Zivilrechtliche Schranken der partiellen Universalsukzession
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Zivilrechtliche Schranken der partiellen Universalsukzession
Die Grenzen umwandlungsrechtlicher Spaltungsfreiheit bei der Überleitung von Verbindlichkeiten, subjektiven Rechten, Vertragsverhältnissen und Mitgliedschaften
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 282
(2003)
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Abstract
Wesentliches Merkmal der durch das Umwandlungsgesetz ermöglichten Spaltung von Rechtsträgern ist der Vermögensübergang im Wege der partiellen Universalsukzession. Bei dieser neuen Sukzessionsform unterliegt die Aufteilung und Zuordnung der übergehenden Rechtspositionen grundsätzlich der autonomen Entscheidung der an der Spaltung beteiligten Rechtsträger. Durch diese Spaltungsfreiheit werden jedoch zwangsläufig die Interessen Dritter, die in rechtlichen Beziehungen zu dem sich spaltenden Rechtsträger stehen, berührt. Das damit entstehende Spannungsverhältnis zwischen Spaltungsautonomie und Drittschutz bildet den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.Ziel des Autors ist es, allgemeine Grundsätze für die Reichweite und Grenzen umwandlungsrechtlicher Spaltungsfreiheit aufzuzeigen und zu verdeutlichen, wie das unternehmerische Interesse an einer möglichst störungsfreien Umstrukturierung mit den Belangen außenstehender Dritter in Einklang gebracht werden kann. Zu diesem Zweck analysiert er zunächst die derzeit geltenden umwandlungsgesetzlichen und allgemeinen zivilrechtlichen Schranken der partiellen Universalsukzession. Auf der Grundlage der so gewonnenen Ergebnisse entwickelt Michael Müntefering anschließend einen Vorschlag für eine gesetzliche Neuregelung der Grenzen umwandlungsrechtlicher Spaltungsfreiheit. Unter kritischer Würdigung bisheriger Novellierungsvorschläge erarbeitet er dabei ein eigenes, nach Spaltungsarten differenzierendes Lösungskonzept.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 17 | ||
Α. Untersuchungsgegenstand | 17 | ||
Β. Thematische Abgrenzung | 19 | ||
C. Überblick über den Gang der Untersuchung | 19 | ||
1. Teil: Grundlegung | 21 | ||
A. Gesetzliche Möglichkeiten der Spaltung | 21 | ||
I. Arten der Spaltung | 21 | ||
1. Aufspaltung, § 123 Abs. 1 UmwG | 22 | ||
2. Abspaltung, § 123 Abs. 2 UmwG | 22 | ||
3. Ausgliederung, § 123 Abs. 3 UmwG | 22 | ||
4. Kombination der Spaltungsarten | 23 | ||
II. Spaltungsfähige Rechtsträger | 24 | ||
B. Rechtsdogmatische Grundlagen des Spaltungsvorgangs: Die partielle Universalsukzession | 25 | ||
I. Vermögensübergang uno actu mittels Befreiung vom Spezialitätsprinzip | 25 | ||
II. Charakteristika der partiellen Universalsukzession | 27 | ||
1. Kein Erlöschen des übertragenden Rechtsträgers bei Abspaltung und Ausgliederung | 28 | ||
2. Erfordernis einer Vermögensübersicht | 28 | ||
a) Grundsatz der Spaltungsfreiheit | 28 | ||
b) Bestimmtheit des Vermögensübergangs | 30 | ||
c) Anforderungen an die Vermögensübersicht | 32 | ||
3. Rechtsgeschäftlicher Charakter der partiellen Universalsukzession | 32 | ||
C. Motive für die Durchführung einer Spaltung | 36 | ||
D. Systematischer Überblick über die zivilrechtlichen Schranken der Singularsukzession | 37 | ||
I. Verbindlichkeiten | 38 | ||
II. Forderungen und andere Rechte | 39 | ||
1. Grundsatz der freien Übertragbarkeit | 39 | ||
2. Ausschluss und Beschränkung der Übertragbarkeit | 39 | ||
a) Gesetzliche Beschränkungen der Übertragbarkeit | 40 | ||
b) Rechtsgeschäftliche Beschränkungen der Übertragbarkeit | 41 | ||
c) Unselbständige Rechte | 43 | ||
3. Folgen von Ausschluss und Beschränkung der Übertragbarkeit | 43 | ||
