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Frieden und Gesellschaftsordnung

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Klose, A., Köck, H., Schambeck, H. (Eds.) (1988). Frieden und Gesellschaftsordnung. Festschrift für Rudolf Weiler zum 60. Geburtstag. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-46444-9
Klose, Alfred; Köck, Heribert Franz and Schambeck, Herbert. Frieden und Gesellschaftsordnung: Festschrift für Rudolf Weiler zum 60. Geburtstag. Duncker & Humblot, 1988. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-46444-9
Klose, A, Köck, H, Schambeck, H (eds.) (1988): Frieden und Gesellschaftsordnung: Festschrift für Rudolf Weiler zum 60. Geburtstag, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-46444-9

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Frieden und Gesellschaftsordnung

Festschrift für Rudolf Weiler zum 60. Geburtstag

Editors: Klose, Alfred | Köck, Heribert Franz | Schambeck, Herbert

(1988)

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Abstract

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien unterscheidet sich von vielen Schwesterfakultäten in unserem Jahrhundert nicht zuletzt darin, daß die sozialen Anliegen der modernen Zeit im Rahmen der katholischen und philosophischen Moral- und Soziallehre stets eine besondere Beachtung und tiefschürfende Beschäftigung fanden. Mit Johannes Messner (1891 -1984) erreichte das christliche Naturrechtsdenken eine besondere Blüte; mit seinem Schüler und Nachfolger Rudolf Weiler setzt sich sein Werk fort.

Rudolf Weiler wurde am 12. März 1928 in Wien geboren. Nach dem Gymnasium studierte er an der Universität Wien Theologie; schon 1951 wurde er zum Dr. theol. promoviert. Im selben Jahr zum Priester geweiht, hat Weiler anschließend vielseitig in der Seelsorge gewirkt, so als Kaplan in verschiedenen Pfarren, im Religionsunterricht, vor allem aber in den Bereichen Arbeiterjugend und Betriebsseelsorge, und nicht zuletzt von damals bis heute im Bereich Kirche und Sport.

Mit diesen pastoralen Schwerpunkten wird schon deutlich das starke gesellschaftspolitische Interesse Rudolf Weilers erkennbar. Er hat dasselbe mit einer intensiven und umfassenden akademischen Ausbildung unterbaut. 1962 erwarb er zum theologischen auch das Doktorat der Staatswissenschaften an der Wiener juridischen Fakultät; 1964 habilitierte er sich an der Katholisch-Theologischen Fakultät mit einer sozialwissenschaftlichen Arbeit. 1966 wurde Weiler, der schon seit 1954 Referent im Österreichischen Seelsorgeinstitut und im Wiener Pastoralamt war, zum Außerordentlichen Universitätsprofessor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien ernannt. Als Nachfolger seines Habilitationsvaters Johannes Messner wurde er schließlich 1968 zum Ordinarius und Vorstand des Institutes für Ethik und Sozialwissenschaften bestellt. 1970/71 bekleidete Rudolf Weiler auch das Amt des Dekans der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Einen besonderen Schwerpunkt im Schaffen Rudolf Weilers bilden die Friedensethik und die Friedenspolitik. Schon 1967 gründete Weiler an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät das Institut für Friedensforschung und war bis zu dessen Auflösung 1981 Geschäftsführender Vorstand desselben. 1973 erfolgte die Gründung des Vereins "Universitätszentrum für Friedensforschung", dessen Vorsitzender Prof. Weiler ist. Mit der Zeitschrift "Wiener Blätter zur Friedensforschung" wurde ein weithin beachtetes Organ zur Verbreitung der Forschungsergebnisse des Zentrums und zur Propagierung der ethischen Grundlagen des Friedens geschaffen.

Rudolf Weiler ist aber kein bloßer Stubengelehrter geblieben. Seine seelsorglichen Ambitionen haben ihn auch im wissenschaftlichen Bereich zu zahlreichen internationalen Kontakten gedrängt, die ihm durch seine Sprachkenntnisse erleichtert wurden. Hier ist sein besonderes Engagement für den Dialog "Christen und Marxisten" zu nennen, der eine Brücke zwischen West und Ost schlagen will und für den Weiler besonders intensive Kontakte mit Gesprächspartnern in der Sowjetunion unterhält. So hat Weiler weit über Osterreich hinaus zur Stärkung der Friedensidee beigetragen, und zwar nicht nur zu Zeiten der Entspannung, sondern auch zu solchen, wo viele andere Gesprächsfäden bereits abgerissen schienen. Als Präsident der Societas Ethica, einer angesehenen internationalen Vereinigung von Universitätslehrern in allen ethische Fragen tangierenden Bereichen, hat Rudolf Weiler diese Kontakte besonders gezielt und umfassend erweitert.

