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Langfristige ökonomische Veränderungen und ihre gesellschaftlichen Wirkungen

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Reiners, A. (2002). Langfristige ökonomische Veränderungen und ihre gesellschaftlichen Wirkungen. Zur Markierung wohlfahrtsstaatlicher Perspektiven in fortgeschrittenen Industriegesellschaften. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50834-1
Reiners, Andreas. Langfristige ökonomische Veränderungen und ihre gesellschaftlichen Wirkungen: Zur Markierung wohlfahrtsstaatlicher Perspektiven in fortgeschrittenen Industriegesellschaften. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50834-1
Reiners, A (2002): Langfristige ökonomische Veränderungen und ihre gesellschaftlichen Wirkungen: Zur Markierung wohlfahrtsstaatlicher Perspektiven in fortgeschrittenen Industriegesellschaften, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50834-1

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Langfristige ökonomische Veränderungen und ihre gesellschaftlichen Wirkungen

Zur Markierung wohlfahrtsstaatlicher Perspektiven in fortgeschrittenen Industriegesellschaften

Reiners, Andreas

Sozialpolitische Schriften, Vol. 86

(2002)

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Abstract

Erstaunlicherweise wurden bislang die Theorien der langfristigen Wirtschaftsentwicklung kaum systematisch für die Analyse der gesellschaftlichen Wirkungen des ökonomischen Wandels herangezogen. Diese Theorien bilden den Ausgangspunkt der interdisziplinären Studie von Andreas Reiners. Das Erkenntnisinteresse gilt den Effekten des veränderten Wirtschaftswachstums fortgeschrittener Volkswirtschaften auf die Arbeitsgesellschaft und den Wohlfahrtsstaat.

Der Autor bietet eine Einführung in die verschiedenen Theorien zum langfristigen wirtschaftlichen Wandel, zeichnet die Beschäftigungs- und Verteilungsprozesse nach, untersucht Sozialstrukturwirkungen sowie zeitökonomische Aspekte hochentwickelter Gesellschaften und schließt mit einer Einschätzung der arbeitsgesellschaftlichen Entwicklung. Die Ergebnisse werden jeweils am Ende eines Abschnitts in »Thesen« verdichtet, mit bekannten Politikmustern konfrontiert und bilden schließlich die Grundlage für neue Handlungsoptionen.

