Das Scheitern diktatorischer Legitimationsmuster und die Zukunftsfähigkeit der Demokratie
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Das Scheitern diktatorischer Legitimationsmuster und die Zukunftsfähigkeit der Demokratie
Festschrift für Walter Euchner
Editors: Saage, Richard
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 84
(1995)
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Abstract
Wie nur wenige Politologen in Deutschland hat Prof. Dr. Walter Euchner die demokratietheoretische Dimension der politischen Ideengeschichte zu einem wissenschaftlichen Programm erhoben und so diesen Bereich der Politikwissenschaft insgesamt beeinflußt. Daß sich zu Ehren seines 60. Geburtstages ein Symposium mit dem »Scheitern diktatorischer Legitimationsmustern und der Zukunftsfähigkeit der Demokratie« beschäftigte, aus dem der vorliegende Band hervorgegangen ist, knüpft daher nahtlos an die Erkenntnisinteressen an, die im Zentrum des Werks von Walter Euchner stehen. Ausgehend von der Prämisse, daß das Scheitern rechter und linker Diktaturen im weltweiten Kontext neben einer Fülle von innen- und außenpolitischen Faktoren zum Teil auch aus den diktatorischen Legitimationsmustern selbst zu erklären ist, werden in diesem Band zum ersten Mal in vergleichender Perspektive am Beispiel der Sowjetunion unter Lenin und Stalin, der DDR, der VR Jugoslawiens und Chinas sowie der türkischen Republik unter Atatürk einerseits und des »Dritten Reiches«, der Diktatur Mussolinis, des Ständestaats in Österreich, der autoritären Regime Pilsudskis in Polen, Salazars in Portugal, Perons in Argentinien und Parks in Südkorea andererseits drei Fragen systematisch untersucht: 1. Worin liegt der Unterschied und die Übereinstimmung in den diktatorischen Grundlagen linker und rechter Diktaturen? 2. Warum vermochten es beide Linien und ihre jeweiligen Varianten nicht, eine dauerhafte Herrschaftsordnung zu etablieren? 3. Läuft der Zusammenbruch diktatorischer Systeme auf eine automatische Bestandssicherung der westlichen Demokratien hinaus?
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
I. Einleitung | 9 | ||
Richard Saage: Einleitung | 9 | ||
I. | 9 | ||
II.r | 13 | ||
III. | 21 | ||
IV. | 25 | ||
V. | 28 | ||
VI. | 31 | ||
II. Die Linke und das Legitimationsproblem der Diktatur | 33 | ||
Helga Grebing: Warum so viel „freiwillige Blindheit“? Betrachtungen zur Legitimation von kommunistischer terroristischer Herrschaft durch Intellektuelle | 35 | ||
I. Denken, das sich verführen läßt ...r | 35 | ||
II. Viele Antworten, wenig Erklärungen: Selbstzeugnisser | 36 | ||
III. Die Bindungswirkung der Ideologie | 38 | ||
IV. Einordnungsversuche | 41 | ||
V. Der unfreiwillige Beitrag zur Zerstörung der Utopie | 44 | ||
Gert Schäfer: Lenin und Stalin als Diktatoren | 47 | ||
Joachim Petzold: Die DDR und das Problem der Diktatur des Proletariats | 59 | ||
I. | 60 | ||
Exkurs über die Rolle von Diktaturen in der Geschichte | 62 | ||
II.r | 64 | ||
Exkurs über den revolutionären Terror | 67 | ||
III. | 71 | ||
Exkurs über die kommunistische Staatstheorie | 72 | ||
IV. | 74 | ||
