Strafgesetzgebung im Verfassungsstaat
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Strafgesetzgebung im Verfassungsstaat
Normative und empirische, materielle und prozedurale Aspekte der Legitimation unter Berücksichtigung neuerer Strafgesetzgebungspraxis
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 106
(1998)
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Abstract
In der vorliegenden Untersuchung begibt sich der Autor auf die Suche nach den Grenzen legislativer Freiheit bei der Strafrechtssetzung. Traditionell strafrechtliche und verfassungsrechtliche Legitimationsdiskurse werden aufgenommen und aufeinander bezogen. Auf dieser Methode fußt das Verständnis einer personalen Strafrechtsgüterlehre als einer gut begründbaren Konkretisierung des verfassungsrechtlichen Verhältnismäßigkeitsprinzips. Neben den gängigerweise als unmittelbar normativ verstandenen Legitimationskriterien, wie dem Prinzip des Rechtsgüterschutzes, dem Bestimmtheitsgebot und dem Schuldprinzip, werden auch Varianten des gesetzgeberischen Umgangs mit der empirischen Wirklichkeit auf die Frage ihrer den Gesetzgeber möglicherweise rechtlich, insbesondere verfassungsrechtlich begrenzenden Potenz hin untersucht. So werden Anforderungen an eine zweckrationale Kriminalpolitik ebenso formuliert, wie der Vorbehalt der Implementierbarkeit von zu schaffenden oder bereits bestehenden strafbewehrten Verhaltensnormen durch das Kriminaljustizsystem in einer dem Ernst der strafrechtlichen Norm entsprechenden Weise.Stächelin bemüht sich jedoch auch darum, der Wirklichkeit der Strafgesetzgebungsverfahren gerecht zu werden, indem er sowohl deren normative Vorgaben, deren tatsächlichen Wirkmechanismen, deren strukturellen Vorgaben wie auch die handelnden Akteure in den Blick nimmt. Insoweit wird die tradierte Perspektive auf die Darstellung von Entscheidungsfindungen durch eine auf deren Herstellung ausgerichtete ersetzt.Ein solcher Perspektivenwechsel tut not. Dies zeigt sich, wenn der Verfasser den nicht nur von ihm als bescheiden und streckenweise wesensfremd funktionalisiert empfundenen Verfahren und Ergebnissen jüngerer Strafgesetzgebung zum Abschluß der Untersuchung Verbesserungsvorschläge entgegen hält.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Einleitung | 25 | ||
Teil 1: Anforderungen an eine verfassungsgemäße Strafgesetzgebung | 30 | ||
I. Der Rechtsgutsbegriff | 30 | ||
1. Auslegungskriterium oder Kriminalisierungsgrenze | 31 | ||
a) Zweigleisigkeit des Begriffes | 31 | ||
aa) Methodologischer Begriff | 32 | ||
bb) Substanzieller Begriff | 33 | ||
b) Zur historischen Rekonstruktion des Begriffes: einige Eckpunkte | 35 | ||
aa) Naturrechtliche Verbrechensbegriffe | 35 | ||
bb) Subjektive Rechte | 36 | ||
cc) Birnbaumscher Rechtsgutsbegriff | 37 | ||
dd) Empirisch geprägter Rechtsgutsbegriff | 38 | ||
ee) Systemtheoretische Orientierung | 39 | ||
ff) Prägung des Rechtsgutsbegriffes durch konsensuale Merkmale | 40 | ||
gg) Ontologisch geprägter Rechtsgutsbegriff | 41 | ||
c) Gegentendenzen | 42 | ||
aa) Drohender Paradigmenwechsel – der Rechtsgutsbegriff als Kriminalisierungstopos | 42 | ||
bb) Konzepte, die sich vom Rechtsgutsbegriff als Argumentationsfigur entfernen | 45 | ||
