Actio de dolo
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Actio de dolo
Arglistklage im römischen Recht
Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 190
(2020)
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Abstract
Die römische Arglistklage, entfernter Vorläufer des heutigen Schadensersatzanspruchs aus § 826 BGB, kennzeichnet ein Missverhältnis von Potential und tatsächlichem Anwendungsbereich: Sie erfasst jeglichen mit Vorsatz herbeigeführten Vermögensnachteil und damit sogar Fälle, in denen sich der Schaden aus der Vorenthaltung einer vom Kläger begehrten Leistung ergibt. So entsteht die Gefahr eines Zirkelschlusses, indem die Arglistklage erst den Anspruch auf die Leistung schafft, deren Verweigerung dem Beklagten zum Vorwurf gemacht wird. Um dieser Gefahr zu wehren, legen die römischen Juristen besonderes Augenmerk auf die Subsidiarität. Ihr unterliegt die Klage schon seit ihrer Einführung im ersten vorchristlichen Jahrhundert, damit sie das vorhandene Anspruchssystem nicht stört. In Ausdehnung des zugrundeliegenden Rechtsgedankens wenden die Juristen die Arglistklage nur in Anlehnung an ein schon vorhandenes Klagerecht an, das als Vorbild für die Haftung taugt. Die Arglistklage wird so zum Vehikel für einen Analogieschluss und tritt in Konflikt mit anderen Instrumenten, die dieselbe Funktion erfüllen.»Actio de dolo. The Roman action for fraud«The Roman action for fraud is characterised by a disproportion between its potential and actual scope: It covers any financial loss caused deliberately and thereby even cases in which damage results from the withholding of a benefit. In order to avoid a circular argument, Roman lawyers apply the lawsuit only on the basis of an already existing claim, which serves as a model for the liability for fraud. The corresponding action thus becomes a tool for analogical reasoning.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Erster Teil: Das Edikt und seine Auslegung | 7 | ||
§ 1 Das Edikt wider den dolus | 7 | ||
I. Die Klageverheißung | 7 | ||
II. Die Veränderung der Klagefrist | 9 | ||
III. Die proponierte Klageformel | 10 | ||
§ 2 Subsidiarität und Infamie | 12 | ||
I. Der Nachrang der Arglistklage | 12 | ||
II. Die ignominia des verurteilten Täters | 22 | ||
III. Der Zusammenhang | 28 | ||
§ 3 Der Haftungstatbestand | 31 | ||
I. Zwei Definitionen? | 31 | ||
II. Dolus bonus und dolus praesens | 34 | ||
III. Subsidiarität im weiteren Sinne | 36 | ||
Zweiter Teil: Anwendungsfälle | 40 | ||
§ 4 Täuschung im Rechtsverkehr | 40 | ||
I. Abschluss von Schuldverträgen | 40 | ||
II. Aufhebung von Verpflichtungen | 48 | ||
III. Täuschung bei Erbfolge und Freilassung | 53 | ||
§ 5 Andere Vermögensschäden | 59 | ||
I. Kollusion | 59 | ||
II. Urkundenunterdrückung | 63 | ||
III. Umgehung adjektizischer Verpflichtung und Amtsträgerhaftung | 65 | ||
§ 6 Eigentumsverletzung | 68 | ||
I. Nachbildung der aquilischen Haftung | 68 | ||
II. Ergänzung der Diebstahlshaftung | 77 | ||
III. Eigentumsstörung | 82 | ||
§ 7 Beeinträchtigung obligatorischer Rechte | 85 | ||
I. Strengrechtliche Verpflichtung und bona fides | 86 | ||
II. Perpetuatio obligationis als Vorbild | 90 | ||
III. Noxalverpflichtung und Rechtsmängelhaftung | 96 | ||
§ 8 Unvollkommene Verbindlichkeiten | 97 | ||
I. Innominatrealkontrakte | 98 | ||
II. Unerfüllte Schenkungen und unwirksame Aufträge | 103 | ||
III. Vertragsähnliche Verhältnisse | 107 | ||
Fazit | 115 | ||
Literaturverzeichnis | 120 | ||
Quellenverzeichnis | 122 |