Gewaltsame territoriale Veränderungen und ihre völkerrechtliche Legitimation
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Zimmer, G. (1971). Gewaltsame territoriale Veränderungen und ihre völkerrechtliche Legitimation. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-42568-6
Zimmer, Gerhard. Gewaltsame territoriale Veränderungen und ihre völkerrechtliche Legitimation. Duncker & Humblot, 1971. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-42568-6
Zimmer, G (1971): Gewaltsame territoriale Veränderungen und ihre völkerrechtliche Legitimation, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-42568-6
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Gewaltsame territoriale Veränderungen und ihre völkerrechtliche Legitimation
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 18
(1971)
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Einleitung | 15 | ||
Erster Teil: Gewaltsame territoriale Veränderungen und ihre Legitimation in der Völkerrechtslehre | 18 | ||
A. Die Heilung völkerrechtswidriger Situationen durch internationale Anerkennung | 18 | ||
I. Die Lehre von der Anerkennung als „quasi-legislativem Akt“ der Staatengemeinschaft | 18 | ||
II. Kritik | 19 | ||
1. Die Verpflichtung der Staaten zur Nichtanerkennung gewaltsamer territorialer Veränderungen | 19 | ||
2. Der „Wille der Staatengemeinschaft“ als Grundlage völkerrechtlichen Gebietswechsels | 20 | ||
3. Rechtsschöpferische Anerkennung und Völkergewohnheitsrecht | 21 | ||
B. Die Heilung rechtswidriger Situationen auf Grund völkerrechtlichen Gewohnheitsrechts | 23 | ||
I. Die Lehre von den „speziellen“ völkerrechtlichen Gewohnheitsrechten | 23 | ||
II. Kritik | 24 | ||
1. ‚Spezielle Rechte‘ als Unterfall des Völkergewohnheitsrechts | 24 | ||
2. Die unbefriedigende Erklärung des Zeitelements | 26 | ||
3. Die Unhaltbarkeit der Theorie der „acquiescence“ | 27 | ||
a) Der Protest als Prüfstein der Lehre von den „speziellen“ Gewohnheitsrechten | 27 | ||
b) Schweigen im Völkerrecht: Zum Begriff der „acquiescence“ | 31 | ||
aa) „Acquiescence“ als stillschweigende Zustimmung | 31 | ||
bb) „Acquiescence“ als Vermutung der Zustimmung (Verschweigung) | 32 | ||
cc) „Acquiescence“ und Verwirkung (Estoppel) | 34 | ||
dd) „Acquiescence“ als Duldung faktischer Verhältnisse | 38 | ||
C. Gebietserwerb auf Grund „historischer Konsolidation“ | 39 | ||
I. Die Lehre Schwarzenbergers | 40 | ||
1. Historische Konsolidation als „kumulativer Prozeß“ | 40 | ||
2. Kritik | 40 | ||
II. Die Lehre Charles de Visschers | 41 | ||
1. Langdauernde Hoheitsausübung als Grundlage historischer Konsolidation | 41 | ||
a) Effektivität als notwendiges Element der Souveränität | 42 | ||
aa) Voraussetzungen der Effektivität | 42 | ||
bb) Beeinträchtigung der Effektivität | 43 | ||
cc) Effektivität und Gewaltverbot | 44 | ||
b) Zeit und Zeitablauf bei historischer Konsolidation | 44 | ||
2. Kritik | 45 | ||
D. Völkerrechtliche Ersitzung | 46 | ||
I. Die scheinbare Anerkennung durch die herrschende Lehre | 46 | ||
II. Nachweis verschiedener Ersitzungslehren | 48 | ||
1. Das Merkmal der „ungestörten, unbestrittenen und unangefochtenen Hoheitsausübung“ | 48 | ||
a) Die Willenstheorie | 48 | ||
b) Die vorwiegend objektiven Ersitzungslehren | 49 | ||
c) Die gemischte Lehre | 51 | ||
2. Die Auseinandersetzung um die Ersitzungsfrist | 52 | ||
3. Zwischenergebnis | 53 | ||
III. Ablehnung der Ersitzung als eines gewohnheitsrechtlichen Instituts | 58 | ||
1. Staatenpraxis | 58 | ||
2. Rechtsprechung | 59 | ||
IV. Ersitzung als einer der „allgemeinen, von den zivilisierten Nationen anerkannten Rechtsgrundsätze“ i. S. Art. 38 1 c Statut des IGH | 59 | ||
