Menu Expand

Das Relativismusproblem in der neueren Wissenssoziologie

Cite BOOK

Style

Schofer, B. (1999). Das Relativismusproblem in der neueren Wissenssoziologie. Wissenschaftsphilosophische Ausgangspunkte und wissenssoziologische Lösungsansätze. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49492-7
Schofer, Bernd. Das Relativismusproblem in der neueren Wissenssoziologie: Wissenschaftsphilosophische Ausgangspunkte und wissenssoziologische Lösungsansätze. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49492-7
Schofer, B (1999): Das Relativismusproblem in der neueren Wissenssoziologie: Wissenschaftsphilosophische Ausgangspunkte und wissenssoziologische Lösungsansätze, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49492-7

Format

Das Relativismusproblem in der neueren Wissenssoziologie

Wissenschaftsphilosophische Ausgangspunkte und wissenssoziologische Lösungsansätze

Schofer, Bernd

Sozialwissenschaftliche Schriften, Vol. 36

(1999)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Bernd Schofers Arbeit liefert einen Beitrag zur aktuellen antifundamentalistischen und relativistischen soziologischen Wissenschaftsforschung, der die Voraussetzungen und Lösungsmöglichkeiten des Relativismusproblems analysiert.

Die Theorien der neueren Wissens- und Wissenschaftssoziologie vertreten eine dezidiert relativistische Interpretation des wissenschaftlichen Wissens. Sie sind daher mit dem Relativismusproblem konfrontiert, d. h. mit dem Problem des epistemologischen Status ihrer eigenen Wissensansprüche. Sind auch diese Theorien selbst als nur relativ gültige Theorien zu begreifen, und wenn ja, läßt sich dann der unhaltbare Relativismus der Beliebigkeit gerade auch der eigenen Wissensansprüche vermeiden? Der relativistische Grundansatz jener Theorien, der das Relativismusproblem aufwirft, setzt dabei die Annahme voraus, daß soziale Faktoren die Bewertung gültigen Wissens überhaupt beeinflussen $akönnen.$z Diese Vorannahme der neueren Wissenssoziologie wird von absolutistischen Theorien der Wissenschaftsphilosophie zurückgewiesen.

Schofer untersucht im ersten Hauptteil zentrale Strömungen der Wissenschaftsphilosophie - den Logischen Empirismus, den Falsifikationismus Poppers und Lakatos' sowie den Postempirismus Kuhns - und argumentiert für die These, daß die untersuchten Theorietraditionen, zum Teil gegen die Intentionen ihrer Vertreter, die Annahme gestatten, daß die Evaluation des Wissens von sozialen Faktoren mitbestimmt sein kann. Auf der Grundlage dieser Untersuchung werden zudem zwei Kriterien entwickelt, denen befriedigende Lösungsansätze des Relativismusproblems genügen müssen; danach muß die neuere Wissenssoziologie den Relativismus sowohl reflexiv auf sich selbst beziehen als auch im Sinne des gemäßigten Relativismus qualifizieren.

