Strafprozessuale Rechte des Verletzten in der Europäischen Union
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Strafprozessuale Rechte des Verletzten in der Europäischen Union
Eine rechtsvergleichende Analyse sowie der Vorschlag eines Alternativmodells für die Befriedigung des individuellen Genugtuungsinteresses
(2019)
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Johanna Göhler studierte Rechtswissenschaften kombiniert mit einer fachspezifischen Fremdsprachenausbildung im Bereich Common Law an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und an der Università degli Studi di Roma Tre. Seit 2012 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäisches und Internationales Strafrecht von Prof. Dr. Bettina Weißer zunächst an der WWU und ab 2017 an der Universität zu Köln tätig. Forschungsaufenthalte führten sie an die Cambridge University und die Yale University, wo sie 2014/15 auch ein LL.M.-Studium absolvierte. Im Jahr 2018 wurde sie an der WWU promoviert und begann mit dem Rechtsreferendariat mit Stationen u.a. bei der EU-Kommission und einer internationalen Wirtschaftskanzlei.Abstract
Gesetzesreformen zur Stärkung der strafprozessualen Rechte von Verletzten und insbesondere zur Befriedigung eines privaten Genugtuungsinteresses im Strafprozess liegen international im Trend. Die Arbeit untersucht, ob dieser Ansatz, die Bedürfnisse von Straftatopfern primär im Strafprozess zu erfüllen, rechtstheoretisch und rechtspraktisch überzeugt. Dazu beleuchtet sie die Vorgaben der EU zu Opferrechten unter Einbezug der kompetenzrechtlichen und rechtspolitischen Rahmenbedingungen und analysiert sodann rechtsvergleichend die Umsetzbarkeit der supranationalen Vorgaben auf mitgliedstaatlicher Ebene. Die Untersuchung zeigt, dass der Strafprozess rechtstraditionsübergreifend nicht auf die Befriedigung eines privaten Genugtuungsinteresses ausgelegt ist, die konsequente Berücksichtigung dieses Interesses im Strafprozess auch de lege ferenda nicht friktionsfrei möglich, verfassungsrechtlich nicht zwingend und zudem aus Verletztensicht kaum befriedigend wäre. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelt die Arbeit deshalb ein grundlegend neues Konzept, das die widerstreitenden Interessen ausgleichen könnte und den Realitäten des EU-Mehrebenen-Systems gerecht würde: den Vorschlag eines additiven Betroffenenforums.Ausgezeichnet mit dem Ernst Rabel Preis der Deutschen Gesellschaft für Rechtsvergleichung.»Procedural Rights of Crime Victims in Criminal Processes within the European Union. A Comparative Analysis and the Proposal for an Alternative Paradigm to Satisfy an Individual Desire for Recognition and Satisfaction«Reforms to strengthen victims’ rights in the criminal process and to satisfy a private desire for recognition and satisfaction within the criminal trial are internationally on vogue. The study shows, however, that the current approach to primarily satisfy victim desires within the criminal process is theoretically unfounded and practically unsatisfactory. The study draws its findings from an in-depth analysis of the recent EU law and politics on victims’ rights and a comparative assessment of Member States’ criminal and procedural law and theory. Based on these findings, the study develops a completely new approach to reconcile the competing interests: the proposal of an »additives Betroffenenforum«.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Einleitung | 19 | ||
