Sachrichtigkeit und Verfahrensgerechtigkeit
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Sachrichtigkeit und Verfahrensgerechtigkeit
Ein Vergleich der Rechtsschutzmöglichkeiten bei fehlerhaftem Verwaltungsverfahren im deutschen und englischen Rechtssystem
Studien zum vergleichenden Öffentlichen Recht / Studies in Comparative Public Law, Vol. 6
(2019)
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About The Author
Maren Klinsing hat Rechtswissenschaften an der Universität Passau und englisches Recht am University College London studiert. Ihr Rechtsreferendariat absolvierte sie am Kammergericht in Berlin mit Stationen beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Kosovo. Nach Abschluss des zweiten Staatsexamens war sie zunächst als Rechtsanwältin im Bereich des Öffentlichen Wirtschaftsrechts tätigt und ist zurzeit Richterin in Berlin.Abstract
Soll dem Einzelnen Rechtsschutz gewährt werden, (nur) weil die Verwaltung verfahrensrechtliche Vorgaben nicht beachtet hat? Die Arbeit untersucht mit Blick auf das deutsche und das englische Rechtssystem, inwieweit die Antwort auf diese Frage auf drei bedeutenden Systementscheidungen verwaltungsrechtlicher Systeme beruht: der Reichweite der verwaltungsgerichtlichen Inhaltskontrolle von Verwaltungsentscheidungen, der Rolle, die dem Verfahren bei der Findung einer Entscheidung der Verwaltung beigemessen wird und schließlich der objektiv- oder subjektivrechtlichen Ausrichtung des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes. Gezeigt wird, dass trotz der teilweise gegenläufigen Systementscheidungen - etwa die in Deutschland betonte »dienende Funktion« des Verwaltungsverfahrens für die materielle Verwaltungsentscheidung gegenüber der englischen »duty to act fairly« als eigenständiger prozeduraler Garantie - weitgehende Annäherungen beider Rechtssysteme in diesen Fragen zu beobachten sind.»Substantive Accuracy and Natural Justice. A Comparison of Legal Protection Possibilities in the Event of Incorrect Administrative Proceedings in the German and English Legal Systems«To what extent should individual judicial protection be granted (only) because the administration has disregarded procedural requirements? Based on three basic decisions of administrative law systems, this paper examines which answers the German and English legal systems have found to this question. The focus here is on the convergence tendencies of both legal systems, also against the background of European law influence.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 15 | ||
Kapitel 1: Einleitung | 17 | ||
A. Problemaufriss | 17 | ||
I. Das Verwaltungsverfahren und seine Spannungsfelder | 17 | ||
II. Drei Systementscheidungen des Verwaltungsrechts | 20 | ||
B. Terminologische Anmerkungen und Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands | 23 | ||
I. Verwaltungsverfahren und administrative process | 23 | ||
1. Verfahrensbegriff des deutschen Verwaltungsverfahrensgesetzes | 23 | ||
2. Verwaltungsverfahren im weiteren Sinne | 25 | ||
3. Der Begriff des administrative process | 26 | ||
4. Der vorliegend zu Grunde gelegte Verwaltungsverfahrensbegriff | 27 | ||
5. Verschiedenartigkeit von Verwaltungsverfahren | 28 | ||
II. Verwaltungsentscheidung | 30 | ||
III. Verfahrensrechtsverletzung und Verfahrensfehler | 30 | ||
C. Zur Methodik der Rechtsvergleichung | 31 | ||
I. Bedeutung der Rechtsvergleichung im und für das Verwaltungsrecht | 32 | ||
