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Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert

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Dörk, U., Link, F. (Eds.) (2019). Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert. Idiome - Praktiken - Strukturen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55657-1
Dörk, Uwe and Link, Fabian. Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert: Idiome - Praktiken - Strukturen. Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55657-1
Dörk, U, Link, F (eds.) (2019): Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert: Idiome - Praktiken - Strukturen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55657-1

Format

Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert

Idiome - Praktiken - Strukturen

Editors: Dörk, Uwe | Link, Fabian

Sozialwissenschaftliche Schriften, Vol. 51

(2019)

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Abstract

Seit Mitte der 1990er Jahre findet die Wissenschaftsgeschichte der Sozialwissenschaften eine wachsende Aufmerksamkeit. Der Sammelband leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung, indem er drei Aspekte fokussiert: Sozialwissenschaftliche Idiome, Praktiken und Strukturen. Die Beiträge des Sammelbands gehen davon aus, dass idiomatische Sprachprägungen, praxeologische Spezialisierung und strukturelle Schließungen dazu beigetragen haben, dass für den Gegenstandsbereich des Sozialen ein als wissenschaftlich markiertes Sonderwissen hervorgebracht wurde. Trotzdem erlangten die Sozialwissenschaften für die Deutung von Gesellschaft nie jene hegemoniale Stellung, wie sie die Naturwissenschaften erreicht haben. Um so stärker sind sie in ihrem wissenschaftlichen Selbstverständnis von der gegenwärtigen Wissenschaftsskepsis betroffen. Mit Blick auf diesen Trend analysiert der Sammelband systematisch die historische Entwicklung und Eigenart der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert, indem er den Zusammenhang der genannten drei Aspekte beleuchtet.The anthology focuses on the history of the social sciences during the 19th and 20th centuries, and looks at three focal areas: idiomatic linguistic forms, praxeological specialization and structural closure. With a focus on the relationship between these three aspects, the contributions in this anthology systematically study the historical development and unique nature of the social sciences.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
I. Einleitung 7
Uwe Dörk: Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert: Idiome – Praktiken – Strukturen 9
I. Idiome der Gesellschaftsanalyse 10
II. Praktiken der Gesellschaftsanalyse 13
III. Institution, Institutionalisierung 15
IV. Gliederung und Inhalt der Beiträge: Umrisse einer Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20 Jahrhundert 17
Literatur 35
II. Theorie 37
Andreas Langenohl: Der voranalytische Moment der Analyse. Zugänge zu ‚Idiomen der Gesellschaftsanalyse' 39
I. Einleitung 39
II. Referenzkontexte des Idiome-Begriffs 40
III. Arretieren, Gestikulieren, Annähern: Konzeptelemente eines epistemologischen Idiome-Konzepts 42
1. Arretierung der Reflexionsbewegung und Kristallisierung analytischer Idiome 43
2. Analytische Verfahren als Gestikulation 45
3. Kontinuitäten zwischen Analysegegenstand und analytischem Verfahren 46
IV. Die Historizität analytischer Idiome 49
V. Zur Methodologie idiomatischer Analysen 51
Literatur 52
III. Fallstudien zur Institutionalisierung von Soziologie 55
Katharina Neef: Die Internationalität und Transnationalität soziologischer Netzwerke nach 1900, mit besonderem Blick auf das Institut International de Sociologie 57
I. Soziologische Gesellschaften in Europa um 1900 60
II. Vergemeinschaftungsformen soziologischer Vereine 63
III. Kongressorganisation (inter)‌nationaler Gesellschaften 66
IV. Tagungsgeschehen des Institut International de Sociologie 68
V. Ergänzung oder Gegenpol: Die Revue International de Sociologie 71
VI. Die Präsidien des IIS 74
VII. Das Institut de Sociologie Solvay in Brüssel 77
VIII. Schluss 78
Literatur 79
Roberto Sala: Ein schwaches Etikett? Die deutschsprachige Soziologie im frühen 20. Jahrhundert 83
I. Ein Projekt ohne Anhänger? 85
II. Und doch: die Protoinstitutionalisierung soziologischer Inhalte 90
III. Das ambivalente Verhältnis zur Sozialreform und Sozialpolitik 95
IV. Fazit 101
Anhang 1: ,Soziologische‘ Kurse an den Universitäten Berlin, Freiburg, Gießen, Heidelberg, Kiel, Leipzig und München im Zeitraum 1905 bis 1910 102