Kapitel 1: Entwicklung und Problemfelder des legislativen Engagements für Opfer von Straftaten in der EU | 24 | ||
A. Internationaler Kontext der EU-Gesetzgebung zu Opferrechten | 24 | ||
I. Ideologische Wegbereiter | 25 | ||
II. Legislative Vorbilder | 26 | ||
1. Problemfeld 1: Kohärenz der nationalen Strafjustizsysteme | 27 | ||
2. Problemfeld 2: Balance zu den Beschuldigtenrechten | 28 | ||
3. Ergebnis | 28 | ||
B. Die EU-Gesetzgebung zu Opferrechten prae Lissabon | 30 | ||
I. Entstehung des legislativen Engagements für Straftatopfer auf EU-Ebene | 30 | ||
II. Kompetenz zur Harmonisierung von Opferrechten | 32 | ||
III. Der Rahmenbeschluss über die Stellung des Opfers im Strafverfahren | 35 | ||
1. Inhalt und Ziele des RB 2001/220/JI | 36 | ||
2. Umsetzung des RB 2001/220/JI | 38 | ||
IV. Problemfeld 1: Kohärenz der mitgliedstaatlichen Strafjustizsysteme | 40 | ||
V. Problemfeld 2: Balance zu den Beschuldigtenrechten | 43 | ||
VI. Ergebnis | 43 | ||
C. Phase der Reflexion | 44 | ||
D. Die EU-Gesetzgebung zu Opferrechten post Lissabon | 45 | ||
I. Primärrechtliche Rahmenbedingungen | 45 | ||
1. Der Regelungskontext des Art. 82 Abs. 2 AEUV | 46 | ||
2. Mindestvorschriften betreffend die Rechte von Straftatopfern | 48 | ||
a) Das Opfer einer Straftat im Primärrecht | 48 | ||
b) Rechte eines Straftatopfers im Primärrecht | 51 | ||
aa) Begrenzung auf Rechte im Strafverfahren? | 51 | ||
bb) Begrenzung auf genuine Opferinteressen? | 54 | ||
cc) Unbeschränkte Abweichungskompetenz der Mitgliedstaaten? | 55 | ||
c) (K)ein normatives Konzept zu Opferrechten im Primärrecht | 56 | ||
3. Erforderlichkeit zur Erleichterung der gegenseitigen Anerkennung und Zusammenarbeit | 57 | ||
a) Förderung gegenseitigen Vertrauens | 59 | ||
aa) Das Vertrauensmotiv in den Unionsmaterialien | 59 | ||
bb) Fördern einheitliche Opferrechte gegenseitiges Vertrauen? | 60 | ||
(1) Vertrauensträger und Vertrauensgegenstand | 61 | ||
(2) Relevanz von Opferrechten für das gegenseitige Vertrauen | 62 | ||
cc) Ergebnis | 65 | ||
b) Schaffung einheitlicher menschenrechtlicher Mindeststandards | 66 | ||
c) Zusammenfassende Bewertung | 68 | ||
4. Restriktion der Regelungskompetenz auf Opferrechte in transnationalen Verfahren? | 69 | ||
a) Strafsachen mit grenzüberschreitender Dimension | 70 | ||
b) Begrenzung auf transnationale Sachverhalte aus dem Subsidiaritätsprinzip | 72 | ||
c) Ergebnis | 74 | ||
5. Berücksichtigung der Unterschiede zwischen den Rechtsordnungen und -traditionen der Mitgliedstaaten | 75 | ||
a) Relevanz der Unterschiede für die inhaltliche Ausgestaltung der Mindestvorgaben | 75 | ||
b) Materielle Gegenstände der Berücksichtigungspflicht | 77 | ||
aa) Unterschiede im materiellen Recht und bei der Rechtsgebietszuordnung | 77 | ||
