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Vom Reichshofrat zur Reichsfilmkammer

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Gergen, T. (Ed.) (2019). Vom Reichshofrat zur Reichsfilmkammer. Privilegienpraxis und Urheberrechte an Büchern und Filmen (16.–20. Jahrhundert). Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55787-5
Gergen, Thomas. Vom Reichshofrat zur Reichsfilmkammer: Privilegienpraxis und Urheberrechte an Büchern und Filmen (16.–20. Jahrhundert). Duncker & Humblot, 2019. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55787-5
Gergen, T (ed.) (2019): Vom Reichshofrat zur Reichsfilmkammer: Privilegienpraxis und Urheberrechte an Büchern und Filmen (16.–20. Jahrhundert), Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55787-5

Format

Vom Reichshofrat zur Reichsfilmkammer

Privilegienpraxis und Urheberrechte an Büchern und Filmen (16.–20. Jahrhundert)

Editors: Gergen, Thomas

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 186

(2019)

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About The Author

Der Herausgeber Prof. Dr. iur. Dr. phil. Thomas Gergen, Maître en droit, hat den Lehrstuhl für Internationales und Vergleichendes Zivil- und Wirtschaftsrecht mit Immaterialgüterrecht sowie die Direktion des Forschungsbereiches ›Geistiges Eigentum: Grundlagen und Anwendungen‹ am Institut Supérieur de l'Économie, ISEC Université Luxembourg.

Neben Publikationen zum geltenden Recht des Lehrgebietes bilden Schwerpunkte seiner Forschungen die Geschichte des Geistigen Eigentums und der Medien (Co-Direktion des DFG-Forschungsprojektes »Druckprivilegien vor dem Reichshofrat« der Forschungsstelle zur Geschichte des Geistigen Eigentums (GGE) an der Universität des Saarlandes mit em. Prof. Elmar Wadle).

Abstract

Die Aufsätze ranken sich um die Grundfrage von Autor und Werk durch fünf Jahrhunderte. Reichshofrat und Reichsfilmkammer dienen dabei allein als Verklammerung, um den Untersuchungsgegenstand der Entwicklung der Rechte an herkömmlichen Büchern bis zu den Drehbüchern an Filmen zeitlich einzugrenzen.

Liegt zum einen der Schwerpunkt auf Kölner Fällen vor dem Reichshofrat (Gergen), thematisiert Eichacker die Probleme in Nürnberg vornehmlich für das 17. Jhd. und bringt das Naturrecht mit ins Spiel. Unerlaubten Nachdruck im 18. Jhd. spiegelt die Studie über Linguet und seinen Übersetzer Reich wider (Kühne). Dem folgt die aktenmäßige Darstellung des Streites um den Nachdruck zwischen Schelling und Paulus im 19. Jhd. (Nomine). Der Leser wird schließlich in die Filmwelt des 20. Jhd. zur Reichsfilmkammer geführt und zur Frage, wer als Autor des Filmes bzw. des Drehbuches zu qualifizieren war (Götz von Olenhusen).

