Menu Expand

Grundfragen des Arbeitszeitrechts

Cite BOOK

Style

Tietje, T. (2001). Grundfragen des Arbeitszeitrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50194-6
Tietje, Teemu. Grundfragen des Arbeitszeitrechts. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50194-6
Tietje, T (2001): Grundfragen des Arbeitszeitrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50194-6

Format

Grundfragen des Arbeitszeitrechts

Tietje, Teemu

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 190

(2001)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Am 1.7.1994 hat das ArbZG die AZO von 1938 abgelöst. Trotz dieser Neufassung sind im gesetzlichen Arbeitszeitrecht viele Fragen offen geblieben oder neu entstanden. Ihre Lösung bleibt in der Praxis oft unbefriedigend und rechtlich zweifelhaft. Eine einschlägige Rechtsprechung fehlt häufig.

Teemu Tietje entwirft auf Grundlage einer breiten Darstellung der wissenschaftlichen Diskussion eine vertiefte Weiterentwicklung verschiedener Grundsatzfragen des ArbZG. Behandelt sind die Definition und Teilaspekte der Arbeitszeit, Besonderheiten der Nacht- und Schichtarbeit, die verfassungsgerechte Auslegung der Vorschriften zur Sonn- und Feiertagsarbeit und die Möglichkeiten vom ArbZG auf kollektiver Basis abzuweichen. Einleitend werden die historischen Vorläufer des ArbZG dargestellt und die Auswirkungen der EG-Arbeitszeitrichtlinie auf das ArbZG untersucht. Der Autor erarbeitet u. a. einen Begriff der Arbeitszeit und der Arbeitsbereitschaft sowie die Voraussetzungen des Umsetzungsverlangens von Nachtarbeitnehmern. Ferner werden Ausmaß und Grenzen der Betriebsruhe an Sonn- und Feiertagen und der Gültigkeitsbereich tarifvertraglicher Abweichungen vom ArbZG eingehend bestimmt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Einleitung 23
Erster Teil: Geschichte des allgemeinen Arbeitszeitrechts 27
A. Die Entwicklung bis 1918 27
B. Die Weimarer Republik 29
I. Die Einführung des Achtstundentages 1918/1919 29
II. Die Arbeitszeitverordnung vom 17. November 1923 32
III. Das Arbeitszeitnotgesetz vom 14. April 1927 38
IV. Die weitere Entwicklung bis 1933 40
C. Die Zeit des Nationalsozialismus 41
I. Die Umwälzung der Arbeitsbeziehungen 41
II. Die Arbeitszeitordnung von 1934 43
III. Die Arbeitszeitordnung von 1938 45
D. Norrmierungsversuche der Nachkriegszeit 47
E. Das Arbeitszeitgesetz 50
I. Zustandekommen 50
II. Die Zielsetzungen des § 1 ArbZG 51
1. Abschließender Charakter des § 1 ArbZG? 51
2. Gewichtung der Ziele in § 1 ArbZG 54
F. Ergebnis 57
Zweiter Teil: Vorgaben 58
A. Die EG-Arbeitszeitrichtlinie 58
I. Vorgeschichte 59
II. Entstehung der Richtlinie 60
III. Wesentlicher Inhalt der Richtlinie 62
IV. Zwischenergebnis 66
V. Die Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht 67
B. Die Urteile des BVerfG und des EuGH 72
C. Die Übereinkommen der IAO 72
D. Der Einigungsvertrag 74
E. Ergebnis 75
Dritter Teil: Arbeitszeit 76
A. Problemstellung 76
B. Arbeitsbereitschaft 78
I. Streitstand 78
1. Literatur 79
2. Rechtsprechung 82
II. Stellungnahme 83
1. Kriterium der Präsenz 84