bb) Gemeinsamkeiten der Rechtsordnungen und -traditionen | 78 | ||
c) Absolute Grenze der Angleichungskompetenz aus Art. 82 Abs. 3 AEUV | 79 | ||
d) Ergebnis | 80 | ||
6. Grundrechte | 80 | ||
7. Zusammenfassende Bewertung der Kompetenzgrundlage | 82 | ||
II. Opferrechte als wiederentdeckte Priorität in der Unionspolitik | 85 | ||
1. Politische Vorbereitung und Verhandlung der RL 2012/29/EU | 85 | ||
2. Problemfeld 1: Kohärenz der mitgliedstaatlichen Strafjustizsysteme | 88 | ||
3. Problemfeld 2: Balance zu den Beschuldigtenrechten | 91 | ||
III. Offizielle und unbenannte Motive des EU-Einsatzes für Opferrechte | 92 | ||
1. Offizielle Begründung für die Regelung von Opferrechten | 93 | ||
a) Bedeutung von Opferbedürfnissen | 93 | ||
b) Notwendigkeit von Aktivitäten auf Unionsebene | 95 | ||
aa) Stärkung des gegenseitigen Vertrauens | 96 | ||
bb) Grenzüberschreitende Dimension der Viktimisierung | 98 | ||
cc) Kostensenkung | 98 | ||
c) Bewertung | 99 | ||
2. Politischer Opfer-Imperativ als unbenanntes Motiv? | 100 | ||
E. Bewertung und daraus resultierende weitere Vorgehensweise | 107 | ||
Kapitel 2: Die Richtlinie 2012/29/EU über Mindeststandards für Opferrechte | 112 | ||
A. Inhaltliche Vorgaben | 112 | ||
I. Ziele der Richtlinie | 113 | ||
II. Opferkonzept und Geltungsbereich | 114 | ||
1. Opferkonzept | 115 | ||
2. Feststehender Opferstatus versus Unschuldsvermutung | 119 | ||
3. Einschränkungen des Geltungsbereichs | 128 | ||
4. Ergebnis | 129 | ||
III. Information und Unterstützung | 130 | ||
1. Materielle Informationsansprüche | 130 | ||
2. Vorgaben zur Informationsübermittlung | 132 | ||
3. Unterstützung | 134 | ||
IV. Teilnahme am Strafverfahren | 135 | ||
1. Anspruch auf rechtliches Gehör | 135 | ||
a) Normative Vorgaben | 135 | ||
b) Telos des Gehörsanspruchs | 137 | ||
aa) Informationsgewinnung für den Prozess? | 137 | ||
bb) Verwirklichung eines Interesses am Strafverfahrensausgang? | 138 | ||
cc) Förderung der Tatverarbeitung und Steigerung der Zufriedenheit mit dem Verfahren? | 143 | ||
c) Ergebnis | 148 | ||
2. Rechte bei Verzicht auf die Strafverfolgung | 150 | ||
a) Normative Vorgaben | 150 | ||
b) Telos des Überprüfungsrechts | 157 | ||
aa) Gewährleistung einer gleichmäßigen Strafverfolgung? | 157 | ||
bb) Durchsetzung eines Opferinteresses? | 163 | ||
(1) Schutzinteressen | 166 | ||
(2) Genugtuungsinteresse als Bedürfnis nach offizieller Unrechtfeststellung | 167 | ||
(a) Anerkennung des Genugtuungsinteresses auf Unionsebene | 168 | ||
(b) Befriedigung des Genugtuungsinteresses mit Art. 11 | 173 | ||
(aa) Das Genugtuungsinteresse als spezifisches Opferbedürfnis | 173 | ||
(bb) Erfüllbarkeit des Genugtuungsinteresses im Strafverfahren | 176 | ||
cc) Ergebnis | 179 | ||
3. Service-Rechte | 179 | ||
4. Übergeordnetes Teilnahmekonzept | 183 | ||
V. Schutz | 188 | ||
1. Universelle Schutzansprüche | 188 | ||
2. Vorgaben für Opfer mit besonderen Schutzbedürfnissen | 189 | ||
VI. Ergebnis | 191 | ||
B. Problemfeld 1: Kohärenz der mitgliedstaatlichen Strafjustizsysteme | 194 | ||
I. Durchsetzung mitgliedstaatlicher Interessen in der Richtliniengestaltung | 196 | ||
