Frieden und Gesellschaftsordnung

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Frieden und Gesellschaftsordnung
Festschrift für Rudolf Weiler zum 60. Geburtstag
Editors: Klose, Alfred | Köck, Heribert Franz | Schambeck, Herbert
(1988)
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Abstract
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien unterscheidet sich von vielen Schwesterfakultäten in unserem Jahrhundert nicht zuletzt darin, daß die sozialen Anliegen der modernen Zeit im Rahmen der katholischen und philosophischen Moral- und Soziallehre stets eine besondere Beachtung und tiefschürfende Beschäftigung fanden. Mit Johannes Messner (1891 -1984) erreichte das christliche Naturrechtsdenken eine besondere Blüte; mit seinem Schüler und Nachfolger Rudolf Weiler setzt sich sein Werk fort.Rudolf Weiler wurde am 12. März 1928 in Wien geboren. Nach dem Gymnasium studierte er an der Universität Wien Theologie; schon 1951 wurde er zum Dr. theol. promoviert. Im selben Jahr zum Priester geweiht, hat Weiler anschließend vielseitig in der Seelsorge gewirkt, so als Kaplan in verschiedenen Pfarren, im Religionsunterricht, vor allem aber in den Bereichen Arbeiterjugend und Betriebsseelsorge, und nicht zuletzt von damals bis heute im Bereich Kirche und Sport.Mit diesen pastoralen Schwerpunkten wird schon deutlich das starke gesellschaftspolitische Interesse Rudolf Weilers erkennbar. Er hat dasselbe mit einer intensiven und umfassenden akademischen Ausbildung unterbaut. 1962 erwarb er zum theologischen auch das Doktorat der Staatswissenschaften an der Wiener juridischen Fakultät; 1964 habilitierte er sich an der Katholisch-Theologischen Fakultät mit einer sozialwissenschaftlichen Arbeit. 1966 wurde Weiler, der schon seit 1954 Referent im Österreichischen Seelsorgeinstitut und im Wiener Pastoralamt war, zum Außerordentlichen Universitätsprofessor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien ernannt. Als Nachfolger seines Habilitationsvaters Johannes Messner wurde er schließlich 1968 zum Ordinarius und Vorstand des Institutes für Ethik und Sozialwissenschaften bestellt. 1970/71 bekleidete Rudolf Weiler auch das Amt des Dekans der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.Einen besonderen Schwerpunkt im Schaffen Rudolf Weilers bilden die Friedensethik und die Friedenspolitik. Schon 1967 gründete Weiler an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät das Institut für Friedensforschung und war bis zu dessen Auflösung 1981 Geschäftsführender Vorstand desselben. 1973 erfolgte die Gründung des Vereins "Universitätszentrum für Friedensforschung", dessen Vorsitzender Prof. Weiler ist. Mit der Zeitschrift "Wiener Blätter zur Friedensforschung" wurde ein weithin beachtetes Organ zur Verbreitung der Forschungsergebnisse des Zentrums und zur Propagierung der ethischen Grundlagen des Friedens geschaffen.Rudolf Weiler ist aber kein bloßer Stubengelehrter geblieben. Seine seelsorglichen Ambitionen haben ihn auch im wissenschaftlichen Bereich zu zahlreichen internationalen Kontakten gedrängt, die ihm durch seine Sprachkenntnisse erleichtert wurden. Hier ist sein besonderes Engagement für den Dialog "Christen und Marxisten" zu nennen, der eine Brücke zwischen West und Ost schlagen will und für den Weiler besonders intensive Kontakte mit Gesprächspartnern in der Sowjetunion unterhält. So hat Weiler weit über Osterreich hinaus zur Stärkung der Friedensidee beigetragen, und zwar nicht nur zu Zeiten der Entspannung, sondern auch zu solchen, wo viele andere Gesprächsfäden bereits abgerissen schienen. Als Präsident der Societas Ethica, einer angesehenen internationalen Vereinigung von Universitätslehrern in allen ethische Fragen tangierenden Bereichen, hat Rudolf Weiler diese Kontakte besonders gezielt und umfassend erweitert.Von den zahlreichen wissenschaftlichen Preisen und sonstigen Ehrungen, die Rudolf Weiler bisher erfahren hat, sei nur seine 1976 erfolgte Ernennung zum Päpstlichen Hauskaplan genannt, mit der der Heilige Stuhl in gleicher Weise Weilers priesterliches Engagement und wissenschaftliches Wirken würdigte.Würdigung