2. Kriterium der Beanspruchung 85
3. Kriterium der Vollarbeit 89
4. Kriterium der Reizqualität 90
5. Zwischenergebnis 93
C. Bereitschaftsdienst 93
I. Meinungsstand 94
II. Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit? 94
III. Rechtsnatur des Bereitschaftsdienstes 96
IV. Bereitschaftsdienst und häufige Inanspruchnahme 99
V. Umfeld während des Bereitschaftsdienstes 101
VI. Zwischenergebnis 101
D. Rufbereitschaft 102
E. Nebenpflichten 103
I. Wasch- und Umkleidezeiten 103
II. Reisezeiten 106
1. Meinungsstand 106
2. Vergleich mit Wegezeiten 107
3. Kriterium der Nähe zur Hauptleistung 108
4. Kriterium der Gestaltungsfreiheit 110
5. Insbesondere: Reisezeit im Pkw 112
III. Wegezeiten 113
1. Definition 113
2. Stellungnahme 113
3. Abweichende Fahrtwege 114
IV. Zwischenergebnis 116
F. Ruhepausen 116
I. Begriff der Ruhepause 117
II. Lage der Ruhepause 119
III. Dauer der Ruhepause 122
IV. Ruhepausen und Bereitschaftsdienste 123
1. Meinungsstand 123
2. Problemfälle 124
3. Analoge Anwendung des § 4 ArbZG 125
V. Zwischenergebnis 126
G. Ruhezeiten 126
I. Begriff der Ruhezeit 126
II. Ruhezeit und Ruhepause 128
III. Europarechtskonformität von § 5 ArbZG 129
IV. Wartezeiten und Betriebspausen 130
V. Zwischenergebnis 132
H. Ergebnis 132
I. Arbeitszeit und Zeitkategorien des ArbZG 133
II. Arbeitszeit und EG-Arbeitszeitrichtlinie 134
III. Arbeitsschutzrechtliche Anknüpfungsmomente des ArbZG 134
I. Die Verteilung der Arbeitszeit 136
I. Die maximale tägliche Höchstarbeitszeit 136
II. Der Ausgleich von Mehrarbeit 137
1. Die öffentlich-rechtliche Natur der Ausgleichsverpflichtung 138
2. Der Beginn des Ausgleichszeitraumes 140
a) Beginn durch Festlegung? 140
b) Beginn durch Mehrarbeit? 141
c) Beginn durch Mehrarbeit und Festlegung 144
d) Tag des Beginns 145
3. Das Ende des Ausgleichszeitraumes 147
4. Ergebnis 149
5. Die Qualität des Ausgleichszeitraumes 149
a) Arbeitsfreie Tage 150
b) Urlaubstage 150
(1) Urlaubszeiten und anderweitige Freistellung 151
(2) Subsidiarität des Freistellungsanspruchs nach § 3 ArbZG 152
c) Krankheitstage 154
d) Ergebnis 155
Vierter Teil: Besonderheiten der Nacht- und Schichtarbeit 156
A. Die menschengerechte Gestaltung der Nacht- und Schichtarbeit 158
I. Begriff der Nacht- und Schichtarbeit 158
1. Nachtarbeit und Nachtarbeitnehmer 158
a) Ausmaß der Wechselschicht nach § 2 Abs. 5 Nr. 1 ArbZG 159
b) Zeitpunkt der Eigenschaft Nachtarbeitnehmer 160
2. Schichtarbeit 161
II. Die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse 164
1. Die Rechtsnatur von § 6 Abs. 1 ArbZG 164
2. § 6 Abs. 1 ArbZG als offene Verweisung 165
3. Begriff der Arbeitswissenschaft 166
4. Gesichertheit der Erkenntnisse 167
5. Menschengerechte Gestaltung der Arbeit 169
III. Inhalt der Arbeitgeberpflicht aus § 6 Abs. 1 ArbZG 169
1. Pauschalität der arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen 170
2. Betriebliche Vorgaben 171
IV. Die Rechtsstellung des Arbeitnehmers 172
1. Zurückbehaltungsrecht 173
2. Anhörungsrecht 174
3. Wegfall der Arbeitspflicht 174
V. Ergebnis 175
B. Das Umsetzungsverlangen nach § 6 Abs. 4 ArbZG 176