II. Wahl des englischen Rechtssystems als Referenzgebiet | 35 | ||
Kapitel 2: Die Reichweite der gerichtlichen Kontrolle von Verwaltungsentscheidungen | 37 | ||
A. Umfassende gerichtliche Überprüfbarkeit oder weite Entscheidungsspielräume der Verwaltung | 37 | ||
I. Die Betonung des umfassenden gerichtlichen Rechtsschutzes und der gebundenen Verwaltung in Deutschland | 38 | ||
II. Die Betonung exekutiver Entscheidungsspielräume und die zurückgenommene Gerichtskontrolle in England | 40 | ||
B. Auswirkungen der Systementscheidungen und deren Durchbrechung | 44 | ||
I. Der gerichtliche Rechtsschutz und die interne Verwaltungskontrolle in Deutschland | 44 | ||
1. Die Verwaltungsgerichtsbarkeit und ihre Rechtsschutzgarantie | 44 | ||
a) Kontrollumfang der Verwaltungsgerichte | 45 | ||
aa) Konzept der „einzig richtigen Verwaltungsentscheidung“ | 46 | ||
bb) Einschränkungen des gerichtlichen Kontrollumfangs | 47 | ||
(1) Kontrollumfang bei Ermessensentscheidungen | 50 | ||
(2) Kontrollumfang bei unbestimmten Rechtsbegriffen | 52 | ||
(3) Kontrollumfang bei Planungs-, Abwägungs- oder Prognoseentscheidungen der Verwaltung | 54 | ||
(4) Kontrollumfang bei Regulierungsermessen | 56 | ||
cc) Bedeutung der Letztentscheidungskompetenz der Verwaltung für die gerichtliche Überprüfung des Verwaltungsverfahrens | 58 | ||
(1) Der Kompensationsgedanke | 58 | ||
(2) Abwägungskontrolle als besondere Verfahrenskontrolle? | 62 | ||
b) Grundsätzliche Pflicht zur Herbeiführung der Spruchreife und des Entscheidens in der Sache | 66 | ||
2. Die interne Verwaltungskontrolle und ihre Rolle für den Rechtsschutz in Deutschland | 68 | ||
a) Einschalten der Aufsichtsbehörden und sonstige Formen interner Verwaltungskontrolle | 68 | ||
b) Bedeutung des Widerspruchsverfahrens | 69 | ||
c) Mediation und alternative Streitbeilegung im Verwaltungsrecht | 71 | ||
II. Der gerichtliche Rechtsschutz und die interne Verwaltungskontrolle in England | 73 | ||
1. Die Verwaltungsgerichtsbarkeit und ihre Kontrollkompetenz | 73 | ||
a) Entwicklung des Administrative Court an der Queen's Bench Division of the High Court | 74 | ||
b) Das judicial review proceeding | 74 | ||
aa) Entstehung des judicial review proceedings | 75 | ||
(1) Bedeutung der Industrialisierung und der Entwicklung des Sozialstaats | 75 | ||
(2) Mittelalterliche Klagearten – writs und remedies | 76 | ||
bb) Reform und modernes Verständnis des judicial review | 77 | ||
c) Kontrollumfang des Administrative Court im Rahmen des judicial review proceedings | 79 | ||
aa) Ausschluss des gerichtlichen Rechtsschutzes | 79 | ||
(1) Gerichtliche Überprüfbarkeit – justiciability und policy decisions | 79 | ||
(2) Ausschlussklauseln – exclusion oder ouster clauses | 81 | ||
bb) Beschränkung des gerichtlichen Kontrollumfangs und Ausweitung durch die Entwicklung der Klagegründe – grounds of judicial review | 82 | ||
(1) Ronald Dworkins one right answer thesis und Unterscheidung zwischen Entscheidungs- und Interpretationsspielraum in der gerichtlichen Kontrolle | 82 | ||
(2) Traditionelle Beschränkung auf die Kontrolle der Zuständigkeit und des Verfahrens | 84 | ||
(3) Die einschlägigen Klagegründe | 86 | ||
(a) Der Klagegrund der Rechtswidrigkeit – illegality | 88 | ||
(aa) Unrechtmäßige Delegierung der Ermessensausübung | 89 | ||
(bb) Ermessenseinschränkung – fettering of discretion | 89 | ||
(cc) Einbeziehung fehlerhafter Entscheidungsgründe | 91 | ||
