 250
II. Gesellschaft 252
III. Rechtliche Tradition und Verwaltungskultur 254
IV. Zuständigkeitsverteilung 257
Dritter Teil: Folgerungen und Ergebnisse für die Umweltschutz-Verordnungsgebung in Deutschland 261
A. Theoretische Erwägungen zu einer gesetzlichen Regelung des Verfahrens der Umweltschutz-Verordnungsgebung 261
I. Vorbemerkungen 261
II. Notwendigkeit einer Regelung 263
1. Rechtsvergleichende Betrachtung 263
2. Strukturell ähnliche Verfahren in Deutschland 264
3. Apokryphe Formen der Rechtsetzung 267
III. Zulässigkeitsfragen 269
1. Kernbereich der Exekutive 269
2. Dienende Funktion von Verfahren 271
3. Betroffenenlegitimation 273
IV. Verfassungsrechtliche Pflicht zu einer Regelung 274
1. Gebot der dauerhaft-umweltgerechten Entwicklung (Sustainable Development) 275
2. Gebot der „Entstörung“ der Legitimationszusammenhänge 277
3. Rolle und Funktion des Staates 279
B. Rechtspolitische Vorschläge zur praktischen Verfahrensgestaltung 281
I. Der Verfahrensvorschlag im Überblick 282
II. Ankündigung 283
1. Form und Inhalt 284
2. Zeitpunkt 284
3. Publikationsorgan 285
III. Vermischung von Mitwirkung und Beteiligung 286
IV. Abwägung 289
1. Zusammenstellung 290
2. Gewichtung 290
V. Begründung 291
1. Verfassungsrechtliche Gebotenheit 291
2. Ausgestaltung 292
3. Auswirkungen 294
VI. Vorveröffentlichung 295
1. Sinn und Zweck 295
2. Zeitpunkt 296
a) Referentenentwurf 296
b) Nach Verbändeanhörung und vor Zustimmung des Bundesrats 297
c) Ergebnis 298
3. Publikationsorgan 298
VII. Regelungsform 299
1. Geschäftsordnung der Bundesministerien 299
2. Gesetzliche Regelung 300
VIII. Formulierungsvorschlag 301
Literaturverzeichnis 303
Sachregister 333