Der Wandel weltwirtschaftlicher Institutionen
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Der Wandel weltwirtschaftlicher Institutionen
Regimedynamik durch ökonomische Prozesse
Schriften zu internationalen Wirtschaftsfragen, Vol. 20
(1996)
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Internationale Wirtschaftspolitik ist der Versuch von Staaten, krisenbedingte Wohlfahrtseinbußen durch kooperative Handlungen zu vermeiden. Die Staaten bedienen sich dabei internationaler Institutionen, die grenzüberschreitende Transaktionen von Wirtschaftssubjekten ermöglichen und steuern. Diese ermöglichen eine international abgestimmte Wirtschaftspolitik in einer Zeit abnehmender nationalstaatlicher Autonomie. Es ist zugleich diese Governance-Funktion, welche die Institutionen anfällig macht gegenüber weltwirtschaftlichen Prozessen. Verändern die Wirtschaftssubjekte die Struktur ihrer globalen Transaktionen, verändert sich auch die Wirkung internationaler Regime, und der Handlungsbedarf der Staaten steigt.In der Untersuchung werden - abweichend von traditionellen Konzepten der Internationalen Politischen Ökonomie - sowohl die Entstehung als auch der Wandel weltwirtschaftlicher Institutionen ohne Rückgriff auf globale machtpolitische Konstellationen erklärt. Unter Rückgriff auf Theoreme der institutionellen und behavioristischen Ökonomie werden verschiedene Fälle beschrieben und erklärt, in denen ökonomische Prozesse zu einer Veränderung der Wirkung internationaler Regime führten. Es zeigt sich, daß die politisch intendierte Wirkung der Institutionen auf die Transaktionen von Wirtschaftssubjekten wesentlich zu ihrer Stabilität beiträgt. Je stärker Institutionen die globalen Transaktionen der Wirtschaftssubjekte fördern wollen, desto stabiler sind sie gegenüber ökonomischen Prozessen. Umgekehrt erfordert es eine stärkere politische Anpassungsleistung, Regime, die dem Zweck der Steuerung ungewollter globaler Prozesse dienen, durch zwischenstaatliche Koordination zu verteidigen.Dieses Buch ist nicht nur für Theoretiker der Internationalen Beziehungen, sondern auch für Ökonomen von Interesse, die an den politischen und institutionellen Grundlagen der internationalen Wirtschaftsbeziehungen interessiert sind.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen | 10 | ||
Teil 1: Einleitung | 11 | ||
Teil 2: Defizite der Konzeption von Wandel in der Realismus-versus-Institutionalismus-Debatte | 22 | ||
A. Die moderne Internationale Politische Ökonomie | 22 | ||
I. Themen und Debatten der Internationalen Politischen Ökonomie | 24 | ||
1. Die Internationale Politische Ökonomie des Realismus | 24 | ||
2. Die immanente Kritik des klassischen Realismus | 27 | ||
3. Die neo-institutionelle Kritik der Theorie hegemonialer Stabilität | 30 | ||
a) Regime und Regimewirkung | 31 | ||
b) Internationale Kooperation | 36 | ||
II. Ausblick | 44 | ||
B. Konkurrierende Konzeptionen von Wandel | 47 | ||
I. Wandel als abhängige Variable der Politik | 48 | ||
1. Struktureller Wandel | 51 | ||
2. Wandel als dichotomes Konstrukt | 54 | ||
3. Multiple Ursachen und Heterogenität des Wandels | 55 | ||
II. Funktionalistische Regimetheorie als Alternative? | 59 | ||
III. Struktureller Wandel und Perzeptionen | 64 | ||
Teil 3: Theoretische Aspekte des Wandels in der Internationalen Politischen Ökonomie | 66 | ||
A. Struktur und Strukturierung | 66 | ||
I. Zentrale Begriffe und Konzepte | 67 | ||
II. Giddens’ Strukturierungstheorie | 70 | ||
1. Giddens’ Strukturkonzept | 71 | ||
2. Strukturierung | 75 | ||
3. Struktur und individuelle Filter | 77 | ||
III. Epistemologische Regimetheorie | 79 | ||
B. Kognitive Grundlagen institutionellen Wandels | 82 | ||
I. Rationalität in den Internationalen Beziehungen | 82 | ||
II. Rationalität und ihre Kritik | 84 | ||
1. Gebundene Rationalität und die Bildung von Routinen | 87 | ||
2. Unsicherheit, Verlustvermeidung und Routinenwechsel | 92 | ||
a) Unsicherheit und die Aufgabe von Routinen | 94 | ||
b) Verlustvermeidung, gebundene Rationalität und Kooperation | 97 | ||