Ivan Prpić: Die Herrschaft Titos und die „Diktatur des Proletariats“ in Jugoslawien | 79 | ||
I. | 79 | ||
II. | 80 | ||
III.r | 89 | ||
Literatur | 94 | ||
Eun-Jeung Lee: Von Mao zu Deng: Chinas Entwicklung zur Parteiendiktatur | 95 | ||
I. Nationale Befreiungskämpfe und die Gedanken Maos als Legitimationsgrundlage des chinesischen Kommunismusr | 95 | ||
II. Aufbau des Sozialismus unter Mao | 100 | ||
III. Wandel zum „Neo-Autoritarismus“r | 105 | ||
IV. Fazit | 110 | ||
Ionna Kuçuradi: Der Begriff der Erziehungsdiktatur und die Erziehungsrevolution am Beispiel Atatürks | 113 | ||
Anhang | 118 | ||
III. Legitimatorische Muster rechter Diktaturen | 121 | ||
Hans-Georg Marten: Das Legitimationsmuster Rassenhygiene. Anthropologische Grundlagen der NS-Rassendoktrin am Beispiel Fritz Lenz’ „Menschliche Auslese und Rassenhygiene“ aus dem Jahre 1921 | 123 | ||
Literatur | 139 | ||
Francesca Rigotti und Lorenzo Ornaghi: Die Rechtfertigung der faschistischen Diktatur durch die Romanität | 141 | ||
I. Drei Thesen | 141 | ||
II. Der Diskurs über die „Romanität“ | 142 | ||
III. Romanität und „Risorgimento“r | 145 | ||
IV. Der Mythos des nenen Volkes | 146 | ||
V. Das imperiale Rom oder das republikanische Rom? | 148 | ||
VI. Der „Duce“r | 149 | ||
VII. Die „entarteten Schüler“ Machiavellis und Rousseausr | 150 | ||
VIII. Das römische und das griechische Muster | 152 | ||
IX. Mussolini als römischer Diktator | 153 | ||
X. Schlußfolgerungen | 156 | ||
Wolfgang Maderthaner: Legitimationsmuster des Austrofaschismus | 159 | ||
I. Die große, gestaltende Idee | 159 | ||
II. Soziale Gegenrevolutionr | 162 | ||
III. Der katholische Traum von der Vormoderne | 167 | ||
IV. Fronleichnam in Permanenz | 174 | ||
Feliks Tych: Legitimationsideologien der Pilsudski-Herrschaft | 179 | ||
Anhang* | 188 | ||
Hans-Jürgen Puhle: Autoritäre Regime in Spanien und Portugal. Zum Legitimationsbedarf der Herrschaft Francos und Salazars | 191 | ||
I. Zum Typus des autoritären Regimes | 191 | ||
II. Grundlegende Konstellationenr | 193 | ||
1. Epoche, Entwicklungsstand, Vorgeschichter | 193 | ||
2. Beginn und ideologische Grundstimmung | 194 | ||
3. Periodisierung | 199 | ||
4. Politische Entwicklung und Koalitionen | 199 | ||
III. Formen der Institutionalisierung und der politische Prozeß | 201 | ||
IV. Reformen und Modernisierung | 204 | ||
Peter Waldmann: „Was ich mache ist Justicialismus, nicht Liberalismus“. Menems Peronismus und Perons Peronismus: ein vorläufiger Vergleich | 207 | ||
I. Einleitung | 207 | ||
II. Politisches Programm und politische Maßnahmenr | 208 | ||
III. Persönliche Züge, politischer Stil und politische Kultur | 213 | ||
IV. Machtbasis | 218 | ||
V. Das alte Erbe und die mögliche neue Funktion des Peronismus | 223 | ||
Eun-Jeung Lee: Kontinuität und Wandel in der Legitimationsstrategie der Herrschaft von Park Chunghee | 227 | ||
I. Machtergreifung (1960–1963)r | 228 | ||
II. Konsolidierung der Macht (1963–1971)r | 232 | ||
III. Autoritäre Diktatur: Yushin Regime (1972–1979)r | 236 | ||
IV. Fazit | 241 | ||
