Expertengruppen in der europäischen Rechtsetzung
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Expertengruppen in der europäischen Rechtsetzung
Sachverständige Beratung der Europäischen Kommission im Spannungsfeld von Funktionalität und Gemeinwohlorientierung – eine Untersuchung des Regelungsrahmens
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 186
(2019)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Anne Dankowski studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Begleitend zur Erstellung ihrer Dissertation am Lehrstuhl von Prof. Dr. Matthias Rossi für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht sowie Gesetzgebungslehre war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer internationalen Kanzlei tätig. Nach dem Referendariat am Landgericht München I und der Wahlstation bei der Europäischen Kommission in Brüssel folgte im Jahr 2018 das zweite juristische Staatsexamen.Abstract
Die Europäische Kommission bindet ein System von circa 1000 Expertengruppen beratend in die europäische Rechtsetzung ein. Expertengruppen bedienen den Informationsbedarf der Kommission und vernetzen sie mit dem Regelungsumfeld. Ihre Mitwirkung ist jedoch höchst ambivalent zu beurteilen. Einerseits bieten Expertengruppen privilegierte Einflussnahmemöglichkeiten, die Risiken bergen für die Gemeinwohlverpflichtung der unabhängigen Kommission, den Transparenzgrundsatz sowie das Demokratieprinzip. Zum anderen rücken die Bestimmungen des Art. 11 Abs. 1-3 EUV das demokratische Potenzial der Einbeziehung von Expertengruppen für die Rechtsetzung in das Interesse einer rechtlichen Würdigung.Die Arbeit geht diesen rechtlichen Risiken und Chancen nach, indem sie die Rolle der Kommission in der europäischen Rechtsetzung präzisiert und die unionsrechtlichen Rahmenbedingungen rechtsetzungsvorbereitender Kooperation herausarbeitet. Die Autorin bewertet den Regelungsrahmen der Expertengruppen vor diesem Hintergrund und begründet einen rechtlichen Strukturierungsauftrag.»Expert Groups in European lawmaking. Expert advice of the European Commission in an area of conflict between functionality and public interest orientation - a study of the regulatory framework«The European Commission includes about 1000 expert groups in the European lawmaking processes. This study intends to disclose risks and potential of this system of advisory committees for the European legal order. It therefore assesses the legal framework of external cooperation in the early stages of lawmaking in the light of the principles of democracy, transparency and the EC’s obligations to serve the general interest. Hereupon the author evaluates the regulation of expert groups in the context of the different regulatory structures of the knowledge regime of public policy.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 19 | ||
I. Anlass der Untersuchung und Forschungsbedarf | 19 | ||
II. Erkenntnisinteresse | 23 | ||
III. Gang der Darstellung | 25 | ||
1. Kapitel: Grundlegung: Gestaltungsmacht und Informationsbedarf der Kommission in der europäischen Rechtsetzung | 28 | ||
A. Europäische Rechtsetzung | 29 | ||
B. Die Rolle der Kommission bei der europäischen Rechtsetzung | 32 | ||
