Das ungarische Paulinerkloster Santo Stefano Rotondo in Rom (1404-1579)

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Das ungarische Paulinerkloster Santo Stefano Rotondo in Rom (1404-1579)
(Ordensstudien XII)
Berliner Historische Studien, Vol. 30
(1998)
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Abstract
Als Aufgabe stellte sich die Aufarbeitung des »Fundus S. Stephani« im Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Annähernd 100 Urkunden lagen hier nahezu unbenutzt, drei Rechenschaftsbücher der Prioren waren der Forschung gänzlich unbekannt. Weil sämtlich ungedruckt, sollten viele Texte in den Band aufgenommen werden. Übersetzungen konnten längere Paraphrasen ersparen. Die neutralen Notariatsinstrumente mußten auf Details untersucht werden, damit aus kleinen Mosaiksteinchen 175 Jahre Geschichte der Pauliner in der Ewigen Stadt lebendig werden konnte.Durch Zugrundelegen des gesamten überlieferten Materials, auch aus anderen römischen Archiven, wurde eine Geschichte dieses ungarischen Klosters dargestellt. Das spirituelle Leben der nach der Augustinerregel lebenden Mönche trat dabei, quellenmäßig bedingt, zurück hinter die materiellen Lebensbedingungen. Da die Pauliner im 15. Jahrhundert auch Pönitentiare stellten, die zur $afamilia$z des Papstes gehörten, und durch ihren Besitz (im 16. Jahrhundert bis zu 20 Miethäuser) mit hochgestellten Persönlichkeiten der Kurie Kontakt hatten, besaßen sie viele Jahre die in Rom damals lebensnotwendige Unterstützung zur Existenzsicherung. Nikolaus V. und Pius II. wie auch die römischen Adelsfamilien der Massimi und der Orsini (in drei Generationen) gehörten zu den Wohltätern der ungarischen Mönche.In der nationalen Zusammensetzung war das Kloster während der ganzen Zeit auch offen für die slawischen Völker der »corona Ungarica«. Dies wurde infolge der Türkenkriege und der Reformation auch eine Überlebensfrage. Die Auflösung des Konvents im Gefolge des Trienter Konzils war allerdings das intrigenreiche Werk des ungarischen Jesuiten P. István Szántó.Die Darstellung erhält ihre einzigartige Bedeutung angesichts der Verluste, die die Ordenszentrale bei Buda nach der Schlacht von Mohácz 1526 erlitt, und der Vernichtung der Überlieferung aus den vielen im Gefolge der Reformation aufgegebenen Klöstern in Ungarn. Aber nicht nur die eigentliche Ordensgeschichte wird neu beleuchtet. Schon von der Klostergründung 1404 an ergeben sich neue Aspekte für die Profangeschichte. Die Auswirkungen der oft waghalsigen päpstlichen Finanzpolitik werden am Beispiel des päpstlichen Anleiheinstituts »Mons Fidei« verdeutlicht. Ebenso ergeben sich für die Baugeschichte der ehrwürdigen Kirche S. Stefano Rotondo wichtige neue Erkenntnisse.Schließlich sorgen 27 Abbildungen für wünschenswerte Anschaulichkeit.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
I. Das ungarische Kloster in römischen Pfarrkirchen (1404–1454) | 11 | ||
1. Die Gründung in S. Salvatore in Onda | 11 | ||
2. Einfluß der Großen Politik | 17 | ||
3. Einrichtung des Konvents | 21 | ||
4. Das Klosterleben | 25 | ||
5. Die ungarischen Pönitentiare und die Pauliner | 26 | ||
6. Der Pönitentiar Valentin Kapusi | 33 | ||
7. Der Wechsel zur Kirche S. Biagio dell’Anello 1448 | 38 | ||
8. Verwicklung Valentins in den Streit um das Stift Dömös | 45 | ||
9. Das Heilige Jahr 1450 | 47 | ||
II. Der Erwerb von Santo Stefano Rotondo auf dem Monte Celio (1454) | 48 | ||
1. Die Verleihung an die Paulinermönche | 48 | ||
2. Die Dotation an Valentin | 55 | ||
3. Gebäudebesitz | 62 | ||
4. Weingärten | 65 | ||
5. Landgut bei Frascati | 75 | ||
III. Das erste Jahrzehnt der Pauliner in S. Stefano Rotondo | 79 | ||
1. Aufwendungen für die Kirche | 79 | ||
