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Horst, F. (Ed.) (2019). Panajotis Kondylis und die Metamorphosen der Gesellschaft. Ohne Macht lässt sich nichts machen. Aufsätze und Essays. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55735-6
Horst, Falk. Panajotis Kondylis und die Metamorphosen der Gesellschaft: Ohne Macht lässt sich nichts machen. Aufsätze und Essays. Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55735-6
Horst, F (ed.) (2019): Panajotis Kondylis und die Metamorphosen der Gesellschaft: Ohne Macht lässt sich nichts machen. Aufsätze und Essays, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55735-6

Format

Panajotis Kondylis und die Metamorphosen der Gesellschaft

Ohne Macht lässt sich nichts machen. Aufsätze und Essays

Editors: Horst, Falk

(2019)

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About The Author

Dr. Falk Horst, Arbeiten zu Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist und Panajotis Kondylis, den er seit dem Studium in Heidelberg kennt. Herausgeber der "Sozialontologie" nach dem plötzlichen Tod von P. Kondylis.

Abstract

Die Beiträge dieses Bandes sollen den Zugang zum umfangreichen Werk des Philosophie- und Sozialhistorikers Panajotis Kondylis (1943-1998) erleichtern. Dem Ziel dient zum einen die Kennzeichnung von zwei der geistesgeschichtlichen Arbeiten und deren Rezeption, zum anderen der Aufweis der Tragweite seiner Anthropologie, die den Menschen als Sozialwesen versteht. Dieses Modell macht geistes- bzw. ideengeschichtliches Geschehen und Abläufe erklärbar, auch trägt es zu erkenntnistheoretischen Einsichten bei. Als beschreibendes Modell liefert es die Grundlage der Sozialtheorie von Kondylis und die Basis für eine ideologiefreie Beurteilung moderner Sozialtheorien. Die Stärke des Modells erweist sich u.a. darin, dass es die im Band einbezogenen Positionen von bedeutenden Denkern, die Kondylis anregten, zusammen mit Positionen anderer zu einem stimmigen, logischen Ganzen fügt.


Panajotis Kondylis (1943-1998) studierte in Athen Philologie und Jura, in Heidelberg Philosophie, Geschichte und Politik, wo er mit »Entstehung der Dialektik« promovierte. Er verfasste weitere geistesgeschichtliche Standardwerke zur europäischen Aufklärung, Metaphysikkritik, zum Konservativismus und zum Bürgertum. Er war Mitarbeiter am historischen Lexikon »Geschichtliche Grundbegriffe« und nahm als Autor Stellung zum Zeitgeschehen. Seine Anthropologie legte er in »Macht und Entscheidung« und der »Sozialontologie« dar. Er war Träger der Goethe Medaille, erhielt den Wissenschaftspreis der Humboldtstiftung und war Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs.
»Panajotis Kondylis and the Transformations of Society. Nothing can be done without Power«

The contributions in this volume are intended to facilitate access to the extensive work of the philosophical and social historian Panajotis Kondylis (1943-1998). The aim is, on the one hand, to expound two of his works on the history of ideas and their reception and, on the other hand, to demonstrate the scope of his anthropology, which understands man as a social being. Kondylis’ theory provides a model for explaining events and processes in the history of ideas, and it also conveys insights into epistemology. As a descriptive model, it provides a basis for the making of social theory and paves the way to a non-ideological assessment of modern social theories. One of the advantages of the model is that it combines the positions of prominent theoreticians who inspired Kondylis with the positions of others, mentioned in this volume to form a coherent whole.


