Protestantischer König im Heiligen Reich
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Protestantischer König im Heiligen Reich
Brandenburg-preußische Reichs- und Konfessionspolitik im frühen 18. Jahrhundert
Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Vol. 51
(2020)
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Renate Wieland studierte von 2001 bis 2008 Geschichte und Politikwissenschaft in Würzburg und Freiburg i. Brsg. Nach Forschungsaufenthalten in Berlin, Wien und Oxford wurde sie mit der vorliegenden Arbeit im Jahr 2017 an der Universität Freiburg promoviert. Sie ist Referentin für Europapolitik in der Hessischen Staatskanzlei Wiesbaden.Abstract
Die Beziehungen zwischen Kaiser und Reich auf der einen und Brandenburg-Preußen als einem der mächtigsten Territorien des Reichs auf der anderen Seite haben in der deutschen Frühneuzeitforschung zum Alten Reich nach 1648 bislang wenig Beachtung gefunden. In dieser Studie wird die Reichspolitik Friedrichs III./I. und Friedrich Wilhelms I. mit Schwerpunkt auf ihrer Konfessionspolitik und die Profilierung als protestantische Schutzherren im Reich untersucht. Brandenburg-Preußen positionierte sich in einer seit dem späten 17. Jahrhundert zunehmend konfessionalisierten Reichspolitik erfolgreich als eine der evangelischen Führungsmächte und nutzte diese Rolle vor allem zur Profilierung gegenüber dem katholischen Kaisertum. Dabei profitierten die brandenburgischen Herrscher nicht nur von der »evangelischen Partei« am Immerwährenden Reichstag, dem Corpus Evangelicorum. Im Kampf um die Stellung Brandenburg-Preußens im Reich griffen sie auch zunehmend auf die junge preußische Königswürde zurück.»A Protestant King in the Holy Roman Empire. Brandenburg-Prussia‘s imperial and confessional policy under Frederic III/I and Frederic William I«This book deals with the imperial policy of the Prussian kings Frederic III/I and Frederic William I. Particular emphasis is placed on the confessional policy within the Holy Roman Empire and the methods that were used by these two monarchs in order to shape their image as patrons of Protestantism. From the late 17th century onwards, Brandenburg-Prussia became one of the leading Protestant powers of the Empire. In the struggle for Brandenburg-Prussia‘s status in the Empire the first two Prussian kings made particular use of this role in confrontation with the Catholic Emperors.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 10 | ||
A. Einleitung | 11 | ||
I. Brandenburg-Preußen und das Reich | 12 | ||
II. Reich und Konfession nach 1648 | 24 | ||
III. Brandenburg-Preußen – Konfession – Reich | 31 | ||
IV. Zur Eingrenzung des Themas und zum Aufbau der Arbeit | 43 | ||
B. Brandenburg-preußische Konfessionspolitik in der Kurpfalz bis zum Ende des Spanischen Erbfolgekrieges | 56 | ||
I. Die konfessionelle Entwicklung in der Kurpfalz 1680 bis 1705 | 56 | ||
II. Das brandenburg-preußische Engagement in der Kurpfalz bis 1715 | 58 | ||
1. Die reformierten Verbindungen zwischen Kurpfalz und Brandenburg-Preußen | 60 | ||
2. Die konfessionelle Patronage in der Regierungszeit Friedrichs III./I. | 62 | ||
a) Die Intervention des Corpus Evangelicorum 1698–1700 | 64 | ||
b) Die Behandlung der evangelischen Religionsgravamina 1700–1705 | 72 | ||
c) Die brandenburg-preußische Konfessionspolitik in der Kurpfalz 1705 | 78 | ||
d) Krone und Konfession: Der Streit um den reformierten Gottesdienst in der Reichsstadt Köln | 85 | ||
e) Zwischenresümee | 95 | ||
f) Die Folgen der brandenburg-preußischen Konfessionspolitik von 1705 | 97 | ||
g) Die Friedensschlüsse von Utrecht, Rastatt und Baden | 119 | ||
III. Resümee | 126 | ||
C. Föderalistische Lesart der Reichsverfassung und Konfessionskonflikt | 129 | ||
I. Die Entwicklung des Corpus Evangelicorum und seiner Principia bis 1715 | 132 | ||
II. Brandenburg-Preußens Verhältnis zum Reichshofrat | 145 | ||
III. Kaiserliche Reichspolitik und Brandenburg-Preußens agrandissement | 162 | ||
IV. Resümee | 175 | ||