I. Organaufgaben und Befugnisse in der Rechtsetzung | 32 | ||
II. Das Vorschlagsrecht der Kommission | 34 | ||
1. Das Initiativrecht der Kommission im institutionellen Gefüge | 34 | ||
2. Reichweite und Ausnahmen | 36 | ||
3. Zum Inhalt eines Vorschlags | 38 | ||
4. Änderung und Rücknahme | 39 | ||
5. Bedeutung des Vorschlagsrechts | 40 | ||
III. Die eigenen Rechtsetzungsbefugnisse der Kommission | 41 | ||
IV. Die abgeleiteten Rechtsetzungsbefugnisse | 41 | ||
1. Delegierte Rechtsetzungsbefugnisse | 43 | ||
2. Befugnisse zur Durchführungsrechtsetzung | 46 | ||
3. Abgrenzung | 48 | ||
4. Bedeutung der abgeleiteten Rechtsetzungsbefugnisse | 51 | ||
V. Fazit | 52 | ||
C. Die „Kommissionsverfahren“ zur Ausübung der rechtsetzenden Befugnisse der Kommission | 53 | ||
I. Ausübung des Initiativrechts | 54 | ||
1. Die Phase der Rechtsetzungsplanung: Agenda Setting und Informationssammlung | 54 | ||
2. Die Phase der Entwurfsausarbeitung | 58 | ||
3. Die Phase der Koordination und Entscheidung | 59 | ||
II. Ausübung abgeleiteter Rechtsetzungsbefugnisse | 65 | ||
D. Informationsbedarf der Kommission als zentrale Herausforderung | 66 | ||
I. Limitierte personelle Ressourcen der Kommission | 66 | ||
II. Fehlende politische Ein- und Rückbindung der Kommission | 70 | ||
E. Wege der Informationsgewinnung | 72 | ||
I. Interinstitutionelle Zusammenarbeit und institutionalisierte Beratung | 72 | ||
1. Organe | 72 | ||
2. Wirtschafts- und Sozialausschuss und Ausschuss der Regionen | 74 | ||
3. Agenturen | 76 | ||
II. Einbeziehung externer Quellen | 77 | ||
1. Ausschreibung von Studien und Gutachten | 78 | ||
2. Sonderberater | 78 | ||
3. Konsultationen | 79 | ||
a) Konsultationsdokumente | 80 | ||
b) Öffentliche Online-Konsultationen | 81 | ||
c) SINAPSE Konsultationen über ein Netzwerk | 82 | ||
d) Ad hoc-Konsultationen und Anhörungen | 82 | ||
4. Ausschüsse | 83 | ||
a) Komitologieausschüsse | 83 | ||
b) Expertengruppen | 84 | ||
III. Fazit | 84 | ||
2. Kapitel: Die Expertengruppen der Europäischen Kommission | 86 | ||
A. Begriff und erste Abgrenzungen | 86 | ||
B. Zeitliche Entwicklung und organisatorische Einordnung in das institutionelle Gefüge der EU | 91 | ||
I. Expertengruppen als Begleiter der Kommission durch den Integrationsprozess | 91 | ||
II. Expertengruppen in der Organisationsstruktur der EU | 95 | ||
III. Allgemeine organisationsrechtliche Zulässigkeit | 96 | ||
C. Zahlen | 98 | ||
D. Regulierung | 102 | ||
I. Stufe 1: Erfassung | 102 | ||
II. Stufe 2: Einzelregelungen verschiedener Aspekte | 102 | ||
1. Sitzungsort, Auslagenerstattung, Einsetzung und Geschlechterausgewogenheit | 102 | ||
2. Weißbuch „Europäisches Regieren“ vom 25.07.2001 | 103 | ||
a) Inhalt | 103 | ||
b) Regulierungswirkung | 104 | ||
3. Mitteilungen: Expertenwissen und Konsultationen | 104 | ||
a) Mitteilung „Hin zu einer verstärkten Kultur der Konsultation und des Dialogs – Allgemeine Grundsätze und Mindeststandards für die Konsultationen betroffener Parteien durch die Kommission“ vom 11.12.2002 | 105 | ||
aa) Ziel und Funktion | 105 | ||
bb) Anwendungsbereich | 105 | ||
cc) Allgemeine Grundsätze | 106 | ||
dd) Mindeststandards | 106 | ||
