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Historische Bildkunde

Cite BOOK

Style

Tolkemitt, B., Wohlfeil, R. (Eds.) (1991). Historische Bildkunde. Probleme - Wege - Beispiele. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47187-4
Tolkemitt, Brigitte and Wohlfeil, Rainer. Historische Bildkunde: Probleme - Wege - Beispiele. Duncker & Humblot, 1991. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-47187-4
Tolkemitt, B, Wohlfeil, R (eds.) (1991): Historische Bildkunde: Probleme - Wege - Beispiele, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-47187-4

Format

Historische Bildkunde

Probleme - Wege - Beispiele

Editors: Tolkemitt, Brigitte | Wohlfeil, Rainer

Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Vol. 12

(1991)

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Abstract

Die Historische Bildkunde beansprucht den Rang einer historischen Grundwissenschaft; sie will nicht in Konkurrenz zur Kunstwissenschaft treten, auf deren Forschungsergebnisse sie mit angewiesen bleibt, sondern sie will interdisziplinäre Verrnittlungsarbeit leisten. Um Bilder als Quellen für historische Fragestellungen zu erschließen, braucht der Historiker neben seinem üblichen "Handwerkszeug" Spezialkenntnisse: kunsthistorische Informationen und eine Arbeitsmethodik. Beides zu vermitteln und auf eine systematische Erschließung bildlichen Quellenmaterials für die historische Forschung hinzuwirken, ist Aufgabe der Historischen Bildkunde. Ihre spezifische Leistung ist die Orientierung an der Perspektive des Historikers, der in den Bildern nach Antworten auf heutige Fragen an die Geschichte sucht. Den Beitrag eines Bildes zur Beantwortung einer geschichtswissenschaftlichen Fragestellung nennt Rainer Wohlfeil den "historischen Dokumentensinn", im Unterschied zu Panofskys "Dokumentsinn". Hinter dieser Begrifflichkeit steht die Abgrenzung der Historischen Bildkunde von der Ikonologie. Entscheidend ist, daß die Ikonologie nach dem Ansatz Panofskys bestrebt ist, dem Kunstwerk in seiner Gesamtheit gerecht zu werden und es als Ganzes, in allen Facetten zu interpretieren. Dagegen gibt die Historische Bildkunde den Anspruch auf, das Kunstwerk in seiner Gesamtheit zu erfassen. Sein Ansatz für die Arbeit mit Bildern kommt aus der Sozial- und Mentalitätengeschichte. Bilder können jenseits von real- oder personenkundlichen Zwecken als historische Quellen genutzt werden. Statuen, Bilder und Bauten können propagandistische und ideologische Botschaften verkünden. Sie haben eine Funktion bei der Legitimation von Herrschaft und Sozialdisziplinierung von Untertanen. Auf der anderen Seite spielen Bilder auch eine Rolle bei der Erhebung und Begründung sozialer, politischer, ökonomischer oder religiöser Forderungen. Kunstwerke können zur Erforschung von Machtstrukturen und sozialen Beziehungen herangezogen werden, sie bereichern damit die Mentalitätengeschichte um interessante Aspekte. Bildliche Quellen können auch auf Tendenzen hin untersucht werden, die in der Entstehungszeit der Bilder verbal noch nicht oder nicht mehr thematisiert wurden, die der spätere Wissenschaftler jedoch aufgrund seiner Kenntnisse über die historische Entwicklung und seiner Methodik möglicherweise erschließen und in Worte fassen kann.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Brigitte Tolkemitt: Einleitung 7
Probleme und Wege einer Historischen Bildkunde 15
Rainer Wohlfeil: Methodische Reflexionen zur Historischen Bildkunde 17
Martin Knauer: "Dokumentsinn" - „historischer Dokumentensinn". Überlegungen zu einer historischen Ikonologie 37
Frank-Dietrich Jacob: Zur Historischen Bildkunde in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik 49
Beispiele historischer Bildanalysen. Bildpublizistik: Illustration - Propaganda - Belehrung 63
Siegfried Hoyer: Das Symbol des Glücksrades auf Illustrationen aus der Zeit von Reformation und Bauernkrieg 65
Robert W. Scribner: Reformatorische Bildpropaganda 83
1. Propaganda 83
2. Bilder 87
3. Das Verhältnis Bild - Leser 97
4. Reaktion auf Bilder 104
Michael Schilling: Illustrierte Flugblätter der frühen Neuzeit als historische Bildquellen. Beispiele, Chancen und Probleme 107
Beispiele historischer Bildanalysen. Glaube: Überlieferung - Bekenntnis - Streit 121
Alexander N. Nemilov: Gedanken zur geschichtswissenschaftlichen Befragung von Bildern am Beispiel der sog. Gregorsmesse in der Ermitage 123
Jan Harasimowicz: Lutherische Bildepitaphien als Ausdruck des „Allgemeinen Priestertums der Gläubigen" am Beispiel Schlesiens 135
Katarzyna Cieslak: Die ,Zweite Reformation' in Danzig und die Kirchenkunst 165
Beispiele historischer Bildanalysen. Friede: Idee - Ausdruck - Hoffnung 175
Trudl Wohlfeil: Friedensvorstellungen im Werk des Petrarca-Meisters 177
Hans-Martin Kaulbach: Friedenspersonifikationen in der frühen Neuzeit 191
I. 191
II. 195
III. 201
IV. 208
Rainer Wohlfeil: Pax antwerpiensis. Eine Fallstudie zu Verbildlichungen der Friedensidee im 16. Jahrhundert am Beispiel der Allegorie ,Kuß von Gerechtigkeit und Friede´ 211
I. 219
II. 225
III. 242
IV. 252
Bildernachweis 259
Verzeichnis der Mitarbeiter 261