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Schiedsvereinbarung und Privatrecht

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Mayr, A. (2019). Schiedsvereinbarung und Privatrecht. Zu der Rechtsnatur und den Wirkungen der Schiedsvereinbarung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55584-0
Mayr, Andreas Markus. Schiedsvereinbarung und Privatrecht: Zu der Rechtsnatur und den Wirkungen der Schiedsvereinbarung. Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55584-0
Mayr, A (2019): Schiedsvereinbarung und Privatrecht: Zu der Rechtsnatur und den Wirkungen der Schiedsvereinbarung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55584-0

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Schiedsvereinbarung und Privatrecht

Zu der Rechtsnatur und den Wirkungen der Schiedsvereinbarung

Mayr, Andreas Markus

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 255

(2019)

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About The Author

Andreas Mayr studierte Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie an der Universitetet i Oslo. Parallel arbeitete er mehrere Jahre als studentischer und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung von Professor Dr. Martin Gebauer, wo er im Anschluss an die Erste juristische Prüfung seine Dissertation verfasste. Das Referendariat absolvierte Andreas Mayr am Landgericht Heidelberg. Seit 2017 ist er als Rechtsanwalt in Stuttgart tätig.

Abstract

Die Schiedsvereinbarung befindet sich auf der Grenze zwischen Privat- und Prozessrecht. Entsprechend ist ihre Rechtsnatur bis heute umstritten. Der Autor arbeitet zunächst eine Methode zur Qualifikation verfahrensbezogener Verträge heraus, um darauf aufbauend eine Verortung der Schiedsvereinbarung vorzunehmen. Dabei zeigt sich, dass die Bestimmung der Rechtsnatur nicht ohne die Bestimmung der Wirkungen der Schiedsvereinbarung gelingen kann. Es werden die maßgeblichen Wirkungen, insbesondere die Gestaltungs- und Verpflichtungswirkungen, umfassend und detailliert herausgearbeitet. Dem praktischen Anspruch der Arbeit entsprechend, werden auch die Klagbarkeit und die Möglichkeiten eines Schadensersatzes sowie weitere privatrechtliche Folgen untersucht. Untersuchungsgegenstand ist dabei stets eine Muster-Schiedsvereinbarung mit dem in der Praxis üblichen Mindestinhalt, die der Autor im Ergebnis als einen rein aus prozessualen Elementen zusammengesetzten Vertrag, mithin als Prozessvertrag, einordnet.»Arbitration Agreement and Private Law. Legal Nature and Effects of the Arbitration Agreement«