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Thomas Gergen: Einleitung. Eine Grundfrage durch die Jahrhunderte (16.–20. Jahrhundert): Was ist und darf ein Buchautor? 9
Thomas Gergen: Kaiserliche Privilegia impressoria vor dem Reichshofrat – Zur Praxis des Nachdruckschutzes im Alten Reich anhand Kölner Fälle (16.–18. Jahrhundert) 13
I. Privileg und Konzession seit dem 16. Jahrhundert 13
1. Das Privileg im ius commune 13
2. Betriebserlaubnis und Generalprivileg – Frühe Unterscheidungen 14
3. Reichshofrat und Bücherkommission 15
II. Buchdruck und Buchdrucker in Köln 17
1. Erschienene Studien 17
2. Buchdruck und Gegenreformation 19
3. Kölner Buchdrucker im Einzelnen (16. und 17. Jahrhundert) 24
Arnd von Aich (1512–ca. 1530) 24
Servas Kruffter (1520–1538) 24
Jaspar von Gennep (1531–1564) 25
Johann von Aich (1539–1551) 25
Gottfried Cervicornus d. Ä. (ca. 1550–1554) 25
Anton und Arnold Caesar (ca. 1550–ca. 1570) 26
Maternus Cholinus (1556/7–1588) 26
Nikolaus Schreiber (1562–1598) 26
Gerhard Grevenbroich (1583–1642) 26
Johann von Mertzenich (1589–1637) 27
Bertram Buchholtz (1590–1603) 27
Johann Büreich (1592–1622) 27
Peter Keschedt (1593–1608) 27
Peter von Braachel (1600–1659) 27
Anton Becker (1600–ca. 1625) 28
Peter von Brachel d. Ä. (1601–1650?) 28
Arnold von Kempen (1609–1654) 28
Bertram Hilden (1619 – ca. 1650) 28
Gisbert Clemens (ca. 1630–1654) 28
Peter Grevenbroich (1634–ca. 1645) 29
Kaspar Erffens (1637–1652) 29
Paul Metternich (1650–1670) 29
Johann Langenberg (ca. 1655–1681) 29
Kaspar (von) Kempen (1655–1685) 29
Georg Friedrich Frankenberg (1680–1695) 30
III. Druckgewerblicher Rechtsschutz: Ausgleich zwischen Druckern 32
1. Hierat vs. Egmont: Verletzung des Druckprivilegs für die „Summa Theologica“ des Thomas von Aquin 32
2. Galler vs. Witwe Metternich: RHR als Schlichter 34
3. Stift Kempten contra Ketteler: Ausfindigmachen der Nachdrucke 35
4. Widerstreitende Druckprivilegien – Ein erfolgreicher Vergleich vor dem Frankfurter Bücherkommissar im Jahre 1744 36
a) Der Vergleich 37
b) „Von dem auctore selbst wohlerworbenes Eigenthum gehabte Mühe, und Kosten“ 39
IV. Fragen nach Autor- und Werkeigenschaft (18. Jahrhundert) 40
1. Vollstreckungsersuchen an den Kaiser wegen rechtskräftiger Sentenz des Kölner Rates 41
2. Anweisungen des RHR an den Kölner Magistrat 42
3. Steinbüchel vs. Hamacher: Zum Problem der Ähnlichkeit von Schriftwerken (Doppelschöpfung) 44
a) Die Schriftsätze des Anwalts Schuman 45
b) Votum und Conclusum des RHR 46
c) Umgehung des Problems der Kryptomnesie 47
V. Vota als Einzelfallregelung und Verallgemeinerung für künftige Konflikte (Prüfungsschemata) 49
1. Privilegierung des Breviarium Romanum sowie eines Stahlpulvers 49
a) Das Conclusum des Reichshofrates von 1776 50
b) Spruch Josephs II.: Belassung des bisherigen Arbeitsstils, aber bessere Überwachung durch die Bücherkommission 52
c) Wunsch des Kaisers nach einem allgemein gültigen Gutachten 52
d) „Ohnzielsetzliche Gedanken“ des Hofrates Braun (1767) 52
e) Die Privilegierung von medica: Das Stahlpulver des Hauptmann Holl 57
f) Die „festen Principii“ der Privilegienerteilung für medica (1775) 58
g) Argumente gegen die Vorwürfe der oberflächlichen Prüfung 59
h) Fazit „Ohnzielsetzliche Gedanken“ des Hofrates Braun (1767) sowie die „festen Principii“ der Privilegienerteilung für medica (1775) als Prüfungsschema des Reichshofrates für Verfahren zu impressoria et medica 61