(1) Die Wiederbelebung des Konzepts der subjektiven Rechte | 45 | ||
(2) Systemtheoretisch orientierte Begründungen | 47 | ||
(3) Strafadäquität: Das Konzept von Frisch | 48 | ||
(4) Verfassungsrechtliche Position (O. Lagodny) | 50 | ||
cc) Pluralismus oder die zunehmende Unverbindlichkeit scheinbar verbindlicher Wertorientierungen | 51 | ||
2. Der Rechtsgutsbegriff innerhalb der kriminalpolitischen Diskussion | 55 | ||
a) Die Notwendigkeit einer Trennung von Rechtsgut und Angriffswegen | 55 | ||
aa) Was sind Angriffswege? | 55 | ||
bb) Gründe für die Differenzierung zwischen Rechtgütern und Angriffswegen | 56 | ||
b) Notwendigkeit einer systematischen Trennung von Rechtsgütern einerseits und sonstigen kriminalpolitisch relevanten Topoi andererseits | 58 | ||
3. Vom Interesse zum Rechtsgut | 60 | ||
a) Interessen und ihr Schutz | 60 | ||
aa) Interessen | 61 | ||
bb) Normativierung von Interessen | 62 | ||
cc) Notwendigkeit der öffentlichen Anerkennung von Interessen | 62 | ||
(1) Anerkennung als rechtlich schützenswert | 63 | ||
(2) Anerkennung als strafrechtlich schützenswert | 63 | ||
b) Fragmentarietät des Strafrechts – Strafwürdigkeit und Strafbedürftigkeit? | 64 | ||
c) Begrenzbarkeit der Interessen, die Strafrechtsrechtsgut sein können? | 67 | ||
aa) Personale Rechtsgutslehre | 69 | ||
(1) Vorstellung der personalen Rechtsgutslehre | 69 | ||
(2) Kritik an der personalen Rechtsgutslehre | 71 | ||
(a) Müssig | 71 | ||
(b) Schünemann | 74 | ||
(c) Kuhlen | 76 | ||
(3) Begrenztheit der kriminalpolitischen Reichweite der personalen Rechtsgutslehre | 79 | ||
bb) Verfassungsrechtliche Argumente | 80 | ||
(1) Der Verfassungstext – Stellungnahmen zum Strafrecht | 81 | ||
(a) Unmittelbare Stellungnahmen | 82 | ||
(b) Mittelbare Stellungnahmen | 83 | ||
(aa) Das Grundgesetz als Verfassung der Grundrechte des einzelnen | 83 | ||
(bb) Die grundgesetzliche Konzeption der Institutionen | 84 | ||
(cc) Das besondere historische Erbe des Grundgesetzes | 85 | ||
(dd) Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 86 | ||
(α) Zum Unterschied zwischen Individual- und Kollektivrechtsgütern | 86 | ||
(β) Zu den Pönalisierungspflichten | 87 | ||
(2) Verfassungsgestützte Zentralgehalte der personalen Rechtsgutslehre | 88 | ||
4. Die Verletzung der Interessen als Angriffswege auf Rechtsgüter | 90 | ||
a) Die eigenständige Betrachtung der Angriffswege: mehr als eine Frage der Gesetzgebungstechnik | 90 | ||
b) Die unterschiedlichen Angriffswege | 91 | ||
aa) Handlungen, die eine Rechtsgüterverletzung bewirken | 91 | ||
bb) Handlungen, die eine konkrete Rechtsgutsgefährdung bewirken | 92 | ||
cc) Handlungen, die eine abstrakte Rechtsgutsgefährdung bewirken | 93 | ||
(1) Beschränkung auf „deliktstypische Gefahren“ | 95 | ||
(2) Die Position des Bundesverfassungsgerichts zu abstrakten Gefährdungsdelikten im Strafrecht | 95 | ||
(3) Der Maßstab der Willkürfreiheit | 96 | ||
dd) Eignungsdelikte | 98 | ||
5. Zusammenfassung | 99 | ||
II. Das Verhältnismäßigkeitsprinzip | 101 | ||
1. Grundrechtliche Maßstäbe für die Strafgesetzgebung | 102 | ||
a) Schutzbereich | 102 | ||
aa) Eingangsfrage: Grundrechtlicher Schutz für „kriminelles Handeln“? | 103 | ||
