Vom Sinn und Zweck des Demokratieprinzips
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Vom Sinn und Zweck des Demokratieprinzips
Ein Beitrag zur teleologischen Auslegung des Staatsorganisationsrechts
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 101
(1998)
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Abstract
Im Mittelpunkt des vorliegenden Werkes stehen die Funktionen des Demokratieprinzips. Der Autor will keine umfassende Demokratiegeschichte schreiben, sondern vielmehr eine Begründung für die Erforderlichkeit des Demokratieprinzips liefern. Dabei wird ein Schwerpunkt sowohl auf den ideengeschichtlichen Hintergrund als auch auf die gegenwärtige Bedeutung des Demokratieprinzips gelegt. Bleckmann sieht den Zweck des Demokratieprinzips nicht primär in der Selbstbestimmung der Individuen, sondern vor allem in der Durchsetzung der Allgemeininteressen, die aus einer Abwägung der grundrechtlich geschützten Individualinteressen hervorgehen. Das Demokratieprinzip dient demzufolge deren Durchsetzung, weil es gewährleistet, daß sich die Individualinteressen und damit auch die Allgemeininteressen in den staatlichen Entscheidungen wiederfinden. Weil staatliche Entscheidungen somit den Schutz der Grundrechte zum Inhalt haben, dient das Demokratieprinzip mittelbar auch der Durchsetzung anderer Staatszielbestimmungen wie dem Rechtsstaats- und dem Sozialstaatsprinzip.Der Autor beschränkt sich bei der Untersuchung nicht auf seine sehr tiefgreifenden philosophischen und theoretischen Überlegungen, sondern er bringt diese in Bezug zu modernen verfassungsrechtlichen Problemen, was dem Werk auch eine große praktische Relevanz verleiht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Vorbemerkung | 9 | ||
Erster Teil: Vom Sinn und Zweck des Demokratieprinzips in seiner historischen Entwicklung | 11 | ||
§ 1 Das antike Griechenland | 11 | ||
I. Platon | 12 | ||
II. Aristoteles | 16 | ||
§ 2 Das Demokratieprinzip im antiken Rom | 20 | ||
I. Polybios (200–120 v. Chr.) | 20 | ||
II. Cicero (106–43 v. Chr.) | 22 | ||
§ 3 Das Demokratieprinzip im Mittelalter | 23 | ||
I. Thomas von Aquin (1224–1274) | 24 | ||
II. Marsilius von Padua (um 1275–1342) | 27 | ||
§ 4 Das Demokratieprinzip in der beginnenden Neuzeit (16. und 17. Jahrhundert) | 29 | ||
I. Jean Bodin (1529–1596) | 29 | ||
II. Thomas Hobbes (1588–1679) | 30 | ||
III. John Locke (1632–1704) | 32 | ||
§ 5 Die Entwicklung des Demokratieprinzips in den angelsächsischen Staaten | 34 | ||
I. Zur britischen Verfassungstradition | 34 | ||
II. Der Beitrag der amerikanischen Staatslehre zum Demokratieprinzip: The Federalist Papers | 36 | ||
1. Die Unabhängigkeitserklärung | 37 | ||
2. The Federalist Papers | 38 | ||
§ 6 Das Demokratieprinzip in der Aufklärung | 41 | ||
I. Montesquieu (1689–1755) | 41 | ||
II. Jean Jacques Rousseau (1712–1778) | 44 | ||
III. Emanuel Joseph Sieyès (1798–1836) | 53 | ||
IV. Robespierre (1758–1794) | 56 | ||
V. Die Verfassungen von 1791 und 1793 | 57 | ||
VI. Entwicklung der Prinzipien der Französischen Revolution | 58 | ||
VII. Staatstheorien der deutschen Aufklärung | 62 | ||
§ 7 Die Entwicklung des Demokratieprinzips im 19. Jahrhundert | 70 | ||
I. Die liberale Richtung | 70 | ||
II. Die konservativen Theoretiker des 18. und 19. Jahrhunderts | 74 | ||
1. Der deutsche Sprachraum | 74 | ||
2. Der französische Sprachraum | 83 | ||
a) Comte Joseph-Marie de Maistre (1753–1821) | 83 | ||
b) Louis Gabriel Ambroise, Vicomte de Bonald (1754–1840) | 84 | ||
§ 8 Die Entwicklung der Demokratietheorie im 20. Jahrhundert | 84 | ||
I. Die deutsche Staatswissenschaft in der Weimarer Republik | 84 | ||
II. Die moderne Demokratiediskussion | 89 | ||
III. Die Demokratiediskussion in der deutschen Literatur zum Staatsrecht und zur Allgemeinen Staatslehre | 94 | ||
Zweiter Teil: Neue Ansätze zu einer umfassenden Demokratietheorie | 96 | ||
§ 9 Zur Definition des öffentlichen Interesses (Gemeinwohl und Allgemeininteresse) | 96 | ||