2. Neuerwerbungen am Campo dei Fiori | 82 | ||
3. Weingarten beim Kloster | 86 | ||
4. Weitere Hauskäufe Valentins | 93 | ||
5. Das Ende der Ära Valentin | 96 | ||
IV. Das Kloster unter den ersten selbständigen Prioren | 99 | ||
1. Wechsel der Besitzstände | 99 | ||
2. Inkorporation von S. Erasmo | 105 | ||
3. Rascher Wechsel der Prioren | 109 | ||
4. Das Leben der großen Herren im Palazzo | 110 | ||
5. Die Prokuratoren | 124 | ||
V. Der Paulinerkonvent um die Jahrhundertwende | 126 | ||
1. Die Mönche | 126 | ||
2. Pönitentiare und Prioren | 129 | ||
3. Visitationen | 132 | ||
4. Das Leben nach der Ordensregel | 132 | ||
5. Exkommunikationsverfahren wegen vier Dukaten | 134 | ||
6. Pachtvertrag über eine Eremitage | 137 | ||
7. Ein ungenannter Wohltäter des Klosters | 139 | ||
VI. Die sieben Jahre des Priors Gregor Gyöngyösi (1513–1520) | 140 | ||
1. Gregor Gyöngyösi als Prior | 140 | ||
2. Das Landgut S. Maria di Galeria | 142 | ||
3. Die Verträge mit Kardinal Carvajal | 150 | ||
4. Die gegenüberliegenden Häuschen | 153 | ||
5. Die Verwaltung des Hausbesitzes | 157 | ||
6. Die Nachfolger des Gregor Gyöngyösi | 164 | ||
VII. Die zwanziger Jahre bis zum Sacco di Roma | 168 | ||
1. Die Prioren Ferenc und Benedek | 168 | ||
2. Hauskauf mit ungarischem Ordensgeld | 169 | ||
3. Der Streit um den Palazzo | 171 | ||
4. Die Erbschaft des Bernardino Capella | 175 | ||
5. Hausverkauf 1525 | 189 | ||
6. Hausverkauf zur Hilfe gegen Türken und Lutheraner | 198 | ||
7. Der Sacco di Roma 1527 | 209 | ||
8. Die Prioren der Jahre 1526–1535 | 212 | ||
9. Die Stiftung des János Lászay | 213 | ||
VIII. Die Zeit mit eigener Klosterüberlieferung | 219 | ||
1. Die Einrichtung des Rechenschaftsbuches | 219 | ||
2. Das zweite Priorat des Benedikt Uhvillach | 223 | ||
3. Angliederung einer neuen Ordensprovinz | 225 | ||
4. Pachtverträge für S. Maria di Galeria | 228 | ||
5. Das Ringen um den Besitz bei Frascati | 236 | ||
6. Der Zins von S. Simeone | 243 | ||
7. Weitere Zinstransaktionen | 249 | ||
8. Drohende Verluste durch Schenkungen | 259 | ||
9. Die Weingärten des Klosters | 260 | ||
10. Der Prozeß um den Palazzo | 267 | ||
11. Veruntreuung durch schlechte Mieter | 270 | ||
12. Soziales Mietrecht bei alleinstehenden Frauen | 275 | ||
13. Auflagen der Baubehörde | 278 | ||
IX. 15 Jahre mit Prior Gregor (1537–1552) | 280 | ||
1. Unklare Rechtsverhältnisse beim Haus an der Piazza Montanaria | 280 | ||
2. Kontakte mit Ungarn | 289 | ||
3. Die Mönche | 290 | ||
4. Tätigkeiten im Kloster | 294 | ||
5. Reparaturen an der Klosterkirche | 297 | ||
6. Einkäufe für die Mönche | 300 | ||
7. Versorgung des Klosters durch Handwerker | 306 | ||
8. Wiederaufbau des Hauses an der Via Capellariorum | 308 | ||
9. Getreue Verwalter | 310 | ||
10. Die Pauliner als Arbeitgeber | 315 | ||
11. Geistliche Protektoren | 318 | ||
12. Unterschiedliche Rechenschaftslegungen | 324 | ||
X. Die Endphase des Paulinerklosters und die Auflösung des Konvents | 325 | ||
1. Der Wechsel der beiden Gregor (1552) und ihre nächsten Nachfolger | 325 | ||
2. Die Prioren der 60er Jahre | 327 | ||
3. Ein Exkommunikationsformular im Kloster | 328 | ||
4. Ungerechte Verwaltung | 335 | ||
5. Die Mietshäuser des Klosters | 337 | ||
6. Das Hospitale Ungarorum | 339 | ||
7. Krise nach dem Trienter Konzil | 345 | ||
8. Stiftung des Luca Massimo (1560/74) | 348 | ||
9. Letzte Mönche | 353 | ||
10. Die letzen Prioren | 355 | ||
11. Die Auflösung des Paulinerklosters 1579 | 357 | ||
12. Die päpstliche Bulle | 362 | ||
13. Der Mißerfolg mit dem Collegium Ungaricum | 366 | ||
14. Anklagen und Rechtfertigungen | 367 | ||
Literaturverzeichnis | 371 | ||
1. Ungedruckte Quellen | 371 | ||
2. Gedruckte Texte und Literatur | 372 | ||
Namenregister | 374 |