Wirtschaftspolitisches Umdenken in der globalen Welt
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Wirtschaftspolitisches Umdenken in der globalen Welt
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 570
(2019)
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Claus Köhler war im Kreditgeschäft tätig. Er war Mitglied des Vorstandes einer deutschen Finanzierungsgesellschaft und in Personalunion Mitglied des Verwaltungsrats einer Schweizer Finanzholding. Nach seiner Habilitation übernahm er einen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hannover und war Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Es folgte eine Tätigkeit als Mitglied des Direktoriums und des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank. Danach war er Vorsitzender des Finanzausschusses im Verwaltungsrat der Treuhandanstalt und der Bundesanstalt für Vereinigungsbedingte Sonderaufgaben. Schließlich war er Mitglied eines Board of Directors zweier Investmentfonds in New York sowie Mitglied eines Advisory Panels der Zentralbank des Sultanats Oman.Abstract
Auf drei wirtschaftspolitischen Gebieten bedarf es eines Umdenkens:Erstens, die Wirtschaftspolitik sollte neben dem Ziel Preisstabilität auch das Ziel Vollbeschäftigung quantitativ definieren und anstreben. Die hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern ist Ursache von Armut, Hunger und Migration. Menschen müssen in ihren eigenen Ländern Chancen erhalten, ihr Leben zu gestalten. Die Ziele Vollbeschäftigung und Preisstabilität müssten, so wie heute schon in den USA, von den Zentralbanken wahrgenommen werden.Zweitens, die globale Wirtschaft mit Devisen zu versorgen, sollte nicht mehr einer nationalen Währung wie heute dem US-Dollar obliegen, sondern einer internationalen Organisation, die die Weltwirtschaft mit einer internationalen Währung versorgt.Drittens, Schwankungen der Wechselkurse sollten begrenzt werden. Hierzu könnten wichtige Volkswirtschaften ihre Wechselkurse auf dem Pfad der Kaufkraftparitäten halten. Die Devisenkursarbitrage würde dann über den Markt für mehr Wechselkursstabilität sorgen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis | 13 | ||
Abbildung 1: Wirtschaft ohne Fehlentwicklungen | 17 | ||
Abbildung 2: Wirtschaft mit Fehlentwicklungenr | 20 | ||
Abbildung 3: Das Preisstabilitätsziel und die Preissteigerungsraten (EWU)/The price stability objective and the inflation rates (EMU) | 21 | ||
Abbildung 4: Arbeitslosenquoten/Unemployment rates | 24 | ||
Abbildung 5: Veränderungen der Konsumgüterpreise/Changes of consumer prices | 29 | ||
Abbildung 6: Technik und Wirtschaft – eine historische Dimension | 31 | ||
Abbildung 7: Integrationsräume | 35 | ||
Abbildung 8: Leitzinsen und Tagesgeld in der EWU/Prime rates and overnight deposits in EMU | 48 | ||
Abbildung 9: Die Zinsstruktur am Geldmarkt der EWU/The interest rate structure on the money market of the EMU | 49 | ||
Abbildung 10: Liquiditätspolitik der Europäischen Zentralbank/Liquitity policy operations of the European Central Bank | 60 | ||
Abbildung 11: Potentielles u. tatsächliches WtWachstum und Arbeitslosigkeit in der EWU/Potential and actual economic growth and unemployment in EMU | 64 | ||
Abbildung 12: Arbeitslosenquoten in Abhängigkeit vom Tagesgeld 2001–2017 EWU/Unemployment rates depending on overnight deposits 2000–2017 EMU | 65 | ||
Abbildung 13: Wirtschaftswachstum (BIPn) und Elastizitäten in der EWU/Economic growth (GDPn) and elasticities in EMU | 67 | ||
Abbildung 14: Veränderungen des Welthandelsvolumen in %/Changes in world trade vulume % | 73 | ||
Abbildung 15: Tatsächliche Wechselkurse des US-Dollar zum Euro/Actual exchange rates of the US-Dollar to Euro | 83 | ||
Abbildung 16: Veränderungen der Währungsreserven der G20-Länder von 2008–2016 in %/Changes in foreign exchange reserves of the G20 countries from 2008–2016 in % | 89 | ||
Abbildung 17: Tatsächliche und handelsneutrale Wechselkurse des EURO ab 1999/Actual and commercially neutral exchange rates of the EURO from 1999 | 98 | ||
