Gesamtstaat und Provinz
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Gesamtstaat und Provinz
Regionale Identitäten in einer »zusammengesetzten Monarchie« (17. bis 20. Jahrhundert)
Editors: Schneider, Gabriele | Simon, Thomas
Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. N. F. Beihefte, Vol. 14
(2019)
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Abstract
Preußen wies unter den deutschen Territorien - neben Österreich - in besonders ausgeprägtem Maße die Merkmale eines »zusammengesetzten Staates« auf. In keinem anderen Staat des deutschen Sprachraums waren so viele und so unterschiedliche Territorien zusammengeschlossen, wie in der hohenzollernschen und der habsburgischen Länderverbindung. Demgemäß war auch die Verfassungsgeschichte Preußens sehr stark geprägt vom Spannungsverhältnis zwischen Einheitsstaatlichkeit und Partikularismus, sichtbar im spannungsreichen Nebeneinander von älteren ständisch-partikularen und jüngeren zentralistisch-gesamtstaatlichen Strukturen. In den Beiträgen dieses Bandes werden vornehmlich die partikularen Strukturen des preußischen Staates in den Blick genommen. Im Mittelpunkt steht dabei das Wechselverhältnis von preußischer Gesamtstaatsbildung und der Ausbildung regionaler und landsmannschaftlicher Identität in den Provinzen: In welchen Institutionen kann sich so etwas wie »regionale Identität« ausdrücken und entfalten? Welcher Raum ist dem Landespartikularismus vom preußischen Staat gelassen? Wie haben die in den Landschaften der Gesamtmonarchie entstandenen regionalen Identitäten ihrerseits den Prozess der Gesamtstaatsbildung und der Integration der Teile in das Ganze beeinflusst? Mit Beiträgen zur dänischen, zur spanischen und zur Stuart-Monarchie findet sich in dem Band auch der Vergleich mit anderen »composite monarchies« in Europa.»General government and province. Local identities in a ›composite monarchy‹ (17th to 20th century)«The subject of this volume is the charged relationship between estatist particularism and monarchical centralism in composite states: what steps were taken to create unified states from the territories held together merely by dynastic connection, and how much space was given to local identities? The particular focus is on Prussia, but the series of illustrative examples ranges also from the Danish and the Spanish to the Stuart monarchy.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
I. Übergeordnete Perspektiven | 11 | ||
Monika Wienfort: Preußen – (k)ein Thema für eine Landesgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert | 13 | ||
I. Modellfall preußischer Integration: Die Verstaatlichung der Gerichte in der ersten Hälftedes 19. Jahrhunderts | 18 | ||
II. Geschichte der preußischen Monarchie im Deutschen Kaiserreich | 20 | ||
III. Germanisierungspolitik in den preußischen Provinzen im Deutschen Kaiserreich | 24 | ||
Frank Göse: Zwischen ständischem Regionalismus und Gesamtstaatsbewusstsein. Überlegungen zu den regionalen Identitäten bei adligen Amtsträgern und Offizieren im Alten Preußen | 31 | ||
I. Traditionen | 34 | ||
II. Strukturen | 38 | ||
III. Fragile regionale Identitäten | 45 | ||
II. Provinz und Gesamtstaat | 53 | ||
Ludwig Biewer: Pommern in Brandenburg-Preußen | 55 | ||
I. Der schrittweise Erwerb Pommerns durch die Hohenzollern | 55 | ||
II. Die preußische Provinz Pommern im 19. Jahrhundert | 63 | ||
1. Staatliche Verwaltung | 63 | ||
2. Selbstverwaltung in der Provinz und auf Kreisebene | 69 | ||
Peter Baumgart: Schlesien als eigenständige Provinz nach der Eingliederung in den friderizianischen Gesamtstaat | 75 | ||
Enno Eimers: Wie preußisch wurde Ostfriesland unter Friedrich dem Großen? | 93 | ||
Heide Barmeyer: Eroberung und Integration – Methoden preußischer Politik im Umgang mit neu gewonnenen Gebieten: Die Beispiele Westfalen nach 1815 und Hannover nach 1866 | 101 | ||
I. Einleitung / Vorüberlegungen / Fragestellung | 101 | ||
1. Vergleich der Entscheidungs-Situationen 1815 und 1866 | 102 | ||
2. Art und Umfang der Territorialerwerbungen 1815 und 1866 | 104 | ||