Bekannte, häufig auf Erhöhung der Wachstumsraten zielende oder auf »Bürgerarbeit« abstellende Lösungsmuster beurteilt Andreas Reiners skeptisch. Zur Diskussion gestellte Handlungsmöglichkeiten folgen den im wirtschaftstheoretischen Teil dargelegten Einsichten in eine langfristige Abnahme des Arbeitsvolumens. Daraus leitet der Autor unter anderem eine Lockerung der strengen Kopplung von Einkommenssicherung und Beschäftigung ab. Die Handlungskonzepte stellen eine Schlussfolge der vorherigen Problemanalyse unter der Voraussetzung dar, dass bestimmte sozialethische Normen akzeptiert werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellen-, Übersichten-, und Abbildungsverzeichnis 12
Einleitung: Problemstellung und Gang der Untersuchung 15
A. Wohlfahrtsstaat: Entwicklung, Vergleiche und Rollenwandel 18
I. Begriffe, Prinzipien und Arrangements 18
1. Begriffe und Konzept 18
2. Merkmale und Prinzipien 25
II. Entwicklung des Wohlfahrtsstaates und der Sozialleistungsquote 26
1. Zur geschichtlichen Entwicklung 26
2. Zur Entwicklung der Sozialleistungsquote 28
III. Vergleich Europäischer Wohlfahrtsstaatlichkeit 32
1. Empirischer Vergleich der sozialen Sicherheit in Europa 33
2. Vergleich wohlfahrtsstaatlicher Modelle 35
3. Erklärungsversuch der Entwicklungsunterschiede 37
IV. Wirkungen und Wert des Wohlfahrtsstaates 39
1. Zum sozialwissenschaftlichen Wohlfahrtsstaatsdiskurs 39
2. Wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Wirkung 42
a) Der ökonomische Nutzen des Wohlfahrtsstaates 42
b) Der politische Wert des Wohlfahrtsstaates 48
c) Die soziokulturelle Wirkung des Wohlfahrtsstaates 53
V. Rollenwechsel: Vom reaktiven zum gestaltenden Wohlfahrtsstaat 60
B. Langfristige volkswirtschaftliche Entwicklungsprozesse und ihre gesellschaftlichen Folgen in hochentwickelten Industriegesellschaften 62
I. Langfristige ökonomische Entwicklung marktwirtschaftlich organisierter Industriegesellschaften – Ökonomische Theorien und Analysen 63
1. Industriegesellschaft: Definitionen, Erwartungen und Entwicklung 64
2. Arbeitsmarkt- und Beschäftigungstheorien im Überblick 67
3. Theorien langfristiger ökonomischer Entwicklung 71
a) Die langfristige Perspektive der Keynesschen Wirtschaftstheorie 71
b) Die Fourastiésche Tertiarisierungstheorie 76
c) Die Entwicklungstheorie von Kondratieff und Schumpeter: Lange-Wellen-Hypothese und Innovationstheorie 81
4. Empirische Überprüfung: Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland 84
a) Wachstumserwartungen und Entwicklung der Arbeitslosigkeit 84
b) Wachstumsrealität, Produktivitätsentwicklung und Erwerbsarbeitsvolumen 86
5. Zwischenfazit und erste These 88
II. Sozioökonomische Folgen der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklungstrends – Sozioökonomische Analyse 89
1. Arbeitsmarktprozesse hochentwickelter Industriegesellschaften 90
a) Entwicklung der Arbeitslosigkeit und die Herausbildung am Arbeitsmarkt benachteiligter Gruppen 90
b) Ausdifferenzierung der Erwerbsformen in der langfristigen Entwicklung 95
c) Niedriglöhne und Einkommensdifferenzierung in der langfristigen Perspektive 101
2. Die sozioökonomische Lage vor dem Hintergrund unzulänglicher wirtschafts- und sozialpolitischer Konzepte 105
a) Neoliberale Politik in hochentwickelten Volkswirtschaften 105
b) Zur sozialen Sicherung vor dem Hintergrund der Veränderungen am Arbeitsmarkt 107
3. Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung 115
a) Zu Methodik und Datenquellen 116
b) Entwicklung der Äquivalenzeinkommensverteilung 117
c) Armuts- und Reichtumsquoten ausgewählter Bevölkerungsgruppen 120
d) Zum Vermögen und dessen Verteilung 125
4. Zwischenfazit und zweite These 128
III. Soziale Ungleichheit und moderne Zeitstrukturen hochentwickelter Industriegesellschaften – Soziologische und sozialstrukturelle Perspektive 129
1. Zur Sozialstrukturanalyse der Industriegesellschaft 131
a) Kontroversen zur Analyse und Entwicklung der Sozialstruktur 133
b) Abschied der deutschen Ungleichheitsforschung von Klassen und Schichten 136