b) Mitteilung „Über die Einholung und Nutzung von Expertenwissen durch die Kommission: Grundsätze und Leitlinien – Eine bessere Wissensgrundlage für eine bessere Politik“ vom 11.12.2002 | 107 | ||
aa) Ziel und Hintergrund | 107 | ||
bb) Anwendungsbereich | 108 | ||
(1) Expertenwissen | 108 | ||
(2) Phasenübergreifende Anwendbarkeit | 109 | ||
(3) Abgrenzung und Überschneidungen zum Geltungsbereich der Grundsätze und Mindeststandards für Konsultationen | 109 | ||
cc) Inhalt | 110 | ||
c) Regulierungswirkung der beiden Mitteilungen | 111 | ||
aa) Mitteilung als Handlungsform | 111 | ||
bb) Rechtswirkung der Mitteilungen | 113 | ||
4. Interinstitutionelle Vereinbarungen | 116 | ||
III. Stufe 3: Sonderregelungen spezifischer Expertengruppen | 117 | ||
IV. Stufe 4: Rahmenregelungen: Horizontale Bestimmungen 2005, 2010 und 2016 | 120 | ||
1. Übersicht | 120 | ||
2. Genese der Horizontalen Bestimmungen 2016 | 122 | ||
3. Anwendungsbereich | 124 | ||
4. Regulierungswirkung | 125 | ||
a) Horizontale Bestimmungen 2010 | 125 | ||
aa) Mitteilung des Präsidenten an die Kommission als Handlungsform | 125 | ||
bb) Rechtswirkung der Mitteilung | 126 | ||
b) Horizontale Bestimmungen 2016 | 127 | ||
aa) Beschluss als Handlungsform | 127 | ||
bb) Rechtswirkung des Beschlusses | 128 | ||
V. Kompetenz | 131 | ||
VI. Zusammenführung und Verhältnis | 133 | ||
E. Einrichtung und Auflösung | 135 | ||
F. Zugang, Mitglieder und Zusammensetzung | 138 | ||
I. Arten und Anzahl der Mitglieder | 138 | ||
II. Zugang und Auswahl | 140 | ||
1. Auswahlverfahren | 140 | ||
2. Vorbeugung von Interessenkonflikten | 141 | ||
3. Auswahlkriterien | 143 | ||
4. Ungeschriebene Zugangsfaktoren | 145 | ||
III. Zusammensetzung | 147 | ||
IV. Formale Beziehung zur Kommission | 151 | ||
G. Aufgabe der Gruppen und Gegenstände der Beratung | 152 | ||
I. Beratung | 152 | ||
II. Bereitstellung von Sachverstand als Mittel der Beratung | 156 | ||
III. Bereiche der Beratung | 158 | ||
H. Arbeitsweise | 160 | ||
I. Allgemeines | 160 | ||
II. Zum Beratungsverfahren | 161 | ||
I. Gruppenarten | 165 | ||
J. Transparenz | 169 | ||
I. Expertengruppenregister und allgemeiner Dokumentenzugang | 169 | ||
II. Internetseiten der Gruppen und öffentliche Ausschreibungen | 175 | ||
III. Transparenzregister | 176 | ||
IV. „Legislative footprints“ | 178 | ||
V. Zusammenführung | 180 | ||
K. Aufsicht und Kontrolle | 181 | ||
I. Binnenadministrative Aufsicht und Kontrolle | 181 | ||
II. Parlamentarische Aufsicht und Kontrolle | 183 | ||
III. Kontrolle durch die Öffentlichkeit | 184 | ||
L. Die wissenschaftlichen Expertengruppen im Bereich der Risikoregulierung | 184 | ||
I. Relevanz der Expertengruppen in der Risikoregulierung | 185 | ||
1. Expertengruppen in der BSE-Krise | 186 | ||
2. Regelfallverbindlichkeit, Konsultationspflichten und beschränkte gerichtliche Kontrolldichte | 188 | ||
II. Vorgaben des EuG für die rechtsetzungsvorbereitende Sachverhaltsermittlung unter Einbeziehung von wissenschaftlichem Sachverstand | 191 | ||
1. Anforderungen an wissenschaftliche Gutachten | 191 | ||
2. Anforderungen an den Umgang mit wissenschaftlichen Gutachten | 192 | ||
III. Regulative Umsetzung der Anforderungen an die Beratung | 193 | ||
1. Fachkompetenz | 194 | ||
2. Unabhängigkeit | 195 | ||
3. Transparenz | 197 | ||