I. Die Parallele zu § 315 BGB 177
II. Die Existenz eines Tagarbeitsplatzes 177
III. Die Parallele zu § 1 Abs. 2 S. 1 KSchG 180
IV. Die Parallele zu § 7 Abs. 1 BUrlG 182
V. Die Parallele zu § 2 KSchG 183
1. Strukturgleichheit der Rechtsgüterkollision 183
2. Die Umsetzung im Mehrpersonenverhältnis 187
a) Einzelbetrachtung 187
b) Gesamtbetrachtung 189
3. Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 191
VI. Ergebnis 193
C. Der Nachtarbeitsausgleich 193
Fünfter Teil: Die Arbeit an Sonn- und Feiertagen 197
A. Der verfassungsrechtliche Rahmen 198
I. Literatur 199
1. Weite Interpretationen von Art. 139 WRV 199
2. Weite Interpretationen unter Betonung des Wortlautes 200
3. Enge Interpretationen von Art. 139 WRV 201
II. Rechtsprechung 202
III. Stellungnahme 204
1. Inhalt des Art. 140 GG i. V. m. Art. 139 WRV 204
2. Feiertagsschutz und Grundrechte 207
a) Feiertagsschutz als vernünftige Erwägung des Allgemeinwohls 207
b) Kernbereich und Verhältnismäßigkeitsprinzip 209
c) Schlußfolgerungen 212
3. Ausnahmen zur Freizeitgestaltung 212
a) Kriterien des Bundesverwaltungsgerichtes 213
b) Zeitlicher und räumlicher Zusammenhang 213
c) Typisch werktägliche Tätigkeit 215
d) Freizeitgewerbe 216
e) Zwischenergebnis 217
4. Ausnahmen aus wirtschaftlich-technischen Gründen 217
B. Das ArbZG im Gefüge des Feiertagsschutzes 219
C. Die subjektive Betriebsruhe 221
D. Schichtharmonisierung und objektive Betriebsruhe 224
I. Historische Motivlage 225
II. Wortlaut und Systematik 227
III. Regelmäßigkeit der Tag- und Nachtschicht 231
E. Ausnahmen zum Beschäftigungsverbot 233
I. Ausmaß der Sonn- und Feiertagsbeschäftigung 234
II. Verfassungsmäßigkeit der Regelungen im Einzelnen 236
1. Ausnahmen nach § 10 Abs. 1 ArbZG 236
a) System der Ausnahmen 236
b) Reichweite von § 10 Abs. 1 Einleitungsatz ArbZG 239
c) Verfassungsmäßigkeit der Ausnahmen 240
2. Ausnahmen nach § 10 Abs. 2 ArbZG 246
a) Tatbestand 246
b) Analoge Anwendung des § 10 Abs. 2 ArbZG 247
c) Verfassungsmäßigkeit 249
3. Ausnahmen nach § 10 Abs. 4 ArbZG 250
4. Ausnahmen nach § 13 Abs. 1 Nr. 2 ArbZG 250
5. Ausnahmen nach § 13 Abs. 4 ArbZG 252
6. Ausnahmen nach § 13 Abs. 5 ArbZG 253
a) Tatbestand 253
b) Verfassungsmäßigkeit des § 13 Abs. 5 ArbZG 258
7. Ausnahmen nach § 14 Abs. 1 ArbZG 261
III. Ergebnis 262
F. Ausgleich und Ausgestaltung der Sonn- und Feiertagsarbeit 262
I. Minimalschutz des Sonntages 263
II. Wöchentliche Grenzen der Sonntagsbeschäftigung 265
1. Wortlautauslegung 266
2. Teleologische und systematische Auslegung 267
III. Der Sonntagsausgleich 268
IV. Ergebnis 271
G. Ergebnis 271
Sechster Teil: Tarifvertragliche Abweichungsmöglichkeiten 272
A. Verfassungsmäßigkeit tarifoffenen Gesetzesrechts 272
B. Die Rechtsnatur tarifoffenen Gesetzesrechts 273
I. Öffentlich-rechtliche Theorie 274
II. Privatrechtliche Theorie 275
III. Stellungnahme 275
C. Arbeitsschutzrechtliche Wirkung der Zulassungsnormen 277
I. Meinungsstand 277
II. Stellungnahme 278
1. Betriebsnorm 278
2. Reichweite des Gesetzes 279
D. Materiellrechtliche Wirkung der Zulassungsnormen 281
I. Materielle Reichweite und nichtorganisierte Arbeitnehmer 282
