Rechtliche Grenzen der Provokation von Straftaten

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Rechtliche Grenzen der Provokation von Straftaten
Schriften zum Strafrecht, Vol. 84
(1989)
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorbemerkung | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 13 | ||
1. Definitionen | 13 | ||
2. Tatsächliche Entwicklung und herkömmliche Bewertung der Deliktsprovokation | 15 | ||
3. Zum historischen und soziologischen Verständnis von Deliktsprovokationen | 19 | ||
4. Polizeiliche Deliktsprovokation und innere Sicherheit | 21 | ||
5. Gang der Untersuchung | 26 | ||
Teil 1: Normative Schranken der Deliktsprovokation | 27 | ||
A. Spezifisch den Staat bindende Normen | 27 | ||
I. Gesetzesbindung, Legalitätsprinzip und öffentliche Sicherheit | 29 | ||
1. Bindung an Sekundärnormen | 29 | ||
2. Entsprechungen im materiellen Strafrecht | 32 | ||
3. Gesetzesbindung, Vertrauensschutz und scheinbar privates Handeln | 33 | ||
4. Gesetzesbindung unzuständiger Behörden | 34 | ||
5. Gesetzesbindung staatlich beauftragter Privater | 36 | ||
6. Fazit | 37 | ||
II. Tatstrafrecht versus Stigmatisierung von Tätern | 39 | ||
1. Täterbezug der Provokation | 40 | ||
2. Tatprinzip als Garantie sozialer Freiheit | 41 | ||
3. Bindung von Exekutivbehörden und richterliche Unabhängigkeit | 44 | ||
4. Das Prinzip des Tatstrafrechts nicht tangierende Provokationsarten | 45 | ||
III. Schuldprinzip | 46 | ||
IV. Grenzen strafprozessualer Ermittlungen und kompetenzielle Zuordnung der Provokation | 47 | ||
V. Koppelungsverbot und Gewaltenteilung | 50 | ||
VI. Zusammenfassung und Vergleich mit der Rechtsprechung | 57 | ||
B. Elemente des allgemeinen Persönlichkeitsrechts als Grenze der Deliktsprovokation | 59 | ||
I. Überblick zu den möglichen Beeinträchtigungen | 59 | ||
II. Bisherige Fassung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und seine Erweiterung | 65 | ||
1. Zur Bedeutung und Begründung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts | 65 | ||
2. Bewertung der Deliktsprovokation nach der Sphärentheorie | 69 | ||
3. Probleme der Sphärentheorie | 72 | ||
4. Erweiterung des Persönlichkeitsschutzes durch das Recht auf informationelle Selbstbestimmung | 75 | ||
a) Recht auf informationelle Selbstbestimmung und Deliktsprovokation | 75 | ||
b) Begründung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung | 77 | ||
c) Privatisierung der Öffentlichkeit und Begrenzung der Verantwortung? | 79 | ||
d) Unübersichtlichkeit der differenzierten Gesellschaft als Legitimation von Kontrolle? | 81 | ||
e) Verrechtlichung von Freiheit – subjektives Recht und objektive Gerechtigkeit | 82 | ||
5. Erweiterung des allgemeinen Persönlichkeitsschutzes jenseits informationeller Selbstbestimmung? | 85 | ||
III. Schutz vor sozialer Desintegration | 87 | ||
1. Verhältnis zwischen Bürgern und Selbstverantwortung | 88 | ||
2. Das Verhältnis des Bürgers zum Staat | 92 | ||
3. Stellungnahmen der Rechtsprechung und Alternativen der polizeilichen Deliktsprovokation | 95 | ||