E. Der „Grundsatz der Effektivität“ | 67 | ||
I. Das Effektivitätsprinzip i. S. der „besonderen Wirklichkeitsnähe des Völkerrechts“ | 69 | ||
II. Das Effektivitätsprinzip als normativer Grundsatz | 72 | ||
1. Der Effektivitätsgrundsatz als „informierendes“ Prinzip mit Normwirkung | 74 | ||
a) Die Lehre Touscoz’ | 74 | ||
b) Kritik | 75 | ||
2. Der Grundsatz der Effektivität als Norm des Völkergewohnheitsrechts | 78 | ||
a) Die positivistische Lehre | 78 | ||
b) Kritik | 80 | ||
F. Zusammenfassung | 82 | ||
Zweiter Teil: Langdauerndes Auseinanderfallen von territorialer Souveränität und Gebietshoheit in der Völkergeschichte | 84 | ||
A. Staatenpraxis | 84 | ||
I. Die Westprovinzen Boliviens unter chilenischer Verwaltung (1879 bis 1904) | 85 | ||
1. Boliviens territoriale Souveränität über die Pazifikküste zwischen dem 24° südlicher Breite und der Mündung des Rio Loa | 85 | ||
2. Die Übertragung der Gebietshoheit auf Chile nach der bolivianischen Niederlage im Pazifikkrieg (4. April 1884) | 88 | ||
3. Die Entwicklung der „Küstenfrage“ während der 25jährigen chilenischen Verwaltung | 89 | ||
4. Der chilenisch-bolivianische Friedensvertrag vom 20. Oktober 1904 | 99 | ||
II. Tacna und Arica unter chilenischer Verwaltung (1880–1929) | 100 | ||
1. Der chilenisch-peruanische Friedensvertrag von Ancón (20. Oktober 1883) | 100 | ||
2. Die chilenisch-peruanische Auseinandersetzung um die Rechtsstellung der beiden Provinzen und die Politik der „Chilenisierung“ | 101 | ||
3. Die Lösung der Tacna-Arica-Frage im Vertrag von Lima vom 3. Juni 1929 | 108 | ||
III. Bosnien und die Herzegowina unter österreichisch-ungarischer Verwaltung (1878–1908) | 111 | ||
1. Die historisch-politischen Zusammenhänge und ihre Entwicklung | 111 | ||
a) Vorgeschichte des Berliner Kongresses von 1878 | 111 | ||
b) Die Entscheidung des Berliner Kongresses über das Schicksal der beiden Provinzen | 113 | ||
c) Österreich-Ungarns dreißigjährige Verwaltung in Bosnien und der Herzegowina | 115 | ||
aa) Maßnahmen zur verwaltungsmäßigen Eingliederung | 115 | ||
bb) Maßnahmen zur wirtschaftlichen Eingliederung | 116 | ||
cc) Maßnahmen, die zur Ausübung der vollen auswärtigen Gewalt führten | 116 | ||
dd) Militärische Maßnahmen | 117 | ||
d) Annexion und Balkankrise (5. Oktober 1908) | 117 | ||
e) Die Bemühungen der Monarchie um die formelle Anerkennung der Annexion durch die Türkei (Okt. 1908 – Febr. 1909) | 119 | ||
f) Der österreichisch-türkische Vertrag vom 26. Februar 1909 | 124 | ||
2. Die Annexion Bosnien – Herzegowinas als völkerrechtliche Streitfrage | 125 | ||
a) Die Auffassungen, nach denen die Monarchie die volle Souveränität bereits vor dem 5. Okt. 1908 besaß | 126 | ||
aa) Die Theorie der verhüllten Zession (cession déguisée) | 126 | ||
bb) Die Lehre von der Souveränität als „faktischem Machtverhältnis“ | 126 | ||
cc) Die Lehre von der „clausula rebus sic stantibus“ | 127 | ||
dd) Das Argument der Ersitzung | 127 | ||
b) Die Lehre von der „nominellen“ oder als einem „nudum jus“ weiterbestehenden Souveränität der Türkei | 128 | ||
IV. Zypern unter der Hoheit Englands (1878–1914–1923) | 131 | ||
1. Von 1878 bis 1914 | 131 | ||
2. Von 1914 bis 1923 | 134 | ||
V. Die völkerrechtliche Stellung des Saargebiets nach dem 1. und 2. Weltkrieg | 135 | ||
1. Das Saargebiet unter der Verwaltung des Völkerbundes | 135 | ||
a) Der Fortbestand der deutschen Souveränität gemäß den Bestimmungen des Saarstatuts | 135 | ||
b) Die Regierung des Saargebiets von 1920 bis 1935 und die tatsächlichen Hoheitsverhältnisse | 138 | ||
