Arbeitsrecht in kirchlicher Selbstbestimmung
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Arbeitsrecht in kirchlicher Selbstbestimmung
Das kirchenspezifische Arbeitsrecht im Spannungsverhältnis von verfassungsrechtlicher Schutzpflicht und kirchlichem Selbstbestimmungsrecht
Staatskirchenrechtliche Abhandlungen, Vol. 58
(2019)
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About The Author
Volker Herbolsheimer wurde 1989 in Würzburg geboren und begann 2008 das Studium der Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, das er 2013 mit der Ersten Juristischen Prüfung abschloss. Von 2014 bis 2019 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung von Prof. Dr. Julian Krüper an der Ruhr-Universität Bochum tätig. 2017 begann er den Juristischen Vorbereitungsdienst am OLG Hamm, den er 2019 mit der Zweiten Juristischen Staatsprüfung beendete. Seit 2019 ist er Proberichter am Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen.Abstract
Das kirchenspezifische Arbeitsrecht in Deutschland bildet die wohl am meisten beachtete Materie des deutschen Religionsverfassungsrechts. Auf der Grundlage ihres verfassungsrechtlich verbürgten Selbstbestimmungsrechts wenden die Kirchen in Deutschland zwar grundsätzlich das weltliche Arbeitsrecht an, passen es aber ihren Wertsetzungen an. Diese häufig negativ empfundenen Modifikationen rufen die Frage nach dem Schutz durch den Staat auf, dessen Grundrechtsverpflichtung auch kirchlich Beschäftigte umfasst, mit der kirchlichen Selbstbestimmung aber in Konflikt steht. Bei der Auflösung dieses Spannungsverhältnisses verficht die Studie unter Ablehnung der herrschenden Dogmatik zum kirchenspezifischen Arbeitsrecht ein konsequentes Abwägungskonzept, das gerade bei den Loyalitätspflichten die sozio-psychologischen Auswirkungen für die Beschäftigten stärker in den Blick nimmt. Dabei werden auch die zunehmenden Einflüsse der europäischen Menschenrechts- und unionsrechtlichen Antidiskriminierungsstandards aufgegriffen, in Bezug auf die jüngste Judikatur des EuGH aber als kompetenzwidrig zurückgewiesen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung: Die Janusköpfigkeit der Religion als Herausforderung für das Recht | 19 | ||
Teil 1: Bestandsaufnahme: das kirchenspezifische Arbeitsrecht und seine rechtliche Ausgestaltung | 25 | ||
A. Die Situation in den Kirchen: kein „kirchliches Arbeitsrecht“ | 25 | ||
B. Der Begriff der Dienstgemeinschaft als Legitimation kirchenrechtlicher Modifikationen rim Arbeitsrecht | 28 | ||
C. Inhalt und Auswirkungen der Modifikationen im Arbeitsrecht | 32 | ||
I. Die Loyalitätspflichten als erste Säule | 33 | ||
1. Rechtsgrundlagen | 34 | ||
a) Staatliches einfaches Recht als Rahmenordnung | 34 | ||
aa) Die Zulässigkeit kirchlicher Loyalitätsforderungen: AGG | 34 | ||
bb) Rechtssystematische Einordnung der Loyalitätspflichten in das weltliche Zivil- und Arbeitsrecht | 36 | ||
b) Kirchenrechtliche Gesetzesgrundlagen als Umsetzung | 40 | ||
2. Ausgestaltung und Auswirkungen der Loyalitätspflichten | 42 | ||
a) Überblick über die Ausgestaltung der Loyalitätspflichten | 42 | ||
b) Auswirkung I: Umgang mit Bewerbern | 45 | ||
c) Auswirkung II: Erweiterung der Kündigungsmöglichkeit | 48 | ||
II. Das Streikverbot als zweite Säule | 51 | ||
1. Die Ablehnung des Tarifvertragssystems durch die Kirchen | 52 | ||
2. Rechtsgrundlagen für den „Dritten Weg“ | 56 | ||