4. Rechtsstaatliche Normen als Verbot der Desintegration durch den Staat | 99 | ||
IV. Schutz vor Vertrauensmißbrauch | 99 | ||
1. Vertrauensschutz und Selbstverantwortung im Verhältnis zwischen Bürgern | 101 | ||
a) Die Aufforderung, ein Delikt zu begehen | 101 | ||
b) Die vertrauenswidrige Anzeige | 104 | ||
c) Die Provokation | 104 | ||
d) Schädigungsabsicht und Zweckverfehlung als mögliche Gründe des Mißbrauchsverbots | 106 | ||
e) Mißbrauchsverbote in Sonderverhältnissen | 111 | ||
f) Soziales Vertrauen und bürokratische Generalisierung | 113 | ||
2. Vertrauensschutz im Verhältnis zum Staat | 114 | ||
3. § 136a StPO | 116 | ||
a) Beschuldigter, Zeuge und Vorstadium des Strafprozesses | 117 | ||
b) Vernehmung | 120 | ||
c) Täuschung | 123 | ||
V. Nemo tenetur se ipsum prodere und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung | 128 | ||
1. Schutz von Informationen über rechtswidriges Verhalten | 128 | ||
2. Zusammenhang der informationellen Selbstbestimmung mit dem nemo tenetur-Grundsatz | 131 | ||
3. Verstoß gegen den nemo tenetur-Grundsatz durch Täuschung? | 133 | ||
4. Differenzierung des Schutzes von Beschuldigten und Nichtbeschuldigten | 137 | ||
5. Geltung des nemo tenetur-Grundsatzes außerhalb des Strafverfahrens | 139 | ||
a) Alltäglicher Zwang zur Selbstbelastung und Verteilung des informationellen Risikos | 139 | ||
b) Bedeutung der sozial gesonderten Sphäre der Öffentlichkeit für Freiheit und Zurechnung | 142 | ||
c) Überlagerung der Öffentlichkeit und rechtliche Trennung | 144 | ||
6. Zusammenfassung | 147 | ||
7. Zum Recht auf informationelle Selbstbestimmung gegenüber Privaten | 148 | ||
VI. Allgemeines Persönlichkeitsrecht und Deliktsprovokation – Zusammenfassung | 149 | ||
C. Zurechnung von Normverstößen zum Staat | 151 | ||
D. Von der provozierten Tat betroffene Normen nichtstrafrechtlicher Art | 158 | ||
E. Strafrechtliche Grenzen der Deliktsprovokation | 160 | ||
I. Provokation des Versuchs durch Teilnahme | 161 | ||
1. Teilnahme als Delikt gegen den Täter (Schuldteilnahmelehre und Modifikation) | 161 | ||
2. Unrechtsteilnahme oder eigener Rechtsgutsangriff | 165 | ||
3. Das Verhältnis von Delikts – und Ergänzungstatbeständen | 173 | ||
a) Grenzen der Modifikation des Deliktstatbestandes bei Versuch und Teilnahme | 175 | ||
b) Tatsächlicher Bezug des Teilnehmerverhaltens zum deliktstatbestandlichen Verhalten | 177 | ||
c) Versuch des Versuchs | 178 | ||
d) Bezug der Teilnahme auf das deliktstatbestandliche Verhalten bei der Kettenteilnahme | 180 | ||
e) Bezug des strafbaren Unterlassens auf den Deliktstatbestand | 190 | ||
f) Selbständiger Unwert des Versuchs? | 191 | ||
g) Teilnahme am Versuch und Akzessorietät – Ergebnis | 191 | ||
4. Provokation durch Beihilfe | 194 | ||
5. Resümee | 195 | ||
II. Provokation des vollendeten Delikts durch Teilnahme | 195 | ||
1. Anwendbarkeit der materiellen Kriterien | 198 | ||
a) Abstrakte Gefährdungsdelikte | 198 | ||