(1) Enge Auslegung: neminem laedere als Konkretisierung der grundrechtlich geschützten Freiheit? | 103 | ||
(2) Weiteres Grundrechtsverständnis | 104 | ||
(3) Stellungnahme | 105 | ||
bb) Spezielle Freiheitsgrundrechte | 107 | ||
cc) Allgemeine Freiheitsgewährleistung | 108 | ||
dd) Gleichheit | 109 | ||
b) Eingriff | 110 | ||
aa) Charakteristika eines Grundrechtseingriffs | 110 | ||
bb) Die Differenzierung im Prüfungsmaßstab nach den Bestandteilen einer Strafrechtsnorm | 111 | ||
(1) Eingriff durch die Verhaltensnorm | 111 | ||
(2) Eingriff durch die besondere strafrechtliche Qualität des Vorwurfs | 112 | ||
(3) Eingriff durch die Sanktion selbst | 114 | ||
c) Schranken | 115 | ||
d) Schranken-Schranken | 116 | ||
aa) Die Schranken-Schranken des Art. 19 I und II GG | 116 | ||
(1) Allgemeine Gesetze | 116 | ||
(2) Das Zitiergebot | 117 | ||
(3) Die Wesensgehaltsgarantie | 117 | ||
bb) Die Schranken-Schranke des Bestimmtheitsgebotes | 119 | ||
cc) Die Schranken-Schranke des Verhältnismäßigkeitsprinzips | 119 | ||
2. Zweckbestimmung des Gesetzgebers | 119 | ||
a) Klassische Position | 120 | ||
b) Zum Zweck der Strafgesetze im Sinne der Zweck-Mittel-Relation des Verhältnismäßigkeitsprinzips | 121 | ||
c) Relationalität des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes | 121 | ||
3. Geeignetheit | 123 | ||
a) Rekonstruktion der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung | 123 | ||
b) Zusammenhang mit der Zwecksetzung | 124 | ||
c) Geeignetheit im Sinne der Differenzierung von Verhaltens- bzw. Sanktionsnorm | 124 | ||
4. Erforderlichkeit | 126 | ||
a) Zur Notwendigkeit eines anspruchsvollen Effektivitätsbegriffes | 127 | ||
aa) Wider die Vermutung, der intensivste Eingriff verspreche prinzipiell die höchste Effektivität | 127 | ||
bb) Relative Milde des Mittels: Wirkungen und Nebenwirkungen | 129 | ||
b) Ein Freiheitsdilemma? | 133 | ||
aa) Wider die Vermutung, der Verzicht auf Strafgesetze garantiere prinzipiell ein Mehr an Freiheit | 133 | ||
bb) Modelle der gesellschaftlichen Freiheitsverteilung | 134 | ||
(1) Präventive oder repressive Reaktionen | 134 | ||
(2) Differenzierung nach Regelungsadressaten und Zurechnungsstrukturen | 134 | ||
(3) Die Art der Reaktionen | 136 | ||
(4) Verfahren | 136 | ||
c) Alternativen zur strafbewehrten Verhaltensnorm | 137 | ||
aa) Nichtrechtliche Lösungen | 137 | ||
(1) Die Macht des Marktes | 138 | ||
(2) Beispiel technische Prävention | 139 | ||
bb) Gratifizierende oder feststellende anstelle von sanktionierenden Modellen | 140 | ||
cc) Zivilrechtliche Lösungen | 142 | ||
(1) De lege lata | 144 | ||
(a) Vertragsstrafen | 144 | ||
(b) Deliktsrecht; speziell Schmerzensgeld | 145 | ||
(2) De lege ferenda | 146 | ||
(a) Punitive damages | 147 | ||
(b) Freiwillige Leistung doppelten Schadenersatzes | 149 | ||
dd) Öffentlichrechtliche, insbesondere verwaltungsrechtliche Lösungen | 150 | ||
ee) Steuer – und abgabenrechtliche Lösungen | 152 | ||
ff) Lösungen im Ordnungswidrigkeitenrecht | 154 | ||
gg) Ein Modell de lege ferenda: Das Interventionsrecht | 156 | ||
d) Exkurs: experimentelle Strafgesetzgebung | 156 | ||
aa) Begriffliche Klärung | 157 | ||
bb) Zulässigkeit von Gesetzesexperimenten | 158 | ||
5. Das Übermaßverbot | 161 | ||
a) Herkömmliche Konkretisierungen | 161 | ||
