Gattungsschuld und Beschaffungspflicht
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Lemppenau, J. (1972). Gattungsschuld und Beschaffungspflicht. Kritisches zu § 279 BGB. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-42627-0
Lemppenau, Joachim. Gattungsschuld und Beschaffungspflicht: Kritisches zu § 279 BGB. Duncker & Humblot, 1972. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-42627-0
Lemppenau, J (1972): Gattungsschuld und Beschaffungspflicht: Kritisches zu § 279 BGB, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-42627-0
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Gattungsschuld und Beschaffungspflicht
Kritisches zu § 279 BGB
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 5
(1972)
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Book Details
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
§ 1: § 279 ist keine völlig geklärte, problemlose Norm | 13 | ||
§ 2: Erläuterung der vom Gesetzgeber in § 279 verwendeten Begriffe | 16 | ||
I. § 279 als Ausnahme von § 275 II – Stellung im Gesetz | 16 | ||
II. Die in § 279 verwandten Begriffe | 16 | ||
1. Gattung | 16 | ||
a) Sachqualität | 17 | ||
b) Unbestimmtheit | 17 | ||
c) Sachgesamtheit – Vorrat | 18 | ||
d) Vertretbarkeit – Genusqualität | 18 | ||
e) Vorratsschuld | 19 | ||
f) Genusschuld – alternative Obligation | 20 | ||
2. Begriff des Unvermögens | 21 | ||
3. Vertretenmüssen | 22 | ||
4. „Solange die Leistung aus der Gattung möglich ist“ | 24 | ||
a) Unmöglichkeit ist Anwendungsgrenze für § 279 | 24 | ||
b) In § 279 gilt allgemeiner Unmöglichkeitsbegriff | 24 | ||
III. Ergebnis | 25 | ||
IV. Folgerungen aus der begrifflichen Auslegung | 25 | ||
1. „genus perire non censetur“ | 25 | ||
a) § 279 bewirkt einen Sekundäranspruch | 26 | ||
b) genus perire – wie hier verstanden – ergibt sich also offensichtlich | 26 | ||
aa) aus der anderen Verknüpfung des Leistungsgegenstandes mit der obligatio | 26 | ||
bb) aus § 243 II BGB | 27 | ||
2. die Beschaffung einer Speziessache | 27 | ||
3. die Behandlung von Geldschulden | 28 | ||
4. die Haftung bei Mittellosigkeit | 28 | ||
5. eine Nichtanwendung auf persönliche Leistungshindernisse | 29 | ||
§ 3: Entstehung des § 279 | 30 | ||
I. Römisches Recht | 30 | ||
1. Unterscheidung genus – species bekannt | 30 | ||
2. Römische Kategorien der Leistungsstörungen | 30 | ||
a) im Bereich der stricti iuris actiones | 31 | ||
b) in den Fällen der bonae fidei actiones | 32 | ||
3. Genusschulden waren im römischen Recht Gegenstand strengrechtlicher Obligationen | 33 | ||
a) für das Kaufrecht nachgewiesen | 33 | ||
b) bei Darlehen | 34 | ||
c) actiones ex testamento | 35 | ||
4. Im Bereich der strengrechtlichen Klagen ergibt sich die schärfere Haftung des Genusschuldners aus dem allgemeinen Haftungsprinzip und dem tatsächlichen Unterschied in dem Umfang der möglichen Leistungsgegenstände | 35 | ||
5. Für Verzug gibt es keine verschiedene Haftungsregel | 36 | ||
6. Im Bereich der bonae fidei iudicia – nach denen die Vorratsschulden behandelt wurden – gibt es ebenfalls keine besondere Haftungsregel für Gattungsschulden | 37 | ||
II. Gemeines Recht | 37 | ||
1. Die Bedeutung des Unterschieds zwischen bonae fidei iudicia und iudicia stricti iuris | 37 | ||
2. Leistungsstörungskategorien im gemeinen Recht | 39 | ||
a) Mommsens Leistungsstörungs-Modell | 39 | ||
b) Begründung bei Mommsen für eine strengere Haftung | 41 | ||
c) Dennoch Übernahme in das BGB | 42 | ||
III. Gesetzesmaterialien | 43 | ||
IV. Folgerungen aus den historischen Bezügen | 46 | ||