b) Konkrete Gefährdungsdelikte und Dauerdelikte | 201 | ||
c) Absichts – und Unternehmensdelikte | 202 | ||
d) Rechtspolitische Erwägungen | 204 | ||
2. Kritik der materiellen Kriterien | 205 | ||
a) Materielle und gesetzliche Bestimmung von Rechtsgütern | 205 | ||
b) Rechtsgüter und Verkehrsformen | 208 | ||
c) Grenzen der Wertung und des Schuldprinzips | 211 | ||
3. Analogie von Absichtsdelikt und Versuch | 212 | ||
a) Politische Absichtsdelikte als Beispiel | 213 | ||
b) Begründung der Analogie | 215 | ||
c) Verhältnis von Vorsatz und Absicht | 218 | ||
d) Verhältnis von Tätervorsatz und Teilnehmervorsatz | 219 | ||
e) Formale Bedeutung der Akzessorietät | 224 | ||
f) Materielle Bedeutung der Akzessorietät | 225 | ||
g) Anwendbarkeit der §§ 28, 29 StGB | 228 | ||
h) Schuldprinzip und Forderung nach Individualisierung | 230 | ||
i) Vergleich mit notwendiger Teilnahme | 232 | ||
k) Wertungswidersprüche | 234 | ||
l) Vernachlässigung des Rechtsgüterschutzes oder Gesinnungshaftung | 235 | ||
4. Provokation von Tendenz- und Unternehmensdelikten | 236 | ||
5. Analogie zum Rücktritt und polizeiliche Interessen an Straffreiheit | 238 | ||
III. Provokation durch Mittäterschaft | 246 | ||
IV. Straffreie Mittel der Provokation | 250 | ||
1. Besondere Mittel der Anstiftung | 250 | ||
2. Sozialadäquanz als Grenze der Teilnehmerhaftung | 252 | ||
3. Subjektive Freiheitsrechte als Grenze der Teilnehmerhaftung | 254 | ||
4. Parallelen in anderen Rechtsgebieten | 257 | ||
5. Objektive oder subjektive Kriterien der subjektiven Rechte | 259 | ||
6. Zusammenfassung | 262 | ||
V. Besonderheiten der staatlichen Provokation (Pflichtdelikte) | 262 | ||
1. Allgemeine Delikte und staatliche Sonderpflichten | 263 | ||
a) Öffentliche Sicherheit und Garantenpflicht | 264 | ||
b) Der polizeiliche Provokateur als Täter | 268 | ||
c) Garantenpflichten für Kollektivrechtsgüter | 270 | ||
2. Besondere Pflichtdelikte | 273 | ||
3. Haftung Privater als Amtsträger | 275 | ||
VI. Zusammenfassung der strafrechtlichen Grenzen der Deliktsprovokation | 276 | ||
Teil 2: Möglichkeiten der Rechtfertigung und Begründung von Deliktsprovokationen | 277 | ||
A. Rechtfertigung privater Provokationen gemäß § 34 StGB | 277 | ||
I. Provokation zwecks Ahndung vergangener Straftaten | 278 | ||
1. Schutz von Kollektivrechtsgütern – subjektives Recht und objektive Gerechtigkeit | 279 | ||
2. Konkretisierung und Gesetzesbindung des Rechtsguts | 284 | ||
3. Formales Recht und materiales Rechtsgut | 286 | ||
4. Rechtsgut und Prozeß | 287 | ||
II. Provokation zwecks Gefahrenabwehr durch Strafe | 291 | ||
III. Sicherheit der Volksgesundheit als Beispiel eines Kollektivrechtsgutes | 294 | ||
IV. Gefährdung von Rechtsgütern und Erforderlichkeit von Schutzmaßnahmen | 296 | ||
V. Beeinträchtigte Rechtsgüter und Abwägung | 300 | ||
VI. Probleme der Angemessenheit und Kommensurabilität des Mittels der Provokation | 306 | ||
1. Verbot, auf die Seite des Unrechts zu treten? | 308 | ||
2. Unzuständigkeit Privater beim Schutz von Kollektivrechtsgütern? | 311 | ||