4. Flankierung und Kontrolle der Beratung | 198 | ||
5. Fazit | 198 | ||
3. Kapitel: Expertengruppen in der europäischen Rechtsetzung | 200 | ||
A. Funktionen und Wirkweise der Expertengruppen in der Rechtsetzung | 200 | ||
I. Einleitend: Motive | 201 | ||
1. Motivation der Kommission für die Einbeziehung der Expertengruppen | 201 | ||
a) Bessere Problemlösungsfähigkeit und höhere Qualität der Rechtsetzung | 201 | ||
b) Akzeptanz- und Konsenssicherung der Rechtsetzung | 201 | ||
c) „Demokratisierung“ unter Steigerung der Funktionsfähigkeit der Rechtsetzung im Sinne der Governance Strategie der Kommission | 202 | ||
2. Motivation der Mitglieder der Expertengruppen | 205 | ||
II. Wissensvermittelnde Beratung | 206 | ||
III. Depolitisierende Beratung | 209 | ||
IV. Interessen artikulierende und integrierende Beratung | 210 | ||
1. Transmissionsfunktion | 211 | ||
2. Beteiligende Beratung | 212 | ||
3. Interessenvertretung (Lobbying) | 215 | ||
V. Verständigende, konsens- und kompromissorientierte Beratung | 218 | ||
VI. Legitimationsgenerierende und -stärkende Beratung | 221 | ||
1. Technokratische Absicherung | 222 | ||
2. Politische Abstimmung und Absicherung | 223 | ||
VII. Kontrollierende Beratung | 225 | ||
VIII. Vernetzende Beratung | 227 | ||
IX. Europäisierende Beratung | 229 | ||
1. Sozialisierungseffekte der Gruppenarbeit | 229 | ||
2. Etablierung von Leitideen zur Ausweitung europäischer Rechtsetzungskompetenzen | 230 | ||
X. Zum Einfluss der Expertengruppen | 231 | ||
1. Herrschende Annahme: großer Einfluss | 231 | ||
2. Keine empirisch gesicherten Erkenntnisse | 233 | ||
3. Überlegungen | 234 | ||
a) Aspekt: Motivation der Mitglieder | 234 | ||
b) Aspekt: Wissensasymmetrie | 235 | ||
c) Aspekt: Politische Bindungswirkungen | 236 | ||
d) Aspekt: Beraten mit der Kommission | 236 | ||
e) Aspekt: Größe und Verfestigung des Expertengruppensystems | 237 | ||
f) Fazit | 238 | ||
XI. Bedeutung der Expertengruppen für die europäische Rechtsetzung | 239 | ||
1. Handlungsfähigkeit der Kommission | 240 | ||
2. Leistungssteigerung des unionalen Entscheidungssystems durch Effektivitäts- und Effizienzgewinne | 240 | ||
a) Effektivität | 241 | ||
b) Effizienz | 242 | ||
3. Qualitätssteigerung der Rechtsetzung durch Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen | 243 | ||
a) Gesetzestechnische Qualität | 243 | ||
b) Inhaltliche Qualität | 244 | ||
4. Fazit | 245 | ||
B. Phänomenologische Einordnung, Vergleichbarkeiten und Spezifika | 246 | ||
I. Zum „Standort“ der Beratung in den Rechtsetzungsverfahren der Kommission | 246 | ||
II. Zum Maß rechtlicher Einhegung der Beratung: das Regelungsmodell | 248 | ||
III. Expertengruppen zwischen wissenschaftlicher Beratung und Interessenvertretung | 252 | ||
IV. Expertengruppenberatung als kooperative Entscheidungsvorbereitung | 256 | ||
V. Expertengruppenberatung als Beteiligung an hoheitlichen Prozessen in Form der Mitwirkung | 258 | ||
VI. Expertengruppen als funktionale Einrichtung zwischen technokratischer und partizipatorischer Aufgabenwahrnehmung der Kommission | 260 | ||
VII. Expertengruppen als Teil des europäischen Ausschusswesens | 261 | ||
VIII. Expertengruppenberatung als Element von European Governance | 265 | ||
