Rechtsdogmatik und Rechtspolitik
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Rechtsdogmatik und Rechtspolitik
Hamburger Ringvorlesung
Editors: Schmidt, Karsten
Hamburger Rechtsstudien, Vol. 78
(1990)
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Book Details
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Karsten Schmidt: Zivilistische Rechtsfiguren zwischen Rechtsdogmatik und Rechtspolitik. Exemplarisches zum Programm der Ringvorlesung | 9 | ||
I. Grundlagen | 9 | ||
1. Zerrbilder, oder: Dürfen wir uns blind stellen? | 9 | ||
2. Die methodische Paralleldiskussion, oder: Worum es mir geht | 13 | ||
II. Rechtspolitik ohne Rechtsdogmatik? | 15 | ||
1. Rechtsdogmatik und Gesetzgebung | 15 | ||
2. Dogmatik als Kontrollinstanz der Rechtsfortbildung | 17 | ||
III. Institutionenbildung als rechtsdogmatische und rechtspolitische Aufgabe | 20 | ||
1. Das Prinzip | 20 | ||
2. Das Beispiel Schutzpflichtverletzung | 20 | ||
IV. Die Willensfiktion | 24 | ||
1. Auskunftsvertrag | 26 | ||
2. Nichteheliche Lebensgemeinschaft | 26 | ||
3. Qualifizierter faktischer Konzern | 28 | ||
V. Schluß | 30 | ||
1. Fazit | 30 | ||
2. Thesen | 31 | ||
Ulrich Karpen: Münchhausen und die Demokratie. Zum Kommunalwahlrecht für Ausländer, auch im Blick auf die Hamburger Bezirksversammlungen | 33 | ||
I. Die rechtspolitische Forderung | 33 | ||
II. „Volk“ im Sinne der Präambel und der Art. 146, 20 II, 1, 2, 166 GG | 37 | ||
III. Wahlrecht der Deutschen für Bundes-, Landtags- und Kommunalwahlen | 42 | ||
IV. Ausländerwahlrecht zu den Hamburger Bezirksversammlungen | 46 | ||
V. Rechtliche Maßstäbe für die Einführung des kommunalen Ausländerwahlrechtes | 49 | ||
VI. Alternative Mittel für eine bessere Integration der Ausländer | 53 | ||
Michael Köhler: Strafgesetz, Gnade und Politik nach Rechtsbegriffen | 57 | ||
These 1: Gesetz, Gesetzesanwendung, positiv-rechtliche Dogmatik und rechtspolitisches (kriminalpolitisches) Handeln gründen einheitlich in einem vorpositiv freiheitsgesetzlichen Begriff von Recht und verfaßter Gerechtigkeit, haben aber in der wohlgeordneten Rechtsverfassung je besonderen Status – methodologische Übergänge (z. B. im Rahmen der sog. teleologischen Auslegung) nicht ausgeschlossen. | 57 | ||
These 2: Das rechtsstaatliche Strafgesetz fordert unter seinen abstrakt-allgemeinen Voraussetzungen ausnahmslos-strikte Anwendung. | 58 | ||
These 3: Gnade in Einzelfällen – Amnestie in einer abstrakt umschriebenen Mehrzahl von Einzelfällen davon nur formell unterschieden – bedeutet eine Ausnahme von der gesetzlichen (Straf-) Unrechtsfolge. | 59 | ||
These 4: Gesetz und Gnade stehen in vorläufigem Widerspruch, aufzulösen aus der Einheit des Rechtsbegriffs. | 60 | ||
These 5: Gnade – als Recht – kann nicht in Analogie zu göttlicher Gnade als rechtsgrundlose Zuwendung begriffen werden. | 62 | ||
These 6: Der Rechtsbegriff des Strafgesetzes – ein kategorischer Imperativ – schließt jedenfalls partikuläre Interessen-zweckgründe aus, sowohl von der Strafbegründung, als auch von der – gnadenweisen – Strafaufhebung bzw. -milderung. | 64 | ||