Diese Kriterien werden im zweiten Hauptteil, der das »Strong Programme« von Barnes und Bloor vorstellt und diskutiert, exemplarisch angewandt, indem sie zur Prüfung der Stellungnahme dieser Theorie zum Relativismusproblem herangezogen werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einleitung 11
B. Das Relativismusproblem in der älteren Wissenssoziologie 33
I. Die Wissenssoziologie Durkheims 33
II. Die Wissenssoziologie Mannheims 40
1. Mannheims Relativismus 40
2. Mannheims Rückgriff auf den Fundamentalismus 43
III. Die Wissenschaftssoziologie Mertons 49
1. Die Entwicklung der Wissenschaftssoziologie Mertons 50
2. Das Relativismusproblem als Scheinproblem 52
C. Die wissenschaftsphilosophischen Ausgangspunkte der neueren Wissenssoziologie in der modernen Wissenschaftsphilosophie 62
I. Der Logische Empirismus 62
1. Der strikte Fundamentalismus des frühen Logischen Empirismus 64
2. Die Abschwächungen des Fundamentalismus im fortgeschrittenen Logischen Empirismus 69
a) Revisionen der Basis: Die Wendung zum Physikalismus und die Diskussion um die Revidierbarkeit von Protokollsätzen 69
b) Die Abschwächung der fundamentalistischen These der Zurückführbarkeit der Begriffe und Sätze 73
aa) Die Liberalisierung der These der Zurückführbarkeit der Begriffe 73
bb) Die Liberalisierung der These der Zurückführbarkeit der Sätze 75
3. Der reife Logische Empirismus – auf dem Weg zum Antifundamentalismus 79
a) Die Zweistufenkonzeption der Wissenschaftssprache 80
b) Die Anerkennung des Antifundamentalismus 85
aa) Die Anerkennung der These der Theoriegeladenheit der Beobachtung und das Basisproblem 85
bb) Die Anerkennung der Duhem-Quine-These und das Duhem-Quine-Problem 88
II. Der Falsifikationismus 100
1. Der Falsifikationismus Poppers 102
a) Poppers Methodologie als antifundamentalistische Alternative zum Logischen Empirismus 102
b) Das Basisproblem bei Popper 104
aa) Die Theoriegeladenheit der Beobachtung und die Fallibilität der Basissätze 104
bb) Das Kriterium der Reproduzierbarkeit 106
cc) Das Kriterium der Ableitung weiterer Folgesätze 108
c) Das Duhem-Quine-Problem bei Popper 111
aa) Die beiden Lösungsvorschläge der Logik der Forschung 111
bb) Die beiden Lösungsvorschläge in den späteren Schriften Poppers 115
d) Poppers Theorie des Erkenntnisfortschritts 122
e) Die Unvereinbarkeit von Antifundamentalismus und Wahrheits absolutismus in Poppers Philosophie 129
2. Lakatos’ raffinierter Falsifikationismus und die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme 135
a) Die beiden methodologischen Kernprobleme im raffinierten Falsifikationismus 136
b) Zur Kritik an Lakatos’ Lösungsvorschlägen 142
c) Die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme 146
III. Kuhns neues Bild der Wissenschaft 150
1. Die wissenschaftshistoriographische Fundierung der Kuhnschen Wissenschaftsphilosophie 151
2. Normale Wissenschaft und Kuhns Antifundamentalismus 153
a) Theorie und Paradigma 153
b) Die Thesen der Theoriegeladenheit 154
aa) Die allgemeine These der Theoriegeladenheit der Wahrnehmung und der Begriffe 155
bb) Die spezielle These der Theoriegeladenheit der Beobachtung 162
c) Kuhns Sicht der Duhem-Quine-These 163
3. Wissenschaftliche Revolution und Theoriewahl 166
a) Die Ubiquität von Anomalien 166
b) Die Inkommensurabilität von Theorien 167
c) Die Wertunterbestimmtheit der Theoriewahl 170
4. Kuhn und der Relativismus 173
a) Der gemäßigte Relativismus der Wissenschaftsphilosophie Kuhns 173
b) Kuhn und das Relativismusproblem 176
D. Zwischenbilanz: Die Relevanz des Relativismusproblems und die Kriterien der Reflexivität und des gemäßigten Relativismus 181
E. Das Strong Programme der neueren Wissenssoziologie 196
I. Programmatische Postulate – Szientismus, Naturalismus, Relativismus 196
II. Die wissenssoziologische Theorie 203
1. Die Erklärungsfaktoren des allgemeinen theoretischen Modells 203
2. Das Zusammenwirken der Erklärungsfaktoren des allgemeinen theoretischen Modells 210
a) Die Bildung neuen Wissens 210
aa) Das Zusammenwirken der Erklärungsfaktoren bei der Bildung neuen Wissens – Finitismus 210
bb) Diskussion und Kritik – Argumente für den gemäßigten Finitismus 219
b) Die Bewertung des Wissens 227
aa) Das Zusammenwirken der Erklärungsfaktoren bei der Bewertung des Wissens – Relativismus 227
bb) Diskussion und Kritik – Argumente für den gemäßigten Relativismus 235
III. Das Strong Programme und das Relativismusproblem 246
1. Das Strong Programme und das Kriterium der Reflexivität 247
2. Das Strong Programme und das Kriterium des gemäßigten Relativismus 257
F. Zusammenfassung und Schlußbemerkung 264
Literaturverzeichnis 270
Sachwortverzeichnis 291