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Kleinhenz, G. (Ed.) (1996). Soziale Integration in Europa II. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48192-7
Kleinhenz, Gerhard. Soziale Integration in Europa II. Duncker & Humblot, 1996. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-48192-7
Kleinhenz, G (ed.) (1996): Soziale Integration in Europa II, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-48192-7

Format

Soziale Integration in Europa II

Editors: Kleinhenz, Gerhard

Schriften des Vereins für Socialpolitik, Vol. 222/II

(1996)

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Book Details

Abstract

Der Ausschuß für Sozialpolitik in der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Verein für Socialpolitik, hatte unter dem Eindruck der Verwirklichung des Binnenmarktes und der fortschreitenden Integration zu einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion nach dem Vertrag von Maastricht die Frage nach der sozialen Integration in Europa aufgenommen (SVS 222/I). Die Wahl dieser Thematik folgte der wiederauflebenden öffentlichen Debatte um die Bedeutung der »sozialen Dimension« in der Europäischen Integration und den Bestrebungen der Regierungen zur Betonung der sozialen Dimension, zur Verankerung der »Subsidiarität« und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts (der »Solidarität«) zwischen den Mitgliedstaaten.

Die Beiträge des Ausschusses für Sozialpolitik zur sozialen Integration in Europa sind zum einen der historischen Analyse der sozialen Dimension des Integrationsprozesses, der Klärung der durch den Binnenmarkt und durch die Währungsunion zu erwartenden sozialen Probleme und sozialpolitischen Herausforderungen gewidmet. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen einer Angleichung («Harmonisierung«, »Konvergenz«) einzelner Bereiche der nationalen Sozialpolitik (z. B. Lohnpolitik und Sozialpartnerschaft, Mitbestimmung, Familienpolitik, Soziale Mindestsicherung) in der Europäischen Union. Die Analyse der sozialen Integration in Europa eröffnet aber auch eine dem tatsächlichen Integrationsprozeß im Bereich der Wirtschaft entsprechende, erweiterte europäische Perspektive der Wissenschaft von der Sozialpolitik. Im Zuge der Vertiefung der Europäischen Integration bedarf es auch bei der Bestimmung und empirischen Analyse sozialer Probleme sowie bei technologischen Aussagen über Problemlösungsmöglichkeiten einer Betrachtung auf europäischer Ebene. Eine europäische Perspektive in der Wissenschaft von der Sozialpolitik enthält jedoch keineswegs eine Vorentscheidung für eine Vereinheitlichung oder gar zentralistische Gestaltung der Sozialpolitik in Europa. Vielmehr sprechen die ordnungspolitischen Grundentscheidungen in Europa für eine Verbindung von Wettbewerbsgesellschaft und Sozialstaatlichkeit, bei der nach dem Subsidiaritätsprinzip der Europäischen Union nur eine sozialpolitische Verantwortung nach dem Minimalstaatskonzept zukäme und die Mitgliedstaaten auch mit einer Pluralität von Konzepten sozialen Fortschritts im Systemwettbewerb zueinander stehen können. Dabei ist der Ausgleich regionaler Wohlstandsunterschiede zur Stärkung des Zusammenhalts zwischen den Mitgliedstaaten dann eine originäre Aufgabe der Sozialpolitik auf europäischer Ebene.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Gerhard Kleinhenz, Passau: Subsidiarität und Solidarität bei der sozialen Integration in Europa. Ein erweitertes Vorwort 7
I. Unterschiedliche Horizonte bei der Frage nach der sozialen Integration in Europa: Integration der Sozialpolitik oder Integration der Gesellschaft? 9
Soziale Integration als Ergebnis der wirtschaftlichen Integration oder als Aufgabe einer EU-Sozialpolitik? 11
Solidarität in Europa: Vertiefung oder Erweiterung der Integration? 15
II. Die Stärkung der sozialen Dimension in Europa: Subsidiaritäts- und Solidaritätsprinzip 16
III. Zur Konzeption einer gemeinschaftlichen europäischen Sozialpolitik im vereinten Europa: Die EU als Minimalstaat 19
Literatu 23
Richard Hauser, Frankfurt a.M.: Armut als sozialpolitisches Problem der Europäischen Union? 25
I. Fragestellunge 25
II. Die Problematik eines international vergleichbaren und empirisch operationalisierbaren Armutsbegriffs 26
III. Zur Armutslage in der Europäischen Gemeinschaft 31
1. Zur Methodik 31
2. Einige Ergebnisse auf Basis landesspezifischer Armutsgrenze 32
3. Alternativberechnungen auf Basis einer an einen EG-weiten Durchschnitt angelehnten Armutsgrenze 36
IV. Verfügbare Instrumente einer Armutsbekämpfungspolitik der Europäischen Unio 38
V. Eine Skizze der bisherigen EU-Armutsbekämpfungspolitik 40
1. Supranationale Armutsbekämpfungspolitik im engeren Sinn – die Armutsprogramme der Europäischen Gemeinschaft bzw. der Europäischen Unio 40
2. Generelle supranationale Politiken mit armutsvermeidendem Charakte 45
VI. Die EU-Armutsbekämpfungspolitik im Lichte der Theorie der Sozialpolitik 46