1. § 279 beruht auf unzulässiger Vermischung der beiden Klagarten | 46 | ||
2. Typisches Beispiel für Objektsbezogenheit der Leistungsstörungskategorien | 46 | ||
3. Dualismus: Leistungsstörungen – § 242 | 46 | ||
§ 4: Veränderung der Aussage des § 279 durch Lehre und Rechtsprechung | 47 | ||
I. Einschränkung des § 279 | 48 | ||
II. Ausdehnung des Anwendungsbereichs | 53 | ||
III. Änderung des § 279 durch Manipulation am Unmöglichkeitsbegriff | 57 | ||
§ 5: Veränderung des objektbezogenen Leistungsstörungsbegriffs, Hinwendung zur Berücksichtigung des Schuldnerverhaltens | 59 | ||
I. Vorbemerkung | 59 | ||
II. Änderung des Unmöglichkeitsbegriffes | 59 | ||
1. Unmöglichkeitsbegriff des BGB | 59 | ||
2. Änderungen | 60 | ||
III. Veränderungen bei den den Schuldner verpflichtenden Leistungsstörungen | 64 | ||
1. Positive Forderungsverletzung | 64 | ||
2. Culpa in contrahendo | 65 | ||
IV. Veränderung im Verständnis des Schuldverhältnisses | 65 | ||
V. Lösungsmöglichkeiten, um dieser Veränderung gerecht zu werden | 66 | ||
1. Umformung des Begriffes Unmöglichkeit zur Nichterfüllung | 66 | ||
2. § 276 – Haftungsgrund – Verschuldung | 66 | ||
3. Neben den Leistungshindernissen, die in den § 275 ff. geregelt werden – Neuschaffung von Hindernissen aus § 242 | 67 | ||
a) Lehre vom Wegfall der GG | 67 | ||
b) Krückmanns Versuch – Einrede aus entgegenstehendem gewichtigen Interesse | 67 | ||
c) Neuere Lehre – unzulässige Rechtsausübung | 68 | ||
§ 6: Aus dieser Entwicklung der Leistungsstörungen für § 279 folgende Konsequenzen | 71 | ||
I. Neue Einteilung der Schuldarten | 71 | ||
II. Bedeutung der Änderung für den Begriff des Unvermögens in § 279 | 72 | ||
1. „alio possibilis“ | 72 | ||
2. Beschaffungsschuld – Unvermögen | 75 | ||
§ 7: Behandlung der Vorratsschulden | 77 | ||
I. Ausgangspunkt: Der tatsächliche Unterschied Spezies – Vorratsschuld | 77 | ||
1. In § 279 Unterschied jetzt bedeutungslos | 77 | ||
2. Der verbleibende Unterschied (§ 243 II) | 77 | ||
3. Kein anderer Unterschied | 77 | ||
4. § 279 und § 243 verstehen unter Gattungsschuld demnach nicht dasselbe | 78 | ||
II. Vergleich des gewonnenen Ergebnisses mit der Interessenlage der Parteien | 78 | ||
1. Fall | 79 | ||
a) Interessenwertung | 79 | ||
b) Bisherige Lösungsmöglichkeiten | 79 | ||
aa) Unmöglichkeit | 80 | ||
bb) Leistungsmöglichkeit „aus der Gattung“ | 80 | ||
cc) Lösung von Kisch | 80 | ||
c) Interessengerechtes Ergebnis | 81 | ||
2. Fall | 81 | ||
a) Interessenwertung | 82 | ||
b) Bisherige Lösungen | 83 | ||
c) Interessengerechtes Ergebnis | 83 | ||
3. Fall | 83 | ||
a) Interessenwertung | 83 | ||
b) Bisherige Lösung | 84 | ||
c) Ergebnis | 84 | ||
4. Fall | 84 | ||
a) Interessenwertung | 85 | ||
b) Ergebnis | 86 | ||
5. Fall | 86 | ||
6. Fall | 86 | ||
III. Ergebnis | 88 | ||
§ 8: Die Haftung des Schuldners einer Beschaffungsschuld | 88 | ||
I. § 279 und die verschiedenen Typen der Beschaffungsschuld | 88 | ||
1. Aus § 279 müßte einheitlicher Typ entnommen werden | 88 | ||
a) Subsidiäre Beschaffungsschuld | 89 | ||
b) Einteilung in Falltypen (6 Falltypen) | 89 | ||
2. Einteilung in typische Leistungshindernisse | 90 | ||
a) Falltypen 1 und 2 | 90 | ||
aa) Untergang der möglichen Leistungsgegenstände | 90 | ||
bb) Ausschluß des Schuldners aus dem Handel aus Gründen, die nicht beim Schuldner liegen | 90 | ||
cc) Ausschluß aus Gründen, die beim Schuldner liegen | 90 | ||
dd) Finanzkrise des Schuldners | 90 | ||
ee) Andere persönliche Leistungshindernisse (Krankheit etc.) | 90 | ||
ff) Aequivalenzstörung | 90 | ||
b) Falltypen 3 und 4 | 90 | ||
aa) Schließung des Teilmarktes | 90 | ||