4. Kapitel: Unionsrechtliche Rahmenbedingungen | 270 | ||
A. Unionsrechtliche Verankerung der Öffnung und Vernetzung in der Rechtsetzungsvorbereitung | 270 | ||
I. Ausgangspunkt: Kooperative Ausrichtung des politischen Systems der EU | 270 | ||
II. Verfestigung als politische Maxime der Entscheidungsfindung | 274 | ||
III. Verankerung im Primärrecht | 275 | ||
1. Gesamtschau | 275 | ||
2. Das Kooperationsprinzip der föderalen Ebene | 276 | ||
3. Der Grundsatz der Bürgernähe als Kooperationsaspekt | 278 | ||
4. Der Grundsatz der Offenheit in der Entscheidungsfindung | 280 | ||
5. Anerkennung demokratischer Mitwirkungsmöglichkeiten an der Entscheidungsfindung – Art. 11 Abs. 1–3 EUV | 281 | ||
a) Eröffnung eines Kommunikationsraums | 282 | ||
b) Dialog mit der Zivilgesellschaft und Verbänden | 283 | ||
c) Betroffenenkonsultationen der Kommission | 285 | ||
d) Zusammenführung und Bewertung | 287 | ||
aa) Interpretationsspielräume und -grenzen des Normgehalts | 288 | ||
bb) Drei zentrale Aussagen mit Relevanz für die rechtsetzungsvorbereitende Kooperation | 291 | ||
6. Konsultationsverpflichtung des Subsidiaritätsprotokolls | 293 | ||
7. Wissensbasierung des unionalen Handelns als Forderung nach Kooperationsstrukturen mit wissenschaftlichen Experten | 295 | ||
8. Fazit | 297 | ||
B. Unionsrechtliche Risiken und Chancen der Expertengruppenberatung: Anforderungen an die Ausgestaltung kooperativer Rechtsetzungsvorbereitung | 298 | ||
I. Allgemeine Überlegungen als Ausgangspunkt der rechtlichen Würdigung | 298 | ||
1. Weiter Gestaltungsspielraum der Kommission | 298 | ||
2. Allgemeine Rechtmäßigkeitsgrenze | 300 | ||
3. Relevanz der Rechtsetzungsvorbereitung | 301 | ||
4. Weiteres Untersuchungsprogramm | 303 | ||
II. Gemeinwohl- und Unabhängigkeitsverpflichtung der Kommission | 304 | ||
1. Anfangsverdacht | 304 | ||
2. Die vertraglichen Grundpflichten der Kommission | 305 | ||
a) Wahrung und Förderung des Gemeinwohls | 305 | ||
b) Unabhängigkeit | 305 | ||
3. Öffnung und Kooperation als Voraussetzung und Stärkung der Grundpflichten | 307 | ||
a) Funktionale Unvermeidbarkeit | 307 | ||
b) Unionsrechtliche Gebotenheit | 308 | ||
4. Grenzbereiche | 308 | ||
5. Prüfung des Regelungsrahmens | 309 | ||
a) Gewährleistung eines pluralistischen und ausgewogenen Informations- und Interesseneintrags | 310 | ||
aa) Keine unmittelbare Gewährleistung durch den Regelungsrahmen | 310 | ||
(1) Zugang | 310 | ||
(2) Besetzungsregeln | 311 | ||
bb) Ausgleich durch andere Faktoren? | 312 | ||
(1) Fehlende Gemeinwohlrelevanz der Beratungsgegenstände? | 312 | ||
(2) Neutralisierung durch die Präsenz öffentlicher Stellen? | 313 | ||
(3) Kompensation durch ergänzende Mechanismen der Informationsgenerierung? | 314 | ||
b) Gewährleistung von Distanz und eines hinreichenden Maßes an materieller Entscheidungshoheit | 315 | ||
aa) Interessentransparenz | 316 | ||
bb) Vorhaltung internen Sachverstands | 317 | ||
cc) Offenlegungs- und Begründungspflichten | 318 | ||
dd) Nachvollziehbarkeit und Offenlegung von Handlungsoptionen | 319 | ||
ee) Aufsichts- und Kontrollstruktur zur Distanzsicherung | 320 | ||
c) Fazit | 320 | ||
III. Prinzipien der Organordnung | 321 | ||
1. Bedenken im Lichte der Organordnung | 321 | ||