1. Protektion der mitgliedstaatlichen Systeme | 196 | ||
2. Kostenreduktion | 199 | ||
3. Schutz nationalstaatlicher Interessen | 200 | ||
II. Kompetenzrechtliche Erwägungen | 201 | ||
III. Übergeordnete Betrachtung und verbleibende Problempunkte | 206 | ||
C. Problemfeld 2: Balance zu den Beschuldigtenrechten | 209 | ||
I. Problembeschreibung und Bewertungsansatz | 209 | ||
II. Herangehensweise des Unionsgesetzgebers | 214 | ||
1. Schutzrechte | 215 | ||
a) Materielle Schutzvorschriften | 215 | ||
b) Begutachtungsverfahren | 218 | ||
c) Prioritätenumkehr im Verfahren | 221 | ||
2. Offensivrechte | 222 | ||
a) Recht auf Gehör und Beweisbeibringung | 222 | ||
aa) Beiträge zur Sachverhaltsaufklärung | 222 | ||
bb) Beiträge zur Strafzumessung | 228 | ||
cc) Bewertung und Ergebnis | 233 | ||
b) Überprüfung des Verzichts auf Strafverfolgung | 234 | ||
III. Kritik der Richtlinienlösung und verbleibende Problempunkte | 235 | ||
D. Bewertung der Richtlinie: Das Genugtuungsinteresse des Opfers als neuralgischer Punkt? | 237 | ||
Kapitel 3: Das Genugtuungsinteresse des Opfers im deutschen und englischen Strafjustizsystem | 242 | ||
A. Rechtsvergleich: Befriedigung des Genugtuungsinteresses im deutschen und englischen Strafverfahren de lege lata | 243 | ||
I. Konstruktive Elemente strafrechtlichen Unrechts | 244 | ||
1. Deutsches Recht | 245 | ||
2. Englisches Recht | 252 | ||
a) Vorbemerkungen | 252 | ||
b) Konstruktive Elemente strafrechtlichen Unrechts | 253 | ||
II. Ziel(e) des Strafverfahrens | 258 | ||
1. Deutsches Recht | 258 | ||
a) Ermittlung der materiellen Wahrheit | 258 | ||
b) Verwirklichung des materiellen Strafrechts | 262 | ||
c) (Wieder-)Herstellung von Rechtsfrieden | 264 | ||
d) Beilegung eines sozialen Konflikts zwischen Täter und Opfer | 266 | ||
e) Weitere Verfahrenszwecke | 268 | ||
f) Ergebnis | 270 | ||
2. Englisches Recht | 270 | ||
a) Convicting the guilty and acquitting the innocent | 270 | ||
b) Reformtendenzen | 274 | ||
c) Ergebnis | 277 | ||
III. Träger des Verfolgungsinteresses und Verfolgungsstruktur | 277 | ||
1. Deutsches Recht | 277 | ||
a) Öffentliche Strafverfolgung | 277 | ||
aa) Interessen in und Struktur der öffentlichen Strafverfolgung | 277 | ||
(1) Offizialprinzip | 278 | ||
(2) Legalitäts- und Opportunitätsprinzip | 278 | ||
(3) Akkusationsprinzip | 281 | ||
(4) Instruktionsmaxime und freie richterliche Beweiswürdigung | 282 | ||
(5) Besondere Verfahrensarten | 283 | ||
(6) Ergebnis | 284 | ||
bb) Strafantrag | 285 | ||
cc) Überprüfung von Nichtverfolgungsentscheidungen | 288 | ||
(1) Klageerzwingung | 288 | ||
(2) Weitere Anfechtungsmöglichkeiten | 293 | ||
(3) Ergebnis | 293 | ||
dd) Nebenklage | 295 | ||
ee) Sonstige Rechte des Opfers zur Durchsetzung eigener Interessen im Rahmen der öffentlichen Strafverfolgung | 299 | ||
b) Privatklage | 301 | ||
c) Zusammenfassende Bewertung | 305 | ||
2. Englisches Recht | 306 | ||
a) Öffentliche Strafverfolgung | 306 | ||
aa) Entstehung der öffentlichen Strafverfolgung | 306 | ||
bb) Interessen in und Struktur der öffentlichen Strafverfolgung | 310 | ||
(1) Der Staatsanwalt als Minister of Justice | 311 | ||