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhalt | V | ||
Vorwort | IX | ||
Würdigung | XI | ||
Sigrid Pöllinger: Dialog als Waffe für den Frieden. Rudolf Weiler und die Friedenspolitik | XIII | ||
I. Der Ursprung des Dialogs | XIV | ||
II. Symposien Christen und Marxisten im Friedensgespräch | XV | ||
III. Der Teilnehmerkreis | XVIII | ||
IV. Richtlinien für den Dialog | XIX | ||
V. Themen und Analyse | XX | ||
VI. Bilanz und Ausblick | XXVI | ||
I. Friedensethik | 1 | ||
Valentin Zsifkovits: „Das atomare Wettrüsten aus der Sicht der christlichen Ethik“ | 3 | ||
I. Vorbemerkung | 3 | ||
II. Grundlagen der Beurteilung von Frieden und Krieg | 3 | ||
1. Biblisch fundierte Grundpositionen zum Thema | 4 | ||
2. Die sogenannte Lehre vom gerechten Krieg oder besser formuliert: die Lehre von der gerechtfertigten Verteidigung | 6 | ||
III. Nähere Anwendung des bisher Gesagten auf unser Thema | 8 | ||
IV. Schlußbemerkung | 14 | ||
Arno Anzenbacher: Postskript zur Friedensdiskussion | 15 | ||
I. Die theologische Reduktion | 16 | ||
II. Die theoretische Reduktion | 20 | ||
III. Die menschenrechtliche Reduktion | 24 | ||
Alfred Klose: Friedensethik bei Johannes Messner | 29 | ||
I. Grundlegung | 29 | ||
II. Innerstaatliche Friedenssicherung | 30 | ||
III. Internationale Friedenssicherung | 32 | ||
IV. Friedenssicherung als ethische Herausforderung | 35 | ||
Martin Honecker: Der Friede in der evangelischen Ethik | 39 | ||
I. | 39 | ||
II. | 41 | ||
III. | 46 | ||
IV. | 48 | ||
V. | 55 | ||
II. Katholische Internationale Soziallehre | 57 | ||
Herbert Schambeck: Dimensionen des Friedens | 59 | ||
Otto Kimminich: Der völkerrechtliche Gehalt der Enzyklika Pacem in terris | 67 | ||
Johannes Schasching: Die Friedensidee von Populorum progressio | 79 | ||
I. Der neue Name für Friede: Entwicklung der Völker | 79 | ||
II. Der neue Weg der Entwicklung: Der Mensch in seiner Ganzheit | 80 | ||
1. Der Weg der wirtschaftlichen Entwicklung | 80 | ||
2. Der Weg der sozialen und politischen Entwicklung | 82 | ||
3. Der Weg der geistig-kulturellen Entwicklung | 84 | ||
III. Rückblick und Ausblick | 86 | ||
III. Rechtsordnung in Kirche, Staat und Völkergemeinschaft | 89 | ||
Hugo Schwendenwein: Konfliktlösung im Kirchenrecht | 91 | ||
Franz-Martin Schmölz: Direkte Demokratie – ein Kuckucksei? | 107 | ||
Heribert Franz Köck: Institutionelle Grundlagen einer gesicherten Friedensordnung | 115 | ||
I. Einleitende Bemerkungen | 115 | ||
II. Formelle und materielle. Aspekte einer wirksamen Friedenssicherung | 116 | ||
III. Die essentialia einer institutionellen Friedenssicherung | 118 | ||
1. Friedliche Streitbeilegung | 118 | ||
a) Mittel zur friedlichen Streitbeilegung überhaupt | 118 | ||
b) Wirksame Mittel zur friedlichen Streitbeilegung | 119 | ||
2. Kollektive Sicherheit | 120 | ||
a) Wesen der kollektiven Sicherheit | 120 | ||
b) Versuche zur Verwirklichung kollektiver Sicherheit | 121 | ||
aa) Völkerbund | 121 | ||
bb) Vereinte Nationen | 123 | ||
3. Durchsetzung von Urteilen und Schiedssprüchen | 124 | ||
a) Völkerbund | 125 | ||
b) Vereinte Nationen | 125 | ||
4. Einige materielle Voraussetzungen funktionierender kollektiver Sicherheit | 125 | ||
a) Das Fehlen einer Supermacht | 126 | ||
b) Abrüstung | 126 | ||
c) Gegenseitiges Vertrauen | 127 | ||
Peter Fischer: Friede und Entwicklung. Einige Überlegungen zu den jüngsten diesbezüglichen Bemühungen im Rahmen von UNCTAD, GATT und UNIDO | 129 | ||
I. Problemstellung | 129 | ||
II. UNCTAD VII | 131 | ||
III. Die derzeitige Uruguay-Runde des GATT | 134 | ||
IV. Die Zweite Session der UNIDO-Generalkonferenz (Bangkok, 9.–13. November 1987) | 137 | ||
V. Ausblick | 139 | ||
Helmut Liedermann: Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit. Behandlung in der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) | 141 | ||
