Rechtsgrundlage und Reichweite der Betriebsrisikolehre
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Kalb, H. (1977). Rechtsgrundlage und Reichweite der Betriebsrisikolehre. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-44003-0
Kalb, Heinz-Jürgen. Rechtsgrundlage und Reichweite der Betriebsrisikolehre. Duncker & Humblot, 1977. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-44003-0
Kalb, H (1977): Rechtsgrundlage und Reichweite der Betriebsrisikolehre, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-44003-0
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Rechtsgrundlage und Reichweite der Betriebsrisikolehre
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 33
(1977)
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Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 13 | ||
Erster Teil: Die bisherige Verteilung des Betriebsrisikos | 18 | ||
A. Entstehungsprozeß der Betriebsrisikolehre | 18 | ||
I. Die Ausgangsproblematik | 18 | ||
II. Zivilrechtliche Lösungsversuche der älteren Literatur | 20 | ||
III. Die arbeitsrechtliche Entwicklung in der Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Reichsarbeitsgerichts | 22 | ||
1. Die grundlegende Entscheidung des Reichsgerichts zum Kieler Straßenbahnerstreik vom 6. 2. 1923 | 22 | ||
a) Darstellung des wesentlichen Inhalts | 22 | ||
b) Methodenkritische Betrachtung | 24 | ||
2. Die wichtige Folgeentscheidung des Reichsarbeitsgerichts vom 20. 6. 1928 | 25 | ||
a) Inhaltsübersicht | 25 | ||
b) Urteilsanalyse | 26 | ||
3. Die Zeit des Nationalsozialismus | 29 | ||
a) Der zeitbedingte Wandel in der Rechtsprechung des Reichsarbeitsgerichts | 29 | ||
b) Die weitgehende praktische als auch theoretische Kontinuität | 31 | ||
4. Zusammenfassung | 32 | ||
IV. Die einzelfallorientierte Nachkriegsrechtsprechung der Arbeits- und Landesarbeitsgerichte | 32 | ||
B. Die gegenwärtige Rechtslage nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts | 33 | ||
I. Das Urteil vom 8. 2. 1957 | 33 | ||
II. Das Urteil vom 25. 7. 1957 | 35 | ||
III. Zusammenfassende Übersicht | 36 | ||
IV. Vergleichende Begründungsanalyse | 38 | ||
C. Alternativen zur Reichweite der Betriebsrisikolehre | 40 | ||
I. Die einheitliche Belastung der Arbeitnehmer mit dem arbeitskampfbedingten Lohnrisiko („Risikoteilungsprinzip“) | 40 | ||
1. Darstellung | 41 | ||
2. Analyse | 42 | ||
II. Die Lehre von der Aussperrungsobliegenheit des Arbeitgebers | 43 | ||
1. Darstellung | 43 | ||
2. Analyse | 44 | ||
III. Die ausnahmslose Belastung des Arbeitgebers mit dem Betriebs- und Wirtschaftsrisiko | 45 | ||
1. Darstellung | 45 | ||
2. Einordnung | 46 | ||
D. Ergebnis der Begründungsanalysen | 47 | ||
Zweiter Teil: Kritik der tragenden Begründungselemente | 48 | ||
A. Die Sphärentheorie und das Solidaritätsprinzip | 48 | ||
I. Inhalt und Grenze des Sphärenprinzips | 49 | ||
1. Seine positivrechtliche Ausformung | 49 | ||
2. Insbesondere § 645 I 1 BGB | 51 | ||
3. Konkretisierung und haftungssystematische Einordnung | 53 | ||
4. Zusammenfassung | 53 | ||
II. Die Zurechenbarkeit des allgemeinen Betriebsrisikos | 54 | ||
III. Die Zurechenbarkeit des arbeitskampfbedingten Betriebsrisikos zur Individualsphäre der Betroffenen | 56 | ||
1. Die Individualsphäre des Arbeitnehmers | 56 | ||
2. Die Individualsphäre des Arbeitgebers | 58 | ||
3. Zusammenfassung | 58 | ||
IV. Kollektivsphäre und Solidarhaft des Gruppenmitglieds bei arbeitskampfbedingten Störungen | 59 | ||
1. Zur Sphärenverantwortlichkeit der Arbeitnehmerschaft | 59 | ||
a) Der Kausalitätsaspekt | 60 | ||
b) Das Kriterium des Kampfbeginns | 61 | ||
2. Die Solidaritätsthese | 64 | ||
a) Begriff der Solidarität und ihre Erscheinungsformen im Arbeitsleben | 64 | ||
