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Gerechtigkeit in der sozialen Ordnung

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Weiler, R., Mizunami, A. (Eds.) (1999). Gerechtigkeit in der sozialen Ordnung. Die Tugend der Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49554-2
Weiler, Rudolf and Mizunami, Akira. Gerechtigkeit in der sozialen Ordnung: Die Tugend der Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49554-2
Weiler, R, Mizunami, A (eds.) (1999): Gerechtigkeit in der sozialen Ordnung: Die Tugend der Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49554-2

Format

Gerechtigkeit in der sozialen Ordnung

Die Tugend der Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung

Editors: Weiler, Rudolf | Mizunami, Akira

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 105

(1999)

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Abstract

Zum Thema, wie der Gerechtigkeitsbegriff in der sozialen Dimension Ordnung bedeuten könnte, fand sich eine internationale Gruppe von Messner-Schülern und Experten der Sozialwissenschaften aus Europa und Japan zu einem Symposium in der alten Heimat Johannes Messners zusammen.

Die Krise der Naturrechtslehre, verstanden unter dem neoscholastischen Ansatz der jüngeren Vergangenheit in der katholischen Theologie und Philosophie seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und die langanhaltende Anfechtung der Rechtsethik seit Aufklärung und Postmoderne bis zuletzt, spiegelt sich auch in den hier publizierten Referaten wider. Kann man den auf Erfahrung, insbesondere der inneren Bewußtseinserfahrung des Menschen, gründenden allgemeingültigen Ansatz Messners für eine zeitgemäße Naturrechtslehre als gelungen bezeichnen? Oder muß man sich unter Verzicht auf die klassische philosophische Tradition um eine Begründung der Menschenwürde und der Möglichkeit einer Wahrheitserkenntnis für die Sozialwissenschaften vordergründig nur auf theologische Einsichten oder regelrechten Diskurs verlassen? Deutlich wird das am Beitrag der japanischen Freunde, die zum Haupttitel im Untertitel dieser Publikation den Hinweis auf die Tugendfrage verlangten. Der Messner-Schüler Wolfgang Schmitz geht in seinem hier an erster Stelle gereihten Beitrag sofort auf die Institutionenethik ein und sieht im Tugendbegriff bei der Frage nach sozialer Ordnung keinen grundlegenden Ansatz. Dagegen finden sich andere Beiträge, die gerade vom Tugendbegriff her eine soziale Grundordnung für Mensch und Gesellschaft aufgrund eines ebenso sozialen wie individuellen Wesensbegriffs vom Menschen als Gesellschaftswesen im Rückgriff auf die Naturrechtstradition entgegen grundsätzlichen Positivismus und Empirismus in den Sozialwissenschaften setzen. Ein Referatstitel bringt es auf den Nenner: Gemeinwohlgerechtigkeit - Illusion oder Realität? Kann man denn Gerechtigkeit mit Ordnungsdenken in die Sozialwissenschaften einführen? Die Massengesellschaft brauche Ordnung, findet Mizunami im letzten japanischen Beitrag des Bandes nach der Sicht von Johannes Messner. Einen konkreten Weg beschreitet Herbert Schambeck, wenn er uns zum Gedanken der Natur der Sache führt, die aus dem Menschsein zum Sachgerechten in der Gesellschaft sozialwissenschaftliche Wege begründet.