3. Ausgestaltung des Koalitionssystems in den Kirchen | 58 | ||
a) Das Koalitionssystem der katholischen Kirche | 59 | ||
b) Das Koalitionssystem in den evangelischen Kirchen | 64 | ||
aa) Die Anwendung einer modifizierten Art des „Zweiten Weges“ in einzelnen Landeskirchen: „kirchengemäße Tarifverträge“ | 65 | ||
bb) Die Ausgestaltung des „Dritten Weges“ in den übrigen Landeskirchen | 67 | ||
III. Die Mitarbeitervertretung als dritte Säule | 73 | ||
1. Rechtsgrundlagen | 73 | ||
2. Ausgestaltung des Mitarbeitervertretungssystems in den Kirchen | 76 | ||
Teil 2: Die verfassungsrechtliche Reflexion des Konflikts | 79 | ||
A. Verfassungsrechtliche Grundierung des Problems | 79 | ||
B. Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht und das kirchenspezifische Arbeitsrecht | 81 | ||
I. Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht als Geltungsgrundlage des kirchenspezifischen Arbeitsrechts | 81 | ||
1. Die sachliche Dimension: das kirchenspezifische Arbeitsrecht als Moment kirchlicher Selbstbestimmung | 81 | ||
a) Das kirchenspezifische Arbeitsrecht als Ordnen eigener Angelegenheiten | 82 | ||
aa) Das Selbstverständnis der Kirchen als Bestimmungsfaktor eigener Angelegenheiten | 83 | ||
bb) Das kirchliche Selbstverständnis und die Modifikationen im Arbeitsrecht | 90 | ||
(1) Die individualarbeitsvertragsrechtlichen Pflichten als eigene Angelegenheiten | 91 | ||
(2) Das kircheneigene Koalitionssystem als eigene Angelegenheit | 93 | ||
(3) Das Mitarbeitervertretungssystem als eigene Angelegenheit | 94 | ||
b) Der Modus der Reichweitebestimmung des kirchenspezifischen Arbeitsrechts | 102 | ||
c) Conclusio: das Verhältnis von staatlichem und kirchenspezifischem Arbeitsrecht | 107 | ||
2. Die personelle Dimension: Kirchen und ihre selbstständigen Einrichtungen als Begünstigte des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts | 111 | ||
3. Die prozuessuale Dimension: das Verhältnis von kirchlichem Selbstbestimmungsrecht und korporativer Glaubensfreiheit | 117 | ||
II. Die Grundrechte der Mitarbeiter als Schranken des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts | 123 | ||
1. Keine unmittelbare Geltung der Grundrechte im kirchlichen Bereich | 123 | ||
2. Mittelbare Geltung der Grundrechte im kirchlichen Bereich | 124 | ||
a) Anwendbarkeit des staatlichen Justizgewährungsanspruches | 126 | ||
b) Kein genereller Vorrang des Justizgewährungsanspruches | 129 | ||
c) Exkurs: mittelbare Grundrechtswirkung und mittelbare Grundrechtsgeltung | 130 | ||
d) Das für alle geltende Gesetz im Bereich des Rechtsschutzes | 131 | ||
3. Zusammenfassung | 132 | ||
III. Überlagerung des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts durch das Unionsrecht | 132 | ||
1. Europarecht und kirchliche Loyalitätspflichten (Richtlinie 2002 / 78 / EG) | 133 | ||
a) Religionszugehörigkeit als Einstellungsvoraussetzung (Art. 4 Abs. 2) | 133 | ||
aa) Religion als Differenzierungskriterium | 134 | ||
bb) Keine vollumfängliche Bereichsausnahme | 135 | ||
cc) Das Kompetenzproblem | 136 | ||
dd) Auswirkungen des Urteils des EuGH vom 17.04.2018 („Egenberger“) | 139 | ||
ee) Inkurs: die Beurteilungskompetenz | 144 | ||
ff) Europarechtlich induzierte Begrenzung der Loyalitätspflichten auf leitende, erzieherische und pastorale Tätigkeiten? | 147 | ||
(1) Fehlende Regelungskompetenz | 147 | ||
(2) Inkurs: die Notwendigkeit der Verhältnismäßigkeitsprüfung | 148 | ||
