Die Keynesianische Revolution in Großbritannien (1929-1948)
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Die Keynesianische Revolution in Großbritannien (1929-1948)
Zur Entwicklung der Finanzpolitik im Spannungsfeld von wirtschaftswissenschaftlicher Herausforderung, politischem Reformwillen und institutioneller Beharrungskraft
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 469
(1996)
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Abstract
Die "Keynesianische Revolution" nimmt in der Entwicklung der kapitalistischen Staaten seit 1945 einen herausragenden Stellenwert ein. Diese Umwälzung stellte sich in Großbritannien als ein Produkt des Wandels auf drei Ebenen dar: Neben der wirtschaftstheoretischen, dem dominierenden Thema der Forschungsdiskussion, sind dies die politisch-staatliche und die administrativ-institutionelle Ebene. Eine umfassende, intensiv quellengestützte Untersuchung der drei Ebenen, ihrer Akteure und ihrer Beziehungen zueinander fehlte bis jetzt. Diese Analyse war Ziel der Arbeit.Die Einbeziehung der drei Ebenen der "Keynesianischen Revolution" über den Zeitraum ihrer Entstehung von 1929 bis 1948 ermöglichte es, zu einer Revision im Forschungsbild zu kommen: Zum einen zeigte sich, daß in der Tat diese "Revolution" eine gravierende Veränderung in der Wirtschaftspolitik mit sich brachte. Darüber hinaus erwies sich die Bedeutung, die der administrativen-institutionellen Ebene, vor allem dem britischen Schatzamt, und ihrer Haltung zu einer keynesianischen Integration von Wirtschaftspolitik und Finanzpolitik zukam.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 10 | ||
Einleitung | 11 | ||
I. Thematische Eingrenzung | 11 | ||
II. Leitfragen und Darstellungsgang der Untersuchung | 14 | ||
III. Forschungsstand und Quellenlage | 20 | ||
A. Die erste Herausforderung der traditionellen Finanzpolitik: Massenarbeitslosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg und die beginnende „Keynesianische Revolution“ | 23 | ||
I. Stadien der Krise: Wirtschaft und Bedingungen der Wirtschaftspolitik nach dem Ersten Weltkrieg | 23 | ||
1. Die Entstehung der Massenarbeitslosigkeit in der Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg | 23 | ||
2. Die Rückkehr zum Goldstandard | 27 | ||
3. Drei Säulen der klassischen Wirtschaftspolitik: Freihandel, Goldstandard, ausgeglichene Staatshaushalte | 32 | ||
4. Die Position der Treasury im administrativen Gefüge: Treasury Control durch Ausgabenkontrolle in Zeiten strikter öffentlicher Sparsamkeit | 42 | ||
II. Kritik der Grundlagen der traditionellen Finanzpolitik durch Wirtschaftswissenschaften und Politik | 54 | ||
1. Liberale Angriffe auf die traditionelle Finanzpolitik im Wahlkampf von 1929: Lloyd George und Keynes | 54 | ||
2. Keynesianische Kritik bis 1931 | 59 | ||
III. Die Herausbildung des Treasury View als Reaktion des Schatzamtes: Verteidigungsstrategie einer administrativen Institution | 69 | ||
1. Die Entstehung des Treasury View | 69 | ||
2. Intellektuelle Herausforderung gegen administrative Beharrungskraft: Keynes versus Treasury und Bank of England vor dem Macmillan-Committee | 77 | ||
IV. Wirtschafts- und Finanzpolitik unter den Bedingungen von Weltwirtschaftskrise und konjunktureller Erholung der 1930er Jahre | 82 | ||
1. Finanzpolitik in der Zwischenkriegszeit zwischen Sparkurs und durch die Wiederbewaffnung erzwungenem Deficit spending | 82 | ||
2. Die Marginalisierung der Arbeitslosigkeit in der Politik im Verlauf der 1930er Jahre | 90 | ||
V. Charakter und Entwicklung des Treasury View der 1930er Jahre | 93 | ||
1. Die Weiterentwicklung des Treasury View als Reaktion auf die keynesianische Kritik | 93 | ||
2. Interpretationsmuster zur Entwicklung, Bedeutung und Ausprägung des Treasury View: Auseinandersetzung mit der Forschungsdiskussion | 106 | ||