Anhang 2: Deutschsprachige Monografien zur Soziologie im Zeitraum 1911 bis 1918 105
Anhang 3: Deutschsprachige Monografien zur Soziologie im Zeitraum 1892 bis 1910 106
Literatur 107
Niall Bond: Ferdinand Tönnies, französisch gelesen 113
I. Tönnies' Einführung in die internationalen Sozialwissenschaften durch René Worms 118
II. Die erste französischsprachige Rezension von Tönnies' Gemeinschaft und Gesellschaft von Émile Durkheim 121
III. Philosophische Vernetzung durch soziale Kontakte 124
1. Gabriel Tarde 125
2. Victor Leemans: Ein kosmopolitischer, nationalistischer Bote von Tönnies 126
III. Tönnies' politische Einstellungen zu Frankreich 128
IV. Aussicht 132
Literatur 133
IV. Langzeitstudien zur Methoden- und Disziplinevolution 137
Serge Reubi: Die Enthüllung der Welt? Luftfotografie und die Sozialwissenschaften im Frankreich der Zwischenkriegszeit 139
I. Eine kurze Erfolgsgeschichte 141
II. Was wurde enthüllt? 147
1. Palimpsest 147
2. Strukturen 148
3. Menschenlos 150
III. Der Mann hinter dem Vorhang 153
IV. Schluss 159
Literatur 160
Benno Nietzel: Zur politischen Geschichte der Kommunikationsforschung als empirischer Sozialwissenschaft. Die Vereinigten Staaten und Deutschland in transatlantischer Perspektive von den 1920er bis 1960er Jahren 165
I. Einleitung 165
II. Die Weltkriegserfahrung als Entstehungskontext dies- und jenseits des Atlantiks 168
III. Propaganda und Medienwirkungen als Forschungsgegenstände 173
IV. Kommunikationsforschung, Feindbeobachtung und Intelligence im Zweiten Weltkrieg und frühen Kalten Krieg 180
V. Zeitungswissenschaft, Soziologie und Demoskopie in der BRD nach 1945 186
VI. Resümee und Ausblick 191
Literatur 192
V. Strukturelle und idiomatische Neuprägungen nach 1945 201
Martina Mösslinger: Die UNESCO und ihr Einfluss auf die Sozialwissenschaften anhand des Beispiels der sozialwissenschaftlichen Assimilationsforschung (1945–1962) 203
1. Assimilation/Integration/Adaption 205
2. Die strukturelle Organisation der UNESCO und die Vernetzung von Experten 206
3. Assimilations- und Integrationsdiskurse und ihre internationale Verbreitung aus transdisziplinärer Perspektive 215
Anhang: Biografische Erläuterungen 219
Quellenhinweis 225
Literatur 225
Norbert Grube / Fabian Link: Kooperation, Konkurrenz, Konflikt: Das Allensbacher Institut für Demoskopie und das Frankfurter Institut für Sozialforschung in den 1950er Jahren 227
I. Einleitung 227
II. Konzeptioneller Ansatz: ‚Idiom' und ‚Organisation' im IfS und IfD 231
III. Kooperation der Organisationen – gemeinsame Idiome? 232
1. Gründungsgeschichte, personelle Netzwerke und Forschungspraxis des IfS nach 1951 232
2. Gründungsgeschichte, personelle Vernetzung und Praxis des IfD nach 1947 235
3. Kooperationen zwischen IfS und IfD 237
4. Idiomatische Überschneidungen trotz theoretischer Divergenzen: Präferenz für qualitative Methoden als gemeinsamer Ausgangspunkt 239
IV. Konkurrenz und Konflikte: Aufbrechen der Allianzen und idiomatische Abgrenzungen 246
1. Konkurrenz um Ressourcen und organisatorische Konsequenzen 246
2. Theorie und Anwendung: Unterschiedliche Idiome und epistemische Konflikte 250
V. Konklusion: Konfliktbehaftete Etablierung und idiomatische Überschneidungen der Sozialwissenschaften in Westdeutschland nach 1945 255
Literatur 257
Christian Dayé: Die Blindheit der Auguren: Delphi, Political Gaming und das Phänomen der wechselseitigen Nichtbeachtung 265
I. Einleitung 265
II. Delphi und Political Gaming 268
III. Vergangenheit und akademische Sozialisation als Kausalemente wechselseitiger Nichtbeachtung 273
IV. Charakteristika der Gegenwart als Kausalemente wechselseitiger Nichtbeachtung 276
V. Zukunftsvorstellungen als Kausalemente wechselseitiger Nichtbeachtung 279
VI. Schluss 282
Literatur 283
Verena Halsmayer / Eric Hounshell: Inszenierungen von ökonomischer Methodik, Interventionswissen und wissenschaftlichen Personae. John K. Galbraith und Robert M. Solow zu Methode und Politik in der Industriegesellschaft (1967) 287
I. Einleitung 287
II. Provokation: The New Industrial State 290
1. Galbraiths Schreibstil und Forschungspraktiken 292
III. Die Debatte 294
1. Methode: Annahmen, Modellwissen und Wertfreiheit 296
2. Die gesellschaftliche Funktion ökonomischen Wissens 300
3. Personae: Von intellektuellem Elitismus und technischer Arbeit für die Allgemeinheit 303
IV. Resümee 307
Literatur 309
VI. Schluss 315
Fabian Link: Idiomatische, praxeologische und institutionelle Aspekte in der Geschichte der Sozialwissenschaften: Setzungs-‍, Umbesetzungs- und Absetzungsdynamiken 317
Literatur 320
Autorenverzeichnis 323