I. Belgrader-Treffen | 147 | ||
II. Aufgaben der Folgetreffen | 148 | ||
III. Madrider Treffen | 149 | ||
IV. Religionsfreiheit | 150 | ||
V. Vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen und Abrüstung | 153 | ||
VI. Konklusionen | 155 | ||
VII. Wiener Treffen | 157 | ||
VIII. Schlußbemerkungen | 158 | ||
IV. Wirtschaftsordnung | 161 | ||
Wolfgang Schmitz: Weltwährungsordnung im Dienst des Friedens | 163 | ||
I. Die Friedensfunktion der „Problemlösungsmechanismen“ | 163 | ||
II. Die Währungsordnung als Problemlösungsmechanismus | 163 | ||
1. Notwendige Eigenschaften des Geldes | 163 | ||
2. Geld ermöglicht Arbeitsteilung und ressourcensparendes Wirtschaften | 164 | ||
3. Das Geld als Disziplinierungsmittel | 165 | ||
4. Das Geld ermöglicht die soziale Funktion des Wettbewerbs | 165 | ||
III. Die Internationale Währungsordnung als Problemlösungsmechanismus | 166 | ||
1. Analogien zur nationalen Währungsordnung | 166 | ||
2. Die freie Konvertierbarkeit der Währungen | 168 | ||
3. Die Freizügigkeit des Kapitalverkehrs | 170 | ||
4. Das Wechselkursregime | 172 | ||
5. Die Zahlungsbilanzhilfe | 173 | ||
6. Laufende Prüfung und Konditionalität der Hilfe durch den IWF | 174 | ||
7. Respekt vor der Souveränität oder soziale Verantwortung? | 176 | ||
IV. Von der Ordnung der Währungsbeziehungen zu einer neuen Weltwirtschaftsordnung | 177 | ||
Alfred Schwarzer: Geld und Friedensordnung | 179 | ||
I. Allgemeines | 179 | ||
II. Funktionen des Geldes | 179 | ||
III. Ethische Dimensionen des Geldes | 184 | ||
IV. Verantwortung für das „gute Geld“ | 188 | ||
V. Störfaktoren der Geldordnung | 191 | ||
VI. Geld und Zukunft | 194 | ||
Gerhard Merk: Konfliktstau durch Ungüter | 197 | ||
I. Einleitende Begriffsbestimmungen | 197 | ||
II. Wohlstand und Gemeinwohl | 200 | ||
III. Güterarten und Güternutzen | 202 | ||
IV. Wohlstand, Wohl und Wert | 205 | ||
V. Ökonomische Folgerungen | 207 | ||
VI. Politische Folgerungen | 210 | ||
Heribert Lehenhofer: Friede und Umweltpolitik. Zerstörung der Umwelt – Gefährdung des Friedens | 213 | ||
I. Forderung nach Friede und Gemeinwohl | 213 | ||
II. Schöpfung und Ökologie | 214 | ||
III. Umweltprobleme und ihre Folgen | 217 | ||
1. Ökologische Krise in der Dritten Welt | 217 | ||
2. Gründe und Zusammenhänge für Afrikas Probleme | 220 | ||
3. Konflikte durch Umweltzerstörung | 222 | ||
4. Keine schnellen Lösungen – keine einfachen Antworten | 225 | ||
5. Umweltkonflikte im Donauraum – steigende Umweltschäden in den Alpen | 227 | ||
IV. Schlußbemerkung | 230 | ||
V. Friede und Kulturzweck | 233 | ||
Werner Freistetter: Menschenbild und internationales Gemeinwohl bei Rudolf Weiler | 235 | ||
I. Menschenbild und Gemeinwohl | 236 | ||
II. Zur Begründung des internationalen Gemeinwohls | 243 | ||
Ingeborg Gabriel: Entwicklungspolitik als Kulturbegegnung. Einige Überlegungen zur Relevanz von Kultur für die internationale Ethik | 247 | ||
I. Einleitung | 247 | ||
II. Kultur und Entwicklung | 250 | ||
III. Menschenwürde und Kultur | 252 | ||
IV. Internationale Solidarität und Kultur | 254 | ||
V. Die Achtung vor der Kultur als internationale Tugend | 256 | ||
VI. Schlußbemerkung | 257 | ||
Robert Prantner: Dieser und jener Friede. Thesen zur Friedenserziehung einer realitätsbezogenen katholischen Andragogie | 259 | ||
Hubert Feichtlbauer: Der Beitrag der Massenmedien zum Frieden | 275 | ||
I. Zur Begriffserklärung | 275 | ||
II. Eine einzigartige Chance | 276 | ||
III. Die Massenmedien funktionieren | 278 | ||
IV. Einwand: Medien kultivieren Konflikte | 282 | ||
V. Zukunftshoffnungen | 284 | ||
VI. Anhang | 287 | ||
Bibliographie Rudolf Weiler (1954–1987). Zusammengestellt von Ingeborg Gabriel | 289 | ||
I. Bücher | 289 | ||
II. (Mit)Herausgeber von wissenschaftlichen Werken und Zeitschriften | 289 | ||
III. Wissenschaftliche Aufsätze und Beiträge zu Sammelwerken | 290 | ||
IV. Beiträge zu Zeitungen und Zeitschriften | 299 | ||
Herausgeber- und Mitarbeiterverzeichnis | 305 |