IV. Das Scheitern der diktatorischen Legitimationsmuster und die Zukunftsfähigkeit der Demokratie | 243 | ||
Iring Fetscher: Lernfähigkeit eine Voraussetzung für das Überleben politischer Einheiten. Gegenbeispiele: Drittes Reich und Sowjetunion | 245 | ||
Hans Mommsen: Die NSDAP als faschistische Partei | 257 | ||
Jürgen Fijalkowski: Die Zukunftsgewißheit rechtsstaatlicher Demokratie. Historische Rechtfertigung und Warnung vor Selbsttäuschung | 273 | ||
I. Problemstellung | 273 | ||
II. Geschichte gewordene Etablierungs-Bedingungender faschistischen Diktaturenr | 274 | ||
1. Politisch-institutionelle und ökonomische Bedingungenr | 274 | ||
2. Bedeutung sozialstrukturellen Wandels | 276 | ||
3. Bedeutung veränderter Kulturbedingungen | 278 | ||
4. Bedeutung veränderter internationaler Konstellationen | 279 | ||
III. Geschichte gewordene Etablierungsbedingungen der leninistischen Diktaturenr | 280 | ||
IV. Grenzen der Zukunftsgewißheit rechtstaatlicher Demokratie | 282 | ||
1. Problemlagen in der Drittwelt-Peripherie und im Osten Europas | 282 | ||
2. Binnenprobleme defizitärer Sozialintegration in den rechtstaatlichen Demokratienr | 284 | ||
V. Ergebnis: keine Selbstverständlichkeit der Zukunftsgewißheit unterstellen, sondern für die Sicherung ihrer Vorbedingungen arbeiten!r | 287 | ||
Udo Bermbach: Ambivalenzen liberaler Demokratien | 289 | ||
I. | 289 | ||
II.r | 292 | ||
III. | 295 | ||
IV.r | 303 | ||
Bassam Tibi: Fundamentalismus und Totalitarismus in der Welt des Islam. Legitimationsideologien im Zivilisationskonflikt: Die Hakimiyyat Allah/Gottesherrschaft | 305 | ||
I. Vom islamischen Liberalismus zur Frontstellung gegen die Demokratie im Zivilisationskonfliktr | 308 | ||
II. Hakimiyyat Allah/Gottesherrschaft – ein Totalitarismus?r | 311 | ||
III. Die kulturelle Moderne als Rückkehr zur vorislamischen Dschahiliyyar | 315 | ||
Rainer Eisfeld: Ein „dritter Weg“ in Europa – Illusion oder fortdauernde Perspektive? | 319 | ||
I. | 319 | ||
II.r | 320 | ||
III. | 321 | ||
IV. | 322 | ||
V.r | 324 | ||
VI. | 326 | ||
VII. | 327 | ||
Brigitte Gess: Zu Hannah Arendts Totalitarismustheorie nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus | 331 | ||
Auswahlbibliographie | 342 | ||
1. Schriften von Hannah Arendtr | 342 | ||
2. Sekundärliteratur | 343 | ||
V. Anhang | 345 | ||
Martin Kühnel und Gerlinde Sommer: Zur Tragweite der Diktaturen im 20. Jahrhundert für die Gegenwart. Zusammenfassung der Diskussionen des Symposiums zu Ehren des 60. Geburtstags von Walter Euchner „Grundmuster von Legitimationsideologien diktatorischer Herrschaft im internationalen Vergleich“ vom 4. bis 6. November 1993 in Göttingen | 347 | ||
I. Die Linke und das Legitimationsproblem der Diktatur | 347 | ||
II. Legitimatorische Muster rechter Diktaturen und ihre Kritikr | 351 | ||
III. Die Diktatur als epochenspezifische Signatur des 20. Jahrhunderts und die Zukunftsfahigkeit der Demokratier | 355 | ||
Schriftenverzeichnis von Walter Euchner | 361 | ||
Monographien und Sammelbände | 361 | ||
Editionen und Übersetzungen | 361 | ||
Aufsätze und Lexikonartikel | 362 | ||
Über die Autoren | 367 | ||
Personenregister | 373 |