The legal nature of the arbitration agreement is still controversial. The author establishes a method for the qualification of procedural contracts, whereby it becomes apparent that the effects of the arbitration agreement determine its legal nature. The effects, in particular the disposal and obligation effects, are determined comprehensively and the arbitration agreement is classified as a contract of procedural nature.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung 17
I. Gang der Untersuchung 18
II. Begriffsbestimmung und Eingrenzung 19
Kapitel 1: Stand der Diskussion über die Rechtsnatur der Schiedsvereinbarung 22
A. Die materiellrechtliche Theorie 22
I. Ursprung und Entwicklung (des Verständnisses von) der Rechtsnatur der Schiedsvereinbarung 22
1. Das compromissum des römischen Rechts 22
2. Die Schiedsvereinbarung von den Germanen bis zur Rezeption 24
a) Die Schiedsvereinbarung und die Motive 25
b) Die gerichtsbildende Kraft der Schiedsgerichtsbarkeit und besondere Erscheinungen der Schiedsvereinbarung 26
3. Die Schiedsvereinbarung im Lichte der Rezeption 28
4. Die Schiedsvereinbarung im usus modernus pandectarum 31
a) Die Praxis: Das Verfahrenskompromiss 31
b) Wissenschaft und Gesetzgebung: die Einstufung mit dem Vergleich und die Rechtsmittel 32
5. Die Schiedsvereinbarung im 19. Jahrhundert 34
a) Die Kodifikationen bis zur CPO 34
b) Die Schiedsvereinbarung in der CPO 36
II. Die materiellrechtliche Theorie heute 39
B. Die vermittelnden Theorien 40
I. Materiellrechtlicher Vertrag über prozessrechtliche Beziehungen 40
II. Theorie vom doppelfunktionellen bzw. gemischtrechtlichen Vertrag bzw. Vertrag mit Doppelnatur 41
III. Die gesellschaftsvertragliche Theorie 42
C. Der Ansatz Rosenbergs 43
D. Die prozessrechtliche Theorie 44
E. Fazit 46
Kapitel 2: Die Qualifikation verfahrensbezogener Verträge 48
A. Vorbemerkung 48
B. Die Rechtsnatur des Prozessrechts und Abgrenzung vom Privatrecht 48
C. Nutzen und Notwendigkeit der Qualifikation verfahrensbezogener Verträge 50
I. Vertragsrechtliche Behandlung der Schiedsvereinbarung 52
1. Grundsätzliches 52
2. Form 54
3. Schiedsfähigkeit 55
a) Objektive Schiedsfähigkeit 55
b) Subjektive Schiedsfähigkeit 57
4. Fazit 58
II. Kollisionsrechtliche Behandlung der Schiedsvereinbarung 59
1. Probleme bei kollisionsrechtlicher Behandlung in Abhängigkeit von der Rechtsnatur 59
2. Kollisionsrechtliche Behandlung unabhängig von der Rechtsnatur 61
3. Fazit 63
III. Fazit 63
D. Qualifikationskriterien zur Bestimmung der Rechtsnatur verfahrensbezogener Verträge 64
I. Der Regelungsort als Qualifikationskriterium 64
II. Die Zulässigkeit als Qualifikationskriterium 65
III. Der Vertragsbegriff bzw. die Vertragsnatur als Qualifikationskriterium 66
IV. Die Prozesshandlung als Qualifikationskriterium 67
1. Begriff der Prozesshandlung 67
2. Ungeeignetheit des Prozesshandlungsbegriffs als Qualifikationskriterium 70
V. Die Kategorie der Verpflichtung als Qualifikationskriterium 72
VI. Der Vertragstatbestand als Qualifikationskriterium 74
VII. Die Vertragsparteien als Qualifikationskriterium 76
VIII. Der Vertragsinhalt als Qualifikationskriterium 76
1. Die Inhaltstheorie als geeignete Qualifikationsmethode 76
2. Konkretisierung der Inhaltstheorie 78
a) Parteiwille 79
b) Unmittelbarkeit 79
c) Prozessvertrag als Streitgegenstand 80
IX. Fazit: Vertragsinhalt als geeignetes Qualifikationskriterium 80
E. Qualifikation bei einer Vielfalt von Vertragsregelungen 81
I. Einheitliche Qualifikation des Gesamtvertrags 82
II. Gemischte Vertragsnatur (Doppelnatur) 83
III. Einheitliche Qualifikation der einzelnen Vertragselemente (Doppeltatbestand) 83
Kapitel 3: Untersuchung und Qualifikation der einzelnen Elemente der Schiedsvereinbarung 86
A. Untersuchungs- und Qualifikationsgegenstand: Die Muster-Schiedsvereinbarung 86
B. Gestaltungswirkung der Schiedsvereinbarung 88
I. Verfügung oder Normdisposition? 88
II. Schiedsvereinbarung als Normdisposition 92
1. Modifikation der Kompetenzordnung 92
2. Modifikation der Verfahrensordnung 94
3. Unmittelbarkeit der Modifikationen 95
4. Rechtsnatur der Normdisposition 96
III. Schadenersatz aufgrund Verletzung der Normdisposition 97
1. Vertraglicher Schadenersatzanspruch 97
2. Gesetzlicher Schadenersatzanspruch 98
IV. Fazit 100
C. Verpflichtungswirkung der Schiedsvereinbarung 100
I. Einleitung 100
II. Ermittlung einer Verpflichtung 102
1. Auf die Auslegung anwendbares Recht 102
2. Auslegung nach deutschem Recht 103
III. Pflicht vor dem Schiedsverfahren 104
