Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert
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Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert
Idiome - Praktiken - Strukturen
Editors: Dörk, Uwe | Link, Fabian
Sozialwissenschaftliche Schriften, Vol. 51
(2019)
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Abstract
Seit Mitte der 1990er Jahre findet die Wissenschaftsgeschichte der Sozialwissenschaften eine wachsende Aufmerksamkeit. Der Sammelband leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung, indem er drei Aspekte fokussiert: Sozialwissenschaftliche Idiome, Praktiken und Strukturen. Die Beiträge des Sammelbands gehen davon aus, dass idiomatische Sprachprägungen, praxeologische Spezialisierung und strukturelle Schließungen dazu beigetragen haben, dass für den Gegenstandsbereich des Sozialen ein als wissenschaftlich markiertes Sonderwissen hervorgebracht wurde. Trotzdem erlangten die Sozialwissenschaften für die Deutung von Gesellschaft nie jene hegemoniale Stellung, wie sie die Naturwissenschaften erreicht haben. Um so stärker sind sie in ihrem wissenschaftlichen Selbstverständnis von der gegenwärtigen Wissenschaftsskepsis betroffen. Mit Blick auf diesen Trend analysiert der Sammelband systematisch die historische Entwicklung und Eigenart der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert, indem er den Zusammenhang der genannten drei Aspekte beleuchtet.The anthology focuses on the history of the social sciences during the 19th and 20th centuries, and looks at three focal areas: idiomatic linguistic forms, praxeological specialization and structural closure. With a focus on the relationship between these three aspects, the contributions in this anthology systematically study the historical development and unique nature of the social sciences.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
I. Einleitung | 7 | ||
Uwe Dörk: Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert: Idiome – Praktiken – Strukturen | 9 | ||
I. Idiome der Gesellschaftsanalyse | 10 | ||
II. Praktiken der Gesellschaftsanalyse | 13 | ||
III. Institution, Institutionalisierung | 15 | ||
IV. Gliederung und Inhalt der Beiträge: Umrisse einer Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20 Jahrhundert | 17 | ||
Literatur | 35 | ||
II. Theorie | 37 | ||
Andreas Langenohl: Der voranalytische Moment der Analyse. Zugänge zu ‚Idiomen der Gesellschaftsanalyse' | 39 | ||
I. Einleitung | 39 | ||
II. Referenzkontexte des Idiome-Begriffs | 40 | ||
III. Arretieren, Gestikulieren, Annähern: Konzeptelemente eines epistemologischen Idiome-Konzepts | 42 | ||
1. Arretierung der Reflexionsbewegung und Kristallisierung analytischer Idiome | 43 | ||
2. Analytische Verfahren als Gestikulation | 45 | ||
3. Kontinuitäten zwischen Analysegegenstand und analytischem Verfahren | 46 | ||
IV. Die Historizität analytischer Idiome | 49 | ||
V. Zur Methodologie idiomatischer Analysen | 51 | ||
Literatur | 52 | ||
III. Fallstudien zur Institutionalisierung von Soziologie | 55 | ||
Katharina Neef: Die Internationalität und Transnationalität soziologischer Netzwerke nach 1900, mit besonderem Blick auf das Institut International de Sociologie | 57 | ||
I. Soziologische Gesellschaften in Europa um 1900 | 60 | ||
II. Vergemeinschaftungsformen soziologischer Vereine | 63 | ||
III. Kongressorganisation (inter)nationaler Gesellschaften | 66 | ||
IV. Tagungsgeschehen des Institut International de Sociologie | 68 | ||
V. Ergänzung oder Gegenpol: Die Revue International de Sociologie | 71 | ||
VI. Die Präsidien des IIS | 74 | ||
VII. Das Institut de Sociologie Solvay in Brüssel | 77 | ||
VIII. Schluss | 78 | ||
Literatur | 79 | ||
Roberto Sala: Ein schwaches Etikett? Die deutschsprachige Soziologie im frühen 20. Jahrhundert | 83 | ||
I. Ein Projekt ohne Anhänger? | 85 | ||
II. Und doch: die Protoinstitutionalisierung soziologischer Inhalte | 90 | ||
III. Das ambivalente Verhältnis zur Sozialreform und Sozialpolitik | 95 | ||
IV. Fazit | 101 | ||
Anhang 1: ,Soziologische‘ Kurse an den Universitäten Berlin, Freiburg, Gießen, Heidelberg, Kiel, Leipzig und München im Zeitraum 1905 bis 1910 | 102 | ||
Anhang 2: Deutschsprachige Monografien zur Soziologie im Zeitraum 1911 bis 1918 | 105 | ||
Anhang 3: Deutschsprachige Monografien zur Soziologie im Zeitraum 1892 bis 1910 | 106 | ||
Literatur | 107 | ||
Niall Bond: Ferdinand Tönnies, französisch gelesen | 113 | ||
I. Tönnies' Einführung in die internationalen Sozialwissenschaften durch René Worms | 118 | ||
II. Die erste französischsprachige Rezension von Tönnies' Gemeinschaft und Gesellschaft von Émile Durkheim | 121 | ||