(b) Der Klagegrund der Unvernunft oder Unzumutbarkeit – unreasonableness oder irrationality | 92 | ||
d) Überprüfung der behördlichen Sachverhaltsermittlung, Grundsatz des Zurückverweisens an die Verwaltungsbehörde und fehlende Befugnis zur eigenen Sachverhaltsaufklärung | 97 | ||
e) Erweiterungen des gerichtlichen Kontrollumfangs durch europäische Einflüsse | 99 | ||
aa) Einfluss des Human Rights Act 1998 | 99 | ||
bb) Der Klagegrund der Unverhältnismäßigkeit – disproportionality | 100 | ||
(1) Verhältnismäßigkeit von Verwaltungsentscheidungen mit unionsrechtlichem Bezug | 101 | ||
(2) Verhältnismäßigkeit bei Eingriffen in fundamentale Rechte | 102 | ||
(3) Disproportionality als allgemeiner Test zur inhaltlichen Überprüfung von Verwaltungsentscheidungen? | 106 | ||
(4) Auswirkung der erweiterten Inhaltskontrolle auf die Kontrolle des Verwaltungsverfahrens | 110 | ||
2. Die interne Verwaltungskontrolle und ihre Bedeutung für den Rechtsschutz in England | 112 | ||
a) Rechtsschutz vor den administrativen Tribunalen | 113 | ||
aa) Entwicklung des tribunal systems | 113 | ||
bb) Kontrollkompetenz der administrativen Tribunale und Kontrolle des Verwaltungsverfahrens | 116 | ||
b) System der ombudsmen und weitere Formen alternativer Streitbeilegung | 117 | ||
c) Behördeninterne Kontrolle – internal review | 118 | ||
C. Ergebnis: Die heutige Bedeutung der Systementscheidungen – Annäherung des englischen und des deutschen Rechtssystems? | 119 | ||
I. Die Letztentscheidungsbefugnis der Verwaltung | 119 | ||
II. Der Prüfungsumfang der Verwaltungsgerichte und die Kontrolle des Verwaltungsverfahrens | 120 | ||
III. Die deutsche Abwägungskontrolle und der englische Klagegrund der illegality | 121 | ||
Kapitel 3: Die Bedeutung des Verwaltungsverfahrens innerhalb der Verwaltungsrechtsordnung | 124 | ||
A. Die dienende Funktion des Verwaltungsverfahrens oder die Betonung der Verfahrensgerechtigkeit | 125 | ||
I. Der Ausgangspunkt der grundsätzlich dienenden Funktion des Verwaltungsverfahrens in Deutschland | 126 | ||
1. Stellung des Verfahrensrechts innerhalb des Verwaltungsrechts | 128 | ||
a) Funktionaler Zusammenhang zwischen Verwaltungsverfahrensrecht und Verwaltungsprozessrecht | 129 | ||
b) Funktionaler Zusammenhang zwischen Verwaltungsverfahrensrecht und materiellem Recht | 130 | ||
c) Veränderung der funktionalen Zusammenhänge durch Abnahme der Steuerungsfähigkeit des materiellen Rechts | 131 | ||
2. Die dienende Funktion des Verwaltungsverfahrens | 135 | ||
a) Klassisches Verständnis von der dienenden Funktion | 135 | ||
b) Grenzen des klassischen Verständnisses von der dienenden Funktion | 136 | ||
3. Der Eigenwert des Verwaltungsverfahrens | 137 | ||
a) Der Begriff des „Eigenwerts“ | 137 | ||
b) Richtigkeitsgewähr durch Verfahren | 139 | ||
c) (Grund-)Rechtsschutz durch Verfahren und (Grund-)Rechtsschutz im Verfahren | 142 | ||
aa) Terminologische Klarstellung | 143 | ||
bb) Vorgelagerter (Grund-)Rechtsschutz durch das Verwaltungsverfahren | 145 | ||
d) Kompensationsfunktion bei tatsächlichen Wissensdefiziten | 148 | ||
e) Akzeptanz- und konsensstiftende Funktion | 151 | ||
f) Demokratische Legitimation durch Verwaltungsverfahren | 154 | ||
g) Effizienzsteigerung durch Verwaltungsverfahren | 155 | ||
4. Zwischenfazit zu dienender Funktion und Eigenwert des Verwaltungsverfahrens in Deutschland | 158 | ||
II. Der Ausgangspunkt der Verfahrensgerechtigkeit in England | 159 | ||
