Menu Expand

Die Institution der kommunalen Sozialverwaltung

Cite BOOK

Style

Roth, G. (1999). Die Institution der kommunalen Sozialverwaltung. Die Entwicklung von Aufgaben, Organisation, Leitgedanken und Mythen von der Weimarer Republik bis Mitte der neunziger Jahre. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49852-9
Roth, Günter. Die Institution der kommunalen Sozialverwaltung: Die Entwicklung von Aufgaben, Organisation, Leitgedanken und Mythen von der Weimarer Republik bis Mitte der neunziger Jahre. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49852-9
Roth, G (1999): Die Institution der kommunalen Sozialverwaltung: Die Entwicklung von Aufgaben, Organisation, Leitgedanken und Mythen von der Weimarer Republik bis Mitte der neunziger Jahre, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49852-9

Format

Die Institution der kommunalen Sozialverwaltung

Die Entwicklung von Aufgaben, Organisation, Leitgedanken und Mythen von der Weimarer Republik bis Mitte der neunziger Jahre

Roth, Günter

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 56

(1999)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Die Organisation, so die These Günter Roths, $aantizipiert$z soziale Probleme sowie Entwicklungen in der Verwaltungsumwelt und verarbeitet diese nach von $aihr$z entwickelten $aRegeln.$z Je mehr sie diese Regeln - in Wechselwirkung mit ihrer institutionellen, politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen $aUmwelt$z - formell und informell $adefiniert,$z desto mehr wird sie zur $aInstitution.$z Desto mehr ist die Sozialverwaltung mit ihren $aFachverbänden$z und den horizontal und vertikal verflochtenen $aFachverwaltungen$z an der Entwicklung der Problemsicht, an der Aufgabendefinition und organisatorischen Lösungskonzepten beteiligt. Richtungweisende Bedeutung hatten der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge, der Deutsche Städtetag sowie die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt). Mittels fachlichem Austausch, Publikationen, Tagungen etc. prägten sie Leitgedanken und organisatorische Konzepte bis hin zu gesetzlichen Regelungen.