III. Philosophische Vernetzung durch soziale Kontakte | 124 | ||
1. Gabriel Tarde | 125 | ||
2. Victor Leemans: Ein kosmopolitischer, nationalistischer Bote von Tönnies | 126 | ||
III. Tönnies' politische Einstellungen zu Frankreich | 128 | ||
IV. Aussicht | 132 | ||
Literatur | 133 | ||
IV. Langzeitstudien zur Methoden- und Disziplinevolution | 137 | ||
Serge Reubi: Die Enthüllung der Welt? Luftfotografie und die Sozialwissenschaften im Frankreich der Zwischenkriegszeit | 139 | ||
I. Eine kurze Erfolgsgeschichte | 141 | ||
II. Was wurde enthüllt? | 147 | ||
1. Palimpsest | 147 | ||
2. Strukturen | 148 | ||
3. Menschenlos | 150 | ||
III. Der Mann hinter dem Vorhang | 153 | ||
IV. Schluss | 159 | ||
Literatur | 160 | ||
Benno Nietzel: Zur politischen Geschichte der Kommunikationsforschung als empirischer Sozialwissenschaft. Die Vereinigten Staaten und Deutschland in transatlantischer Perspektive von den 1920er bis 1960er Jahren | 165 | ||
I. Einleitung | 165 | ||
II. Die Weltkriegserfahrung als Entstehungskontext dies- und jenseits des Atlantiks | 168 | ||
III. Propaganda und Medienwirkungen als Forschungsgegenstände | 173 | ||
IV. Kommunikationsforschung, Feindbeobachtung und Intelligence im Zweiten Weltkrieg und frühen Kalten Krieg | 180 | ||
V. Zeitungswissenschaft, Soziologie und Demoskopie in der BRD nach 1945 | 186 | ||
VI. Resümee und Ausblick | 191 | ||
Literatur | 192 | ||
V. Strukturelle und idiomatische Neuprägungen nach 1945 | 201 | ||
Martina Mösslinger: Die UNESCO und ihr Einfluss auf die Sozialwissenschaften anhand des Beispiels der sozialwissenschaftlichen Assimilationsforschung (1945–1962) | 203 | ||
1. Assimilation/Integration/Adaption | 205 | ||
2. Die strukturelle Organisation der UNESCO und die Vernetzung von Experten | 206 | ||
3. Assimilations- und Integrationsdiskurse und ihre internationale Verbreitung aus transdisziplinärer Perspektive | 215 | ||
Anhang: Biografische Erläuterungen | 219 | ||
Quellenhinweis | 225 | ||
Literatur | 225 | ||
Norbert Grube / Fabian Link: Kooperation, Konkurrenz, Konflikt: Das Allensbacher Institut für Demoskopie und das Frankfurter Institut für Sozialforschung in den 1950er Jahren | 227 | ||
I. Einleitung | 227 | ||
II. Konzeptioneller Ansatz: ‚Idiom' und ‚Organisation' im IfS und IfD | 231 | ||
III. Kooperation der Organisationen – gemeinsame Idiome? | 232 | ||
1. Gründungsgeschichte, personelle Netzwerke und Forschungspraxis des IfS nach 1951 | 232 | ||
2. Gründungsgeschichte, personelle Vernetzung und Praxis des IfD nach 1947 | 235 | ||
3. Kooperationen zwischen IfS und IfD | 237 | ||
4. Idiomatische Überschneidungen trotz theoretischer Divergenzen: Präferenz für qualitative Methoden als gemeinsamer Ausgangspunkt | 239 | ||
IV. Konkurrenz und Konflikte: Aufbrechen der Allianzen und idiomatische Abgrenzungen | 246 | ||
1. Konkurrenz um Ressourcen und organisatorische Konsequenzen | 246 | ||
2. Theorie und Anwendung: Unterschiedliche Idiome und epistemische Konflikte | 250 | ||
V. Konklusion: Konfliktbehaftete Etablierung und idiomatische Überschneidungen der Sozialwissenschaften in Westdeutschland nach 1945 | 255 | ||
Literatur | 257 | ||
Christian Dayé: Die Blindheit der Auguren: Delphi, Political Gaming und das Phänomen der wechselseitigen Nichtbeachtung | 265 | ||
I. Einleitung | 265 | ||
II. Delphi und Political Gaming | 268 | ||
III. Vergangenheit und akademische Sozialisation als Kausalemente wechselseitiger Nichtbeachtung | 273 | ||
IV. Charakteristika der Gegenwart als Kausalemente wechselseitiger Nichtbeachtung | 276 | ||
V. Zukunftsvorstellungen als Kausalemente wechselseitiger Nichtbeachtung | 279 | ||
VI. Schluss | 282 | ||
Literatur | 283 | ||
Verena Halsmayer / Eric Hounshell: Inszenierungen von ökonomischer Methodik, Interventionswissen und wissenschaftlichen Personae. John K. Galbraith und Robert M. Solow zu Methode und Politik in der Industriegesellschaft (1967) | 287 | ||
I. Einleitung | 287 | ||
II. Provokation: The New Industrial State | 290 | ||
1. Galbraiths Schreibstil und Forschungspraktiken | 292 | ||
III. Die Debatte | 294 | ||
1. Methode: Annahmen, Modellwissen und Wertfreiheit | 296 | ||
2. Die gesellschaftliche Funktion ökonomischen Wissens | 300 | ||
3. Personae: Von intellektuellem Elitismus und technischer Arbeit für die Allgemeinheit | 303 | ||
IV. Resümee | 307 | ||
Literatur | 309 | ||
VI. Schluss | 315 | ||
Fabian Link: Idiomatische, praxeologische und institutionelle Aspekte in der Geschichte der Sozialwissenschaften: Setzungs-, Umbesetzungs- und Absetzungsdynamiken | 317 | ||
Literatur | 320 | ||
Autorenverzeichnis | 323 |