3. Motivation, Entstehung und Entwicklung des Treasury View – Ergebnisse | 115 | ||
B. Die zweite Herausforderung: Das Ringen um die Zukunft der Finanzpolitik im Zweiten Weltkrieg – Kriegsfinanzierung und Reconstruction-Debatte | 121 | ||
I. Die Finanzierung des Krieges | 121 | ||
1. Finanzpolitik in der „Treasury-Periode“: Die ersten Kriegsmonate | 121 | ||
2. „How to Pay for the War“: Die keynesianische Kritik an der Kriegsfinanzierung | 130 | ||
3. Die Organe der Finanzpolitik im Krieg. Verlust der administrativen Führung der Treasury | 136 | ||
4. Der Haushalt von 1941: „The First Keynesian Budget“? | 142 | ||
II. Reconstruction: Die Debatte um den wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau nach dem Krieg | 154 | ||
1. Vordenker der Reconstruction | 154 | ||
2. Der Beginn der verwaltungsinternen Auseinandersetzungen: Die Keynesianer der Economic Section versus Treasury | 156 | ||
3. Der Beveridge-Report: Das Grundsatzdokument eines „Better Britain“ | 160 | ||
4. Diskussionen um die Möglichkeiten einer Vollbeschäftigungspolitik in der Nachkriegszeit | 165 | ||
5. Das Weißbuch Employment Policy: Die Entstehung eines „unmöglichen Kompromisses“ | 173 | ||
6. Die Übernahme der Verantwortung für den Beschäftigungsgrad durch den Staat: Reaktionen von Parteien, Verbänden, den Reformgruppen und der Öffentlichkeit | 184 | ||
7. Kriegsfinanzierung und Reconstruction – Ergebnisse | 188 | ||
C. Die dritte Herausforderung: Die Labour-Regierung von 1945 und der gescheiterte Versuch einer sozialistischen Planwirtschaft | 191 | ||
I. Vorbereitungen auf das Kriegsende und die Regierungsübernahme durch Labour: politische und ideologische Situation 1945 | 191 | ||
1. Die Vorbereitungen der Ministerien auf das Kriegsende | 193 | ||
2. Labours wirtschaftspolitische Konzeption | 199 | ||
3. Planwirtschaft und ökonomische Steuerung (Economic management): Ideologien der wirtschaftlichen Machbarkeit | 210 | ||
4. Großbritannien bei Kriegsende: Ökonomische Situation | 219 | ||
II. Die Integration von Finanzpolitik und Wirtschaftspolitik | 225 | ||
1. Wirtschaftliche Entwicklung und Wirtschaftspolitik in den ersten Nachkriegsjahren | 225 | ||
2. Die Entstehung der Economic Surveys: Schwierigkeiten in der Prognose wirtschaftlicher Daten | 229 | ||
3. Das Scheitern der planwirtschaftlichen Strategie in Labours Krisenjahr 1947 | 238 | ||
4. Institutionelle Veränderungen in der Wirtschaftspolitik als Krisenreaktion 1947 | 247 | ||
5. Resümee: Gründe für das Scheitern des planwirtschaftlichen Versuches 1945–47 | 254 | ||
III. Die Finanzpolitik der Labour-Schatzkanzler Dalton und Cripps | 258 | ||
1. Finanzpolitik bis zum April-Budget 1947 | 258 | ||
2. Finanzpolitik zum Jahreswechsel 1947/48: Die keynesianische Wende | 273 | ||
3. Der Versuch einer Lohnpolitik 1946–48 | 277 | ||
4. Die Budgets vom November 1947 und April 1948 | 284 | ||
5. Die Budgets vom November 1947 und April 1948: „Keynesian Revolution in Policy-Making“? | 292 | ||
Schluß und Ausblick | 298 | ||
I. Zur historischen Verortung der Keynesianischen Revolution | 298 | ||
II. Ausblick: Die „Goldenen Jahre des Kapitalismus“ und die „Hinterlassenschaft des Lord Keynes“ | 303 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 309 | ||
I. Quellen | 309 | ||
1. Unveröffentlichte Quellen | 309 | ||
2. Veröffentlichte Quellen | 314 | ||
a) Publikationen der britischen Regierung | 314 | ||
b) Autobiographien, Erinnerungen, Tagebücher | 315 | ||
c) Periodika | 316 | ||
d) Andere | 316 | ||
II. Literatur | 317 | ||
1. Zeitgenössische Literatur bis 1950: Pamphlete und Stellungnahmen | 317 | ||
2. Literatur späteren Erscheinungsdatums | 319 | ||
Personen- und Sachwortregister | 330 |