c) Zur vertikalen Ungleichheit entwickelter Industriegesellschaften: Kritik der gängigen deutschen Sozialstrukturanalyse 139
2. „Soziale Ausgrenzung“ und „Underclass“: Neue Formen gesellschaftlicher Spaltung hochentwickelter Länder? 145
a) Zum Konzept der „Underclass“ in USA und Europa 146
b) Mechanismen sozialer Ausgrenzung in der Industriegesellschaft 149
c) Herausbildung einer Unterklasse in Deutschland? 153
3. Zwischenfazit und dritte These 155
4. Zeitstrukturen und „Zeitgewinne“ hochproduktiver Industriegesellschaften im Licht sozialer Ungleichheit 156
a) „Zeitgewinne“ hochproduktiver Industriegesellschaften? 158
b) Moderne Zeitstrukturen und soziale Ungleichheit 162
c) Zeitstrukturen und arbeitsteilig konzipierte Geschlechterrollen 167
5. Zwischenfazit und vierte These 169
IV. Arbeit und Arbeitsgesellschaft in langfristiger Perspektive – Sozialphilosophische und beteiligungsorientierte Überlegungen 170
1. Zur Evolution der Arbeit: Was Arbeit ist und was sie sein könnte 171
2. Zu den ideellen Konzepten der Erwerbsarbeit: Wie die Arbeit wurde, was sie ist 176
3. Erwerbsarbeit als Vergesellschaftungsinstanz hochentwickelter Industriegesellschaften 180
a) Prämissen und Empirie der Vergesellschaftungsinstanz Erwerbsarbeit 181
b) Rahmenbedingungen des dominierenden Vergesellschaftungsfaktors 182
c) Zur Kritik der Vergesellschaftung über die bezahlte Arbeit 184
4. Beteiligungsorientierte und gesellschaftsethische Überlegungen im Umbruch der Arbeitsgesellschaft 185
a) Zur Ablösung gesellschaftsethischer „Abhängigkeit“ vom arbeitsgesellschaftlichen Beteiligungsmodell 186
b) „Anrecht auf Arbeit“ und „Relativierung der Arbeit“ 189
5. Zwischenfazit und fünfte These 191
C. Wohlfahrtsstaatliche Perspektiven: Kritik einschlägiger wohlfahrtsstaatlicher Zukunftsentwürfe und Plädoyer für eine an veränderten Wachstumsgrundlagen orientierte Sozialpolitik 194
I. Wohlfahrtsstaatliche Zukunftsmodelle für Europa 194
1. „Unternehmerische Wissensgesellschaft“ versus Wohlfahrtsstaat? – Vorstellungen der bayerisch-sächsischen Zukunftskommission 195
a) Zur langfristigen Entwicklung aus der Sicht der Kommission 196
b) Der Weg zur unternehmerischen Wissensgesellschaft 197
c) Der Einzelne als Unternehmer seiner Arbeitskraft und Daseinsvorsorge 199
2. „Marktwirtschaft ja, Marktgesellschaft nein?“ – Zum New Labour-Projekt des „Dritten Weges“ 203
3. „Wirtschaftliche, soziale und ökologische Zukunftsfähigkeit“ – Ergebnisse der Zukunftskommission der Friedrich-Ebert-Stiftung 210
4. Noch einmal: Wachstum als Ausweg? 215
5. Hoffnungen jenseits der Erwerbsarbeit – mehr als Teil einer Krise? – Von der Arbeitsgesellschaft zur Bürgergesellschaft? 217
a) Bürgergesellschaft als Rettung? 217
b) Bürgerschaftliches Engagement: Reparatur der Arbeitsgesellschaft oder gestalterische Chance? 220
c) Kritik der „Bürgerarbeit“ und ein Plädoyer zur Förderung einer „Bürgergesellschaft“ 221
II. Sozialpolitiktheoretische Kritik der gegenwärtigen Sozialstaatsdebatte und Erinnerung an vergessene sozialpolitiktheoretische Grundlagen 225
1. Kommodifikation: Sozialpolitischer Beitrag zur Marktgängigkeit der Arbeit 226
2. De-Kommodifikation: Sozialpolitischer Schutz vor der Marktabhängigkeit der Arbeit 227
3. Re-Kommodifizierung: Zurück zum repressiven Moment der Sozialpolitik 229
III. Resümee und Plädoyer für eine gestaltende und beteiligungsorientierte wohlfahrtsstaatliche Politik 231
1. Resümee: Grundlinien einer wohlfahrtsstaatlichen Politik hochentwickelter Länder 231
2. Plädoyer für konkrete und beteiligungsorientierte sozialpolitische Handlungsoptionen hochentwickelter Industrieländer 236
a) Einkommens- und Vermögensverteilung 236
b) Veränderte Strukturen und Formen der sozialen Sicherheit 240
c) Verteilung der bezahlten und der unbezahlten Arbeit 244
d) Neugewichtung und Unterstützung unbezahlter Arbeits- und Tätigkeitsformen 248
Schlussbemerkung und Zusammenfassung 252
Literaturverzeichnis 254
Personen- und Sachverzeichnis 291