gg) Zusammenfassung und Ausblick | 149 | ||
b) Die sonstigen Fälle der Loyalitätspflichten und das Urteil des EuGH vom 11.09.2018 („Chefarzt“) | 150 | ||
2. Europarecht und kirchliche Mitarbeitervertretung (Richtlinie 2002 / 14 / EG) | 152 | ||
C. Der verfassungsrechtliche Schutz der Mitarbeiter als Grenze des kirchenspezifischen Arbeitsrechts | 153 | ||
I. Grundrechtliche Schutzpflichten | 153 | ||
1. Die Herleitung grundrechtlicher Schutzpflichten | 154 | ||
2. Die kirchlichen Mitarbeiter als Schutzberechtigte, der Staat als Schutzverpflichteter | 161 | ||
3. Die Grundrechte der Mitarbeiter als betroffene Schutzgüter | 162 | ||
a) Loyalitätspflichten | 163 | ||
aa) Die binäre Prüfungsstruktur und ihre Bedeutung für die Grundrechtsbetroffenheit | 163 | ||
bb) Erste Stufe: Die bürgerlich-rechtliche Wirksamkeit der Loyalitätspflichten | 166 | ||
(1) Abhängigkeit des betroffenen Grundrechts vom Inhalt der Loyalitätspflicht | 168 | ||
(2) Konflikte aufgrund konträren außerdienstlichen Verhaltens | 170 | ||
(a) Das Verbot praktizierter Homosexualität | 170 | ||
(aa) Die Freiheit der Ehe (Art. 6 Abs. 1 GG) | 171 | ||
(bb) Der Schutz der Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 GG) | 179 | ||
(cc) Das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG) | 186 | ||
(dd) Das Verbot der Ungleichbehandlung (Art. 3 GG) | 191 | ||
(b) Der Verstoß gegen das Sakrament der Ehe | 206 | ||
(3) Die religionsbezogenen Loyalitätspflichten | 208 | ||
(a) Die (negative) Freiheit der Religion (Art. 4 Abs. 1, 2 GG) | 208 | ||
(b) Das Verbot der Ungleichbehandlung wegen der Religion (Art. 3 Abs. 3 Var. 6 GG) | 209 | ||
(4) Konflikte aufgrund sachlicher Differenzen | 211 | ||
cc) Zweite Stufe: kirchenrechtliche Maßnahme im Einzelfall | 214 | ||
(1) Die Freiheit des Berufs (Art. 12 Abs. 1 GG) | 215 | ||
(2) Das allgemeine Gleichbehandlungsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) | 216 | ||
b) Der „Dritte Weg“ – Ausschluss des Streikrechts | 218 | ||
aa) Die individuelle und kollektive Freiheit der Koalitionsbetätigung (Art. 9 Abs. 3 GG) | 218 | ||
bb) Das allgemeine Gleichheitsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) | 223 | ||
c) Das kircheneigene Mitarbeitervertretungssystem | 223 | ||
aa) Die Freiheit des Berufs (Art. 12 Abs. 1 GG) | 224 | ||
bb) Die individuelle und kollektive Freiheit der Koalitionsbetätigung (Art. 9 Abs. 3 GG) | 226 | ||
cc) Die selbstbestimmungsbezogenen Grundrechte und das Sozialstaatsprinzip | 227 | ||
dd) Das allgemeine Gleichbehandlungsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) | 230 | ||
d) Exkurs: die Gefahrenschwelle als unzulässige Tatbestandsbeschränkung | 231 | ||
4. Die Verhältnismäßigkeit als Reichweitebestimmung der Schutzpflichten | 233 | ||
a) Die Erstreckung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes auf die Schutzpflichtenkonstellationen | 233 | ||
aa) Tatbestandslösung versus Abwägungslösung | 234 | ||
bb) Die grundsätzliche Übertragbarkeit des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes auf die Schutzpflichtenkonstellationen | 236 | ||
b) Exkurs: Die Ausgestaltung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes in Schutzpflichtenkonstellationen | 239 | ||
aa) Die Anwendbarkeit der Schrankenregelungen | 239 | ||
bb) Des Pudels Kern: das indefinite verfassungsmäßige Gegenteil | 241 | ||
cc) Das Postulat vom „angemessenen Schutzniveau“ | 242 | ||