b) Wiederaufnahme: Das Konzept des Strafrechtsgutes aus Sicht der verfassungsrechtlichen Verhältnismäßigkeitsprüfung | 163 | ||
c) Die Strafrechtsgutstheorie als Konkretisierung des Übermaßverbotes | 163 | ||
6. Zusammenfassung | 165 | ||
III. Der Umgang mit empirischen Voraussetzungen | 167 | ||
1. Allgemeine Rationalitätsanforderungen | 168 | ||
2. Tatsachenermittlungen | 171 | ||
a) Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 172 | ||
b) Der „Tugendlehreansatz“ von Gusy | 174 | ||
c) Der Pflichtenansatz von Schwerdtfeger | 175 | ||
d) Stellungnahme | 177 | ||
e) Exurs: Das in der Asylentscheidung des Bundesverfassungsgerichts geprägte Konzept der normativen Vergewisserung | 182 | ||
3. Prognoseentscheidungen | 184 | ||
a) Prognose der Entwicklung tatsächlicher Gegebenheiten | 185 | ||
b) Prognose der Wirkung von Mitteln der Verhaltensbeeinflussung | 186 | ||
aa) Maßstäbe der verfassungsgerichtlichen Kontrolldichte | 187 | ||
bb) Der für die Strafgesetzgebung einschlägige Kontrollmaßstab | 187 | ||
cc) Konkretisierung des Kontrollmaßstabes | 188 | ||
4. Abwägungspflichten | 189 | ||
a) Darstellung der Alternativen | 190 | ||
b) Maßstäbe der Ermessensentscheidung | 191 | ||
5. In dubio pro libertate? | 192 | ||
a) non liquet-Situationen | 193 | ||
aa) Rechtliche Gründe | 193 | ||
bb) Uneinigkeiten | 194 | ||
b) Beweislastverteilungen | 194 | ||
aa) In dubio pro autoritate | 195 | ||
bb) Differenzierung nach den Beweisgegenständen | 196 | ||
cc) Das status quo Argument | 197 | ||
dd) Strafrechtsspezifische Differenzierung nach den Details der Freiheitszuteilung | 198 | ||
6. Nachbesserungspflicht | 200 | ||
a) Nachbesserungspflicht als milderes Mittel der Gesetzeskritik | 200 | ||
aa) Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 201 | ||
bb) Bestätigung durch die Literatur | 201 | ||
b) Grund der Nachbesserungspflicht | 202 | ||
c) Gegenstand der Pflicht | 202 | ||
aa) Evaluation als Produktbeobachtungspflicht | 203 | ||
bb) Korrekturpflicht | 204 | ||
(1) Verfassungsgerichtliche Aufträge | 204 | ||
(2) Pflicht zur Eigeninitiative | 204 | ||
7. Zusammenfassung | 205 | ||
IV. Das Bestimmtheitsgebot | 207 | ||
1. Rekonstruktion | 207 | ||
a) Das Bestimmtheitsgebot innerhalb des Gesetzlichkeitsprinzips | 207 | ||
b) Historische Herleitung | 208 | ||
c) Absicherungen | 208 | ||
d) Ausformungen | 209 | ||
aa) Adressierung des Prinzips | 209 | ||
bb) Inhaltliche Präzisierung | 210 | ||
cc) Exkurs: Zur Konsistenz gesetzlicher Wertungen | 211 | ||
dd) Reichweite | 212 | ||
2. Theoretische und praktische Friktionen | 213 | ||
a) Sprache | 213 | ||
b) Flexibilisierungsbedürfnisse | 214 | ||
3. Der Bestimmtheitsgrundsatz des Bundesverfassungsgerichts | 216 | ||
a) Fallanalysen | 216 | ||
aa) Extremfälle | 216 | ||
bb) Vereinbarkeitsentscheidungen | 218 | ||
(1) Generalklauselfälle | 218 | ||
(2) Blankettfälle | 219 | ||
b) Folgen dieser Rechtsprechung für die Gesetzgebung | 220 | ||
4. Utopie oder Näherungsziel? | 221 | ||
a) Utopie | 221 | ||
b) Näherungsziel | 221 | ||
c) Remeduren | 222 | ||
5. Zusammenfassung | 227 | ||
V. Implementierbarkeit | 228 | ||
1. Ausgangsüberlegung | 229 | ||
a) Exposition der These | 229 | ||
b) Reichweite der These | 229 | ||
