Das Pfandrecht an Gesellschaftsanteilen bei umwandlungsrechtlichen Vorgängen
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Das Pfandrecht an Gesellschaftsanteilen bei umwandlungsrechtlichen Vorgängen
Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 212
(2019)
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About The Author
Tobias Kobitzsch studierte Jura in Tübingen (Staatsexamen 2009) und Cambridge (Großbritannien, LL.M. 2010). 2004 wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Im Anschluss an das Referendariat war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie von Prof. Dr. Heinz-Dieter Assmann an der Eberhard Karls Universität Tübingen (Promotion 2016). Bis 2017 arbeitete er als Rechtsanwalt in Stuttgart, seit 2017 ist er Notarassessor in Stuttgart.Abstract
Pfandrechte an Gesellschaftsanteilen und Maßnahmen nach dem Umwandlungsgesetz sind beide in der täglichen Unternehmens- und Finanzierungspraxis von großer Bedeutung. Der Autor untersucht erstmals in einer breit angelegten Studie, wie sich die widerstreitenden Interessen des Pfandgläubigers einerseits und der Gesellschafter andererseits bei den verschiedenen Strukturmaßnahmen nach dem Umwandlungsgesetz in Ausgleich bringen lassen. Hierzu arbeitet er aus der Sicht des Pfandgläubigers die bestehenden Risiken für das Pfandrecht bei Verschmelzung, Spaltung und Formwechsel heraus, analysiert, inwieweit diesen Risiken durch bestehende Schutzkonzepte des UmwG und der gesellschafts- bzw. pfandrechtlichen Normen begegnet wird, und formuliert eigenständige Vorschläge, die tragbare Lösungen für alle Beteiligten eröffnen. Die Arbeit leistet somit nicht nur einen wissenschaftlichen Lückenschluss, sondern zeigt auch praktisch gangbare Wege auf, die der Rechtspraxis dienlich sein werden.$aDie Arbeit wurde mit dem Preis der Juristischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen ausgezeichnet.$z
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
§ 1 Einleitung | 17 | ||
A. Praktische Relevanz und Forschungsstand | 18 | ||
B. Gang der Darstellung | 19 | ||
I. Entstehung von Risiken für das Anteilspfandrecht durch eine Umwandlung | 19 | ||
II. Bestehende Schutzkonzepte für das Pfandrecht | 20 | ||
III. Schutz durch zusätzliche Vereinbarungen und Reformvorschläge | 21 | ||
§ 2 Risiken für das Pfandrecht | 22 | ||
A. Formwechsel | 22 | ||
I. Einführung und Motive für den Formwechsel | 22 | ||
II. Dogmatische Grundlagen des Formwechsels und Untersuchungsablauf | 23 | ||
III. Untergang des Pfandrechts | 25 | ||
1. Untergang durch fehlerhaften Formwechsel | 25 | ||
2. Nicht-verhältniswahrender Formwechsel quantitativer Natur | 27 | ||
a) Grundkonstellation | 29 | ||
b) Formwechsel unter Hinzutritt eines neuen Gesellschafters | 30 | ||
c) Nicht-verhältniswahrender Formwechsel zum Ausgleich für untergehende Spezifika der Ausgangsrechtsform | 31 | ||
d) Bewertung des Risikos | 31 | ||
e) Fortsetzung des Pfandrechts an der Geldzahlung | 33 | ||
aa) Analoge Anwendung des § 1287 BGB | 33 | ||
bb) Vorzugswürdig: Bildung einer Gesamtanalogie | 35 | ||
f) Zwischenergebnis | 36 | ||
3. Ausscheiden des Gesellschafters gegen Abfindung gemäß § 207 UmwG | 37 | ||
a) Anteile an Personengesellschaften | 37 | ||
b) GmbH-Geschäftsanteile | 38 | ||
c) Aktien | 39 | ||
