Rezeption als sozialer Prozeß
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Rezeption als sozialer Prozeß
Erläutert am Beispiel der Türkei
Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung, Vol. 50
(1981)
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Abstract
Mit der Begründung dieser Schriftenreihe im Jahre 1966 ging es dem Berliner Handels- und Wirtschaftsrechtler Ernst E. Hirsch, wie er damals schrieb, um den Nachweis, »daß die Wiederaufnahme der durch die nationalsozialistische Herrschaft unterbundenen Bemühungen von Arthur Nussbaum um Erforschung der Rechtstatsachen für eine Rechtswissenschaft stricto sensu ebenso unentbehrlich ist wie die im deutschen Rechtskreis von Eugen Ehrlich begründete, aber noch immer vor allem von Juristen teils abgelehnte, teils beargwöhnte Rechtssoziologie.« Entsprechend dieser (unveränderten) Aufgabenstellung ist die Schriftenreihe zum einen der Beschäftigung mit den Klassikern der Vergangenheit und ihrer Relevanz für das Heute und zum anderen aktuellen Fragestellungen der Gegenwart gewidmet.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 3 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Einleitung | 9 | ||
Erstes Kapitel: Die Rezeption fremden Rechts als sozialer Prozeß | 11 | ||
I. Gegenstand der Rezeption | 11 | ||
II. Einmaliger Akt oder sozialer Prozeß | 13 | ||
1. Übernahme eines ausländischen Gesetzes | 13 | ||
2. Die Wege für die Übertragung rechtlichen Gedankenguts | 17 | ||
3. Von welchen Umständen hängt der faktische Beginn des Rezeptionsprozesses ab? | 19 | ||
4. Dauer der Abhängigkeit | 25 | ||
Zweites Kapitel: Vier Phasen im Ablauf der Rezeption der schweizerischen Gesetze in der Türkei | 29 | ||
A. Planung und Vorbereitung der Rezeption | 29 | ||
I. Die wirklichen Ursachen und Gründe | 29 | ||
1. Verpflichtung zur Reorganisation des Rechts- und Gerichtswesens | 30 | ||
2. Äußerungen des Justizministers Mahmut Esad Bozkurt | 32 | ||
3. Schlußfolgerungen | 35 | ||
II. Die Übersetzung der schweizerischen Gesetzestexte in das Türkische | 37 | ||
1. Sprachliche Schwierigkeiten | 37 | ||
2. Mangel an nationalen Entscheidungsnormen | 41 | ||
3. Bewußte Abweichung des türkischen Textes vom Original | 43 | ||
4. Aufhebung des alten Zivilrechts | 44 | ||
5. Ergänzungs- und Nebengesetze | 46 | ||
III. Die Begründung zu den Gesetzentwürfen | 48 | ||
1. Aus der Begründung zum Gesetzentwurf eines türkischen Zivilgesetzbuchs (TZGB) und Obligationengesetzbuchs (TOG) | 48 | ||
2. Aus dem Bericht des Justizausschusses der Großen Nationalversammlung | 50 | ||
B. Die Ausführung des Rezeptionsgesetzes als Aufgabe des Rechtsstabs | 51 | ||
I. Die Schwierigkeiten | 51 | ||
II. Die zentrale Bedeutung von Rechtslehre und Rechtsunterricht | 53 | ||
1. Die Errichtung der Rechtsschule in Ankara | 53 | ||
2. Der Geist der Medresse | 55 | ||
3. Die ausländischen Professoren | 56 | ||
4. Unterlassene Unterweisung der Praktiker | 57 | ||
C. Wegeleitung durch die Wissenschaft | 58 | ||
I. Einführung | 58 | ||
II. Urteile des Kassationshofs, die sich auf die Verjährungsfrist von Ansprüchen auf „ecrimisil“ beziehen | 60 | ||
III. Der Ausdruck „ecrimisil“ | 61 | ||