Daraus resultiert eine Reihe von Phänomenen: So ist schon vor und trotz einer »losen Kopplung« an Vorgaben des Zentralstaates eine wachsende »Isomorphie« der Organisation der kommunalen Sozialverwaltung festzustellen. Es entwickelte sich - so die quantitativ vergleichend und qualitativ vertiefend angelegte Untersuchung - eine Organisation, die durch enormes Wachstum und Differenzierung gekennzeichnet ist, was nur $amittelbar$z und mit zeitlicher Verzögerung durch Veränderungen in der Verwaltungsumwelt bestimmt und $arelativ losgelöst$z von den Aufgaben verlief. Darüber hinaus bestand seit der Weimarer Republik ein hohes Maß an $aKontinuität$z der Organisation, der rechtlichen Grundlagen, der Aufgaben sowie der fachlichen Leitbilder. Ein enormes institutionelles Beharrungsvermögen bedingte also eine »pfadabhängige« Entwicklung - trotz tiefgreifender politischer Systemwechsel sowie ökonomischer und sozialer Krisen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 11
Abbildungsverzeichnis 13
A. Einführung und theoretischer Rahmen 17
I. Ausgangspunkt: Aspekte der Verwaltungsentwicklung 17
II. Wachstumslinien der deutschen Verwaltung 20
III. Defizite der Forschung 22
IV. Entwicklungslinien der kommunalen Sozialverwaltung 23
V. Theoretischer Ansatz 30
VI. Vorgehen 36
B. Die Sozialverwaltung in der Weimarer Republik 41
I. Die Begründung der Institution bis 1924 41
1. Gründung von Wohlfahrtsämtern und erste Vereinheitlichung der Organisation 48
2. Die Institutionalisierung am Beispiel des Wohlfahrtsamtes der Stadt Nürnberg 51
3. Die rechtliche Begründung von Aufgaben und Organisation 58
a) Verordnung über die Fürsorgepflicht (RFV) 60
b) Reichsgrundsätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge (RGr) 61
c) Das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (RJWG) 64
II. Die Leitgedanken der Fachwelt 67
1. Überblick zur Konjunktur der Themen 67
2. Leitgedanken und Mythen 70
a) Einheitlichkeit, Planmäßigkeit, Professionalität 70
b) ‚Rationalisierung‘ der Fürsorge nach dem Vorbild der Medizin 74
c) Familienfürsorge als Verbindung verschiedener Leitgedanken 78
d) Ausbau der Verwaltung und Professionalität als ‚Sparmaßnahmen‘ 79
III. Wachstum und Vereinheitlichung der Fürsorgeverwaltung von 1924–1932 83
1. Grundzüge der organisatorischen Entwicklung: Standardisierung, Differenzierung, Professionalisierung 83
2. Die Entwicklung der Fürsorgeverwaltung zwischen 1925 und 1931 im Vergleich von 20 Großstädten 92
a) Methodisches Vorgehen 92
(1) Die abhängige Variable: Größe der Organisation 93
(2) Die unabhängige Variable Aufgabenumwelt 96
b) Die Fürsorgeverwaltung und ihre Umwelt 97
(1) Das Wachstum der Aufgaben 97
(2) Die Zahl der Einwohner 104
(3) Die Finanzkraft 104
c) Die Fürsorgeverwaltung und sonstige Parameter 105
(1) Das Wachstum der gesamten Verwaltung 105
(2) Bürokratische Strukturmerkmale 106
d) Die Fürsorgeausgaben und die Umwelt 107
(1) Zahl der Unterstützten und Höhe der Unterstützungsausgaben 107
(2) Die Finanzkraft 108
(3) Die Größe der Verwaltung 109
3. Die Entwicklung der Fürsorgeverwaltung am Beispiel der Stadt Nürnberg 110
a) Der Abschluß der Institutionalisierung 1925 110
b) Das Wachstum der Organisation und Aufgaben von 1925 bis 1932 113
c) Die Bürokratisierung und der Konflikt mit den ‚Ehrenbeamten‘ 121
C. Die Sozialverwaltung im Dritten Reich 128
I. Vorbemerkungen 128
II. Kontinuität und Wandel institutioneller Strukturen 132
III. Die Leitgedanken der Fachwelt 142
IV. Beharrungsvermögen und Veränderung der Fürsorgeorganisation 150
1. Grundstrukturen der organisatorischen Entwicklung 150
2. Das Beispiel der Nürnberger Fürsorgeverwaltung 154
D. Die Sozialverwaltung nach dem Zweiten Weltkrieg 169
I. Institutionelle Restauration 170
1. Die Restauration des Fürsorgesystems in den 50er Jahren 170
2. Reform und Anpassung des Fürsorgerechts 174
II. Die Leitgedanken der Fachwelt 180
1. Tradition statt Neubeginn 180
2. Professionalisierung und Ausbau der Organisation 182
3. Abschied vom ‚Ehrenamt‘ als Teil der kommunalen Fürsorgeverwaltung 188
4. Definition neuer Aufgaben: Die Not der Alten 190
III. Restauration und Ausbau der Organisation 192
1. Allgemeine Grundzüge 192
2. Restauration und Ausbau der kommunalen Sozialverwaltung am Beispiel der Stadt Nürnberg 194
E. Die Sozialverwaltung in den sechziger und siebziger Jahren 211
I. Allgemeine institutionelle Entwicklung 212
1. Das Wachstum der Sozialhilfe im Überblick 212
2. Rechtliche Leistungsausweitungen und -einschränkungen 217
3. Phasen des Wachstums und der Einschränkung von Ausgaben 218
II. Die Leitgedanken der Fachwelt 221
1. Reorganisation, Expansion, neue und alte Mythen 222
2. Finanzielle Restriktionen und Selbsthilfebewegung 237
III. Wachstum und Differenzierung der Organisation 242
1. Allgemeine Tendenzen 242
2. Wachstum und Differenzierung der Sozialverwaltung am Beispiel der Stadt Nürnberg 245
a) Die Ausgaben 245
b) Organisation und Aufgaben 253
(1) Ergebnisse und Folgen eines Organisationsvergleichs 259
(2) Die Organisationsstruktur der Nürnberger Sozialverwaltung (1980) 267
3. Wachstum von Aufgaben und Organisation im Städtevergleich (1976–1986) 271
a) Zum Vorgehen 271
b) Übersicht der Entwicklung von 1976–1986 273
c) Die Größe der Sozialverwaltung und Umweltparameter im Querschnitt 275
d) Die Größe der Sozialverwaltung und Umweltparameter im Längsschnitt 279
e) Die Ausgaben und die Zahl der Hilfeempfänger sowie Verwaltungskosten 281
F. Die Sozialverwaltung in den achtziger und neunziger Jahren 283
I. Reform und Neuordnung des institutionellen Systems 283
1. Das Wachstum der Sozialhilfe im Überblick 283
2. Einsparungen und Neuordnung in der wirtschaftlichen Krise 289
3. Institutionelle Neuordnung durch die Pflegeversicherung 296
4. Institutionelle Neuordnung durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz 302
II. Die Leitgedanken der Fachwelt 306
1. Selbstreflexion und Selbstkritik 307
2. Verbreitung von Organisationsanalysen 311
3. ‚Neues Steuerungsmodell‘ 314
a) Das Tilburger Modell: ‚Konzern Stadt‘ 317
b) Neue Steuerungsmodelle der KGSt 320
c) Umsetzungsprobleme: Neue Steuerung versus Fachlichkeit? 323
III. Grundzüge der organisatorischen Entwicklung 331
1. Allgemeine Tendenzen 331
2. Organisatorische Entwicklung am Beispiel der Stadt Nürnberg 335
a) Die Entwicklung der Ausgaben 335
b) Organisation und Aufgaben 344
G. Fazit 358
H. Literatur 371
I. Quellen 404
J. Anhang 405