4. Formwechsel mit anschließendem Squeeze-out | 41 | ||
5. Zwischenergebnis | 42 | ||
IV. Entwertung des Pfandes | 42 | ||
1. Erheblichkeitsschwelle | 43 | ||
2. Durch den Formwechsel bedingter Wertverlust | 45 | ||
a) Formwechsel einer Personengesellschaft in eine Kapitalgesellschaft | 45 | ||
aa) Kapitalschutz | 45 | ||
bb) Gestaltungsspielräume und Einfluss der Gesellschafter | 47 | ||
cc) Zugriff auf das Gesellschaftsvermögen | 48 | ||
dd) Zwischenergebnis | 49 | ||
b) Formwechsel einer Kapitalgesellschaft in eine Personengesellschaft | 49 | ||
aa) Wegfall der Kapitalbindungen | 49 | ||
bb) Konsequenz | 50 | ||
cc) Weitere Konstellationen | 51 | ||
c) Formwechsel einer Kapitalgesellschaft in eine andere Kapitalgesellschaft | 52 | ||
aa) Kapitalschutz | 52 | ||
bb) Gestaltungsspielräume der Gesellschafter | 54 | ||
d) Zwischenergebnis | 54 | ||
3. Entwertungen durch einen Mittelabfluss anlässlich des Formwechsels | 54 | ||
a) Risikogewichtung | 55 | ||
b) Nachträgliche Überprüfung der Höhe der baren Zuzahlung bzw. der Barabfindung | 55 | ||
c) Zwischenergebnis | 58 | ||
4. Wegfall von Berechtigungen und Anteilsspezifika durch einen Formwechsel | 58 | ||
a) Veränderung der Beteiligung im Ganzen | 58 | ||
b) Wegfall wertbildender Faktoren am Beispiel der Vorzugsaktie | 59 | ||
aa) Meinungsstand | 60 | ||
bb) Stellungnahme | 60 | ||
5. Problemfall Umfang des Pfandrechts | 61 | ||
a) Erweiterung des Umfangs analog § 1289 BGB | 62 | ||
b) Kritik | 63 | ||
c) Lösung | 63 | ||
d) Folge für den Pfandrechtsumfang | 64 | ||
6. Sonderfall Nutzungspfand | 64 | ||
7. Zwischenergebnis | 65 | ||
V. Erschwerung der Verwertbarkeit | 66 | ||
1. Vergleich der Verwertungsmöglichkeiten | 66 | ||
2. Konsequenz | 68 | ||
VI. Zwischenergebnis | 69 | ||
B. Verschmelzung und Spaltung | 69 | ||
I. Einzelne Verschmelzungsformen und risikobehaftete Konstellationen | 72 | ||
II. Einzelne Spaltungsformen und risikobehaftete Konstellationen | 73 | ||
III. Untergang des Pfandrechts | 75 | ||
1. Konzernkonstellationen | 76 | ||
a) Downstream-merger | 76 | ||
aa) Meinungsstand | 76 | ||
bb) Stellungnahme | 77 | ||
(1) Übertragender Rechtsträger | 78 | ||
(a) Auslegung nach dem Wortlaut | 78 | ||
(b) Auslegung nach Sinn und Zweck der Norm | 78 | ||
(c) Auslegung nach der Systematik | 79 | ||
(d) Zwischenergebnis | 80 | ||
(2) Übernehmender Rechtsträger | 81 | ||
cc) Folgen für den Downstream-merger in den Beispielsfällen | 82 | ||
dd) Bewertung des Ergebnisses | 82 | ||
(1) Bewertung aus Sicht von Pfandgläubiger D | 82 | ||
(2) Bewertung aus Sicht von Pfandgläubiger B | 83 | ||
(3) Bewertung aus Sicht der Muttergesellschaft | 83 | ||
(4) Bewertung aus Sicht der Gesellschafter an der Muttergesellschaft | 84 | ||
ee) Zwischenergebnis | 84 | ||
b) Upstream-merger | 84 | ||
aa) Problemdarstellung | 85 | ||
bb) Bewertung des Ergebnisses | 85 | ||
(1) Bewertung aus Sicht der Pfandgläubiger | 85 | ||
(2) Bewertung aus Sicht der Gesellschafter der Muttergesellschaft | 86 | ||
(3) Bewertung aus Sicht der Muttergesellschaft als Verpfänder | 87 | ||
cc) Abschließender Vergleich zum Downstream-merger | 87 | ||
c) Andere Konzernkonstellationen | 87 | ||
2. Weitere Konstellationen unter Verzicht auf die Anteilsgewährung | 88 | ||
a) Freiwilliger Verzicht der Gesellschafter | 88 | ||
b) Aufnahme weiterer Gesellschafter | 89 | ||