2. Prozess des Frankfurters Varrentrapp gegen den Kölner F.W.J. Metternich 63
VI. Conclusiones 65
Thomas Eichacker: Die Verwendung kaiserlicher Druckprivilegien in der Reichsstadt Nürnberg im 17. Jahrhundert 67
I. Einführung 67
II. Statistische Untersuchungen zu Druckprivilegien im Nürnberg des 17. Jahrhunderts 69
1. Umfang der durch Druckprivileg geschützten Buchproduktion 69
2. Unterschiede zwischen privilegierten und nichtprivilegierten Büchern 70
3. Die Nutzung kaiserlicher Druckprivilegien im Vergleich zu anderen Druckprivilegien 71
a) Der einschlägige Messeplatz als Faktor 71
b) Die Konfession als Faktor 73
III. Voraussetzungen für die Auswirkung eines kaiserlichen Druckprivilegs 74
1. Antragstellung, Taxe, Belegexemplare, Privilegienurkunde 74
2. Inhaltliche Anforderungen und Zensur 75
3. Keine entgegenstehenden Rechte Dritter 75
a) Keine entgegenstehenden kaiserlichen Druckprivilegien 75
b) Autorenkonsens bei „neuen Büchern“ 76
c) Kein entgegenstehendes Erstverlagsrecht bei „alten Büchern“ 78
d) Kollision zwischen einem Druckprivileg und Rechten Dritter 79
4. Insinuation 81
5. Privilegienvermerk und Abdruck der Urkunde 83
IV. Geltungsdauer und Verlängerung kaiserlicher Druckprivilegien 84
V. Durchsetzung kaiserlicher Druckprivilegien im Nürnberg des 17. Jahrhunderts 85
1. Allgemeines 85
2. Zahl der Privilegienstreitigkeiten in Nürnberg im 17. Jahrhundert 86
3. Zuständigkeiten 86
4. Die Fälle unter nürnbergischer Verfahrenshoheit 87
a) Bitten um Durchsetzung kaiserlicher Privilegien 87
aa) J. Rhenius gegen Nürnberger Nachdrucker (1625) 87
bb) E. Lochner gegen G. Endter (1627) 88
cc) M. Endter gegen W. Endter d. Ä. (1644) 88
b) Sonderkonstellationen 89
aa) C. Lochner gegen W. Endter d. Ä. (1642) 89
bb) J. J. Felsecker gegen L. C. und J. C. Lochner (1684) 90
cc) J. Jäcklin gegen Nürnberger Verleger (1687) 90
dd) A. Otto gegen J. Hoffmann (1692) 91
5. Die Fälle unter der Verfahrenshoheit des Reichshofrats 92
a) Reichshofrat ordnet Vorgehen gegen Nachdruck an 92
aa) J. Zwelfer gegen W. Endter d. J. und J. A. Endter (1654) 92
bb) Latomische Erben gegen J. Hoffmann (1669) 93
cc) J. C. Lochner gegen J.A. Endters Erben (1682) 94
dd) J. D. Zunner gegen J. Hoffmann (1691) 94
b) Reichshofrat bittet um Sachverhaltsklärung 95
aa) G. M. Lackner gegen C. F. Froberg (1688) 95
bb) J. Hoffmann gegen J. A. Endters Erben (1694) 96
c) Sonstige Fälle 96
aa) L. Loschge gegen Endter (1678) 96
bb) C. Endters Erben gegen J. Hoffmann (1681) 97
VI. Fazit 97
Anhang 1: Klagen auf Durchsetzung kaiserlicher Druckprivilegien in Nürnberg 100
Anhang 2: Befassung des Nürnberger Rates mit Privilegienstreitigkeiten, die in der Hauptsache am Reichshofrat ausgetragen wurden 104
Marie-Ann Kühne: Le privilège ne donne rien à l'auteur. Der Beitrag von Simon-Nicolas-Henri Linguet und seinem Übersetzer Philipp Erasmus Reich zur Entwicklung des Urheberrechts in Frankreich und Deutschland 107
I. Rechtliche Situation in Deutschland in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 109
1. Der Aufstieg der Leipziger Messe und der Beginn des Nachdruckerzeitalters 109
2. Die Reformen des Leipziger Buchhändlers Philipp Erasmus Reich 110
II. Rechtslage in Frankreich bis 1777 115
1. Privilegienwesen und geistiges Eigentum im Ancien Régime 115