2. Institutionelles Gleichgewicht und Organtreue | 322 | ||
3. Beeinträchtigung der Organstellung von Rat und Parlament? | 324 | ||
a) Rat | 324 | ||
b) Parlament | 325 | ||
aa) Prinzipielle Unbedenklichkeit unter dem Gesichtspunkt des „gestaltenden“ Parlaments | 326 | ||
bb) Beeinträchtigung des Parlaments in seiner Kontrollfunktion? | 328 | ||
cc) Sicherung einer effektiven Kontrolle durch Information | 329 | ||
dd) Fazit | 332 | ||
IV. Grundsatz der Offenheit | 333 | ||
1. Transparenzgewinn der Rechtsetzung durch die Expertengruppen? | 333 | ||
2. Transparenzbedenken | 334 | ||
3. Transparenzanforderungen aus dem Gebot der Verfahrenstransparenz | 335 | ||
4. Sicherstellung einer möglichst offenen Entscheidungsfindung durch die Mechanismen der Regelungsstrukturen | 336 | ||
a) Vertraulichkeit der Beratungen als Transparenzproblem? | 336 | ||
b) Verfahrenstransparenz durch Informationsverfügbarkeit | 339 | ||
aa) Einsetzung, Auswahl und Zusammensetzung | 339 | ||
bb) Tätigkeit | 341 | ||
(1) Veröffentlichung von relevanten Dokumenten | 341 | ||
(a) Zurückhaltung nach Art. 4 Abs. 1 VO (EG) Nr. 1049/2001 | 341 | ||
(b) Zurückhaltung nach Art. 4 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1049/2001 | 343 | ||
(c) Fazit | 345 | ||
(2) Veröffentlichung von Minderheitenvoten | 345 | ||
(3) Keine Offenlegung individueller Positionen in den Sitzungsberichten | 345 | ||
cc) Umgang mit den Ergebnissen der Beratung | 346 | ||
5. Fazit | 347 | ||
V. Demokratieprinzip | 347 | ||
1. Demokratische Gleichheit | 349 | ||
a) Art. 9 S. 1 EUV | 349 | ||
b) Konkretisierung im Hinblick auf die Mitwirkung an der Entscheidungsfindung: Gleichheit in der Möglichkeit | 350 | ||
c) Sicherstellung von Chancengleichheit durch den Regelungsrahmen | 351 | ||
aa) Begrenztheit des Zugangs und Selektionsbedarf | 351 | ||
bb) Regelung des Auswahlverfahrens und der Besetzungskriterien | 352 | ||
cc) Fazit | 354 | ||
2. Demokratische Legitimation der Rechtsakte | 355 | ||
a) Legitimationsbedürftigkeit der Expertengruppenberatung | 356 | ||
aa) Dezisionistisches Modell | 357 | ||
bb) Pragmatisches Modell | 359 | ||
cc) Entscheidungsvorbereitende Mitwirkung als originärer Anknüpfungspunkt von Legitimationsüberlegungen | 362 | ||
b) Legitimatorische Relevanz der Mitwirkung an der Entscheidungsfindung | 364 | ||
aa) Grundsätzliches zum Legitimationskonzept europäischer Rechtsetzung | 364 | ||
bb) Repräsentativ-demokratische Legitimationsstrukturen | 365 | ||
(1) Legitimationsleistung für die Sekundärrechtsetzung | 366 | ||
(a) Allgemeine Schwächen | 367 | ||
(aa) Unionaler Legitimationsstrang | 367 | ||
(bb) Nationaler Legitimationsstrang | 369 | ||
(b) Besondere Herausforderung des repräsentativen Legitimationskonzepts: die Gestaltungsmacht der Kommission in der Rechtsetzung | 371 | ||
(2) Legitimationsleistung für die Tertiärrechtsetzung der Kommission | 372 | ||
(3) Fazit | 374 | ||
cc) Ergänzende Legitimationsstrukturen | 375 | ||
(1) Transparenz und effektivierte Verantwortlichkeit | 376 | ||
(2) Legitimation durch Partizipation und Assoziation | 379 | ||
(a) Beteiligung interessierter und betroffener Bürger als Verwirklichungsform von Demokratie | 379 | ||