1. Pflicht zur Klageerhebung vor dem Schiedsgericht – „Klagepflicht“ 104
a) Gesetzliche Pflicht zur Klageerhebung vor dem Schiedsgericht 104
aa) Echte Pflicht oder bloße Last? 105
bb) Klageerhebung vor dem Schiedsgericht als Last 106
b) Vertragliche Pflicht zur Klageerhebung vor dem Schiedsgericht 106
c) Fazit 106
2. Pflicht zur Unterlassung der Klageerhebung vor staatlichen Gerichten – „Unterlassungspflicht“ 107
a) Vertragliche Pflicht zur Unterlassung der Klageerhebung vor staatlichen Gerichten 107
b) Zuständigkeit und Klagbarkeit 109
aa) Zuständigkeit des staatlichen Gerichts 109
bb) Internationale Zuständigkeit 110
cc) Keine Klagbarkeit der Unterlassungspflicht 112
(1) Unterlassungspflicht als Schutzpflicht i. S. v. § 241 Abs. 2 BGB 113
(2) Fehlende Klagbarkeit der Schutzpflicht 115
(a) Grundsätzlich kein allgemeines Rechtsschutzbedürfnis 116
(b) Fehlende Klagbarkeit trotz ausnahmsweise bestehenden allgemeinen Rechtsschutzbedürfnisses 118
(aa) Fehlende Klagbarkeit bei pflichtwidriger Klage im außereuropäischen Ausland 119
(bb) Fehlende Klagbarkeit bei pflichtwidriger Klage in einem EU-Mitgliedstaat 120
c) Rechtsnatur der Unterlassungspflicht 124
d) Fazit 124
3. Exkurs: Pflicht zur Unterlassung der Klageerhebung vor einem unzuständigen Schiedsgericht 124
4. Schadenersatzpflicht aufgrund Verletzung der Unterlassungspflicht 125
a) Einleitung 125
b) Zuständigkeit 125
c) Anwendbares Recht 126
aa) Kollisionsrecht 126
bb) Anwendbarkeit des deutschen Schuldrechts 127
d) Anspruchsvoraussetzungen 128
aa) Art der verletzten Pflicht – Schadenersatz trotz Unklagbarkeit des Unterlassungsanspruchs 129
bb) Schuldverhältnis 129
cc) Pflichtverletzung 129
dd) Vertretenmüssen 132
ee) Durch die Pflichtverletzung verursachter Schaden 133
(1) Staatliches Urteil ist kein Schaden 133
(2) Prozesskosten als Schaden 134
(a) Klageabweisung aufgrund Schiedseinrede 134
(b) Prozess trotz Schiedseinrede 136
(3) „Öffentlichkeit“ als Schaden 137
ff) Fazit 137
5. Weitere privatrechtliche Folgen 137
a) Aufhebungsvertrag 138
b) Kündigungsrecht 139
aa) Kündigung aufgrund bloßer Klageerhebung 140
bb) Kündigung aufgrund Klage bei Entsprechung oder Zurückweisung der Schiedseinrede 141
cc) Kündigung aufgrund Klage trotz Einlassung 142
6. Fazit 143
IV. Pflichten während des Schiedsverfahrens – „Mitwirkungs- und Förderpflichten“ 144
1. Pflicht zur Mitwirkung an der Bildung des Schiedsgerichts – insbesondere „Designationspflicht“ 145
a) Keine gesetzliche Pflicht zur Mitwirkung an der Bildung des Schiedsgerichts 145
b) Vertragliche Pflicht zur Mitwirkung an der Bildung des Schiedsgerichts 146
c) Zuständigkeit und Klagbarkeit 147
d) Rechtsnatur der Pflicht zur Mitwirkung an der Bildung des Schiedsgerichts 149
e) Privatrechtliche Folgen 150
aa) Aufhebungsvertrag 150
bb) Kündigungsrecht 151
f) Fazit 151
2. Pflicht zur hälftigen Zahlung des Kostenvorschusses 152
a) Vertragliche Pflicht zur hälftigen Zahlung des Kostenvorschusses 153
b) Zuständigkeit und Klagbarkeit 156
c) Rechtsnatur der Pflicht zur hälftigen Zahlung des Kostenvorschusses 158
d) Privatrechtliche Folgen 158
aa) Aufhebungsvertrag 158
bb) Kündigungsrecht 159
e) Prozessuales: Gegeneinrede der Arglist 161
f) Fazit 161
3. Pflicht zu wahrem Sachvortrag – „Wahrheitspflicht“ 161
a) Zuständigkeit und Klagbarkeit 162
b) Rechtsnatur der Wahrheitspflicht 163
c) Schadenersatzanspruch 163
d) Kündigungsrecht 164
e) Fazit 164
4. Pflichten zur Ermöglichung und Durchführung des Schiedsverfahrens – „Allgemeine Mitwirkungspflicht“ 165
V. Pflicht nach dem Schiedsverfahren – „Umsetzungspflicht“ 166
VI. Im Besonderen: Pflicht zur Wahrung der Vertraulichkeit – „Vertraulichkeitspflicht“ 167
1. Vertragliche Pflicht zur Wahrung der Vertraulichkeit 170
a) Vertraulichkeit inter partes 172
b) Vertraulichkeit der Parteien gegenüber unbeteiligten Dritten 174
aa) Auslegung: Mutmaßlicher Parteiwille 175
bb) Ergänzende Vertragsauslegung: Hypothetischer Parteiwille 177
cc) Inhalt und Umfang der Vertraulichkeitspflicht 179
2. Zuständigkeit und Klagbarkeit 182
3. Rechtsnatur der Vertraulichkeitspflicht 183
4. Privatrechtliche Folgen 183
a) Kündigungsrecht 183
b) Schadenersatzanspruch 184
5. Fazit 185
VII. Ergebnis zur Verpflichtungswirkung der Schiedsvereinbarung 186
Schlussbetrachtung 187
I. Die Qualifikation verfahrensbezogener Verträge 187
II. Die Wirkungen der Schiedsvereinbarung 187
III. Das Verhältnis der Wirkungen zueinander 189
IV. Die Rechtsnatur der Schiedsvereinbarung 189
V. Absicherung der Wirkungen in der Praxis 189
Literaturverzeichnis 191
Sachverzeichnis 208