I. Stand der Lehre und Rechtsprechung | 96 | ||
II. Zur historischen Entwicklung der Staatszwecklehre | 99 | ||
III. Zur Entwicklung des Begriffs der Allgemeininteressen | 104 | ||
IV. Die Identifizierung der Allgemeininteressen mit den durch die klassischen und sozialen Grundrechte geschützten Individualinteressen | 106 | ||
V. Die Staatszwecklehre des Grundgesetzes | 108 | ||
VI. Einwände gegen die Staatszwecklehre des Grundgesetzes | 112 | ||
§ 10 Gründe für die Durchsetzung der Allgemeininteressen in der Demokratie – Zu den Zielen des Demokratieprinzips | 114 | ||
I. Der Gleichheitssatz | 114 | ||
II. Das Selbstbestimmungsrecht | 116 | ||
III. Die Richtigkeitsgewähr des Demokratieprinzips | 117 | ||
§ 11 Zu den verschiedenen Formen der Demokratie | 122 | ||
I. Unmittelbare und mittelbare Demokratie | 122 | ||
II. Parlamentarisches und präsidentielles Regime | 122 | ||
III. Honorations- und Parteiendemokratie, Interessenverbände | 123 | ||
Dritter Teil: Zu den Zusammenhängen des Demokratieprinzips mit den anderen Staatszielbestimmungen | 124 | ||
§ 12 Demokratieprinzip und Rechtsstaatsprinzip | 124 | ||
I. Problemaufriß | 124 | ||
II. Die geschützten Interessen | 127 | ||
III. Zu den Abwägungskriterien | 134 | ||
IV. Die Verfahrensprinzipien | 135 | ||
V. Die rechtliche Durchsetzung des Gerechtigkeitsgedankens: Die “rule of law” | 137 | ||
VI. Zusammenfassung | 138 | ||
§ 13 Das Verhältnis zwischen dem Demokratieprinzip und dem Souveränitätsprinzip | 140 | ||
I. Das Souveränitätsprinzip | 140 | ||
II. Zum Begriff und zur Funktion des Souveränitätsprinzips | 141 | ||
III. Die Bedeutung des Souveränitätsprinzips im modernen Verfassungsrecht | 153 | ||
IV. Die Verankerung des Souveränitätsprinzips im Grundgesetz | 155 | ||
V. Exkurs: Souveränität des Volkes und Totalrevision der Verfassung | 157 | ||
VI. Die äußere Souveränität der Bundesrepublik Deutschland | 159 | ||
§ 14 Zur Konstruktion des Bundesstaates – Versuch einer neuen Theorie des Bundesstaates | 161 | ||
I. Zum Stand der Diskussion | 161 | ||
II. Die Machttheorien | 162 | ||
III. Die Interessentheorien | 165 | ||
IV. Die rechtlichen Konsequenzen der Interessentheorie | 172 | ||
V. Ergebnisse und Folgerungen | 180 | ||
§ 15 Das Gewaltenteilungsprinzip | 181 | ||
I. Die theoretischen Grundlagen des Gewaltenteilungsprinzips | 181 | ||
II. Die Rechtsprechung des BVerfG zum Gewaltenteilungsprinzip | 192 | ||
III. Die Stellungnahme der Lehre zur Rechtsprechung des BVerfG | 203 | ||
IV. Demokratie und Gewaltenteilung | 204 | ||
V. Aufteilung der Macht | 208 | ||
§ 16 Nationalstaat und Demokratieprinzip | 209 | ||
I. Zur Geschichte und zum Begriff des Nationalstaats | 211 | ||
II. Das Verhältnis zum Demokratieprinzip | 214 | ||
§ 17 Zur Legitimation des Staates und der Verfassung | 215 | ||
I. Das Naturrecht | 215 | ||
II. Die Legitimation des Staates und des staatlichen Handelns | 218 | ||
III. Legitimation durch Demokratie | 220 | ||
Vierter Teil: Staatsorganisationsrecht und Demokratieprinzip | 223 | ||
§ 18 Zur teleologischen Interpretation des Staatsorganisationsrechts | 223 | ||
I. Der theoretische Ansatz | 223 | ||
II. Zur Anwendung der teleologischen Methode auf einzelne Sachbereiche | 225 | ||
1. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Referendums | 225 | ||
2. Wahlsystem und Status der Abgeordneten | 225 | ||
3. Der Gesetzesvorbehalt | 226 | ||
4. Bindung der Mitglieder des Bundesrats an die Beschlüsse ihrer Landtage | 227 | ||
5. Zu den Befugnissen des Bundespräsidenten | 227 | ||
6. Geschäftsordnung | 228 | ||
7. Verfassungswandel | 228 | ||
8. Die Unabhängigkeit der Zentralbank | 229 | ||
9. Fraktionen und Abgeordnete | 229 | ||
10. Demokratie in den Parteien | 230 | ||
11. Die Legitimationskette | 231 | ||
12. Begründung der Gesetze und Anhörung der Interessenverbände im Gesetzgebungsverfahren | 232 | ||
13. Europapolitik und auswärtige Gewalt | 233 | ||
Literaturverzeichnis | 235 | ||
Personen- und Sachregister | 250 |