3. Begrenzung privater Nothilfe gemäß den staatlichen Befugnissen? | 315 | ||
4. Vorrang rechtlich geordneter Verfahren | 317 | ||
a) Strikter oder relativer Vorrang von Verfahren | 318 | ||
b) Stellungnahmen von Rechtsprechung und Literatur | 319 | ||
c) Verhältnis von polizeilichen Verfahren und privatem Eingriff | 323 | ||
d) Die Phase staatlich organisierter Gefahrenabwehr | 326 | ||
e) Fazit | 329 | ||
B. Einverständnis und Einwilligung | 330 | ||
C. Öffentlichrechtliche Begründungen der staatlichen Deliktsprovokation | 331 | ||
I. Strafprozeßrecht | 331 | ||
II. Polizeirecht, Gefahrenabwehr und Gefahrenvorsorge | 331 | ||
1. Konkrete Gefahr, Gefahrverdacht, Gefahrenvorsorge | 331 | ||
2. Polizeipflichtigkeit | 335 | ||
3. Geeignetheit und rechtliche Unmöglichkeit | 336 | ||
4. Gesetzesbindung | 337 | ||
5. Geringstmöglicher Eingriff und Verhältnismäßigkeit | 343 | ||
6. Fazit | 344 | ||
III. Verfassungsschutzrechtliche Gefahrenvorsorge als Begründung der Deliktsprovokation | 345 | ||
IV. Präventive Verbote, gesetzliche Befreiungen und behördliche Erlaubnisse | 348 | ||
D. Begründung staatlicher Deliktsprovokationen durch § 34 StGB | 354 | ||
I. Eingriffe in Individualrechtsgüter | 355 | ||
1. Argumente für die Anwendung des § 34 StGB auf hoheitliche Eingriffe | 355 | ||
2. Kritik der Ausweitung des § 34 StGB | 358 | ||
3. Grenzen der Legitimation von Mitteln durch Zwecke | 361 | ||
4. Begründung staatlicher Eingriffe durch rechtlich geordnete Verfahren | 363 | ||
5. Empirische Differenzen von privatem und staatlichem Handeln | 364 | ||
6. Allgemeine Rechtsgedanken und Analogie | 365 | ||
7. Ausnahmezustand und Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege | 367 | ||
II. Eingriffe in Rechtsgüter der Allgemeinheit | 369 | ||
1. Erweiterter Vorbehalt des Gesetzes und Primat parlamentarischer Entscheidung | 371 | ||
2. Vorrang des Gesetzes, öffentliches und Privatinteresse | 374 | ||
E. Rechtswidrige staatliche Deliktsprovokation und Ausschluß des Strafunrechts gemäß § 34 StGB | 377 | ||
I. Allgemeine Erwägungen | 378 | ||
II. Die Bedeutung des Handlungsunwerts für das Strafrecht | 380 | ||
III. Die Bedeutung von Rollenpflichten für das Strafrecht | 381 | ||
IV. Sozialethik als Kriterium | 384 | ||
V. Die Bedeutung des Rechtsgüterschutzes für das Strafrecht | 386 | ||
VI. Konkurrenz der Rechtfertigungsgründe | 388 | ||
VII. Ungleichheit und Rollenverteilung | 392 | ||
VIII. Normzweckerwägungen | 392 | ||
1. Schutz der Rechtsstaatlichkeit | 393 | ||
2. Zweck von Kompetenzregelungen | 394 | ||
3. Hypothetischer Kausalverlauf, rechtmäßiges Alternativverhalten | 396 | ||
4. Gesonderte Bewertung von Kompetenzanmaßungen? | 397 | ||
5. Die Rettungstendenz der Amtshandlung | 398 | ||
6. Vergleich mit anderen Regelungen | 401 | ||
IX. Teilweise Rechtfertigung, Analogie und Verhältnismäßigkeitserwägungen | 404 | ||
X. Fazit zum Strafunrechtsausschluß | 409 | ||
Ergebnis der gesamten Untersuchung | 410 | ||
Literaturverzeichnis | 414 |