c) Dunkelfeldeinwand | 230 | ||
2. Materiell-rechtlicher input und justitielle Verarbeitung | 230 | ||
a) Auflösung prozeduraler Garantien | 230 | ||
aa) Opportunität | 230 | ||
bb) Verständigung im Strafverfahren | 231 | ||
cc) Wiedergutmachung | 232 | ||
dd) Verfahrensvereinfachungen | 233 | ||
ee) Effektive, gegebenenfalls heimliche Ermittlungsverfahren | 234 | ||
b) Zunahme privater Sicherheitsangebote | 235 | ||
3. Relativierungen der ultima ratio Funktion des Strafrechts | 236 | ||
a) Strafrecht als ultima ratio | 236 | ||
b) Zusammenhang mit dem Legalitätsprinzip | 236 | ||
c) Auswirkungen auf die Strafzwecke | 237 | ||
d) Zusammenhang mit den schützenden Formen des Strafverfahrens | 238 | ||
4. Exkurs: Mißbrauch des Strafrechts zu verfahrensfremden Zwecken | 239 | ||
5. Implementierbarkeitsvorbehalt | 239 | ||
VI. Das Schuldprinzip | 242 | ||
1. Absicherungen des Schuldprinzips | 242 | ||
a) Das Schuldprinzip als ethisches Minimum | 242 | ||
b) Die Begründung des Bundesverfassungsgerichtes | 243 | ||
c) Das Schuldprinzip als ungeschriebenes Justizgrundrecht | 244 | ||
2. Schuld als Frage des allgemeinen Teils | 245 | ||
3. Das Schuldprinzip und die strafbewehrten Verbotsnormen | 246 | ||
a) Relativierungen des Schuldgrundsatzes in den Deliktsfestlegungen | 246 | ||
aa) Gefährlichkeitshaftung statt Tatschuld | 246 | ||
bb) Objektive Bedingungen der Strafbarkeit | 248 | ||
b) Schuldmaß als gesetzgeberische Ordnungsgröße? | 250 | ||
aa) Ausschluß von schlichtem Verwaltungsungehorsam | 250 | ||
bb) Schuldangemessenheit der speziellen Sanktion | 252 | ||
4. Zusammenfassung | 252 | ||
Teil 2: Die Praxis der Strafgesetzgebungsverfahren | 254 | ||
I. Normative Vorgaben für das Verfahren der Strafgesetzgebung | 256 | ||
1. Die Rechtsquellen für das Gesetzgebungsverfahren | 256 | ||
a) Das Grundgesetz | 257 | ||
b) Die Geschäftsordnung des Bundestages | 258 | ||
c) Die gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien | 258 | ||
d) Der ministerielle Prüffragenkatalog | 258 | ||
2. Das formelle, wahrgenommene Verfahren | 259 | ||
a) Das Einleitungs- und Initiativverfahren | 259 | ||
b) Das Haupt- oder Beschlußverfahren | 260 | ||
aa) Erste Lesung | 261 | ||
bb) Ausschüsse | 261 | ||
cc) Weitere Lesungen und Beschluß | 261 | ||
dd) Die Rolle des Bundesrates | 262 | ||
c) Das Abschlußverfahren | 264 | ||
3. Das Vorverfahren | 264 | ||
II. Der informelle Gesetzgeber – ein Gewaltenteilungsproblem? | 268 | ||
1. Die Ministerialbürokratie | 268 | ||
2. Parteipolitik in den Gesetzgebungsverfahren | 268 | ||
3. Die öffentliche Meinung und gesetzgeberischer Handlungsbedarf | 270 | ||
a) Kriminalität als Medienthema | 271 | ||
b) Strukturelle Defizite | 272 | ||
c) Überlegungen zur Wirkungsweise der Medien auf den Gesetzgebungsprozeß | 273 | ||
aa) Die Genese des strafgesetzgeberischen Handlungsbedarfes | 274 | ||
bb) Der politisch-publizistische Verstärkerkreislauf | 274 | ||
4. Die Rolle der dritten Gewalt in der Strafgesetzgebung | 276 | ||
a) Die fachgerichtliche Rechtsprechung | 276 | ||
b) Das Bundesverfassungsgericht | 277 | ||
aa) Unmittelbare „Gesetzgebung“ durch das Bundesverfassungsgericht | 277 | ||
bb) Friktionen mit dem Gewaltenteilungsgrundsatz? | 278 | ||