Panajotis Kondylis (1943-1998) studied Philology and Law in Athens, Philosophy, History and Politics in Heidelberg. He received his Ph.D. at Heidelberg University with a thesis on the Genesis of Dialectics. He has published several basic works on the History of Ideas, including topics such as the European enlightenment, critique of metaphysics, history of conservatism and the emergence of civil society. He contributed to the encyclopedia »Geschichtliche Grundbegriffe« and commented now and again on current events in German newspapers. His final major work »Das Politische und der Mensch« remained unfinished, but managed to present a critical reading of social phenomena, encompassing socio-ontological and anthropological aspects. Kondylis was awarded the Goethe Medal and as a recipient of the Alexander von Humboldt Prize he also was a fellow of the Wissenschaftskolleg in Berlin.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Falk Horst: Einleitung 7
Till Kinzel: Das Aufklärungsbuch von Panajotis Kondylis und die Aufklärung 13
Hans-Christof Kraus: Panajotis Kondylis und sein „Konservativismus“-Werk – Zu einem Klassiker neuerer Ideengeschichtsschreibung 25
I. Ursprünge und Voraussetzungen 25
II. Eine neue Deutung des europäischen Konservativismus 31
III. Zur Rezeptionsgeschichte 38
Stefan Breuer: Konservatismus – von Mannheim zu Kondylis 47
I. 49
II. 58
III. 67
Konstantin Verykios: Von der Wirklichkeit zur Theorie bei Panajotis Kondylis 75
I. Clausewitz als vorbildlicher Erkenntnistheoretiker 75
II. Methode als Funktion der sozialgeschichtlichen Wirklichkeitsauffassung 75
III. Wechselspiel von Abstraktion und perspektivischer Realitätswahrnehmung 77
IV. Der Krieg als soziale Tatsache 79
V. Der „reine“ Krieg und seine existentielle Grundlage 80
VI. Vom Methodischen zu Anthropologie und Kulturtheorie 82
VII. Kondylis: Die Kulturphilosophie oder der Übergang von der Natur zur Kultur 86
VIII. Clausewitz: Kultur als Objektivierung der zwiespältigen Menschennatur 87
IX. Definitionsprobleme von Politik und Krieg 88
X. Verbreitete Fehldeutungen 89
XI. Die Synthese 90
Falk Horst: Von der Selbsterhaltung zum Machtstreben in „Macht und Entscheidung“ 93
I. Der Untersuchungsansatz von „Macht und Entscheidung“ 93
II. Von der nicht bewussten Entscheidung zum Weltbild 96
III. Kondylis bezieht Beobachtungen anderer Philosophen zum Machtstreben ein 97
IV. Ein nicht als solches erkanntes Machtstreben, Selbstbegrenzung und Bedürfnis nach Anerkennung 99
V. Nicht bewusstes Machtstreben in der Dynamik des Handelns 100
VI. Antriebskräfte des Handelns 102
VII. Disziplinierung des Machtstrebens 104
Marin Terpstra: Der Begriff der Macht in der politischen Anthropologie von Kondylis 107
I. Einleitung 107
1. Differenzierung des Begriffs der Macht (Popitz) 108
2. Macht im sozialen System (Luhmann) 110
3. Macht und der Kampf zwischen den Weltanschauungen 111
4. Ideen und Macht: eine instrumentelle Beziehung? 114
5. Dimensionen der Macht 115
II. Ein Exkurs zum klassischen Machtbegriff 116
1. Potentialität und Aktualität 117
2. Die moderne Betrachtungsweise von Potentialität 118
III. Politische Anthropologie 122
1. Exkurs über eine Anthropologie der Macht (Plessner) 122
2. Die Verflechtung von Handeln, Macht und Identität 125
3. Möglichkeiten und Macht 127
IV. Macht und der Begriff ‚das Politische‘ 128
1. Der Begriff des Politischen (Schmitt) 128
2. Machtansprüche und ‚das Politische‘ 130
3. Figuren der Macht 131
V. Philosophie und Macht 133
1. Wissenschaft als Machtanspruch 134
2. Der philosophische Machtanspruch 135
VI. Was fehlt an Kondylis’ Begriff von Macht? 137
1. Differenzierung des Machtbegriffs 138
2. Kondylis und politische Theologie 139
Konstantin Verykios: Der philosophische Ansatz von Kondylis als Grundlage sozialer Theorien 141
I. Der deskriptive Dezisionismus und das Gesetz von Macht und Entscheidung 141
1. Unterscheidung von Form und Inhalt aufgrund des Gesetzes von Macht und Entscheidung 142
2. Die Bedeutung des Biopsychischen im Rahmen der Gesellschaft 143
3. Die Geschichtlichkeit von Entscheidungen 144
4. Nur über ideelle Konstrukte haben wir Zugang zur Wirklichkeit 145
5. Die Interpretationsfrage als Machtfrage 146
II. Der allgemeine Begriff der Entscheidung 148
III. Entscheidung – Weltbild – Orientierung – Identität – Macht(streben) 150
IV. Der Entscheidungsträger als Theoretiker 153
V. Die ontologische Voraussetzung oder die Axiomatik der deskriptiven Theorie und ihre Beschaffenheit 155
1. Funktion der Ideen 156
2. Rationalisierung einer auf Axiomen errichteten Grundhaltung 158
3. Das Sein-Sollen-Problem und der Objektivierungszwang des Machtanspruchs 160
VI. Die Form des Machtanspruchs als ontologische und normative Hierarchie 161
VII. Das methodische Vorgehen 162
VIII. Grundlegungslogische Aspekte 164
IX. Das Politische und die Politik 167
X. Geschichtlicher Überblick am Leitfaden des deskriptiven Dezisionismus 169
XI. Epilog 175
Zitierte Werke von Panajotis Kondylis 176
Konstantin Verykios: Moderne Sozialtheorien im Urteil von Kondylis am Maßstab des kulturphilosophischen Kriegsbegriffs 177
Manfred Walther: „… die absolute Einheit von Freiheit und Notwendigkeit, die Spinoza nach 1795 schmackhaft machte, war noch nicht erfunden“ 191
I. Spinoza im Werk von Panajotis Kondylis 191
Sebastian Edinger: Kondylis’ machttheoretischer Spinozismus. Zum Verhältnis von Kondylis’ Machttheorie zur der Spinozas 201
I. Einleitung 201
II. Spinoza: Machttheorie als a-normative Ontologie 203
1. Anthropologie als normativitätsfreie Ontologie 203
2. Zum Verhältnis von Anthropologie und Politik bei Spinoza 208
III. Kondylis’ deskriptiver Dezisionismus der Macht 212
1. Die Rolle der Anthropologie in Kondylis’ Machttheorie 212
2. Anthropologie und deskriptiver Dezisionismus 214
IV. Schluss 219
Literatur 222
Wolfgang Schuller: Tiefenschärfe bei Thukydides 223
Sebastian Edinger: Planetarische Politik im Spannungsfeld von Macht und Norm. Zum Verhältnis von dezisionistischer Machttheorie und politischer Analyse bei Panajotis Kondylis 231
I. Macht und Entscheidung oder: Identitätskonstitution durch Machtsteigerung 233
II. Abgrenzung des deskriptiven Dezisionismus von Carl Schmitts militantem Dezisionismus 243
III. Planetarische Politik zwischen Ideologie und Wirklichkeit 249
IV. Schlussbemerkungen 257
Literatur 259
Quellennachweis 261
Register 262
Über die Autoren 266