c) Die Rückkehr der Saar (1935) | 142 | ||
2. Die Stellung des Saargebietes nach dem 2. Weltkrieg von 1945 bis 1957 | 143 | ||
a) Die politische Entwicklung an der Saar nach 1945 | 143 | ||
aa) Das Saargebiet unter französischer Besatzungshoheit (1945 bis 1947) | 143 | ||
bb) Das Saarland unter französischer Vorherrschaft (1947 bis 1953) | 145 | ||
cc) Die „französisch-saarländische Union“ und die Europäisierung der Saarfrage (1953 bis 1956) | 148 | ||
b) Die Auseinandersetzung um die völkerrechtliche Stellung des Saargebiets zwischen 1945 und 1957 | 150 | ||
c) Die Lösung des Saarkonflikts: Der Vertrag zur Regelung der Saarfrage vom 27. Oktober 1956 | 153 | ||
aa) Die Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland aus völkerrechtlicher Sicht | 153 | ||
bb) Die Bedeutung der im Saarvertrag vereinbarten wirtschaftlichen Regelungen | 156 | ||
B. Rechtsprechung | 157 | ||
I. Die Rechtsprechung internationaler Gerichte | 158 | ||
1. Die Entscheidung über die Bulama-Insel (1870) | 158 | ||
2. Der Alaska-Grenzfall (1903) | 160 | ||
3. Der Grisbadarna-Schiedsspruch (1909) | 160 | ||
4. Der Schiedsspruch im Nordatlantik-Fischerei-Streit zwischen England und den VSt. (1910) | 162 | ||
5. Der Fonseca-Bucht-Fall (1917) | 162 | ||
6. Die Palmas-Entscheidung (1928) | 164 | ||
7. Das Minquiers-Urteil des IGH (1953) | 166 | ||
8. Die Entscheidung des IGH im Fischerei-Streit zwischen England und Norwegen (1951) | 168 | ||
9. Der Grenzland-Fall (1959) | 171 | ||
II. Entscheidungen nationaler Gerichte | 172 | ||
1. Rhode Island v. Massachusetts | 173 | ||
2. Indiana v. Kentucky (1889) | 175 | ||
3. Virginia v. Tennessee (1892) | 176 | ||
4. Maryland v. West Virginia (1909) | 177 | ||
5. New Jersey v. Delaware (1933) | 179 | ||
6. Die Entscheidung des House of Lords (Privy Council) in Direct U.S. Cable Company v. Anglo-American Telegraph Company (1877) | 180 | ||
7. Die einstweilige Verfügung des Staatsgerichtshofes für das Deutsche Reich im Buchtenstreit zwischen Lübeck und Mecklenburg | 181 | ||
Dritter Teil: Die Folgen langdauernder rechtswidriger Hoheitsausübung auf fremdem Gebiet nach völkerrechtlichem Gewohnheitsrecht | 182 | ||
A. Die Folgen langdauernder fremder Hoheitsausübung für den Titel der territorialen Souveränität | 182 | ||
I. Die Anerkennung durch den betroffenen Staat als gewohnheitsrechtliche Voraussetzung für den Übergang des Gebietstitels | 182 | ||
II. Souveränität als „nudum jus“ | 185 | ||
III. Die rechtliche und praktische Bedeutung der weiterbestehenden „nominellen“ Souveränität | 186 | ||
B. Die Folgen langdauernder fremder Hoheitsausübung für den Restitutionsanspruch des Souveräns: Quieta non movere | 190 | ||
I. Staatenpraxis | 191 | ||
II. Rechtsprechung | 196 | ||
C. Die gewohnheitsrechtliche Bedeutung subjektiver und objektiver Elemente | 199 | ||
I. Der Fortbestand der territorialen Souveränität | 201 | ||
II. Quieta non movere | 203 | ||
1. Die Elemente der Stabilität | 205 | ||
a) Bevölkerungsmäßige Veränderungen | 205 | ||
b) Die wirtschaftliche Eingliederung des Gebietes | 206 | ||
c) Die Interessen der Völkergemeinschaft | 207 | ||
d) Die Bedeutung des Zeitelements | 210 | ||
2. Die Beeinträchtigung der Stabilität | 210 | ||
a) Nichtanerkennung und „acquiescence“ von seiten dritter Staaten | 211 | ||
b) Die Proteste des in seiner territorialen Unversehrtheit verletzten Staates | 213 | ||
3. Rechtmäßigkeit und Rechtswidrigkeit der Hoheitsausübung | 215 | ||
4. Quieta non movere als Norm des objektiven Rechts | 215 | ||
Schlußbetrachtung | 217 | ||
Literaturverzeichnis | 219 | ||
Sachregister | 231 |