5. Verbände und Sachverständige | 281 | ||
a) Lobbyismus und sachverständige Beratung | 281 | ||
aa) Lobbyismus in der Gesetzgebung | 281 | ||
bb) Wissenschaftliche Beratung des Gesetzgebers | 282 | ||
b) Lobbyismus in der Strafgesetzgebung: einseitig oder mangelhaft | 282 | ||
c) Kompensation durch wissenschaftliche Beratung? | 284 | ||
6. Exkurs: Gesetzgebung unter dem Einfluß der Internationalisierung | 285 | ||
a) Völkerstrafrecht | 286 | ||
b) Internationalisierung des ius puniendi? | 287 | ||
aa) Unmittelbare Inanspruchnahme von Strafrechtssetzungskompetenz durch supranationale Organisationen | 287 | ||
bb) Mittelbare Rechtssetzung | 289 | ||
(1) Neue „Rechtsgüter“ | 289 | ||
(2) Vertragliche Pönalisierungspflichten | 289 | ||
(3) Übernationale Inhaltsbestimmungen nationaler Strafnormen | 291 | ||
c) Der Einigungsvertrag | 291 | ||
7. Zusammenfassung | 292 | ||
III. Exemplarische Untersuchung neuerer Gesetzgebungsakte | 294 | ||
1. Das strafbewehrte Vermummungs- und Schutzwaffenverbot | 294 | ||
a) Die Rechtsgüter | 294 | ||
b) Die Angriffswege | 294 | ||
c) Empirie im Gesetzgebungsverfahren | 295 | ||
aa) Der Handlungsbedarf | 296 | ||
bb) Die Schädlichkeitshypothese | 297 | ||
d) Grundrechtsprüfung | 298 | ||
aa) Betroffener Schutzbereich und Schranke | 298 | ||
bb) Bestimmtheitsgrundsatz | 299 | ||
cc) Verhältnismäßigkeitsprinzip | 300 | ||
f) Ergebnis | 303 | ||
2. § 109 b – spezieller Ehrschutz für Soldaten oder lex Tucholsky | 303 | ||
a) Die Rechtsgüter | 303 | ||
b) Die Angriffswege | 304 | ||
c) Der Umgang mit den „legislative facts“ | 304 | ||
d) Die Regelungssystematik | 305 | ||
e) Verborgene, aber intendierte Funktionen der Vorschrift | 305 | ||
f) Grundrechtliche Bedenken | 306 | ||
g) Ergebnis | 307 | ||
3. Das Korruptionsbekämpfungsgesetz | 308 | ||
a) Die Regelungsgegenstände, insbesondere die Submissionsabsprachen und das sogenannte „Anfüttern“ | 309 | ||
aa) Submissionsabsprachen | 309 | ||
bb) Das „Anfüttern“ | 310 | ||
b) Das Rechtsgut | 311 | ||
c) Die Angriffswege | 312 | ||
d) Der Handlungsbedarf | 312 | ||
e) Grundrechtsprüfung | 314 | ||
f) Ergebnis | 316 | ||
Teil 3: Strategien der Verbesserung der Strafgesetzgebung | 317 | ||
I. Materielle Regelungen | 318 | ||
1. De lege lata: „Ausbeutung der Verfassung“ | 318 | ||
2. Verfassungsrechtliche Festlegungen eines Straftatbegriffes | 319 | ||
3. Sozialschädlichkeitsvorbehalt | 320 | ||
II. Verfahrensbezogene Lösungen | 322 | ||
1. Das Strafgesetzgebungsverfahren als Entscheidungsfindungsmodell | 322 | ||
a) Das Modell Jägers: Strafgesetzgebung und Strafprozeß | 322 | ||
b) Das Gesetzgebungsverfahren zwischen Sachkompetenz und Mehrheitsprinzip | 323 | ||
2. Zwischenziele und Mittel einer Verfahrensoptimierung | 324 | ||
a) Verbreiterung der Wissensbasis | 324 | ||
aa) Planspiele | 324 | ||
bb) Evaluation | 326 | ||
cc) Wissenschaftliche Politikberatung | 327 | ||
b) Rationalisierung | 330 | ||
aa) Stärkung der diskursiven Momente | 331 | ||
bb) Vermehrung der Begründungspflichten | 332 | ||
cc) Gesetzgebungswettbewerb und Rechtsvergleichung | 333 | ||
c) Transparenz | 334 | ||
d) Stetigkeit | 335 | ||
3. Zusammenfassende Überlegungen | 336 | ||
Verzeichnis der verwendeten Literatur | 337 |