1. Die Rolle der Verfahrensgarantien im englischen Rechtssystem | 159 | ||
a) Bedeutung des Ermessens im englischen Verwaltungsrecht – die discretion | 160 | ||
aa) Verwaltungsermessen – administrative discretion | 161 | ||
bb) Grundsätzlich eingeschränkte Steuerungsdichte formeller Gesetze | 164 | ||
b) Bedeutung der Verfahrensrechte im System der administrative discretion | 166 | ||
aa) Instrumentale Funktion von Verfahrensrechten | 166 | ||
bb) Nicht-instrumentale Funktion von Verfahrensrechten | 169 | ||
cc) Existenz eines Kompensationsgedankens im englischen Rechtssystem | 171 | ||
c) Natural justice im Verwaltungsverfahren | 172 | ||
2. Die Reichweite der Hinwendung zu einer materiellen Rechtmäßigkeitsvorstellung | 174 | ||
a) Einschränkung des Verwaltungsermessens durch vermehrte Kodifikation und Verrechtlichung? | 174 | ||
b) Einschränkung des Verwaltungsermessens und materielle Vorgaben durch schützenswertes Vertrauen? | 177 | ||
3. Zwischenfazit zu materieller Rechtmäßigkeit und Verfahrensgerechtigkeit in England | 180 | ||
B. Auswirkungen der Systementscheidung und deren Durchbrechung | 181 | ||
I. Verfahrensrechte und ihre Verletzung | 182 | ||
1. Die Anerkennung von Verfahrensrechten im deutschen Verwaltungsverfahren | 182 | ||
a) Verfassungsrechtliche Vorgaben und Verfahrensgrundsätze | 183 | ||
aa) Grundrechtlich verbürgtes Verfahrensrecht | 184 | ||
(1) Ablehnung des grundrechtsverbürgten Verfahrensrechts | 185 | ||
(2) Kategorisierung von Verwaltungsverfahren mit Grundrechtsbezug | 188 | ||
(3) Allgemeine grundrechtliche Verfahrensgebote | 190 | ||
(4) Einzelheiten grundrechtlicher Vorgaben | 194 | ||
(5) Vom Grundrechtsschutz durch Verfahren unabhängige grundrechtsverbürgte Verfahrensrechte im deutschen Recht? | 196 | ||
(6) Bedeutung der Prozessgrundrechte für das Verwaltungsverfahren | 198 | ||
bb) Verfahrensgrundsätze aus allgemeinen Verfassungsprinzipien | 199 | ||
(1) Verhältnismäßigkeit | 199 | ||
(2) Objektivität und Gleichbehandlung im Verfahren | 200 | ||
(3) Transparenz und Vertrauensschutz | 201 | ||
cc) Unionsrechtliche Vorgaben für das nationale Verfahrensrecht | 202 | ||
(1) Äquivalenzprinzip und Effektivitätsgebot | 203 | ||
(2) Inhaltliche Verfahrensregelungen durch das Unionsrecht | 204 | ||
b) Verfahrensrechte im einfachen Verwaltungsverfahrensrecht | 205 | ||
aa) Rechte unmittelbar Betroffener, Drittbetroffener und der Öffentlichkeit | 205 | ||
bb) Das Recht eines Dritten auf Hinzuziehung zum Verwaltungsverfahren | 206 | ||
cc) Beteiligungsrechte | 208 | ||
(1) Das Recht auf Anhörung | 208 | ||
(2) Das Recht auf Beteiligung an der Sachverhaltsaufklärung | 210 | ||
(3) Weitergehende Beteiligungsrechte aus besonderem Verfahrensrecht und Planfeststellungsrecht | 211 | ||
(a) Individualbeteiligung und Verbandsbeteiligung | 211 | ||
(b) Beteiligung der betroffenen Öffentlichkeit | 212 | ||
(c) Beteiligung der gesamten Öffentlichkeit | 213 | ||
(4) Bedeutung der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 25 Abs. 3 VwVfG | 213 | ||
dd) Informationsrechte | 215 | ||
(1) Das Recht auf Akteneinsicht | 216 | ||
(2) Der freie Zugang zu behördlichen Informationen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) | 217 | ||
ee) Das Recht auf eine hinreichende Begründung | 218 | ||
ff) Rolle der Umweltverträglichkeitsprüfung im System der Verfahrensrechte | 219 | ||
2. Die Anerkennung von Verfahrensrechten im englischen Verwaltungsverfahren | 220 | ||
a) Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht und Verwaltungsverfahrensrecht im englischen Rechtssystem | 220 | ||
b) Verfahrensrechte des natural justice-Prinzips und der duty to act fairly | 222 | ||
aa) Traditioneller Inhalt des natural justice-Prinzips | 222 | ||
(1) Das Recht auf ein unvoreingenommenes Verfahren | 223 | ||
(2) Das Recht auf eine faire Anhörung | 224 | ||
bb) Heutige Reichweite des natural justice Prinzips und der duty to act fairly | 224 | ||
(1) Beteiligungs- und Anhörungsrechte | 225 | ||
(a) Anwendbarkeit der duty to act fairly – Anerkennung eines Beteiligungsrechts | 225 | ||
(b) Unterscheidung nach der Rolle des Einzelnen | 227 | ||
(c) Beteiligungsrechte aufgrund einer legitimate expectation | 227 | ||
(d) Reichweite eines bestehenden Beteiligungsrechts | 228 | ||
(aa) Vorherige Bekanntgabe der geplanten Verwaltungsentscheidung und das Recht auf Einwendung | 229 | ||
(bb) Das Recht auf ein Anhörungsverfahren – oral hearing | 230 | ||
(e) Informations- und Beteiligungsrechte aufgrund gesetzlicher Anordnung | 231 | ||
(2) Das Recht auf eine hinreichende Begründung | 232 | ||
(a) Das Recht auf Entscheidungsbegründung aufgrund eines schützenswerten Vertrauens | 232 | ||
(b) Das Recht auf Entscheidungsbegründung aus einzelnen Gesetzen | 233 | ||
(c) Das Recht auf Entscheidungsbegründung aus der duty to act fairly | 234 | ||
(d) Entstehung eines allgemeinen Rechts auf Begründung von Verwaltungsentscheidungen | 235 | ||
cc) Öffentlichkeitsbeteiligungsrechte und die Beteiligung Dritter im Planungsrecht | 236 | ||
dd) Die Rolle der Umweltverträglichkeitsprüfung im System der Verfahrensrechte | 241 | ||
c) Inhaltliche Anforderungen europäischer Vorgaben | 242 | ||
aa) Art. 6 Abs. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention | 242 | ||
bb) Allgemeine Begründungspflicht des europäischen Rechts | 244 | ||
3. Zwischenfazit: Die Reichweite von Verfahrensrechten innerhalb des Verwaltungsverfahrens im deutschen und englischen Rechtssystem | 245 | ||
II. Verfahrensfehlerfolgen und Verletzung von Verfahrensrechten | 245 | ||
1. Die Regelung der Verfahrensfehlerfolgen in Deutschland | 246 | ||
a) Auswirkung der dienenden Funktion des Verwaltungsverfahrens | 246 | ||
b) Nichtigkeit als Fehlerfolge von Verfahrensfehlern | 248 | ||
c) Relativierung von Verfahrensfehlern | 249 | ||
aa) Heilung von Verfahrensfehlern | 249 | ||
bb) Unbeachtlichkeit von Verfahrensfehlern | 251 | ||
(1) Bedeutung und Reichweite des § 46 VwVfG | 251 | ||
(a) Anwendung der Unbeachtlichkeitsklausel | 252 | ||
(b) Rechtsfolgen der Anwendung des § 46 VwVfG | 254 | ||
(2) Bedeutung des § 75 Abs. 1a VwVfG und entsprechender Regelungen des Fachplanungsrechts für Verfahrensfehler | 256 | ||
(3) Bedeutung des § 214 BauGB für Verfahrensfehler | 257 | ||
cc) Grenzen und Einschränkungen der Fehlerfolgenregelung | 257 | ||
(1) Auswirkungen der Annahme eines Eigenwerts des Verwaltungsverfahrens | 258 | ||
(a) Eingeschränkte Anwendung der Unbeachtlichkeitsregelungen bei instrumentalem Eigenwert der Verfahrensvorgabe | 258 | ||
(b) Eingeschränkte Anwendung der Unbeachtlichkeitsregelungen bei selbständigem Eigenwert der Verfahrensvorgabe | 261 | ||
(c) Begrenzte Heilungsmöglichkeit bei Annahme eines Eigenwerts | 269 | ||
(2) Auswirkungen der Annahme grundrechtsverbürgten Verfahrensrechts | 271 | ||
(3) Auswirkungen unionsrechtlicher Vorgaben | 275 | ||