Von den zahlreichen wissenschaftlichen Preisen und sonstigen Ehrungen, die Rudolf Weiler bisher erfahren hat, sei nur seine 1976 erfolgte Ernennung zum Päpstlichen Hauskaplan genannt, mit der der Heilige Stuhl in gleicher Weise Weilers priesterliches Engagement und wissenschaftliches Wirken würdigte.

Würdigung

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt V
Vorwort IX
Würdigung XI
Sigrid Pöllinger: Dialog als Waffe für den Frieden. Rudolf Weiler und die Friedenspolitik XIII
I. Der Ursprung des Dialogs XIV
II. Symposien Christen und Marxisten im Friedensgespräch XV
III. Der Teilnehmerkreis XVIII
IV. Richtlinien für den Dialog XIX
V. Themen und Analyse XX
VI. Bilanz und Ausblick XXVI
I. Friedensethik 1
Valentin Zsifkovits: „Das atomare Wettrüsten aus der Sicht der christlichen Ethik“ 3
I. Vorbemerkung 3
II. Grundlagen der Beurteilung von Frieden und Krieg 3
1. Biblisch fundierte Grundpositionen zum Thema 4
2. Die sogenannte Lehre vom gerechten Krieg oder besser formuliert: die Lehre von der gerechtfertigten Verteidigung 6
III. Nähere Anwendung des bisher Gesagten auf unser Thema 8
IV. Schlußbemerkung 14
Arno Anzenbacher: Postskript zur Friedensdiskussion 15
I. Die theologische Reduktion 16
II. Die theoretische Reduktion 20
III. Die menschenrechtliche Reduktion 24
Alfred Klose: Friedensethik bei Johannes Messner 29
I. Grundlegung 29
II. Innerstaatliche Friedenssicherung 30
III. Internationale Friedenssicherung 32
IV. Friedenssicherung als ethische Herausforderung 35
Martin Honecker: Der Friede in der evangelischen Ethik 39
I. 39
II. 41
III. 46
IV. 48
V. 55
II. Katholische Internationale Soziallehre 57
Herbert Schambeck: Dimensionen des Friedens 59
Otto Kimminich: Der völkerrechtliche Gehalt der Enzyklika Pacem in terris 67
Johannes Schasching: Die Friedensidee von Populorum progressio 79
I. Der neue Name für Friede: Entwicklung der Völker 79
II. Der neue Weg der Entwicklung: Der Mensch in seiner Ganzheit 80
1. Der Weg der wirtschaftlichen Entwicklung 80
2. Der Weg der sozialen und politischen Entwicklung 82
3. Der Weg der geistig-kulturellen Entwicklung 84
III. Rückblick und Ausblick 86
III. Rechtsordnung in Kirche, Staat und Völkergemeinschaft 89
Hugo Schwendenwein: Konfliktlösung im Kirchenrecht 91
Franz-Martin Schmölz: Direkte Demokratie – ein Kuckucksei? 107
Heribert Franz Köck: Institutionelle Grundlagen einer gesicherten Friedensordnung 115
I. Einleitende Bemerkungen 115
II. Formelle und materielle. Aspekte einer wirksamen Friedenssicherung 116
III. Die essentialia einer institutionellen Friedenssicherung 118
1. Friedliche Streitbeilegung 118
a) Mittel zur friedlichen Streitbeilegung überhaupt 118
b) Wirksame Mittel zur friedlichen Streitbeilegung 119
2. Kollektive Sicherheit 120
a) Wesen der kollektiven Sicherheit 120
b) Versuche zur Verwirklichung kollektiver Sicherheit 121
aa) Völkerbund 121
bb) Vereinte Nationen 123
3. Durchsetzung von Urteilen und Schiedssprüchen 124
a) Völkerbund 125
b) Vereinte Nationen 125
4. Einige materielle Voraussetzungen funktionierender kollektiver Sicherheit 125
a) Das Fehlen einer Supermacht 126
b) Abrüstung 126
c) Gegenseitiges Vertrauen 127
Peter Fischer: Friede und Entwicklung. Einige Überlegungen zu den jüngsten diesbezüglichen Bemühungen im Rahmen von UNCTAD, GATT und UNIDO 129
I. Problemstellung 129
II. UNCTAD VII 131
III. Die derzeitige Uruguay-Runde des GATT 134
IV. Die Zweite Session der UNIDO-Generalkonferenz (Bangkok, 9.–13. November 1987) 137
V. Ausblick 139