III. Vertragsverhältnisse | 44 | ||
IV. Mitgliedschaften | 46 | ||
1. Grundsätze der Übertragbarkeit von Mitgliedschaften | 46 | ||
a) Vereinsmitgliedschaft | 47 | ||
b) Kapitalgesellschaftsanteile | 47 | ||
c) Personengesellschaftsanteile | 48 | ||
2. Folgen von Ausschluss und Beschränkung der Übertragbarkeit | 50 | ||
3. Rechtsnatur der Mitgliedschaft | 50 | ||
E. Zusammenfassung | 52 | ||
2. Teil: Umwandlungsgesetzliche Schranken der Spaltungsfreiheit | 54 | ||
A. Entstehungsgeschichte des § 132 UmwG | 55 | ||
B. Anwendungsbereich des § 132 S. 1 UmwG | 56 | ||
I. Wörtliche und historische Auslegung | 56 | ||
1. Bestimmter Gegenstand | 57 | ||
a) Verbindlichkeiten | 57 | ||
b) Vertragsverhältnisse | 60 | ||
c) Mitgliedschaften | 62 | ||
2. Allgemeine Vorschriften | 63 | ||
a) Vorschriften und Grundsätze der Singularsukzession | 63 | ||
b) Unmittelbare und mittelbare Beschränkung der Übertragbarkeit | 64 | ||
3. Differenzierung zwischen Übertragbarkeit und Übertragung | 66 | ||
a) Meinungsstand | 66 | ||
aa) Unbeachtlichkeit der Differenzierung | 66 | ||
bb) Beachtlichkeit der Differenzierung | 67 | ||
b) Stellungnahme | 69 | ||
aa) Verhältnis von Verkehrsfähigkeit und Übertragbarkeit | 69 | ||
bb) Übertragbarkeit und Übertragung | 70 | ||
cc) Strukturprinzipien der Singularsukzession | 72 | ||
dd) Ausschluss der Übertragbarkeit, § 132 S. 1 Alt. 1 Var. 1 UmwG | 73 | ||
ee) Beschränkung der Übertragbarkeit, § 132 S. 1 Alt. 1 Var. 2 UmwG | 74 | ||
ff) Übertragbarkeit eines bestimmten Gegenstandes | 74 | ||
gg) Entstehungsgeschichte und Gesetzesmaterialien | 75 | ||
hh) Zwischenergebnis | 77 | ||
4. Unberührtsein der Vorschriften | 77 | ||
II. Systematische Auslegung | 78 | ||
1. Äußere Systematik: Die Stellung des § 132 UmwG im Umwandlungsgesetz | 78 | ||
2. Innere Systematik: Widersprüchlichkeit zwischen Gläubiger- und Schuldnerwechsel? | 82 | ||
III. Teleologische Auslegung | 84 | ||
IV. Verhältnis des § 132 S. 1 Alt. 1 UmwG zu § 137 S. 1 BGB | 86 | ||
C. Rechtsfolgen des § 132 S. 1 UmwG | 88 | ||
I. Spaltungsartunabhängige Rechtsfolgen | 89 | ||
II. Rechtsfolgen bei der Abspaltung und Ausgliederung | 90 | ||
1. Ausgangssituation | 90 | ||
2. Regelungsgehalt des § 131 Abs. 1 Nr. 1 S. 2 UmwG | 90 | ||
III. Rechtsfolgen bei der Aufspaltung | 94 | ||
1. Ausgangssituation | 94 | ||
2. Regelungsgehalt des § 132 S. 2 UmwG | 96 | ||
3. Erweiterung des § 132 S. 2 UmwG | 97 | ||
a) Meinungsstand | 98 | ||
b) Stellungnahme | 99 | ||
aa) Planwidrige Regelungslücke | 99 | ||
bb) Normzweck des § 132 S. 2 UmwG | 102 | ||
cc) Vergleichbare Sach-und Interessenlage | 103 | ||
dd) Grenzen des Werterhalts | 103 | ||
(1) Erbfall | 104 | ||
(2) Verschmelzung | 106 | ||
(3) Folgerungen für die Aufspaltung | 108 | ||
ee) Ergebnis | 111 | ||
IV. Zivilrechtliche Folgefragen | 112 | ||
D. Kritische Würdigung der Vorschläge für eine unmittelbare Einschränkung des § 132 UmwG | 113 | ||
I. Erfordernis einer richtlinienkonformen Auslegung des § 132 UmwG | 113 | ||
II. Teleologische Reduktion des § 132 UmwG aufgrund des Gedankens einer Vermögenseinheit | 119 | ||
III. Sonstige Vorschläge für eine unmittelbare Beschränkung des § 132 UmwG | 123 | ||
E. Mittelbare Einschränkung des § 132 UmwG | 124 | ||
I. Auslegung gesetzlicher und gewillkürter Sukzessionsbeschränkungen | 125 | ||
1. Gesetzliche Sukzessionsbeschränkungen | 126 | ||
2. Gewillkürte Sukzessionsbeschränkungen | 128 | ||
3. Entscheidung in Zweifelsfällen | 129 | ||
II. Sondervorschriften | 130 | ||
1. § 354 a HGB | 130 | ||
2. § 1059 a BGB | 130 | ||
a) Bedeutung des § 1059 a BGB bei Spaltungsvorgängen | 131 | ||
aa) Meinungsstand | 131 | ||
bb) Stellungnahme | 132 | ||