(2) Anklageentscheidung | 313 | ||
(3) Ergebnis | 317 | ||
cc) Überprüfung von Nichtverfolgungsentscheidungen | 317 | ||
(1) Judicial review | 318 | ||
(a) Die traditionelle Rolle des Opfers im Rahmen der judicial review | 318 | ||
(aa) Locus standi und Zweck der judicial review | 318 | ||
(bb) Inhaltliche Überprüfung und Rechtsfolgen | 322 | ||
(cc) Ergebnis | 324 | ||
(b) Die Entscheidung R v Killick | 324 | ||
(2) Victims Right to Review Scheme (VRRS) | 328 | ||
(a) Verfahrensrechtliche Ausgestaltung des VRRS | 328 | ||
(b) Bedeutung des VRRS für die Rolle des Opfers bei der Strafverfolgung | 331 | ||
(3) Ergebnis | 334 | ||
dd) Victim Personal Statements (VPS) | 335 | ||
ee) Sonstige Rechte des Opfers zur Durchsetzung eigener Interessen im Rahmen der öffentlichen Strafverfolgung | 338 | ||
(1) Code of Practice for Victims of Crime (CPVC) | 339 | ||
(a) Inhaltliche Vorgaben | 340 | ||
(b) Rechtlicher Status der Opfer„rechte“ und Reformpläne | 341 | ||
(2) Sonstige Mitwirkungsrechte im Strafverfahren | 342 | ||
(3) Ergebnis | 345 | ||
b) Private Strafverfolgung | 345 | ||
aa) Ablauf der privaten Strafverfolgung | 346 | ||
bb) Die Privatstrafklage als Instrument zur Durchsetzung eines privaten Strafanspruchs? | 348 | ||
(1) Theoretische Konzeption der Privatstrafklage | 348 | ||
(2) Bedeutung und Zweck der Privatstrafklage im Kontext der staatlichen Strafverfolgung | 352 | ||
c) Zusammenfassende Bewertung | 355 | ||
IV. Horizontal-vergleichende Querschnittbetrachtung | 357 | ||
1. Konstruktive Elemente strafrechtlichen Unrechts | 357 | ||
2. Ziel(e) des Strafverfahrens | 358 | ||
3. Träger des Verfolgungsinteresses und Verfolgungsstruktur | 361 | ||
a) Verfolgungsinteresse und Verfolgungsstruktur | 361 | ||
b) Spezifische Opferrechte | 364 | ||
V. Wertende Gesamtbetrachtung | 367 | ||
B. Konsequenzen der Anerkennung eines privaten Genugtuungsinteresses im Strafverfahren de lege ferenda | 369 | ||
I. Opferposition im Strafverfahren | 370 | ||
II. Tripolare Verfolgungsstruktur | 372 | ||
III. Ergebnis | 377 | ||
C. Die Konzentration auf das Strafverfahren aus der Opferperspektive | 377 | ||
I. Notwendiger Inhalt der Unrechtfeststellung | 378 | ||
II. Befriedigung des Genugtuungsinteresses mit dem Strafurteil | 381 | ||
III. Selektive (hypothetische) Befriedigung des Genugtuungsinteresses | 383 | ||
IV. Täterzentrierung des Strafjustizsystems | 384 | ||
V. Beschränkung auf das Hellfeld der Devianz | 386 | ||
VI. Ergebnis | 387 | ||
D. Exkurs: Befriedigung des Genugtuungsinteresses mit privat-rechtlichen und Restorative Justice- Instrumenten? | 388 | ||
I. Das Zivilverfahren | 388 | ||
II. Restorative Justice-Konzepte | 389 | ||
E. Fazit: Alternativen für die Befriedigung des Genugtuungsinteresses? | 391 | ||
Kapitel 4: Normatives Fundament der staatlichen Verantwortung zur (alternativen) Befriedigung des Genugtuungsinteresses von Straftatopfern | 393 | ||
A. Verfassungsrechtlich fundierte Ansätze | 394 | ||
I. Unrechtfeststellung als Inhalt einer Schutzpflicht aufgrund schwerer Menschenrechtsverletzungen | 395 | ||
1. EGMR-Rechtsprechung zu staatlichen Ermittlungs- und Strafverfolgungspflichten | 397 | ||