These 7: Gesetzliche Strafgerechtigkeit hebt das Gnadenrecht teilweise in sich auf. | 66 | ||
These 8: Gnade hat selbständige Bedeutung als Teilelement einer staatskonstitutiv-friedensstiftenden, politischen Gerechtigkeit. | 68 | ||
Hein Kötz: Rechtsvergleichung und Rechtsdogmatik | 75 | ||
I. Rechtsdogmatik: Ein provinzielles Geschäft? | 75 | ||
II. Zur Einschätzung der Dogmatik in den verschiedenen Rechtskreisen | 78 | ||
III. Rechtsdogmatik auf dem Prüfstand | 83 | ||
IV. Fazit | 89 | ||
Carl-Eugen Eberle: Transparenter Datenschutz durch Informations- und Kommunikationspläne | 91 | ||
I. Problemstellung | 91 | ||
II. Von der Sphärentheorie zum informationellen Selbstbestimmungsrecht | 92 | ||
1. Schutzbereich grundrechtlichen Datenschutzes | 92 | ||
a) Schutzbereichsbestimmung anhand der überkommenen „Sphärentheorie“ | 92 | ||
b) Schutzgut personenbezogene Daten | 93 | ||
2. Eingriffskriterium | 93 | ||
a) Klassischer Eingriffstatbestand der Sphärentheorie | 93 | ||
b) Schutz des informationellen Selbstbestimmungsrechts auch gegenüber faktischen Grundrechtseingriffen | 94 | ||
3. Gesetzesvorbehalt | 95 | ||
a) Gesetzesvorbehalt im Rahmen der Sphärentheorie | 95 | ||
b) Gesetzes- und Parlamentsvorbehalt für Beschränkungen des informationellen Selbstbestimmungsrechts | 95 | ||
III. Das datenschutzrechtliche Verrechtlichungsdilemma | 96 | ||
1. Reichweite des datenschutzrechtlichen Parlamentsvorbehalts | 96 | ||
a) Erhebung persönlicher Daten | 97 | ||
b) Verwendung und Weitergabe persönlicher Daten | 98 | ||
2. Anforderungen durch den datenschutzrechtlichen Gesetzesvorbehalt | 98 | ||
3. Problematische Auswirkungen der Verrechtlichung | 99 | ||
IV. Normenklarheit durch Informations- und Kommunikationspläne (IuK-Pläne) | 100 | ||
1. IuK-Pläne als Ausweg aus dem Verrechtlichungsdilemma | 100 | ||
a) Kompensation unzulänglicher gesetzlicher Regelungstechnik | 100 | ||
b) Funktionen von IuK-Plänen | 101 | ||
(1) Rechtsstaatliche Funktionen | 101 | ||
(2) Legitimationsfunktion | 102 | ||
2. Planelemente | 104 | ||
a) Verwaltungsaufgabe | 105 | ||
b) Personenbezogene Daten | 105 | ||
c) Verarbeitungsphasen | 106 | ||
d) Zur Verarbeitung zuständige Stellen | 106 | ||
3. Methodische Fragen | 106 | ||
Hans Hermann Seiler: Rechtsgeschichte und Rechtsdogmatik | 109 | ||
I. Einführung | 109 | ||
II. Versuch einer Begriffsklärung | 109 | ||
III. Zur Wortgeschichte und Dogmengeschichte | 113 | ||
IV. Problembereiche | 116 | ||
V. Gesetzgebung und Dogmatik | 117 | ||
VI. Schlußbetrachtung | 123 | ||
Gerhard Fezer: §§ 129, 129a StGB und der strafprozessuale Tatbegriff. Ein Beitrag zur Wehrlosigkeit der Dogmatik | 125 | ||
I. Der Terroristen-Fall und seine Problematik | 125 | ||
II. Der Kraftfahrer-Fall als Parallele | 126 | ||
III. Die Lösung des Terroristen-Falles | 130 | ||
IV. Die Entstehung der §§ 129, 129a StGB | 134 | ||
V. Abhilfe de lege ferenda | 136 | ||
Dirk Olzen: Prozeßkostenhilfe und Prozeßkostenvorschuß | 141 | ||
I. Die Aufgabe | 141 | ||