1. Fehlende arbeitsvertragliche Regelung 282
2. Überschreitende arbeitsvertragliche Regelung 282
3. Günstigere arbeitsvertragliche Regelung 283
II. Tarifnormen als Betriebsnormen 285
1. Begriff der Betriebsnorm 286
a) Historischer Ausgangspunkt 286
b) Bundesarbeitsgericht 287
c) Literatur 289
(1) Die Ableitung aus dem Wort ‚Betrieb‘ 289
(2) Die Ableitung aus dem betrieblichen Rechtsverhältnis 290
(3) Betriebsnormen als Betriebsverfassungskompetenz 291
(4) Die Ableitung aus der betrieblichen Mitbestimmung 291
(5) Effektivität, Interessenausgleich und Gleichbehandlung als Leitgedanken 293
d) Zwischenergebnis 294
2. Das Legitimationserfordernis tariflicher Drittwirkung 295
3. Effektivitätserfordernis 298
a) Bezugnahme des Tarifvertrages als milderes Mittel 299
b) Verfassungsrechtliche Schutzdichte 299
4. Ungleichbehandlung 301
a) Ausmaß der Ungleichbehandlung 302
b) Anforderungen an die arbeitsvertragliche Verweisung 302
c) Zwischenergebnis 304
5. Gemeinwohlverfolgung 304
III. Ergebnis 305
E. Nachwirkung der Zulassungsnormen 306
I. Arbeitsschutzrechtliche Nachwirkung 306
1. Schrifttum 306
2. Bundesarbeitsgericht 307
3. Stellungnahme 308
a) Ansicht des Bundesarbeitsgerichts 308
b) Ansicht des Schrifttums 310
II. Materielle Nachwirkung 311
III. Ergebnis 312
F. Übernahme durch Betriebsvereinbarung 312
I. Arbeitsschutzrechtliche Wirkung 313
1. Doppelbedingung 314
2. Verfassungsmäßigkeit 314
II. Materiellrechtliche Wirkung 315
1. Meinungsstand 315
2. Eigene und abgeleitete Kompetenz 316
a) Öffnungsklausel 317
b) Bestimmungsklauseln 318
c) Abgrenzung 318
3. Regelungsmacht aus abgeleiteter Kompetenz 319
4. Regelungsmacht aus eigener Kompetenz 320
a) Meinungsstand 321
(1) Umfassende Regelungsmacht 321
(2) Begrenzte Regelungsmacht 322
b) Stellungnahme 322
(1) Regelungsmacht aus § 88 BetrVG 322
(2) Regelungsmacht aus § 77 Abs. 3 und 4 BetrVG 323
(3) Legitimation betrieblicher Rechtssetzung 324
(4) Regelungsmacht aus § 87 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG 327
(a) § 87 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG als Kompetenznorm 328
(b) Günstigkeitsprinzip als Schranke 328
(c) Fehlende Veränderung des Synallagmas 329
(d) § 87 Abs. 1 Nr. 3 ArbZG als Beschränkung von Gestaltungsrechten 330
(e) Eingriffsbefugnis als Teilhabe 331
(f) Praktikabilitätsargument 333
(g) Zwischenergebnis 335
(5) Regelungsmacht aus §§ 7 und 12 ArbZG 335
(a) Praktikabilitätsargument 336
(b) Erst-Recht-Schluß aus § 7 Abs. 3 S. 1 ArbZG 336
(6) Zwischenergebnis 338
5. Ausmaß einer Öffnungsklausel 338
6. Erweiterung von Mitbestimmungsrechten 340
III. Insb.: § 7 Abs. 3 S. 1 ArbZG 342
1. Die abweichende tarifvertragliche Regelung 343
a) Wortlaut und Motive 343
b) Teleologie 344
c) Systematik 345
d) Verfassungsrecht 345
e) Zwischenergebnis 346
2. Tarifautonomie 346
IV. Insb.: § 7 Abs. 3 S. 2 ArbZG 348
1. Öffnungsklausel 348
2. Bestimmungsklausel 349
3. Tarifautonomie 350
G. Übernahme durch Arbeitsvertrag 350
H. Ergebnis 352
Schlußbemerkung 354
Literaturverzeichnis 356
Sach- und Personenverzeichnis 379