dd) Die Übertragung der abwehrrechtlich entwickelten Grundsätze des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes in der Literatur | 244 | ||
ee) Stellungnahme: die Ausgestaltung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes in Schutzpflichtenkonstellationen | 248 | ||
(1) Die genaue Eingrenzung des Prüfungsgegenstandes | 248 | ||
(2) Die Übertragung aller Anwendungsebenen des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes in Schutzpflichtenkonstellationen | 250 | ||
(3) Der Entscheidungsspielraum der staatlichen Gewalt | 252 | ||
(4) Kein Unterschied bei Gleichheitsrechten | 256 | ||
ff) Zusammenfassung | 261 | ||
II. Das Rechtsstaatsprinzip | 261 | ||
1. Tatbestandsimmanente Abwägung als Schrankenersatzkonzept? | 262 | ||
2. Die Reichweite des Rechtsstaatsprinzips | 263 | ||
a) Der allgemeine Teil des Rechtsstaatsprinzips | 264 | ||
b) Keine mittelbare Geltung des Rechtsstaatsprinzips im kirchlichen Bereich | 266 | ||
c) Die rechtsstaatlichen Konkretisierungen als Grenzen kirch | 267 | ||
3. Exkurs: die kirchenrechtlich begründete Geltung des Rechtsstaatsprinzips | 271 | ||
4. Zusammenfassung | 272 | ||
Teil 3: Die verfassungsrechtliche Auflösung des Konflikts | 273 | ||
A. Die Abwägung als rationaler Diskurs | 274 | ||
I. Das Rationalitätsproblem und seine Lösung | 275 | ||
1. Die Abwägungskritik | 275 | ||
2. Die Rationalität des Diskurses | 278 | ||
II. Die Abwägungskriterien | 282 | ||
B. Die Loyalitätspflichten und die Grundrechte der Mitarbeiter | 284 | ||
I. Erste Stufe: die bürgerliche Wirksamkeit der Loyalitätspflichten | 285 | ||
1. Das Problem der „intendierten Abwägung“ nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 286 | ||
2. Bewertung der Rechtsprechung | 288 | ||
a) Karlsruhe vs. Straßburg | 288 | ||
aa) Der Widerspruch zwischen der Rechtsprechung des BVerfG und des EGMR | 289 | ||
bb) Folgerungen für das Abwägungsprogramm | 295 | ||
b) Der Ansatz des BVerfG: intendierte Abwägung? | 300 | ||
aa) Eingeschränkte Justiziabilität in kircheneigenen Angelegenheiten | 302 | ||
bb) Anerkennung fremder Rechtsordnungen | 303 | ||
cc) Die Pflicht des Staates zur Neutralität in religiös-weltanschaulichen Angelegenheiten | 305 | ||
(1) Strukturelle Betrachtung: die Zirkelschlüssigkeit der Argumentation | 306 | ||
(2) Inhaltliche Betrachtung: Kein Problem staatlicher Neutralität | 311 | ||
dd) Das Schutzniveau des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts | 316 | ||
c) Zwingende Abstufung der Loyalitätspflichten? | 319 | ||
aa) Abstufung hinsichtlich der Nähe zum Verkündigungsauftrag | 320 | ||
bb) Abstufung hinsichtlich der Kirchenzugehörigkeit | 322 | ||
d) Zusammenfassung | 323 | ||
3. Karlsruhe vs. Luxemburg | 324 | ||
4. Anerkennung der einzelnen Loyalitätspflichten | 328 | ||
a) Die allgemeingültige Argumentation | 328 | ||
aa) Die Bedeutung der Loyalitätspflichten für den kirchlichen Dienstgeber | 329 | ||
(1) Die Gewährleistung der äußeren Funktion: Glaubwürdigkeitsgarantie | 330 | ||
(2) Die Gewährleistung der inneren Funktion: der Sendungsauftrag | 333 | ||
(3) Zusammentrag: Loyalitätspflichten als Geltungsgarantie christlicher Moralnormen | 334 | ||
bb) Venire contra factum proprium: die Freiwilligkeit des Vertragsschlusses | 335 | ||
cc) Eingeschränkte kirchliche Selbstbestimmung wegen Daseinsvorsorge? | 341 | ||
b) Die spezifische Argumentation | 342 | ||