3. Mentale und ideologische Integrationsprobleme nach 1815 und 1866 | 106 | ||
II. Die Eingliederung Westfalens nach 1815 | 107 | ||
1. Die Bedeutung der Verfassungsfrage im Vormärz in Westfalen | 109 | ||
2. Verwaltung als Ersatzverfassung und der Oberpräsident Vincke als Identifikationsfigur | 109 | ||
3. Die Kirchenpolitik Friedrich Wilhelms III. – Konfessionsfragen, Katholiken und Kölner Wirren / Kirchenkampf | 115 | ||
4. Zusammenfassung | 117 | ||
III. Die Eingliederung Hannovers nach 1866 | 118 | ||
IV. Resümee: Erfolg oder Misserfolg preußischer Integrationspolitikim 19. Jahrhundert | 123 | ||
Wolf Nitschke: Zum Verhältnis der Provinziallandtage zum Vereinigten Landtag bzw. zum Preußischen Landtag (1823–1875) | 127 | ||
I. Einleitung | 127 | ||
II. Hardenbergs nicht eingelöstes Verfassungsversprechen (1810–1820) | 129 | ||
III. Die Provinziallandtage als Ersatz für „Reichsstände“(1823–1842) | 133 | ||
IV. Die Vereinigten Ausschüsse – ein preußischer Landtag? (1842) | 138 | ||
V. Graf Arnim-Boitzenburgs Verfassungsinitiativen | 141 | ||
VI. Der Vereinigte Landtag – eine historische Sackgasse (1847) | 147 | ||
VII. Die parlamentarischen Versammlungen des Jahres 1848 | 153 | ||
VIII. Preußischer Landtag und Provinziallandtage (1849–1875) | 156 | ||
IX. Zusammenfassung | 158 | ||
Anhang | 159 | ||
1. Denkschrift Arnims über die ständische Verfassung vom April 1844 | 159 | ||
2. Rücktrittsgesuch Arnims vom 17.05.1844 | 166 | ||
3. Eigenhändiges Schreiben Friedrich Wilhelms IV. vom 17.05.1844 an Arnim | 168 | ||
4. Graf Arnim am 24.ten Mai 1844 an den König | 168 | ||
5. Schreiben Arnims vom 17.12.1844 an den König | 170 | ||
6. Handschreiben des Königs an Arnim | 173 | ||
7. Schreiben Arnims vom 27.12.1844 an den König | 174 | ||
8. Schreiben Arnims vom 28.12.1844 an den König | 178 | ||
9. Denkschrift des Grafen Arnim vom 14.05.1845 | 178 | ||
10. Entwurf A des Grafen Arnim zur ständischen Verfassung(verfasst um 1844) | 179 | ||
11. Entwurf B des Grafen Arnim zur ständischen Verfassung (verfasst um 1844) | 184 | ||
12. Rücktrittsgesuch Arnims vom 23.05.1845 | 192 | ||
13. Denkschrift Arnims vom 24.05.1845 | 193 | ||
14. Schreiben Friedrich Wilhelms IV. vom 25.05.1845 an Arnim | 194 | ||
15. Schreiben Arnims vom 27.05.1845 an den König | 195 | ||
16. Kabinettsordre vom 07.07.1845, Arnims Entlassung betreffend | 198 | ||
17. Schreiben Arnims vom 03.01.1847 an den König | 198 | ||
18. Denkschrift Arnims vom Dezember 1846 | 199 | ||
19. Denkschrift des Grafen Arnim vom 09.03.1847 | 204 | ||
20. Handschreiben des Königs vom 31.03.1847 an Arnim | 205 | ||
21. Handschreiben des Königs vom 02.04.1847 an Arnim | 206 | ||
22. Adresse vom 15.03.1848 | 208 | ||
III. Rheinische Perspektiven | 211 | ||
Ingeborg Schnelling-Reinicke: Wechselbeziehung zwischen Provinz und Zentrale. Wasserrecht und Wasserwirtschaft in der Rheinprovinz – Friedrich von Sybel und die Entstehung des Preußischen Wassergesetzes | 213 | ||
I. Situation vor der Verabschiedung des Preußischen Wassergesetzes | 214 | ||
II. Das Engagement Friedrich von Sybels für das Wasserrecht | 222 | ||
III. Ausblick auf die weitere (auch reichsrechtliche) Entwicklung | 228 | ||
Erik Lommatzsch: „… daß die Vereinigung der Rheinlande mit der preußischen Monarchie eine wahrhaft providentielle gewesen …“ Gesamtstaat und Rheinprovinz bei Peter Reichensperger | 231 | ||
I. | 232 | ||
II. | 235 | ||
III. | 239 | ||
IV. | 243 | ||
IV. Europäische Vergleichsperspektiven | 245 | ||
Ronald G. Asch: Dynastische Großreiche zwischen Konsolidierung und Krise:Die spanische Monarchie und die Stuart-Monarchie zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Vergleich | 247 | ||
I. | 247 | ||
II. | 249 | ||
III. | 252 | ||
IV. | 258 | ||
V. | 263 | ||
VI. | 266 | ||
Jes Fabricius Møller: Konglomeratstaat, Personalunion, Nationalstaat.Zentrum und Peripherie in Dänemark im langen 19. Jahrhundert | 269 | ||
I. Was heißt „Dänemark“? | 271 | ||
II. Dänemark-Schleswig-Holstein als Personalunion? | 274 | ||
III. Verfassung | 277 | ||
Die Autoren und Herausgeber des Bandes | 283 |