(a) Mögliche Divergenzen im Umgang mit Verfahrensfehlerfolgen | 275 | ||
(b) Auswirkungen der Bewertungen des Eigenverwaltungsrechts der Europäischen Union | 279 | ||
dd) Bedeutung von Präklusionsregelungen für die Geltendmachung von Verfahrensrechten | 282 | ||
d) Verbot der isolierten Geltendmachung von Verfahrensrechten – Bedeutung und Reichweite des § 44a VwGO | 284 | ||
aa) Die grundsätzliche Anwendung des § 44a VwGO | 284 | ||
bb) Ausschluss von „Partizipationsbegehren“ durch § 44a Satz 1 VwGO | 286 | ||
cc) Isolierte Geltendmachung absoluter Verfahrensrechte? | 288 | ||
dd) Wirkungsweise im Zusammenspiel mit § 46 VwVfG | 290 | ||
ee) Möglichkeit der gerichtlichen Feststellung der Verfahrensfehlerhaftigkeit | 294 | ||
2. Die Regelung der Verfahrensfehlerfolgen in England | 295 | ||
a) Grundsätzliche Beachtlichkeit von Verfahrensfehlern | 296 | ||
b) Mögliche Begrenzung der Verfahrensfehlerfolgen | 297 | ||
aa) Heilung von Verfahrensfehlern | 297 | ||
bb) Unbeachtlichkeit von Verfahrensfehlern | 299 | ||
(1) Verwaltungsvorgaben mit nicht-zwingendem Charakter | 299 | ||
(2) Unbeachtlichkeit von Verfahrensfehlern im Falle eines nicht möglichen anderen Ergebnisses | 300 | ||
(3) Unbeachtlichkeit von Verfahrensfehlern im Ermessensbereich | 302 | ||
(4) Einzelfallabwägung bei Unangemessenheit der Aufhebung einer Verwaltungsentscheidung | 304 | ||
c) Die Möglichkeit isolierter Geltendmachung eines Verfahrensfehlers | 307 | ||
C. Ergebnis: Die heutige Bedeutung der Systementscheidungen – Annäherung des englischen und des deutschen Rechtssystems? | 308 | ||
I. Die allgemeine Bedeutung verfahrensrechtlicher Garantien | 308 | ||
II. Verfahrensrechtliche Garantien in der verwaltungsgerichtlichen Kontrolle | 310 | ||
Kapitel 4: Die Ausrichtung der gerichtlichen Verwaltungskontrolle | 313 | ||
A. Subjektiver Rechtsschutz oder objektive Rechtskontrolle | 313 | ||
I. Die grundsätzliche Ausrichtung auf subjektiven Rechtsschutz in Deutschland | 315 | ||
1. Die Bedeutung des subjektiven Rechtsschutzes | 315 | ||
a) Historische Grundlage | 316 | ||
b) Grundsätzlicher Ausschluss der Popularklage | 317 | ||
c) Grundsätzlicher Ausschluss der Interessentenklage | 319 | ||
d) Weitere Folgen der deutschen Systementscheidung | 320 | ||
2. Individualrechtsschutz unter europäischem Einfluss | 320 | ||
II. Systementscheidung für objektive Rechtskontrolle oder subjektiven Rechtsschutz in England? | 324 | ||
B. Die Auswirkungen der Ausrichtung verwaltungsgerichtlicher Kontrolle | 325 | ||
I. Der Zugang zu den Verwaltungsgerichten | 326 | ||
1. Die Zulassung verwaltungsgerichtlicher Klagen in Deutschland | 326 | ||
a) Grundsatz der möglichen Verletzung eigener Rechte | 326 | ||
b) Mögliche Ausnahmen | 328 | ||
aa) Anderweitige gesetzliche Bestimmungen gemäß § 42 VwGO | 328 | ||
bb) Antragsbefugnis bei der Normenkontrolle | 329 | ||
c) Ermittlung subjektiver öffentlicher Rechte | 330 | ||
aa) Grundrechte als subjektive öffentliche Rechte | 331 | ||
bb) Bedeutung subjektiver öffentlicher Rechte des Verwaltungsrechtskreises bei Adressaten- und Nichtadressatenklagen | 335 | ||
cc) Entwicklung der Lehre von den subjektiven öffentlichen Rechten – die Schutznormtheorie | 337 | ||
(1) Ausgangspunkt der Schutznormtheorie | 338 | ||
(2) Einzelne Elemente der Schutznormtheorie | 339 | ||
(a) Rechtssatz | 339 | ||
(b) Schutz eines Individualinteresses | 340 | ||
(c) Rechtsmacht | 342 | ||