aa) Das Verbot praktizierter Homosexualität | 343 | ||
(1) Freiheitsrechtliche Bewertung | 343 | ||
(a) Keine Beeinträchtigung der Menschenwürde | 344 | ||
(b) Art. 2 Abs. 1 GG | 351 | ||
(aa) Sozialpsychische Bewertung der Loyalitätspflicht als Basis der Intensitätsbewertung | 351 | ||
(bb) Freiwilligkeit der Mitarbeiter und die Glaubwürdigkeit der Kirche rals Kontrapunkte | 355 | ||
(c) Art. 6 Abs. 1 GG | 357 | ||
(d) Zusammenfassung | 358 | ||
(2) Gleichheitsrechtliche Bewertung | 359 | ||
(a) Bedingungen einer Rechtfertigung der Ungleichbehandlungen | 359 | ||
(b) Ungleichbehandlung von homosexuellen kirchlichen und homosexuellen weltlichen Mitarbeitern | 364 | ||
(c) Ungleichbehandlung von homosexuellen und heterosexuellen kirchlichen Mitarbeitern | 365 | ||
bb) Verstöße gegen das Sakrament der Ehe | 367 | ||
(1) Freiheitsrechtliche Bewertung | 367 | ||
(a) Ehebruch | 367 | ||
(b) Wiederverheiratung | 369 | ||
(c) Das eheähnliche Zusammenleben mit einem Dritten trotz bestehender Ehe | 369 | ||
(d) Zusammenfassung | 371 | ||
(2) Gleichheitsrechtliche Bewertung | 372 | ||
cc) Religionsbezogenes Verhalten | 372 | ||
(1) Freiheitsrechtliche Bewertung | 372 | ||
(a) Kirchenzugehörigkeit als Einstellungsvoraussetzung | 373 | ||
(b) Kirchenaustritt als Kündigungsgrund | 374 | ||
(c) Das öffentliche Bekennen zu anderen Kirchen | 376 | ||
(d) Zusammenfassung | 378 | ||
(2) Gleichheitsrechtliche Bewertung | 378 | ||
dd) Sachliche Differenzen | 380 | ||
ee) Resümee | 381 | ||
II. Zweite Stufe: Einzelfallbezogene Sanktionsbewertung | 382 | ||
1. Kündigung des Mitarbeiters | 382 | ||
a) Die Notwendigkeit einer einzelfallbezogenen Interessenabwägung | 383 | ||
b) Verfassungsrechtliche Beeinflussung | 384 | ||
aa) Berücksichtigung der Berufsfreiheit der Mitarbeiter (Art. 12 Abs. 1 GG) | 387 | ||
(1) Grundsatz: Zulässigkeit der Sanktion | 387 | ||
(2) Keine Anwendung der Drei-Stufen-Lehre | 388 | ||
(3) Berücksichtigung aller kündigungsrelevanten Umstände | 389 | ||
(4) Insbesondere: Verhältnismäßigkeit und mildere Mittel | 391 | ||
bb) Berücksichtigung des Gleichbehandlungsgebots (Art. 3 Abs. 1, 3 GG) | 392 | ||
2. Nichteinstellung eines Bewerbers | 394 | ||
a) Verfassungsrechtliche Ausgangslage | 394 | ||
b) Kein für alle geltendes Gesetz? | 395 | ||
III. Zusammentrag und Folgen für die staatliche Rechtsordnung und Rechtsprechung | 397 | ||
1. Staatlicher Gestaltungsspielraum | 397 | ||
2. Verfassungskonforme Auslegung und Anwendung des § 9 AGG | 397 | ||
a) Zulässigkeit der Loyalitätspflichten (§ 9 Abs. 2 AGG) | 398 | ||
b) Kirchenzugehörigkeit als Einstellungsvoraussetzung und andere religionsbezogene Ungleichbehandlungen (§ 9 Abs. 1 AGG) | 399 | ||
3. Auslegung der allgemeinen zivil- und arbeitsrechtlichen Vorschriften | 400 | ||
a) Anerkennung kirchlicher Loyalitätspflichten (§§ 305 ff. BGB) | 400 | ||
b) Bewertung der Sanktion im Einzelfall (§ 1 KSchG, § 626 BGB; § 1 ff. AGG) | 401 | ||
C. Die kirchlichen Koalitionssysteme und die Grundrechte der Mitarbeiter | 402 | ||
I. Freiheitsrechtliche Bewertung – Art. 9 Abs. 3 S. 1 GG | 402 | ||
1. Der Maßstab der Konfliktlösung | 404 | ||
a) Die Koalitionsfreiheit als systemunabhängiges und normgeprägtes Grundrecht | 404 | ||
b) Die Anwendung eines besonderen Ausgestaltungsmaßstabes | 404 | ||
aa) Die Differenzierung zwischen Eingriff und Ausgestaltung | 405 | ||