b) Zur juristischen Relevanz des Solidaritätsgedankens | 70 | ||
c) Zusammenfassung | 72 | ||
V. Ergebnis | 73 | ||
B. Die Risikoverteilung nach dem Prinzip der Kampfparität | 73 | ||
I. Herkunft und Inhalt des Paritätsprinzips | 74 | ||
II. Kritik der herrschenden Lehre | 77 | ||
III. Kritik des Risikoteilungsprinzips | 78 | ||
IV. Kritik der Lehre von der Aussperrungsobliegenheit des Arbeitgebers | 79 | ||
C. Der Gemeinschaftsgedanke als Grundlage für eine (Mit-) Haftung des Arbeitnehmers? | 82 | ||
I. Zur sozialen Arbeits- und Betriebsgemeinschaft | 83 | ||
1. Risikotragung und Betriebsverfassung | 84 | ||
2. Risikotragung und Unternehmensmitbestimmung | 85 | ||
3. Ergebnis: Keine Verlustgemeinschaft von Arbeitgeber und Belegschaft | 86 | ||
II. Zum Gemeinschaftsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer | 86 | ||
III. Zusammenfassung | 89 | ||
D. Ergebnis: Unbrauchbarkeit der tragenden Begründungselemente | 89 | ||
Dritter Teil: Die Rechtsgrundlage der Lohnfortzahlungsregel | 90 | ||
A. Zur Notwendigkeit der Grundlagenbestimmung | 90 | ||
B. Die (Teil-)Unmöglichkeit der Arbeitsleistung | 91 | ||
I. Der Betriebsrisikotatbestand als Primärzweckvereitelung im Sinne der neueren Schuldrechtsdogmatik | 91 | ||
II. Unmöglichkeit, Annahmeverzug oder Leistungsstörung sui generis | 91 | ||
1. Der Leistungsbegriff des bürgerlichen Schuldrechts | 92 | ||
2. Primärzweckvereitelung als Unmöglichkeit der Leistung | 93 | ||
III. Besonderheiten der Primärzweckvereitelung im Arbeitsverhältnis | 94 | ||
1. Die Koinzidenz von Leistungshandlung und Leistungserfolg | 94 | ||
2. Die Zeitgebundenheit der Arbeitsleistung | 94 | ||
IV. Ergebnis | 95 | ||
C. Das Fortbestehen der Vergütungspflicht des Arbeitgebers | 95 | ||
I. Die Rechtsfolgen der Leistungsunmöglichkeit nach dem BGB | 95 | ||
1. Das Verhältnis von § 275 BGB und § 323 I BGB | 96 | ||
2. Zur Anwendbarkeit des § 324 I BGB | 96 | ||
II. Die verdeckte Regelungslücke in § 323 I BGB | 97 | ||
1. Der Normaltatbestand des § 323 I BGB | 97 | ||
2. Das Atypische bei der Primärzweckvereitelung | 98 | ||
3. Die ganz besondere Situation im Arbeitsverhältnis | 98 | ||
4. Ergebnis | 99 | ||
III. Die Lückenausfüllung gemäß dem arbeitsrechtlichen Schutzprinzip | 99 | ||
1. Notwendigkeit und Rechtfertigung des Arbeitnehmerschutzes | 100 | ||
2. Kraft Gesetzes bestehende Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers bei sonstigem Arbeitsausfall | 101 | ||
3. Gesamtanalogie und Ergebnis | 102 | ||
D. Exkurs: Die grundsätzliche Behandlung des Wirtschaftsrisikos | 103 | ||
I. Das Begründungsdefizit | 103 | ||
II. Die schuldrechtsdogmatische Einordnung | 104 | ||
III. Das Verwendungsrisiko des Arbeitgebers bezüglich der weiterhin möglichen Arbeitsleistung | 105 | ||
IV. Zur Anwendbarkeit des § 626 BGB | 105 | ||
V. Abschließende Würdigung | 106 | ||
Vierter Teil: Das bestandsgefährdende Betriebsrisiko | 108 | ||
A. Risikobeteiligung der Arbeitnehmer aus Bestandsschutzgründen? | 108 | ||
I. Zur ökonomischen Relevanz des Lohnentzuges | 109 | ||
II. Die Relativität des Arbeitsplatzschutzes | 110 | ||
III. Ergebnis | 110 | ||
B. Stundung des Lohnanspruchs? | 110 | ||
I. Die Wirkungsweise der Lohnstundung | 111 | ||
II. Der Wertungswiderspruch zum gesetzlichen Arbeitnehmerschutz bei Unternehmenskrisen | 111 | ||
1. Die Regelung des Betriebsverfassungsgesetzes bei Betriebsänderungen | 111 | ||
2. Die Sicherung des Lohnanspruchs im Konkurs des Arbeitgebers | 112 | ||
3. Schlußfolgerungen | 113 | ||
C. Ergebnis: Uneingeschränkte Lohnfortzahlung | 113 | ||
Fünfter Teil: Die Reichweite der Betriebsrisikolehre im Arbeitskampf | 115 | ||
A. Der Lösungsansatz | 115 | ||