IV. Die gesetzlichen Termini | 64 | ||
V. Wer ist der Kläger? | 65 | ||
VI. Wer ist Beklagter? | 65 | ||
VII. Gegenstand der Klage | 67 | ||
VIII. Qualifizierung des Anspruchs | 68 | ||
IX. Die Ansprüche aus unberechtigtem Besitz | 69 | ||
X. Die Ersatzklage nach Art. 895 und 896 TZGB | 71 | ||
XI. Die Schadensersatzklage nach Art. 906 und 908 TZGB | 74 | ||
XII. Rückgabepflicht hinsichtlich der Früchte | 77 | ||
XIII. Schadensersatzanspruch aus unerlaubter Handlung | 81 | ||
XIV. Klage aus ungerechtfertigter Bereicherung | 81 | ||
XV. Klage aus Geschäftsführung ohne Auftrag | 82 | ||
XVI. Ergebnis | 82 | ||
D. Die Verwirklichung durch die höchstrichterliche Rechtsprechung | 83 | ||
I. Entscheidung des Großen Senats Nr. E 11/K 2 vom 1. 3. 1950 | 83 | ||
II. Entscheidung des Großen Senats Nr. E 11/K 4 vom 8. 3. 1950 | 86 | ||
E. Schlußbemerkung | 88 | ||
I. Für Entwicklungsländer, welche ausländische Gesetze übernehmen wollen | 88 | ||
II. Für theoretisch und praktisch verwertbare Rechtsvergleichung | 89 | ||
Drittes Kapitel: Ist die Berücksichtigung ausländischer Gesetzestexte anläßlich einer Kodifikation eine Rezeption? | 90 | ||
I. Das türkische Handelsgesetzbuch von 1926 | 90 | ||
1. Was bedeutet Kodifikation? | 90 | ||
2. Das türkische Privatrecht vor und nach dem 4. Oktober 1926 | 91 | ||
3. Fortdauer des Dualismus von Zivil- und Handelsrecht | 92 | ||
4. Die Unstimmigkeiten innerhalb des HGB | 92 | ||
II. Reformbestrebungen | 94 | ||
1. Die Hauptvorschläge | 94 | ||
2. Kommissionen | 97 | ||
3. Eigene Bemühungen | 97 | ||
III. Die Hauptziele der Reform | 99 | ||
1. Die Einheit des Privatrechts | 99 | ||
2. Der Zentralbegriff des Handelsrechts | 101 | ||
IV. Das kaufmännische Unternehmen | 103 | ||
1. Textrezeptionen aus dem schweizerischen Rechtskreis | 103 | ||
2. Handelsgesellschaften | 104 | ||
V. Seehandelsrecht | 107 | ||
VI. Hauptunterschiede zwischen deutschem und türkischem Seehandelsrecht | 109 | ||
1. Begriffsbestimmungen | 109 | ||
2. Flaggenrecht | 109 | ||
3. Schiffssachenrecht | 110 | ||
4. Reeder, Ausrüster, Partenreederei | 110 | ||
5. Kapitän | 111 | ||
6. Verträge des Seehandelsrechts | 111 | ||
7. Haverei | 112 | ||
8. Bergung und Hilfeleistung | 113 | ||
9. Schiffs- und Ladungsgläubiger | 113 | ||
VII. Privatversicherungsrecht | 114 | ||
VIII. Ergebnisse | 116 | ||
1. HGB von 1926 | 116 | ||
2. THGB von 1956 | 117 | ||
3. Auch Kodifikationen können zu Rezeptionen führen | 118 | ||
Gesamtergebnis | 120 | ||
I. Was ist „Das Recht“ als Objekt einer Rezeption? | 120 | ||
II. Bedeutungswandel des Begriffs „Rezeption“ | 123 | ||
III. Die Übernahme der Texte des schweizerischen Zivilgesetzbuchs und Obligationenrechts durch die Türkei | 124 | ||
1. In ihrer rein tatsächlichen Bedeutung | 124 | ||
2. Die Stellung des türkischen Richters | 127 | ||
3. Kann bei Anwendung türkischer Gesetze auf schweizerisches Recht zurückgegriffen werden? | 129 | ||
IV. Die Besonderheiten des Rezeptionsgesetzes | 130 | ||
1. Aktuelles und potentielles Recht | 131 | ||
2. Rechtsvereinheitlichung | 133 | ||
a) Retortengesetze | 133 | ||
b) Einheitliches Gesetz erzwingt nicht einheitliches Recht | 134 | ||
3. Anpassung | 135 | ||
Register | 138 |