(3) Kritik an der Schutznormtheorie und Europäisierung | 342 | ||
(a) Grundsätzliche Kritik an der Schutznormtheorie | 343 | ||
(b) Schutznormtheorie unter europäischem Einfluss | 344 | ||
d) Verfahrensvorschriften als subjektive öffentliche Rechte | 349 | ||
aa) Absolute Verfahrensrechte | 350 | ||
bb) Relative Verfahrensrechte | 355 | ||
(1) Schutz einer materiellen Rechtsposition durch das Verfahrensrecht | 355 | ||
(2) Möglichkeit der konkreten Auswirkung des Verfahrensfehlers auf eine materielle Rechtsposition des Klägers | 359 | ||
(3) Weitere Möglichkeiten der Herleitung subjektiver Verfahrensrechte | 360 | ||
cc) Zwischenfazit zu subjektiven Verfahrensrechten | 361 | ||
2. Die Zulassung einer judicial review Klage in England | 362 | ||
a) Die Klagebefugnis – standing | 362 | ||
b) Zulassung einer Klage und sufficient interest test | 363 | ||
aa) Grundsätzlich weite Zulassung von ausreichenden Interessen | 364 | ||
bb) Zulassung bei der Geltendmachung von Verfahrensfehlern | 368 | ||
c) Zulassung im Bereich des Human Rights Act 1998 | 370 | ||
3. Zwischenfazit zu der Zulassung zu den Verwaltungsgerichten | 371 | ||
a) Einschränkungen der Klagemöglichkeiten an verschiedenen Punkten der verwaltungsgerichtlichen Klage | 371 | ||
b) Keine eindeutige Systementscheidung in England | 373 | ||
II. Die Begründetheit einer verwaltungsgerichtlichen Klage | 374 | ||
1. Die Begründetheit verwaltungsgerichtlicher Klagen in Deutschland | 374 | ||
a) Verletzung subjektiver Rechte nach § 113 Abs. 1 und Abs. 5 VwGO | 374 | ||
aa) Einschränkung des gerichtlichen Kontrollmaßstabs durch die Systementscheidung für subjektiven Rechtsschutz | 375 | ||
bb) Verfahrensfehler und die Verletzung subjektiver Rechte | 378 | ||
cc) Bedeutung des § 46 VwVfG für die Begründetheit der Anfechtungsklage und das Erfordernis der Verletzung in materiellen Rechten | 378 | ||
dd) Sonstige Geltendmachung von verletztem Verfahrensrecht | 384 | ||
b) Ausnahme im Rahmen des Normenkontrollantrags nach § 47 Abs. 2 VwGO | 385 | ||
2. Die Begründetheit verwaltungsgerichtlicher Klagen in England | 386 | ||
a) Überprüfung der Verwaltungsentscheidung anhand der Klagegründe | 387 | ||
b) Anwendung des sufficient interest test im weiteren Verfahren | 387 | ||
aa) Klagen unmittelbar Betroffener | 389 | ||
bb) Klagen Dritter oder Nichtadressaten | 389 | ||
cc) Klagen von Interessensgruppen | 392 | ||
C. Ergebnis: Die heutige Bedeutung der Ausrichtung verwaltungsgerichtlicher Kontrolle – Annäherung des englischen und des deutschen Rechtssystems? | 394 | ||
I. Die Auswirkung des Individualrechtsschutzsystems auf die gerichtliche Kontrolle des Verwaltungsverfahrens | 394 | ||
II. Die Beschränkung des Zugangs zu Gericht, des gerichtlichen Prüfumfangs und der Aufhebbarkeit allein formell rechtswidriger Verwaltungsentscheidungen | 395 | ||
Kapitel 5: Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse und abschließendes Fazit | 397 | ||
A. Zum Umgang mit externen Einflüssen auf das Rechtssystem | 398 | ||
B. Der Eigenwert des Verfahrens in seiner instrumentalen und nicht-instrumentalen Erscheinungsform | 402 | ||
C. Die direkte und indirekte Bedeutung des Verfahrensrechts in der gerichtlichen Kontrolle | 403 | ||
D. Möglichkeit einer Konsolidierung der Verfahrenskontrolle im deutschen und englischen Rechtssystem – auf dem Weg zu einem gesamteuropäischen Verwaltungsrecht? | 405 | ||
Literaturverzeichnis | 407 | ||
Stichwortverzeichnis | 430 |