I. Zum Verhältnis von staatlichem Arbeitnehmerschutz und kollektiver Selbsthilfe | 115 | ||
II. Einfluß der Schutzmodellkonkurrenz auf die Risikoverteilung | 116 | ||
III. Ergebnis | 117 | ||
B. Die individuelle Zurechenbarkeit der kollektiven Interessenvertretung (Gleichgewichtslage) | 118 | ||
I. Arbeitswillige Gewerkschaftsmitglieder | 118 | ||
II. Das Außenseiterproblem | 119 | ||
1. Die Handlungsbefugnis der Gewerkschaft hinsichtlich der Außenseiter ihres Zuständigkeitsbereiches | 119 | ||
a) Zur Bedeutung der Gesamtrepräsentationsfunktion | 119 | ||
b) Die Ordnungsaufgabe der Berufsverbände als Rechtsgrund für die Befugnis zur mitgliederüberschreitenden Interessenwahrnehmung | 120 | ||
c) Die Gewerkschaften als repräsentative Berufsorgane | 122 | ||
2. Risikoteilnahme des Außenseiters und negative Koalitionsfreiheit | 123 | ||
a) Kein unzulässiger Druck zum Gewerkschaftsbeitritt | 124 | ||
b) Kein absoluter Schutz vor Auswirkungen der Koalitionstätigkeit | 124 | ||
c) Ergebnis | 126 | ||
III. Arbeitswillige Andersorganisierte | 126 | ||
IV. Der rechtswidrige Verbandsarbeitskampf | 127 | ||
V. Der „wilde“ Streik als Risikoursache | 129 | ||
VI. Zusammenfassung | 130 | ||
C. Das Erfordernis konkreter Regelungsbetroffenheit | 131 | ||
I. Die Arbeitsverhältnisse im räumlichen und fachlichen Geltungsbereich des umkämpften Tarifvertrages | 132 | ||
II. Die Arbeitnehmer in fachlich gleichen Tarifgebieten außerhalb des Kampfbezirkes (Modellregelung) | 132 | ||
1. Die beispielhaften Geschehnisse der Tarifrunde des Jahres 1971 in der Metallindustrie | 133 | ||
2. Rechtliche Konsequenzen | 134 | ||
III. Der Sachzusammenhang mit § 116 III AFG und der Neutralitäts-Anordnung der Bundesanstalt für Arbeit vom 22. 3. 1973 | 136 | ||
IV. Ergebnis | 141 | ||
D. Das arbeitskampfbedingte Wirtschaftsrisiko | 142 | ||
E. Folgeaspekte | 143 | ||
I. Lohnzahlungspflicht und Sympathieaussperrung | 143 | ||
II. Einführung von Kurzarbeit in kampfbetroffenen Drittbetrieben | 144 | ||
Sechster Teil: Zur Dispositivität der Lohnfortzahlungsregel | 148 | ||
A. Die mangelnde Dispositionsbefugnis der Arbeitsvertragspartner | 148 | ||
I. Die rechtsquellentheoretische Ausgangslage | 148 | ||
1. Gesetzgeberähnliche Gestaltungsfreiheit des Richters in bezug auf die Geltungsanordnung? | 148 | ||
2. Kritik | 149 | ||
II. Der zwingende Normgehalt der Betriebsrisikolehre | 150 | ||
1. Risikoverteilung als dispositives Schuldvertragsrecht? | 150 | ||
2. Die Lohnfortzahlungsregel als zwingende Arbeitnehmerschutznorm | 151 | ||
B. Die Unzulässigkeit einer abweichenden Betriebsvereinbarung | 152 | ||
C. Zur Dispositionsbefugnis der Tarifvertragspartner | 152 | ||
I. Die Lehre von der Normsetzungsprärogative der Tarifvertragsparteien (Biedenkopf, Säcker, u. a.) | 153 | ||
1. Darstellung | 154 | ||
2. Kritik | 155 | ||
3. Nichtzugehörigkeit der Betriebsrisikofrage zum Kernbereich koalitiver Vorrangkompetenz | 156 | ||
II. Die Lehre von der beschränkten richterlichen Überprüfbarkeit des Tarifvertrages (Gamillscheg, Richardi, Vossen) | 157 | ||
1. Darstellung | 157 | ||
2. Kritik | 158 | ||
III. Die Lehre von der unantastbaren Dignität richterlicher Schutzrechtssätze (Lieb) | 159 | ||
1. Darstellung | 159 | ||
2. Kritik | 160 | ||
IV. Die vorzugswürdige Lehre von der Unterscheidung zwischen dem tarifzwingenden Grundgedanken der Schutznorm und ihrer tarifdispositiven rechtstechnischen Einkleidung (Canaris) | 161 | ||
1. Die Systematik des tarifdispositiven Gesetzesrechts | 161 | ||
2. Die beschränkte Tarifdispositivität im Lichte der Grundprinzipien des Arbeitsrechts | 162 | ||
V. Ergebnis: Die sehr beschränkte Tarifdispositivität der Betriebsrisikoregelung | 162 | ||
Zusammenfassung in Thesen | 165 | ||
Literaturverzeichnis | 169 |