2. Konsequenzen der EGMR-Rechtsprechung für die Ansprüche von Straftatopfern | 401 | ||
3. Würdigung der Unrechtfeststellung als Inhalt einer Schutzpflicht aufgrund von Menschenrechtsverletzungen | 403 | ||
a) Dogmatische Einwände gegen die Begründung des EGMR | 403 | ||
b) Schlussfolgerungen aus der Genese der Judikatur des EGMR zu staatlichen Ermittlungs- und Verfolgungspflichten | 411 | ||
c) Hilfsweise Heranziehung von Argumenten aus der bundesverfassungsgerichtlichen Begründung eines Strafverfolgungsanspruchs? | 415 | ||
4. Zwischenergebnis | 422 | ||
II. Unrechtfeststellung als Inhalt einer Schutzpflicht zur Abwendung eines Normvertrauensschadens | 423 | ||
1. Staatliche Folgenbeseitigungspflicht als Inhalt einer grundrechtlichen Schutzpflicht | 424 | ||
2. Staatliche Schadensbegrenzungspflicht als Inhalt einer grundrechtlichen Schutzpflicht | 426 | ||
III. Unrechtfeststellung als Inhalt eines abwehrrechtlichen Anspruchs | 430 | ||
IV. Pflicht zur Unrechtfeststellung aus dem Rechtsstaatsprinzip | 438 | ||
V. Ergebnis | 439 | ||
B. Staatstheoretischer Ansatz: Gewaltmonopol und Opferwerdung | 441 | ||
C. Straftheoretischer Ansatz: Strafzwecke | 446 | ||
D. Entwicklungshistorischer Ansatz: Surrogat für das verlorene Selbstheilungsrecht des Betroffenen | 447 | ||
E. Kompensatorischer Ansatz: Ausgleich für Sonderopfer | 449 | ||
F. Normtheoretisch-soziologische Begründung: Konstitutive Wirkung der staatlichen Kriminalisierungsentscheidung | 451 | ||
I. Herleitung der Begründung | 452 | ||
II. Anwendung der Begründung im EU-Mehrebenen-System | 462 | ||
G. Ergebnis | 466 | ||
Kapitel 5: Additives Betroffenenforum – ein Alternativmodell für die Befriedigung des Genugtuungsinteresses von Straftatopfern und ihre Unterstützung? | 469 | ||
A. Bisherige Vorschläge für ein opferzentriertes Parallelsystem | 470 | ||
I. Lüderssen: nicht-strafrechtliches Ausgleichsystem | 471 | ||
II. Herman: Parallel Justice | 475 | ||
III. Gräfin von Galen: opferorientiertes Verwaltungsverfahren | 484 | ||
IV. Pfeiffer: Parallel Justice im deutschen Recht | 487 | ||
V. Erkenntnisse aus den bisherigen Vorschlägen für ein opferzentriertes Parallelsystem | 488 | ||
B. Mögliche praktische Ausgestaltung eines additiven Betroffenenforums | 489 | ||
I. Funktionen | 491 | ||
1. „Genugtuungsfunktion“: Unrechtfeststellung zur Selbststabilisierung | 491 | ||
a) Feststellungsinhalt | 492 | ||
b) Feststellungsverfahren | 493 | ||
c) Bedeutung der Feststellung für Betroffene | 500 | ||
2. Kathartische Kommunikation | 502 | ||
a) Praktische Ausgestaltung der Kommunikationsfunktion | 504 | ||
b) Empirische Belege für die positive Wirkung kathartischer Kommunikation in strafverfahrensunabhängigen Foren | 508 | ||
3. Informationsvermittlung | 509 | ||
4. Lotsen- und Koordinationsfunktion | 514 | ||
II. Institutionelle Verfassung und organisatorische Ausgestaltung | 516 | ||
III. Zugang zu einem additiven Betroffenenforum | 518 | ||
C. Abwägung: Additives Betroffenenforum und Unionsrecht | 520 | ||
Zusammenfassung | 527 | ||
Literaturverzeichnis | 534 | ||
Sachverzeichnis | 570 |