c) Nicht-verhältniswahrende Spaltung bzw. Spaltung „zu Null“ | 89 | ||
d) Kompensationszahlung | 90 | ||
3. Verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out, Abfindung, bare Zuzahlung | 90 | ||
4. Zwischenergebnis | 91 | ||
IV. Entwertung des Pfandes | 92 | ||
1. Ermittlung des Umtauschverhältnisses | 92 | ||
a) Bewertungsverfahren | 93 | ||
b) Probleme bei Ab- und Aufspaltung | 94 | ||
c) Risiken bei Ausgliederungsfällen | 95 | ||
aa) Ausgliederung innerhalb der Gesellschaft | 96 | ||
(1) Risiko des Entzugs wirtschaftlich bedeutender Werte und eines verminderten Einflusses | 96 | ||
(2) Denkbare Kompensation durch ein zusätzliches Pfandrecht | 96 | ||
bb) Ausgliederung auf eine Gesellschaft mit Drittbeteiligung | 97 | ||
cc) Ausgliederung „upstream“ | 97 | ||
2. Verzichte durch die Gesellschafter | 98 | ||
a) Verschmelzungskonstellationen | 98 | ||
aa) Problemdarstellung | 98 | ||
bb) Parallelproblem bei der AG | 98 | ||
b) Spaltungskonstellationen | 99 | ||
3. Mischverschmelzungen und vergleichbare Vorgänge | 100 | ||
4. Risiko einer Entwertung wegen Haftung für Verbindlichkeiten | 101 | ||
5. Risiken durch „vergessene Gegenstände“ | 102 | ||
a) Kritik | 104 | ||
b) Stellungnahme | 104 | ||
6. Entwertung durch bare Zuzahlungen, erhöhte Abfindungen | 105 | ||
a) Bare Zuzahlungen | 106 | ||
b) Ausscheiden nach § 29 UmwG oder verschmelzungsrechtlichem Squeeze-out | 106 | ||
7. Beteiligung der neuen Gesellschafter am Gewinn | 107 | ||
8. Entwertungen durch nachfolgende Maßnahmen und Haftungsrisiken | 108 | ||
9. Entwertung durch Kosten von Verschmelzung und Spaltung | 109 | ||
10. Zwischenergebnis | 110 | ||
V. Erschwerung der Verwertbarkeit | 110 | ||
C. Gesamtfazit zur Einschätzung des Risikos | 111 | ||
§ 3 Bestehende Schutzkonzepte | 113 | ||
A. Informationsrechte | 114 | ||
I. Informationsrechte gegenüber der Gesellschaft | 114 | ||
1. Berichte anlässlich der Strukturmaßnahme | 114 | ||
a) Funktion und Inhalt des jeweiligen Berichts | 115 | ||
b) Erweiterung des Adressatenkreises zu Gunsten des Pfandgläubigers | 117 | ||
2. Information durch weitere Dokumente anlässlich der Strukturmaßnahme | 118 | ||
3. Informationsrechte aus der Verpfändung des Gesellschaftsanteils | 119 | ||
a) Rechtliche Ausgangslage | 119 | ||
b) Meinungsstand | 120 | ||
c) Stellungnahme | 120 | ||
II. Informationsrechte gegenüber dem Verpfänder | 121 | ||
1. Umfang der Informationsrechte | 122 | ||
2. Informationsrechte im Fall einer Umwandlung | 122 | ||
III. Unterrichtung der Gesellschafter im Verfahren | 123 | ||
IV. Verzicht auf Berichte nach dem Umwandlungsgesetz | 124 | ||
B. Zustimmungserfordernisse | 126 | ||
I. Zustimmung nach dem Umwandlungsgesetz | 126 | ||
1. Fälle berechtigter Einflussnahme | 127 | ||
2. Prognostische Einschätzung des Pfandgläubigers | 127 | ||
3. Keine Bindung des Verpfänders im Außenverhältnis | 128 | ||
4. Folgen eines pflichtwidrigen Verhaltens | 128 | ||
II. § 1276 BGB als pfandrechtliche Schutzvorschrift | 129 | ||
1. Problemdarstellung | 129 | ||
2. Meinungsstand | 131 | ||
3. Stellungnahme | 133 | ||
a) Umwandlungsgesetz als abgeschlossener Bereich | 133 | ||
b) Rechtsfolge des § 1276 BGB | 134 | ||
c) Anwendbarkeit dieser Rechtsfolge im Umwandlungsrecht | 135 | ||
aa) Schutz ipso iure | 135 | ||