2. Der „Arrêt du Conseil d'Etat du Roi, Portant Règlement sur la durée des Privilèges en Librairie“ vom 30. August 1777 118
III. Simon-Nicolas-Henri Linguet (1736–1794) 120
1. Leben und Werdegang 120
2. Linguets Kommentar zum Arrêt über die Dauer der Privilegien im Buchhandel 127
IV. Linguets Ideen in Deutschland: Die Übersetzung von Philipp Erasmus Reich 134
V. Schlussbemerkung 138
Rainer Nomine: Schelling gegen Paulus, Leske und Complizen: Aktenmäßige Darstellung des Streits um den Nachdruck der in Berlin gehaltenen Vorlesung über die Philosophie der Offenbarung 141
I. Die Lage 142
II. Schelling gegen Paulus? 146
1. Paulus 147
2. Schelling 148
3. Hegel 151
4. Das Publikum 152
5. Der Auftritt 156
6. Die Nachschrift 160
7. Streit und „Justizbehörden“ 164
8. Presse und Literatur (I) 168
9. Presse und Literatur (II) 177
10. Nachwirkungen 179
III. Der Fall 181
1. Incipit 182
2. Königreich Preußen I 188
a) Beschlagnahme 188
b) Gegenangriff 192
3. Deutsches Ausland 195
4. Freie Stadt Hamburg 197
5. Freie Stadt Frankfurt 198
6. Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 199
7. Königreich Bayern 201
8. Königreich Württemberg 203
9. Herzogtum Braunschweig 206
10. Königreich Hannover 207
11. Großherzogtum Baden 209
12. Kurfürstentum Hessen 214
13. Großherzogthum Hessen (Hessen-Darmstadt) 216
14. Stadtgericht Darmstadt 222
15. Das Darmstädter Hofgericht 231
16. Königreich Sachsen 236
17. Beschlagnahme (I) – Der Rat der Stadt Leipzig 242
18. Die Kreisdirektion 246
19. Die Strafgerichte – Das Vereinigte Kriminalamt Leipzig 248
20. Das Appellationsgericht Leipzig in Strafsachen 251
21. Beschlagnahme (II) 254
22. Majestät (I) 255
23. Die Zivilgerichte: Das Handelsgericht Leipzig 256
24. Das Appellationsgericht zu Leipzig in Zivilsachen 260
25. Das Oberappellationsgericht zu Dresden 261
26. Königreich Preußen II 263
27. Das Kriminalgericht (I) 264
28. Majestät (II) 268
29. Das Obertribunal 270
30. Das Kriminalgericht (II) 274
31. Das Landgericht Berlin und der Sachverständigenverein 276
32. Explicit 277
IV. Epilog 279
Zeittafel 286
1773 286
1830 286
1837 287
1840 287
1841 287
1842 287
1843 287
Juni 287
Juli 287
August 288
September 288
Oktober 289
November 289
Dezember 289
1844 289
Januar 289
Albrecht Götz von Olenhusen: Filmkünstler und Filmproduzenten zwischen Urheberrecht und gewerblichem Rechtsschutz. Die Filmurheberrechtsreform in der Zwischenkriegszeit 1929–1939 325
I. Der Film im Widerstreit von Ästhetik, Ökonomie und Dogmatik 325
II. Das droit moral als Bedrohung der Filmwirtschaft 328
III. Exemplarischer Film und Prozess. „Dreigroschenoper“ „3-Groschenfilm“ „Dreigroschenprozess“ 332
1. Film und Recht als „Ware“ (Brecht) 346
2. Ein soziologischer Versuch? 350
IV. Urheberrechtsreformversuche vor 1933 354
1. Richard Strauss, Julius Kopsch und die Reform des Musikurheberrechtes 358
2. Hans Otto de Boor als Gutachter zur Urheberrechtsreform 360
3. Die Akademie für Deutsches Recht 364
4. Der Filmrechtsausschuss der Akademie 365
V. Die Rechtsfabrik. Kontroversen in der Akademie für Deutsches Recht 1933–1939 366
1. Carl Schmitt und die Urheberschaft am Film 373
2. Carl Schmitt als Wortführer des NS-Juristenbundes 378
3. Das Ende des Entwurfs eines Urheberrechtsgesetzes 1939 396
VI. Urheberrechtliche Friedhofsruhe 1940–1945. Wiederauferstehung des NS-Entwurfs 1939: 1954–1965 398
VII. Coda: Carl Schmitt 1971: Autor, Noten-Schrift und Film 399
Autorenverzeichnis 403