II. Das geltende Recht | 141 | ||
III. Kritische Analyse der historischen Entwicklung | 142 | ||
IV. Prozeßkostenvorschuß und Prozeßkostenhilfe | 146 | ||
V. Konsequenzen der Subsidiarität der Prozeßkostenhilfe | 149 | ||
VI. Zwischenergebnis | 154 | ||
VII. Konsequenzen de lege ferenda und de lege lata? | 155 | ||
Kurt Seelmann: Dogmatik und Politik der „Wiederentdeckung des Opfers“ | 159 | ||
These 1: Die „Wiederentdeckung des Opfers“ wirkt konsensstiftend. Vergeltungstheoretiker, Abolitionisten, Präventionsbefürworter und Projektleiter vereinen sich in der Orientierung am Straftatopfer. | 161 | ||
These 2: Opferorientierung bei den Sanktionen läßt die Opferverantwortung bei der Zurechnung expandieren. | 163 | ||
These 3: Opferdisposition über das Verfahren fördert die Gefahr der Einschüchterung des Opfers durch den sozial mächtigeren Täter und der Ausgrenzung des inaktiven und nicht handlungskompetenten Opfers. | 164 | ||
These 4: Zwischen dem Schutz potentieller Opfer und der Wiedergutmachung für das aktuelle Opfer drohen Zielkonflikte. | 165 | ||
These 5: Die Stärkung der Opferrechte im Verfahren gerät in Konflikt mit der herkömmlichen Entdramatisierung der Täter-Opfer-Beziehung; die Unschuldsvermutung wird durch eine Opfervermutung konterkariert. | 166 | ||
These 6: Im Aufweis von Ungereimtheiten des strafrechtspolitischen Konzepts der Opferorientierung (These 2 bis 5) besteht eine „Kontrollfunktion“ der Rechtsdogmatik. | 168 | ||
These 7: Für die Strafrechtspolitik, daß diese sich bereits selbst an System-, Kohärenz- und Legitimationskriterien sowie an ihren absehbaren Folgen messen muß (dazu Thesen 8 bis 10). | 168 | ||
These 8: Der Weg „zurück“ zur alleinigen Orientierung am potentiellen Opfer ist versperrt, schon weil diese Orientierung jedenfalls z. T. ihren eigenen Zielen hinderlich ist und die Ziele selbst zumindest der Ergänzung bedürfen. | 170 | ||
These 9: Der Weg „vorwärts“ zur Beschränkung auf die Orientierung am aktuellen Opfer gefährdet Freiheitsrechte der Beteiligten und abstrahiert von den Auswirkungen des Täter- Opfer-Konflikts auf Dritte. | 170 | ||
These 10: Rationale Strafrechtspolitik der Opferorientierung muß vorab klären, worin die Straftat das aktuelle Opfer verletzt und inwiefern die Straftat eben dadurch andere verletzt. | 171 | ||
Götz Landwehr: Abstrakte Rechtsgeschäfte in Wissenschaft und Gesetzgebung des 19. Jahrhunderts | 173 | ||
A. Eigentumserwerb | 173 | ||
I. Die Lehre vom abstrakten dinglichen Übereignungsvertrag | 174 | ||
1. Die Übereignungslehre Savignys | 174 | ||
2. Die Ausbreitung der Lehre Savignys | 175 | ||
3. Die rechtspolitische und dogmatische Begründung der Lehre vom abstrakten dinglichen Übereignungsvertrag | 178 | ||
II. Eigentumserwerb an Liegenschaften durch Auflassung und Eintragung im Grundbuch nach dem preußischen EEG | 181 | ||
1. Das Liegenschaftsrecht im ALR | 182 | ||
2. Die Entwürfe zum preußischen EEG | 183 | ||
3. Die rechtspolitischen und dogmatischen Grundlagen des Auflassungs- und Eintragungsgrundsatzes | 184 | ||