Literatu 51
Gert Wagner, Bochum: Ausgewählte sozialpolitische Probleme der Eingliederung von Zuwanderer 57
I. Begriffliche und statistische Abgrenzung der Untersuchung 58
1. Begriffe 58
2. Stilisierte Fakte 61
II. Sozialpolitik und Zuwanderung 67
1. Ziele 67
2. Instrumente 70
III. Auswirkungen der Zuwanderung auf die Finanzierung der Sozialpolitik 71
1. Sozialversicherung und Transfers 72
2. Andere Leistungen und Implikationen für die Sozialordnung 75
3. Bilanzierende Überlegunge 76
IV. Auswirkungen der Zuwanderung auf die sozialpolitischen Sicherungsziele 80
V. Soziale Sicherung als Hilfe zur Integration von Zuwanderer 83
1. Sozialpolitische Steuerung der Zuwanderung 84
2. Herstellung von Chancengleichheit und Schließung von Sicherungslücke 86
3. Verminderung der direkten und indirekten Kosten von (gegebener) Zuwanderung 87
VI. Schluß 89
Literatu 90
Joachim Genosko, Ingolstadt: Sozialpartnerschaft in einem vereinten Europa. Eine neo-korporatistische Analyse 105
I. Zur Abgrenzung der Fragestellung 105
II. Zum Neo-Korporatismus 108
1. Der Versuch einer inhaltlichen Klärung 108
2. Zu den geistigen und konzeptionellen Wurzeln von Korporatismus und Sozialpartnerschaft 114
3. Die Kritik am Neo-Korporatismus 118
III. Zur Sozialpartnerschaft auf Gemeinschaftsebene – Der Versuch einer Rechtfertigung 122
1. Eine allgemeine theoretische Anmerkung 122
2. Einige spezielle Anmerkunge 124
IV. Sozialpartnerschaftliche Ansätze in der Gemeinschaft 128
V. Einige Schlußbemerkunge 134
Literatu 136
Max Wingen, Bonn: Familienpolitik in der Europäischen Union. Sozialökonomische Befunde und gesellschaftsordnungspolitische Probleme 139
I. Familienpolitik in Europa und europäische Familienpolitik 139
II. Vergleichende Übersicht über familienpolitische Maßnahmen in den Mitgliedstaaten der EU 143
1. Zusammenfassender Überblick über Strukturmerkmale der Familienpolitik in den einzelnen Länder 143
2. Wirtschaftliche Familienhilfe 147
a) Familienlastenausgleich (i.e.S.) als Beispiel für eine generalisierende Familienpolitik 148
b) Erziehungsurlaub und Erziehungsgeld als Beispiel für phasenspezifische Familienpolitik 154
c) Hilfen für Einelternfamilien als Beispiel für adressatenspezifische Familienpolitik 159
3. Familienpolitikrelevante EU-Normen und Instrumente 163
III. Zur sozial- und gesellschaftspolitischen Bewertung 165
1. Die Bedeutung unterschiedlicher „Grundmuster“ von Familienpolitik 166
2. Probleme und Ergebnisse eines internationalen Vergleichs wirtschaftlicher Familienförderung 167
a) Mikroökonomische Aspekte 167
b) Makroökonomische Aspekte 170
3. Integrationsperspektiven zur Familienpolitik in der EU 181
IV. Schlußbemerkung 184
Literatu 186
Frank Schulz-Nieswandt, Regensburg: Regionale Wohlstandsunterschiede als Problem einer sozialpolitisch relevanten regionalen Entwicklungspolitik in der EG. Ein Überblick über die aktuelle Debatte 189
I. Einführung: Zentren und Peripherien. Zur „welfare geography“ der Ressourcenallokation. Eine Thema der wissenschaftlichen Sozialpolitik oder der Theorie der Wirtschaftspolitik? 189
II. Räumliche Wohlstandsdisparitäte 199
1. Zur Empirie des Problems 200
a) Indexierung sozialer Lebensbedingungen in der EG 200
b) Fall I: Die deutsche Wiedervereinigung und die Peripheralisierungsproblematik Ostdeutschlands 201
c) Fall II: Das „Mezzogiorno“-Phänome 203
d) Fall III: Zentren und Peripherien in Großbritannie 204
2. Zur Theorie des Problems 205
a) Polarisationsprozesse 208
b) „polarization reversal“-Prozesse 210
3. Räumliche Entwicklungsszenarie 212
III. Regionale Entwicklungspolitik als Teil der Politik der Sozialraumgestaltung 215
1. Zur allgemeinen Theorie regionaler Entwicklungspolitik 215
a) Zur Konstitution des Gegenstandes: Räumliche Sozialpolitik? 216
b) Zur explikativen Interpretation normativer (soll-typischer) Leitbilde 218
c) Zur politischen Ökonomie des „Realtypus“. Anmerkungen zur Rolle von Institutionen bei der Frage „optimaler“ bzw. „rationaler“ Politik 219
2. Zur regionalen Entwicklungspolitik auf der EG-Ebene. Die Politik der Strukturfonds 223
a) Interpretation der Strukturfonds als „institutioneller Kern“ der Problematik 224
b) Interpretation der Leitbildimplikationen des „institutionellen Kerns“ 224
c) Die EG-Regionalpolitik als Realtypus (I): Politische Kompensation integrationsbedingter „sozialer Kosten“ 228
(1) Das „Kompetenzgefälle“ in der EG als sozio-ökonomisches Strukturgefälle 228
(2) Vom Binnenmarkt zur WWU. Nationale Politikspielräume und transnationale Kompensatione 230
d) Die EG-Regionalpolitik als Realtypus (II): Das „institutionelle Arrangement“ der Strukturfondspolitik und seine Politik-Effizienz 232
(1) Subsidiarität und „Vergemeinschaftung“ 232
(2) Föderalismus und „Gemeinschaftliche Förderkonzepte“ 234
e) Regionale Mittelkonzentration und makroökonomische Relevanz 235
f) Zielkonflikte mit anderen Politikbereichen, insb. der Europäischen Agrarpolitik 238
IV. Ausblick 240
V. Literatu 241