bb) Das kirchliche Koalitionssystem als Ausgestaltung | 410 | ||
cc) Das Verhältnis von privater Ausgestaltung und Schutzpflicht | 414 | ||
dd) Der Maßstab privater kirchlicher Ausgestaltungen | 416 | ||
(1) Statischer Kernbereich, keine Abwägung | 416 | ||
(2) Die Maßstabskonkurrenz zwischen der Koalitionsfreiheit und kirchlichem Selbstbestimmungsrecht | 420 | ||
c) Resümee | 422 | ||
2. Die Zulässigkeit des „Dritten Weges“ | 423 | ||
a) Die Koalitionsautonomie als Kernbereich der Koalitionsfreiheit | 424 | ||
b) Funktionszwingende Merkmale der Koalitionsautonomie und ihre Beachtung im „Dritten Weg“ | 427 | ||
aa) Beteiligung der Koalitionen an der Besetzung der Arbeitsrechtlichen Kommissionen | 427 | ||
bb) Freies, eigenständiges und unabhängiges Handeln | 430 | ||
(1) Die Problematik des Letztentscheidungsrechts in der katholischen Kirche | 431 | ||
(2) Betätigungsrechte der Koalitionen in kirchlichen Einrichtungen | 435 | ||
(3) Parität als funktionszwingendes Moment? | 438 | ||
cc) Arbeitskampffreiheit und Streikrecht als funktionszwingendes Merkmal | 444 | ||
(1) Ablehnung des Streikverbotes wegen Widersprüchlichkeit des kirchlichen Selbstverständnisses | 445 | ||
(2) Das Streikrecht als funktionszwingendes Merkmal der Koalitionsfreiheit? | 450 | ||
(a) Die vertretenen Positionen zum Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen in Rechtsprechung und Literatur und ihre kritische Würdigung | 451 | ||
(b) Die Lösung im Sinne der Kernbereichsdogmatik | 453 | ||
dd) Verbindliche Wirkung der Vereinbarungen | 459 | ||
c) Resümee | 461 | ||
3. Die Zulässigkeit des modifizierten „Zweiten Weges“ in einzelnen evangelischen Landeskirchen. | 462 | ||
II. Gleichheitsrechtliche Bewertung – Art. 3 Abs. 1 GG | 464 | ||
III. Das Verhältnis zwischen weltlichen Tarifverträgen und kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen | 464 | ||
1. Die Problematik bei tarifdispositivem Recht | 465 | ||
a) Einfachrechtliche Bewertung | 465 | ||
b) Verfassungsrechtliche Bewertung | 466 | ||
aa) Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht (Art. 137 Abs. 3 WRV) | 466 | ||
bb) Die Koalitionsfreiheit der Mitarbeiter und Koalitionen (Art. 9 Abs. 3 GG) | 468 | ||
cc) Das allgemeine Gleichbehandlungsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) | 470 | ||
2. Die Problematik der gerichtlichen Inhaltskontrolle | 471 | ||
a) Einfachrechtliche Bewertung | 472 | ||
b) Verfassungsrechtliche Bewertung | 473 | ||
aa) Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht (Art. 137 Abs. 3 WRV) | 474 | ||
bb) Die Koalitionsfreiheit der Mitarbeiter und Koalitionen (Art. 9 Abs. 3 GG) | 477 | ||
cc) Das allgemeine Gleichbehandlungsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG) | 477 | ||
3. Resümee | 478 | ||
D. Die kircheneigenen Mitarbeitervertretungssysteme und die Grundrechte der Mitarbeiter | 479 | ||
I. Freiheitsrechtliche Bewertung | 480 | ||
1. Die Berufsausübungsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) und die allgemeine Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) | 480 | ||
a) Ausgleich der kollidierenden Rechtsgüter bei eigenen Angelegenheiten | 481 | ||
b) Ausgleich der kollidierenden Rechte bei nicht eigenen Angelegenheiten | 482 | ||
d) Resümee | 487 | ||
2. Art. 9 Abs. 3 GG | 487 | ||
II. Gleichheitsrechtliche Bewertung | 488 | ||
Zusammenfassende Thesen | 492 | ||
Literaturverzeichnis | 501 | ||
Sachwortverzeichnis | 549 |