bb) Ausschluß des Schuldners aus dem Teilmarkt | 91 | ||
cc) Persönliche Verhinderung des Schuldners | 91 | ||
bb) Unfähigkeit des Schuldners, am Teilmarkt nach dessen Regeln zu beschaffen | 91 | ||
ee) Finanzkrise des Schuldners | 91 | ||
c) Falltypen 5 und 6 | 91 | ||
aa) Leistungsunfähigkeit des Dritten | 91 | ||
bb) Mangelnder Leistungswille des Dritten | 91 | ||
cc) Mangelnder Leistungswille des Dritten gerade gegenüber dem Schuldner | 91 | ||
dd) Überhöhte Preisforderung des Dritten | 91 | ||
ee) Geldmangel beim Schuldner | 91 | ||
3. Einordnung dieser Leistungshindernisse in die bekannten Leistungsstörungen | 91 | ||
a) Fälle der Unmöglichkeit | 91 | ||
b) Finanzielles Unvermögen | 92 | ||
c) Andere Fälle des Unvermögens | 92 | ||
d) Fälle der Aequivalenzstörung | 93 | ||
4. § 279 führt nur zu einer Haftungsverschärfung bei Unvermögen. Diese Sonderbehandlung des Unvermögens ist unbegründbar | 98 | ||
II. Das eigentliche Ergebnis der modifizierten Interpretation des § 279: „Risikoverteilung des Vertrages“ | 95 | ||
III. Konkretisierung des Begriffes „Risikoverteilung des Vertrages“ im Rahmen der Beschaffungsschuld | 97 | ||
1. Risikoverteilung des Vertrags als allgemeiner Begriff ist ungenügendes Unterscheidungskriterium | 97 | ||
2. Risikoverteilung des Vertrags ergibt sich aus § 276 und dem objektiven Fahrlässigkeitsmaßstab | 98 | ||
3. Praktische Beurteilung der Risikoverteilung in der Rechtsprechung | 99 | ||
a) Haftungsbejahende Entscheidungen | 100 | ||
aa) RGZ 93, 17 f. | 100 | ||
bb) Kammergericht als Berufungsgericht zu entnehmen aus RGZ 95, 41 ff. | 101 | ||
cc) RGZ 107, 74 ff. | 101 | ||
b) Die Haftung des Schuldners – trotz § 279 – ablehnende Entscheidungen | 102 | ||
aa) RGZ 99, 1 | 102 | ||
bb) RGZ 57, 116 ff. | 102 | ||
IV. Nutzanwendung auf die oben angeführten Typen von Beschaffungsverträgen | 103 | ||
1. Verpflichtung zur Beschaffung eines Gattungsgegenstandes auf dem Markt | 103 | ||
a) Erfordernis besonderer zur Beschaffung erforderlicher Fähigkeiten | 103 | ||
b) Pflicht der Marktbeobachtung | 104 | ||
c) Das Fehlen der durchschnittlichen auf dem Beschaffungsmarkt üblichen Fähigkeiten entschuldigt nicht | 104 | ||
d) Pflichtenmaßstab | 104 | ||
e) Die unterschiedliche Haftung des Beschaffungsschuldners ergibt sich – wie im röm. Recht – allein aus der faktischen Verschiedenheit der Vertragsverpflichtung ohne das Erfordernis einer besonderen gesetzlichen Haftungsregelung | 104 | ||
2. Verpflichtung zur Beschaffung einer species auf dem Markt | 105 | ||
a) Erfordernis besonderer Fähigkeiten | 105 | ||
b) Einzelfälle | 105 | ||
3. Verpflichtung zur Beschaffung eines generell oder speziell bestimmten Gegenstandes auf einem bestimmten Teilmarkt (beispielsweise auf einer Versteigerung) | 106 | ||
a) Erfordernis besonderer Fähigkeiten ergibt sich aus der Art des Teilmarktes | 106 | ||
b–d) Einzelfälle | 106 | ||
4. Beschaffung eines generell oder speziell bestimmten Gegenstandes bei einer bestimmten Person | 107 | ||
a) Erforderlich: Überblick des Schuldners über den betreffenden Vermögensbereich des Dritten | 107 | ||
b–e) Einzelfälle | 107 | ||
V. Ergebnis | 107 | ||
§ 9: Die Haftung für finanzielles Unvermögen und § 279 | 109 | ||
1. Übliche Begründung der Haftung für Geldschulden | 110 | ||
2. Geldschuld ist aber keine Gattungsschuld | 111 | ||
3. Möglichkeit der analogen Anwendung des § 279 | 112 | ||
a) Regelungslücke liegt nicht vor | 112 | ||
b) Begründung für Analogie, wenn man Regelungslücke bejahen würde | 115 | ||
§ 10: Zusammenfassung | 117 | ||
Literaturverzeichnis | 119 |