D. Brandenburg-Preußen und das Reich im Zeichen der konfessionellen Krise | 182 | ||
I. Konfessionelle Schmähschriften: Die Fälle Usleber und Thomasius | 182 | ||
II. Zwischen Berlin, Rom und Wien: Die katholischen Minderheiten in Magdeburg, Minden und Halberstadt | 191 | ||
1. Fiskalpolitische Streitsachen vor dem Reichshofrat | 199 | ||
a) Das Kloster Hamersleben contra den König in Preußen I | 199 | ||
b) Das Kloster Hamersleben contra den König in Preußen II | 204 | ||
2. Der brandenburg-preußische Summepiskopat und die Kirchenpolitik gegenüber den katholischen Untertanen | 209 | ||
3. Geistliche Streitsachen vor dem Reichshofrat | 221 | ||
a) Das Kloster Hamersleben contra den König in Preußen III | 221 | ||
b) Das Domkapitel von Halberstadt contra den König in Preußen | 226 | ||
III. Resümee | 234 | ||
E. Konfessionelle Krise und politische Annäherung an Wien. Brandenburg-preußische Reichspolitik vom Beginn des Religionsstreits bis zur Allianz mit dem Kaiser (1715–1728) | 243 | ||
I. Brandenburg-Preußen und das Kaisertum. Zwei Denkschriften aus dem frühen 18. Jahrhundert | 243 | ||
II. Brandenburg-preußische Reichspolitik im Kontext der konfessionspolitischen Krise (ca. 1715–1724) | 259 | ||
1. Innerevangelische Positionierungen I: Brandenburg-Preußen und die Pfälzer Reformierten bis zum Beginn des Religionsstreits (ca. 1715–1719) | 259 | ||
2. Brandenburg-Preußen und die Formierung des Corpus Evangelicorum 1719/20 | 282 | ||
3. Der Konflikt mit dem Kaiser I (1719–1720) | 299 | ||
a) Der Fall Bylandt | 312 | ||
4. Innerevangelische Positionierungen II: Konfessionelle Patronage und die Bemühungen um eine evangelische Union (ca. 1719–1724) | 326 | ||
a) Bemühungen um eine innerevangelische Union | 332 | ||
5. Die Reichspolitik Brandenburg-Preußens während der Religions- und Verfassungskrise – Ziele und Prioritäten | 347 | ||
a) Die reichspolitische Zusammenarbeit mit England-Hannover | 347 | ||
b) Der Kampf für eine souveräne Landesherrschaft. Die Auseinandersetzung mit dem Reichskammergericht über die Landesherrschaft im Geistlichen | 362 | ||
6. Der Konflikt mit dem Kaiser II: Höhepunkt und Wiederannäherung (ca. 1721–1723) | 368 | ||
III. Von der Religions- und Verfassungskrise zum Herrenhauser Bündnis (ca. 1723–1725) | 397 | ||
1. Versuche zur Wiederbelebung der gesamtevangelischen Reichspolitik | 397 | ||
2. Brandenburg-preußische Reichspolitik im Kontext des Herrenhauser Bündnisses | 404 | ||
IV. Herrenhausen – Wusterhausen – Berlin. Die Beziehungen zwischen Wien und Berlin 1724–1728 | 414 | ||
1. Politische Annäherung zwischen Berlin und Wien 1724–1727 | 414 | ||
2. Kaiserliche Reichspolitik im Zeichen der Kriegsgefahr: Die Suche nach Alliierten und die Bedeutung der Religionsfrage | 425 | ||
3. Die Berliner Mission des Grafen Wurmbrand 1727 | 429 | ||
4. Die Bündnisverhandlungen 1727 | 435 | ||
a) Der Konflikt um die Herrschaft Zwingenberg | 441 | ||
5. Die Verständigung zwischen Berlin und Wien und die Konsequenzen für die evangelische Reichspolitik | 445 | ||
6. Die letzte Phase der Verhandlungen und der Abschluss des Berliner Vertrags 1728 | 450 | ||
V. Resümee | 460 | ||
Exkurs: Konfession als Paradigma für die Beziehungen zwischen Brandenburg-Preußen und dem Kaisertum | 466 | ||
I. Das so genannte „Stralendorfsche Gutachten“ und seine Renaissancen | 466 | ||
II. Forschungsgeschichte | 469 | ||
1. Das ursprüngliche Gutachten aus dem 17. Jahrhundert | 469 | ||
2. Die Publikationen des 18. Jahrhunderts als „Discursus Politicus“ | 472 | ||
III. Inhalt | 473 | ||
1. Das „Stralendorfsche Gutachten“ im 17. Jahrhundert | 473 | ||
2. Die Publikation des „Discursus politicus“ von 1718 | 477 | ||
3. Die Ausgabe des „Discursus Politicus“ von 1727 | 484 | ||
4. Die Ausgabe des „Discursus Politicus“ von 1759 | 492 | ||
IV. Fazit | 502 | ||
F. Schluss | 512 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 525 | ||
I. Archivalien | 525 | ||
II. Gedruckte Quellen | 526 | ||
III. Literatur | 533 | ||
Sachverzeichnis | 566 |