4. Die Auflassung als abstrakter dinglicher Vertrag | 185 | ||
III. Der abstrakte dingliche Vertrag im BGB | 186 | ||
1. Die dogmatischen Grundlagen des Vorentwurfs | 186 | ||
2. Die Entwürfe zum BGB | 187 | ||
3. Die Kritik an den Entwürfen zum BGB | 190 | ||
B. Der abstrakte Schuldvertrag | 194 | ||
I. Die Anerkennung als Verpflichtungsgrund | 194 | ||
1. Die Lehre Otto Bährs | 194 | ||
2. Die Anerkennung der Lehre Bährs durch Rechtsprechung und Gesetzgebung | 197 | ||
3. Die Stellungnahme der Wissenschaft | 197 | ||
4. Die Verhandlungen des 8. und 9. Deutschen Juristentages (1869 und 1870) | 199 | ||
II. Der abstrakte Schuldvertrag im BGB | 203 | ||
1. Der I. Entwurf zum BGB | 203 | ||
2. Der II. Entwurf zum BGB | 205 | ||
3. Die Kritik Gierkes | 206 | ||
C. Die abstrakte Bevollmächtigung | 207 | ||
I. Die Lehre Labands von der selbständigen Vollmacht | 208 | ||
1. Labands Lehre | 208 | ||
2. Die Anerkennung der Lehre Labands durch die Wissenschaft | 211 | ||
3. Die dogmatische Bewertung der Lehre Labands | 212 | ||
II. Die Vollmachterteilung im BGB | 214 | ||
1. Die Vorlagen für den I. Entwurf zum BGB | 215 | ||
2. Die Beratung in der 2. Kommission | 216 | ||
3. Die Stellungnahme der Wissenschaft | 216 | ||
D. Schlußbetrachtung | 217 | ||
Peter Selmer: Rechtsdogmatik und Rechtspolitik unter der Finanzverfassung des Grundgesetzes | 221 | ||
I. Grundfragen | 221 | ||
1. Zur Themenwahl | 221 | ||
2. Rechtsverbindlichkeit der Finanzverfassung | 223 | ||
3. Zur Tragweite dogmatischen Denkens | 225 | ||
II. Die Einwirkungen der Rechtsdogmatik auf die Finanz- und Steuerrechtspolitik: Befund und Kritik | 226 | ||
1. Bestandsaufnahme | 226 | ||
2. Steuergerechtigkeit zwischen Dogmatik und Politik | 228 | ||
3. Grenzen der Rechtsdogmatik | 231 | ||
III. Schlußbemerkung | 233 | ||
Frank Peters: Rechtsdogmatik und Rechtspolitik im Werkvertragsrecht. Leistungen des Gesetzgebers und der Rechtsprechung | 235 | ||
I. Einleitung | 235 | ||
II. Die Austauschbarkeit von Kauf und Werkvertrag | 236 | ||
III. Vorzüge der gesetzlichen Regelung des Werkvertrages gegenüber dem Kauf | 238 | ||
IV. Mängel der gesetzlichen Regelung | 242 | ||
V. Die Rolle der Rechtsprechung | 244 | ||
VI. Schlußbemerkungen | 248 | ||
Klaus-Peter Martens: Die Treupflicht des Aktionärs | 251 | ||
I. Die Linotype-Entscheidung | 252 | ||
1. Die Entscheidungsrelevanz der Treupflicht | 253 | ||
2. Die Begründung der Treupflicht | 255 | ||
II. Treupflicht und Zustimmungspflicht | 259 | ||
III. Treupflicht und Aktienmarkt | 263 | ||
IV. Zusammenfassung | 266 | ||
Rolf Herber: Deutsche Zivilrechtskodifikationen und internationale Rechtsvereinheitlichung | 269 | ||
I. Der gegenwärtige Zustand unserer großen Kodifikationen | 269 | ||
II. Form der auf das deutsche Recht einwirkenden internationalen Rechtsinstrumente | 272 | ||
III. Methoden der Übernahme internationalen Einheitsrechts in die deutsche Rechtsordnung | 278 | ||
IV. Gebote für das künftige Gesetzgebungsverfahren im Interesse der Rechtssicherheit | 285 |