Dieser Band will ein Impuls sein, der die Unentbehrlichkeit eines metaphysischen und gerechten Fundaments für die soziale Ordnung im gesellschaftlichen Leben aufzeigt und aus der Erfahrung auf die Wege hinführen will, wie man im modernen Denken aus der Fülle gesellschaftlicher Entwicklungen und Erfahrungen letztlich eine Rangordnung der Werte in Verbindung von Ethik und Sozialwissenschaften finden mag.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Verzeichnis der Teilnehmer 9
Teilnehmer aus Japan 9
Teilnehmer aus Europa 9
Wolfgang Schmitz: Soziale Gerechtigkeit als Gerechtigkeit nicht durch Tugendhaftigkeit, sondern durch Institutionen 11
I. Soziale Gerechtigkeit – Tautologie oder sinnvolle Unterscheidung? 11
II. Soziale Gerechtigkeit – durch Tugendhaftigkeit oder durch Institutionen? 12
III. Individualethik und Sozialethik – zwei unterschiedliche Grunddimensionen 14
IV. Weitere verwendete Begriffe 16
V. Tugendlehre und Ordnungslehre 17
VI. Was bedeutet „Gerechtigkeit“? 20
VII. Die Gerechtigkeit hat viele Dimensionen 21
1. Karl Homann: Reduzierung auf soziale Funktionen des Menschen 21
2. Michael Walzer: Reduzierung auf die (strittigen) Güter 22
3. Soziale Gerechtigkeit: Verteilung von Gütern – Verteilung von Lasten 23
VIII. Die Problemlösungskapazität der Institutionenökonomik 23
IX. Die Problemlösungskapazität sozialer Systeme 27
1. Ausdifferenzierung sozialer Funktionssysteme 27
2. Paradigmenwechsel in der Systemtheorie 30
X. Das Ergebnis: Was heißt „sozial gerecht“? 31
Benutzte Literatur 33
Friedrich Romig: Gemeinwohlgerechtigkeit – Illusion oder Realität? 35
Literatur 42
Hideshi Yamada: Gemeinwohl und Gerechtigkeit in der Entwicklung. Auf der Suche nach einer integralen Lehre vom Menschen 45
Vorbemerkung 45
I. Gemeinwohl und Gesellschaft 46
II. Pluralismus des Gemeinwohls und der Gesellschaft 49
III. Mensch als Familienwesen oder die Familie als Zelle der Gesellschaft 51
IV. Erziehung und Naturrecht, naturrechtlich-evolutionalistisch betrachtet 54
Johannes Michael Schnarrer: Theologische Grundlegung der Gerechtigkeit 57
I. Einführung 57
II. Die Gerechtigkeit Gottes 60
1. Die Gerechtigkeit Gottes im AT 60
2. Die Gerechtigkeit Gottes im NT 61
III. Die Gerechtigkeit des Menschen im Kontext der Bibel 63
1. Die Gerechtigkeit des Menschen im AT 63
2. Die Gerechtigkeit des Menschen im NT 66
IV. Die drei Elemente der Gerechtigkeit: der Andere, das Zustehende, die Sachmitte 67
1. Die Gerechtigkeit und der „Andere“ als Ziel der Tugend 68
2. Das jedem /jeder durch Gerechtigkeit „Zustehende“ 69
3. Die Gerechtigkeit und ihre „Sachmitte“ 70
V. Offenbarung und Gottesglaube als Determinanten für das Menschenbild 72
VI. Erkenntnis des Daseins Gottes und der Sittlichkeitsanspruch in der Realisierung der Gerechtigkeit 74
VII. Die Verpflichtung zur Gerechtigkeit und ihr Maß 76
VIII. Gerechtigkeit aus der Sicht Johannes Messners 78
IX. Schlußfolgerungen und Zusammenfassung 79
Bibliographie 84
A. Zitierte Literatur 84
B.1. Ausgewählte Werke von Johannes Messner 85
B.2. Ausgewählte Artikel von Johannes Messner 85
C. Publikationen des Autors 86
Hans Joachim Türk: Prozedurale Gerechtigkeit versus substantielle Gerechtigkeit. Für welche Gerechtigkeit ist der Staat zuständig? 89
Einführung: Der Anlaß zur Thematik 89
I. Die prozedurale Auffassung vom Verhältnis Staat – Moral – Gerechtigkeit 91
II. Die distributive und soziale Gerechtigkeit 94
III. Die kommunitaristische Kritik 96
IV. Zur katholischen Soziallehre 98
Rudolf Weiler: Sozial- und Rechtsgewissen als Wegweisung und Herausforderung 103
I. Die Natur des menschlichen Wissens um gerecht und ungerecht 104
II. Gerechtigkeit als Tugend 108
III. Das Rechtsgewissen 110
IV. Gerechtigkeit als soziale Gerechtigkeit: vom Rechts- zum Sozialgewissen und sozialer Liebe 112
V. Von der Sittennorm zur Rechtsnorm 114
Hisao Kuriki: Die Verfassungsgerichtsbarkeit als Erhalter des Grundkonsenses des Volkes 121
I. Die Verfassungsgerichtsbarkeit als das ius gentium? 121
II. Johannes Messner und die Verfassungsgerichtsbarkeit 122
III. Die Verfassungsgerichtsbarkeit und der Grundkonsens des Volkes 125
Hiroshi Takahashi: Die Ontologische Begründung der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen 133
I. Das neue Problem „Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen“ 133
Identitätsproblem 133
Distanzproblem 134
Unkenntnisproblem 134
Kontingenzproblem 134
Verteilungsproblem 134
Prioritätsproblem 134
II. Verschiedene Rechtfertigungen der intergenerationellen Ethik 136
Selbstinteresse-Theorie 136
Der moralische Individualismus 136
Die intergenerationelle Vertragstheorie 137
Respekt-für-Person-Theorie (Gerechtigkeitstheorie) 138
Rettungsbootethik 139
III. Die ontologische Begründung der Verantwortung für künftige Generationen 141
IV. Schluß 144
Alfred Klose: Soziale Gerechtigkeit als eigene Unterteilung der Gerechtigkeit 147
I. Schlagwort oder wissenschaftlicher Terminus 147
II. Soziale Gerechtigkeit bei Johannes Messner 147
III. Soziale Gerechtigkeit und Kulturentwicklung 149
IV. Soziale Gerechtigkeit – grundlegend für die gesamte Ordnung der Gerechtigkeit 150
V. Sicherung des Sozialstaates 151
Herbert Schambeck: Zur Lehre von der Gerechtigkeit und der Natur der Sache bei Johannes Messner 153
Akira Mizunami: Massengesellschaft aus der Sicht von Johannes Messner 163
Verzeichnis der Autoren 167