(b) Legitimationsleistung der Expertengruppenberatung als Partizipationsmechanismus? | 383 | ||
(3) Legitimation durch Deliberation | 383 | ||
(a) Voraussetzungen und Problemlagen der Theorien deliberativer Demokratie | 383 | ||
(b) Expertengruppenberatung als deliberatives Legitimationsverfahren? | 385 | ||
(4) Output-Legitimität | 388 | ||
(a) Zur Leistungsdimension von Herrschaft als Legitimitätsfaktor | 388 | ||
(b) Legitimitätsstiftende Ergebnisorientierung der Entscheidungsstrukturen in der Rechtsetzung durch die Expertengruppenberatung? | 391 | ||
c) Fazit | 393 | ||
5. Kapitel: Einbindung der Expertengruppenberatung in die unionsrechtliche Ordnung der Rechtsetzung – Zur Rolle des Rechts | 395 | ||
A. Rechtlicher Strukturierungsauftrag | 395 | ||
I. Keine rechtswidrigen Abweichungen als Rechtsgrund | 397 | ||
II. Die Gemeinwohlverantwortung der Kommission und der primärrechtliche Auftrag zu kooperativer Normgenese als Rechtsgrund | 397 | ||
1. Gefährdungspotential der Öffnung in der Entscheidungsfindung: Sicherung der Gemeinwohlverträglichkeit der Beratung | 398 | ||
2. Leistungspotential der Öffnung in der Entscheidungsfindung: Sicherung der Gemeinwohlzuträglichkeit der Beratung | 399 | ||
3. Fazit | 400 | ||
B. Umsetzung des Regulierungsauftrags durch den Regelungsrahmen der Expertengruppen | 401 | ||
I. Zusammenfassende Bewertung der geltenden Regelungsstruktur anhand von Kernforderungen | 402 | ||
1. Unabhängigkeit und Distanz | 403 | ||
2. Transparenz | 403 | ||
3. Pluralität und Ausgewogenheit | 404 | ||
4. Aufsicht und Kontrolle | 405 | ||
5. Fazit | 405 | ||
II. Optionen für weitere Sicherungselemente | 407 | ||
1. Allgemeine Überlegungen | 407 | ||
2. Regelungsform | 409 | ||
a) Zu den Vorteilen und Nachteilen einer Regelung durch den Gesetzgeber | 410 | ||
b) Zu Notwendigkeit und Möglichkeit einer gesetzlichen Regelung | 411 | ||
c) Fazit | 414 | ||
3. Regelungsinhalt | 415 | ||
a) Pluralität und Ausgewogenheit | 415 | ||
aa) Gruppenspezifisches Ausgewogenheitskonzept | 415 | ||
bb) Erweiterung der Regelung über Sondervergütungen | 418 | ||
cc) Ausgleich unausgewogener Besetzung im Verfahren | 418 | ||
dd) Beschwerdemechanismus | 418 | ||
b) Transparenz | 419 | ||
aa) Öffentlichkeit der Beratungen als Regel | 419 | ||
bb) Wiedergabe individueller Positionen im Sitzungsprotokoll | 419 | ||
cc) Begründung und Dokumentation im Vorschlag bzw. Rechtsakt („legislative footprints“) | 420 | ||
c) Unabhängigkeit | 420 | ||
d) Distanz, Aufsicht und Kontrolle | 421 | ||
aa) Begründungs- und Erläuterungspflichten | 421 | ||
bb) Binnenadministrative Aufsichts- und Verantwortlichkeitsstrukturen | 422 | ||
(1) Festlegung einheitlicher dezentraler Verantwortlichkeiten | 422 | ||
(2) Stärkung des Generalsekretariats in der zentralen Verwaltung | 423 | ||
(3) Zuständigkeitsregeln für wichtige Entscheidungen | 423 | ||
cc) Parlamentarische Aufsichts- und Verantwortlichkeitsstrukturen | 424 | ||
(1) Jährliche Berichtspflicht | 424 | ||
(2) Erweiterung der Möglichkeit zur Sitzungsteilnahme | 424 | ||
Zusammenfassung der Ergebnisse | 426 | ||
I. Die Expertengruppen als Untersuchungsgegenstand | 426 | ||
II. Rechtliche Ergebnisse | 428 | ||
Literaturverzeichnis | 432 | ||
Sachverzeichnis | 461 |