bb) Zeitliche Komponente | 136 | ||
d) Konsequenz und Zwischenergebnis | 136 | ||
III. Einzelne Sonderkonstellationen | 137 | ||
1. Ansichten in der Literatur | 137 | ||
a) Verzichte nach § 54 Abs. 1 Satz 3 und § 68 Abs. 1 Satz 3 UmwG | 137 | ||
b) Nicht-verhältniswahrende Spaltung | 137 | ||
2. Stellungnahme | 138 | ||
a) Vergleich mit dem Entfall der Anteilsgewährung in anderen Fällen | 138 | ||
b) Mangelnde Praktikabilität | 138 | ||
c) Erhebliche Rechtsunsicherheit | 139 | ||
d) Zwischenergebnis | 139 | ||
C. Verhinderungsrechte | 140 | ||
D. Ausscheiden aus der Gesellschaft | 141 | ||
E. Sicherung der Werthaltigkeit angesichts einer Umwandlung | 143 | ||
I. Kapitalgesellschaften | 144 | ||
1. Formwechsel | 144 | ||
2. Verschmelzung und Spaltung | 147 | ||
a) Strukturmaßnahme zur Neugründung | 147 | ||
aa) Differenzhaftung | 147 | ||
bb) Unterbilanzhaftung | 149 | ||
cc) Gründerhaftung | 149 | ||
b) Strukturmaßnahme zur Aufnahme | 150 | ||
c) Kapitalherabsetzung bei der Spaltung | 150 | ||
II. Personengesellschaften | 151 | ||
1. Formwechsel | 151 | ||
2. Verschmelzung und Spaltung | 152 | ||
III. Konsequenz für den Pfandgläubiger | 153 | ||
F. Schutz durch Kapitalmaßnahmen | 153 | ||
I. Einfluss des § 54 Abs. 1 Satz 3 UmwG | 154 | ||
II. Verpflichtende Kapitalerhöhung als Schutzkonzept für den Pfandgläubiger | 155 | ||
G. Schadenersatzrechte | 158 | ||
I. Nach dem Umwandlungsgesetz: §§ 25, 205 UmwG | 158 | ||
1. Einbeziehung im Wege einer Analogie | 158 | ||
2. Erstreckung des Pfandrechts auf den Schadenersatzanspruch | 159 | ||
II. Gemäß § 280 Abs. 1 BGB i.V.m. den Regelungen im Verpfändungsvertrag | 160 | ||
III. Ansprüche aus Delikt | 162 | ||
1. § 823 Abs. 1 BGB | 162 | ||
a) Das Pfandrecht als sonstiges Recht | 162 | ||
b) Umfang des deliktischen Schutzes | 162 | ||
c) Denkbare Schädigungen durch eine Umwandlung | 163 | ||
d) Umwandlungsmaßnahme lege artis als Rechtfertigungsgrund | 164 | ||
e) Keine Begrenzung des deliktischen Schutzes durch vorrangige gesellschaftsrechtliche Rechtsbehelfe | 164 | ||
f) Anspruchsgegner | 165 | ||
g) Rechtsfolge | 165 | ||
2. § 826 BGB | 165 | ||
H. Anspruch auf Stellung weiterer Sicherheiten | 168 | ||
I. Vorzeitige Verwertung | 168 | ||
J. Prozessuale Ansprüche | 169 | ||
I. Anfechtungsausschluss und Verweis auf das Spruchverfahren | 169 | ||
II. Unbedenklichkeitsverfahren nach § 16 Abs. 3 UmwG | 172 | ||
III. Vorgehen gegen Kapitalmaßnahmen | 174 | ||
K. Ergebnis | 175 | ||
§ 4 Sinnvolle Gestaltungen des Verpfändungsvertrages und Reformvorschläge | 177 | ||
A. Informationsrechte | 178 | ||
B. Vereinbarungen zum Stimmverhalten | 180 | ||
C. Verbot der Schädigung des Pfandrechts | 182 | ||
D. Surrogate und Sperrkonto | 183 | ||
E. Weitergehende Reformvorschläge | 184 | ||
I. Anteilsgewährung | 184 | ||
II. Nicht-verhältniswahrender Formwechsel | 185 | ||
III. Systemwechsel zu eigenen Ansprüchen der Drittrechtsinhaber | 186 | ||
IV. Nebeneinander von Vorschriften über das Pfandrecht und Umwandlungsrecht | 186 | ||
F. Ergebnis | 187 | ||
§ 5 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse | 189 | ||
Risiken für das Pfandrecht | 189 | ||
Bestehende Schutzkonzepte | 190 | ||
Vereinbarungen zwischen den Parteien der Verpfändung und Reformvorschläge | 191 | ||
Literaturverzeichnis | 193 | ||
Sachwortregister | 218 |