b) Begünstigte Rechtsträger | 137 | ||
3. § 77 a GenG | 138 | ||
III. Interne Vereinbarungen der an der Spaltung beteiligten Rechtsträger | 140 | ||
F. Zusammenfassung | 141 | ||
3. Teil: Sonstige Schranken der Spaltungsfreiheit | 143 | ||
A. Eingriff in die Freiheit der Vertragspartnerwahl | 144 | ||
B. Kompensation durch das spaltungsrechtliche Gläubigerschutzkonzept | 146 | ||
I. Umfang der gesamtschuldnerischen Haftung | 148 | ||
II. Inhalt der gesamtschuldnerischen Haftung | 150 | ||
III. Folgerungen | 151 | ||
C. Schranken der freien Zuweisung von Verbindlichkeiten | 153 | ||
I. Unterlassungsverpflichtungen | 153 | ||
II. „Vergessene" Verbindlichkeiten im Rahmen der Aufspaltung | 155 | ||
III. Bedeutung der §§ 25, 26, 28 HGB für die freie Zuweisung von Verbindlichkeiten | 156 | ||
IV. Zivilrechtliche Folgefragen | 157 | ||
D. Schranken der freien Zuweisung von Vertragsverhältnissen | 159 | ||
I. Gesetzliche Vertragsübernahmen | 159 | ||
1. § 613 a BGB | 159 | ||
a) Geltungsgrund des § 613 a BGB bei Spaltungsvorgängen: § 324 UmwG als deklaratorische Rechtsgrundverweisung | 160 | ||
b) Widerspruchsrecht der Arbeitnehmer | 163 | ||
2. § 566 Abs. 1 i.V. m. § 578 Abs. 1 BGB | 166 | ||
a) Hintergrund und Normzweck des § 566 Abs. 1 i.V. m. § 578 Abs. 1 BGB | 166 | ||
b) Geltung des § 566 Abs. 1 i.V.m. § 578 Abs. 1 BGB bei Spaltungsvorgängen | 167 | ||
3. § 69 Abs. 1 VVG | 168 | ||
a) Hintergrund und Normzweck des § 69 Abs. 1 VVG | 169 | ||
b) Geltung des § 69 Abs. 1 VVG bei Spaltungsvorgängen | 170 | ||
4. Bedeutung des § 25 Abs. 1 HGB für die freie Zuweisung von Vertragsverhältnissen | 171 | ||
II. Sonstige Schranken der freien Zuweisung von Vertragsverhältnissen | 172 | ||
1. Rechtsgeschäftliche Vinkulierungen | 173 | ||
a) Bedeutung rechtsgeschäftlich vinkulierter Rechte für die Sukzessionsfähigkeit des Vertragsverhältnisses | 173 | ||
b) Vinkulierungsklauseln | 176 | ||
2. Gesetzliche Vinkulierungen | 178 | ||
3. Zivilrechtliche Folgefragen | 180 | ||
a) Meinungsstand | 181 | ||
b) Stellungnahme | 181 | ||
E. Aufteilung einzelner Vermögensgegenstände | 185 | ||
I. Aufteilung von Forderungen und Mitgliedschaften | 185 | ||
II. Aufteilung von Verbindlichkeiten und Vertragsverhältnissen | 186 | ||
1. Meinungsstand | 186 | ||
2. Stellungnahme | 188 | ||
a) Fehlende Aussagekraft der §§ 266, 420 BGB | 188 | ||
b) Differenzierung zwischen einer Realteilung der Rechtsposition und einer Mehrheit von Rechtsnachfolgern | 189 | ||
c) Trennung einzelner Forderungen oder Verbindlichkeiten vom übrigen Vertragsverhältnis | 191 | ||
F. Zusammenfassung | 192 | ||
4. Teil: Zivilrechtliche Schranken der Spaltungsfreiheit de lege ferenda | 193 | ||
A. Lösungsansatz der herrschenden Meinung: Der Gedanke einer Vermögenseinheit | 193 | ||
B. Kritische Würdigung und eigener Lösungsvorschlag: Differenzierung zwischen den Spaltungsarten | 196 | ||
I. Vergleich der Spaltung mit anderen Universalsukzessionen | 197 | ||
1. Perspektive der herrschenden Meinung: Spaltung als Akt der Vermögensübertragung | 197 | ||
2. Kritische Würdigung | 199 | ||
3. Spaltung als Sukzession | 202 | ||
II. Übereinstimmung mit erb- und verschmelzungsrechtlichen Kriterien | 205 | ||
III. Zum Gedanken einer Vermögenseinheit | 207 | ||
IV. Folgerungen | 209 | ||
V. Zusammenfassung | 210 | ||
C. Vorschlag zur Neufassung des Umwandlungsgesetzes | 211 | ||
Zusammenfassung der Ergebnisse | 213 | ||
I. Umwandlungsgesetzliche Schranken der Spaltungsfreiheit | 213 | ||
II. Sonstige Schranken der Spaltungsfreiheit | 214 | ||
III. Zivilrechtliche Schranken der Spaltungsfreiheit de lege ferenda | 214 | ||
Literaturverzeichnis | 215 | ||
Stichwortverzeichnis | 229 |