Helmut Liedermann: Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit. Behandlung in der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) 141
I. Belgrader-Treffen 147
II. Aufgaben der Folgetreffen 148
III. Madrider Treffen 149
IV. Religionsfreiheit 150
V. Vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen und Abrüstung 153
VI. Konklusionen 155
VII. Wiener Treffen 157
VIII. Schlußbemerkungen 158
IV. Wirtschaftsordnung 161
Wolfgang Schmitz: Weltwährungsordnung im Dienst des Friedens 163
I. Die Friedensfunktion der „Problemlösungsmechanismen“ 163
II. Die Währungsordnung als Problemlösungsmechanismus 163
1. Notwendige Eigenschaften des Geldes 163
2. Geld ermöglicht Arbeitsteilung und ressourcensparendes Wirtschaften 164
3. Das Geld als Disziplinierungsmittel 165
4. Das Geld ermöglicht die soziale Funktion des Wettbewerbs 165
III. Die Internationale Währungsordnung als Problemlösungsmechanismus 166
1. Analogien zur nationalen Währungsordnung 166
2. Die freie Konvertierbarkeit der Währungen 168
3. Die Freizügigkeit des Kapitalverkehrs 170
4. Das Wechselkursregime 172
5. Die Zahlungsbilanzhilfe 173
6. Laufende Prüfung und Konditionalität der Hilfe durch den IWF 174
7. Respekt vor der Souveränität oder soziale Verantwortung? 176
IV. Von der Ordnung der Währungsbeziehungen zu einer neuen Weltwirtschaftsordnung 177
Alfred Schwarzer: Geld und Friedensordnung 179
I. Allgemeines 179
II. Funktionen des Geldes 179
III. Ethische Dimensionen des Geldes 184
IV. Verantwortung für das „gute Geld“ 188
V. Störfaktoren der Geldordnung 191
VI. Geld und Zukunft 194
Gerhard Merk: Konfliktstau durch Ungüter 197
I. Einleitende Begriffsbestimmungen 197
II. Wohlstand und Gemeinwohl 200
III. Güterarten und Güternutzen 202
IV. Wohlstand, Wohl und Wert 205
V. Ökonomische Folgerungen 207
VI. Politische Folgerungen 210
Heribert Lehenhofer: Friede und Umweltpolitik. Zerstörung der Umwelt – Gefährdung des Friedens 213
I. Forderung nach Friede und Gemeinwohl 213
II. Schöpfung und Ökologie 214
III. Umweltprobleme und ihre Folgen 217
1. Ökologische Krise in der Dritten Welt 217
2. Gründe und Zusammenhänge für Afrikas Probleme 220
3. Konflikte durch Umweltzerstörung 222
4. Keine schnellen Lösungen – keine einfachen Antworten 225
5. Umweltkonflikte im Donauraum – steigende Umweltschäden in den Alpen 227
IV. Schlußbemerkung 230
V. Friede und Kulturzweck 233
Werner Freistetter: Menschenbild und internationales Gemeinwohl bei Rudolf Weiler 235
I. Menschenbild und Gemeinwohl 236
II. Zur Begründung des internationalen Gemeinwohls 243
Ingeborg Gabriel: Entwicklungspolitik als Kulturbegegnung. Einige Überlegungen zur Relevanz von Kultur für die internationale Ethik 247
I. Einleitung 247
II. Kultur und Entwicklung 250
III. Menschenwürde und Kultur 252
IV. Internationale Solidarität und Kultur 254
V. Die Achtung vor der Kultur als internationale Tugend 256
VI. Schlußbemerkung 257
Robert Prantner: Dieser und jener Friede. Thesen zur Friedenserziehung einer realitätsbezogenen katholischen Andragogie 259
Hubert Feichtlbauer: Der Beitrag der Massenmedien zum Frieden 275
I. Zur Begriffserklärung 275
II. Eine einzigartige Chance 276
III. Die Massenmedien funktionieren 278
IV. Einwand: Medien kultivieren Konflikte 282
V. Zukunftshoffnungen 284
VI. Anhang 287
Bibliographie Rudolf Weiler (1954–1987). Zusammengestellt von Ingeborg Gabriel 289
I. Bücher 289
II. (Mit)Herausgeber von wissenschaftlichen Werken und Zeitschriften 289
III. Wissenschaftliche Aufsätze und Beiträge zu Sammelwerken 290
IV. Beiträge zu Zeitungen und Zeitschriften 299
Herausgeber- und Mitarbeiterverzeichnis 305