Tabelle 1: Die Welthandelsrunden der Welthandelsorganisation WTO | 33 | ||
Tabelle 2: Freihandelsbemühungen der USA | 37 | ||
Tabelle 3: Freihandelsbemühungen Chinas | 38 | ||
Tabelle 4: Leitzinsen (Tenderergebnisse) und Marktzinsen (Tagesgeld)in der EWU in % p. a. | 57 | ||
Tabelle 5: Liquiditätsbedarf und -versorgung in der EWU | 61 | ||
Tabelle 6: Länder die die IO tragen und gestalten | 77 | ||
Tabelle 7: Devisenversorgung durch die USA | 79 | ||
Tabelle 8: Devisenversorgung durch eine internationale Organisation | 79 | ||
Tabelle 9: Zahlungsbilanz | 93 | ||
Tabelle 10: Leistungsbilanzen 2017 (in Mrd. US-Dollar) | 94 | ||
Tabelle 11: Das Arbitragegleichgewicht | 96 | ||
A. Wirtschaftspolitik unterglobalen Bedingungen | 15 | ||
I. Drei wichtige wirtschaftliche Ausgangsgrößen | 15 | ||
1. Das Produktionspotenzial | 15 | ||
2. Das reale Bruttoinlandsprodukt BIPr | 16 | ||
3. Das nominale Bruttoinlandsprodukt BIPn | 16 | ||
4. Eine Wirtschaft ohne Fehlentwicklungen | 17 | ||
II. Fehlentwicklungen | 17 | ||
1. Arbeitslosigkeit | 17 | ||
2. Preisveränderungen | 18 | ||
3. Eine Wirtschaft mit Fehlentwicklungen | 20 | ||
III. Wirtschaftspolitische Ziele | 22 | ||
1. Die Quantifizierung wirtschaftspolitischer Ziele | 22 | ||
2. Das Ziel Vollbeschäftigung | 22 | ||
3. Produktionslücke und Arbeitslosigkeit | 25 | ||
4. Hunger, Armut und Migration | 26 | ||
5. Das Ziel Preisstabilität | 27 | ||
B. Freizügigkeit und Steuerung der wirtschaftspolitischen Ziele | 30 | ||
I. Märkte erfordern wirtschaftliche Freizügigkeit | 30 | ||
1. Drei Epochen, die landwirtschaftliche, die industriele und digitale | 30 | ||
2. Die Welthandelsorganisation WTO | 33 | ||
3. Integrationsräume statt vollständiger Freizügigkeit | 35 | ||
4. Integrationsbemühungen der USA und Chinas | 36 | ||
II. Vollbeschäftigung und Preisstabilität in der digitalen Epoche | 40 | ||
1. Unvermeidliche Zielverschiebung | 40 | ||
2. Steuerung beider Ziele durch die Zentralbanken | 41 | ||
3. Unabhängigkeit der Zentralbanken | 44 | ||
C. Die Monetäre Politik in der digitalen Epoche | 46 | ||
I. Instrumente der monetären Politik | 46 | ||
1. Zinspolitik und Liquiditätspolitik | 46 | ||
2. Die Zinspolitik (Leitzinsen) | 47 | ||
3. Die Liquiditätspolitik (Mindestreserven) | 52 | ||
4. Die Liquiditätspolitik (Offenmarktgeschäfte) | 53 | ||
5. Die Liquiditätspolitik (Sondermaßnahmen) | 56 | ||
6. Die Liquiditätspolitik (Markteinflüsse) | 58 | ||
7. Die Liquiditätspolitik der Europäischen Zentralbank | 59 | ||
II. Strategische Überlegungen | 62 | ||
1. Der Weg zu den Zielen | 62 | ||
2. Der Weg zur Vollbeschäftigung | 63 | ||
3. Der Weg zur Preisstabilität | 66 | ||
D. Störungsfreie Abwicklung grenzüberschreitender Transaktionen | 68 | ||
I. Voraussetzungen und tatsächlicher Ablauf | 68 | ||
1. Bedingungen einer störungsfreien finanziellen Abwicklung | 68 | ||
2. Die finanzielle Abwicklung in der landwirtschaftlichen Epoche | 69 | ||
3. Die finanzielle Abwicklung in der industriellen Epoche | 71 | ||
II. Die Devisenversorgung der Weltwirtschaft in der digitalen Epoche | 74 | ||
1. Die finanzielle Abwicklung in der digitalen Epoche | 74 | ||
2. Störungsfreie Informationsübertragungen im Zahlungsverkehr | 80 | ||
E. Wechselkursveränderungen ohne Wettbewerbsverzerrungen | 83 | ||
I. Wirkungen von Wechselkursänderungen | 83 | ||
1. Wechselkursschwankungen und der Waren- und Dienstleistungsverkehr | 83 | ||
2. Wechselkursschwankungen und der Kapitalverkehr | 85 | ||
3. Zunehmende Bedeutung der Wechselkurse u. Wechselkursmanipulationen | 87 | ||
II. Handelsneutralität und Kapitalverkehrsneutralität der Wechselkurse | 91 | ||
1. Der Blick die G20 und des IWF auf die Wechselkurse | 91 | ||
2. Das Saldenproblem in der globalen Welt | 93 | ||
3. Mehr Stabilität der Wechselkurse – Handelsneutralität | 95 | ||
4. Weniger Störungen – Kapitalverkehrsneutralität | 98 | ||
Stichwortverzeichnis | 100 |