c) Strukturen und Strukturierung in sozialen Situationen | 99 | ||
C. Akteure und Interaktionen in der Weltwirtschaft | 101 | ||
I. Wirtschaftssubjekte als Abhängige in der Orthodoxie | 102 | ||
II. Staaten und Wirtschaftssubjekte als Akteure | 104 | ||
1. Staatliche Autorität in der Weltwirtschaft | 109 | ||
2. Wirtschaftssubjekte als handelnde Einheiten | 114 | ||
III. Interaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten und Staaten | 115 | ||
1. Interessenvertretung | 120 | ||
2. Informationsbereitstellung | 121 | ||
IV. Politische Ökonomie als einheitliches Konzept | 123 | ||
V. Wirtschaftssubjekte und institutioneller Wandel | 125 | ||
D. Ökonomischer Wandel und institutionelle Dynamik | 130 | ||
I. Die Struktur der Politischen Ökonomie | 131 | ||
1. Ein einführendes Puzzle | 131 | ||
2. Markt, Weltmarkt und Strukturen | 133 | ||
3. Regime und Märkte: Eine Antwort auf Lester Thurow | 138 | ||
II. Regimewandel und Strukturierungstheorie | 140 | ||
1. Modalitäten von Regimewandel | 141 | ||
2. Ein Modell der strukturellen Wirkung internationaler Politik | 143 | ||
3. Ein Modell der strukturellen Wirkung ökonomischer Prozesse | 145 | ||
III. Politische Konsequenzen ökonomischer Prozesse | 146 | ||
1. Die Internationale Politische Ökonomie institutionellen Wandels | 149 | ||
2. Marktprozesse und die Wirkung internationaler Regime | 150 | ||
3. Wirkungswandel der Regime und Regimewandel | 153 | ||
4. Akteure, Verhaltenskonzeption und institutioneller Wandel | 155 | ||
Teil 4: Regimedynamik durch ökonomische Prozesse | 157 | ||
A. Der Wirkungswandel internationaler Regime | 157 | ||
I. Der Kollaps des Bretton-Woods-Systems | 159 | ||
1. Erklärungen des Scheiterns des Bretton-Woods-Systems | 161 | ||
a) Theorie hegemonialer Stabilität | 162 | ||
b) Regimetheorie | 163 | ||
2. Ökonomische Ursachen des Regimeniedergangs | 166 | ||
3. Die Politische Ökonomie monetärer Dynamik | 171 | ||
II. Regimestabilität und Strukturierung des Welthandels | 173 | ||
1. Die Politik des internationalen Handels: Orthodoxe Analysen | 174 | ||
a) Theorie hegemonialer Stabilität | 174 | ||
b) Regimetheorie | 178 | ||
2. Stabilität und Wandel des GATT: Die 80er Jahre | 181 | ||
a) Protektion versus weltwirtschaftliche Integration? | 182 | ||
b) Der Erfolg der Uruguay-Runde als ‘Puzzle’ | 184 | ||
c) Der Erfolg der Uruguay-Runde im Spiegel der Theorien | 187 | ||
3. Wirtschaftssubjekte und weltwirtschaftliche Integration | 189 | ||
III. Der Niedergang internationaler Regime | 191 | ||
1. Die ökonomische Funktion internationaler Regime | 192 | ||
2. Zweck und Funktion ökonomischer Regime | 193 | ||
B. Kooperative Regimebildung | 195 | ||
I. Die Internationalisierung des Bankwesens | 195 | ||
1. Die Risiken deregulierter Finanzmärkte | 197 | ||
2. Die Problemstellung orthodoxer Theorien | 199 | ||
II. Die Verhandlung des Finanzmarktregimes | 201 | ||
1. Das Baseler-Konkordat | 203 | ||
2. Der Baseler-Akkord | 207 | ||
3. Die Rolle der Banken im Finanzmarktregime | 212 | ||
III. Die Politische Ökonomie der Wechselkursstabilisierung | 213 | ||
1. Orthodoxe Positionen | 215 | ||
2. Das Plaza-Abkommen | 216 | ||
3. Die Reaktion der Wirtschaftssubjekte auf das Plaza-Abkommen | 219 | ||
4. Der G-7 Gipfel in Tokio | 221 | ||
5. Der Louvre-Akkord | 223 | ||
IV. Regimebildung und Regimeumfeld | 226 | ||
C. Dynamik und Stabilität weltwirtschaftlicher Institutionen | 231 | ||
I. Funktion und Wandel internationaler Institutionen | 232 | ||
1. Institutionalisierung internationaler Regime | 234 | ||
2. Institutionelles Management und Harmonisierung | 237 | ||
II. Die Organisation internationaler Regime | 242 | ||
1. Regimeverteidigung und Institutionalisierungsgrad | 243 | ||
2. Die Bedeutung von Organisationen | 244 | ||
3. Regimeanpassung und Problemakkumulation | 247 | ||
4. Kognitive Prozesse und internationale politische Entscheidungen | 249 | ||
III. Schluß: Internationale Institutionen und Globalisierung | 252 | ||
Literatur | 255 |