Menu Expand

Cite BOOK

Style

Winter, T. (2018). Die deutsche Archivwissenschaft und das »Dritte Reich«. Disziplingeschichtliche Betrachtungen von den 1920ern bis in die 1950er Jahre. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55484-3
Winter, Tobias. Die deutsche Archivwissenschaft und das »Dritte Reich«: Disziplingeschichtliche Betrachtungen von den 1920ern bis in die 1950er Jahre. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55484-3
Winter, T (2018): Die deutsche Archivwissenschaft und das »Dritte Reich«: Disziplingeschichtliche Betrachtungen von den 1920ern bis in die 1950er Jahre, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55484-3

Format

Die deutsche Archivwissenschaft und das »Dritte Reich«

Disziplingeschichtliche Betrachtungen von den 1920ern bis in die 1950er Jahre

Winter, Tobias

Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Forschungen, Vol. 17

(2018)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Tobias Winter hat an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Germanistik und Geschichte studiert. Nach dem Ersten Staatsexamen entstand seine Dissertationsschrift »Die deutsche Archivwissenschaft und das ›Dritte Reich‹«. Während dieser Zeit war er an verschiedenen Lehrstühlen des Historischen Seminars beschäftigt, unter anderem als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte. Lehrtätigkeiten zur Geschichte des Bildungsbürgertums in Kaiserreich und Republik, zur NS-Wissenschaftsgeschichte, zur Biografik als Methode der Historiografie sowie zur Geschichte der Archivwissenschaft. Seit Abschluss der Dissertation 2017 ist er als Projektmanager in der IT-Branche tätig.

Abstract

Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass Untersuchungen von ›NS-Vergangenheiten‹ sich nicht auf die Jahre 1933 bis 1945 beschränken dürfen, sondern durch die Berücksichtigung der jeweiligen Vor- und Nachgeschichte auch potentiellen Pfadabhängigkeiten, Kontinuitäten wie auch Brüchen nachspüren sollten. Die vorliegende Studie nimmt deshalb die Disziplin der Archivwissenschaft vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die frühen Jahre von Bundesrepublik und DDR in den Blick.

Dabei werden nicht ausschließlich disziplininterne Konstellationen und Diskussionen, Institutionen und Personen berücksichtigt, sondern diese in einem breiten wissenschaftspolitischen wie auch gesellschaftlichen Kontext betrachtet. Im so entstandenen Narrativ einer deutschen Archivgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden erstaunliche Kontinuitäten sowohl personeller wie auch institutioneller Art deutlich.
»German Archival Science and the ›Third Reich‹«

For too long, the discipline of archival science - often ignored by institutionalized historical science and perceived as merely an »auxiliary science« - has been a desideratum in the field of research. This is especially true of the review of the discipline's Nazi past. In this study, the close analysis of said past is also embedded in a narrative of an archival history of the first half of the 20th century, revealing astonishing continuities.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
Abkürzungen 13
A. Einleitung, Fragestellung, Forschungsstand, Methodik 17
I. Einleitung 19
1. Fragestellungen 23
2. Forschungsstand und Quellenlage 27
a) Forschungsstand 27
b) Quellenlage 32
3. Methodik 34
B. Rahmenbedingungen, Weichenstellungenund Wendepunkte. Archivwesen und -wissenschaftüber das ,lange 19. Jahrhundert‘bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 41
II. Die Vorgeschichte bis zum Ende des ‚langen 19. Jahrhunderts‘ 43
III. Der Erste Weltkrieg, 1914–1918 52
1. Deutsche Archivare in Polen 53
2. Deutsche Archivare in den besetzten Gebieten des Westens 59
3. Deutscher ‚Kunstschutz‘ im Ersten Weltkrieg 61
4. Tätigkeit und Selbstsicht deutscher Archivare im Ersten Weltkrieg 64
C. Krisenerfahrungen und AufschwungDie Zwischenkriegszeitin Republik und Diktatur – 69
IV. Hypotheken des Krieges, Aufschwung undinterdisziplinäre Forschung. Das erste Jahrzehnt der Weimarer Republik, 1919–1929 71
1. Institutionelle und politische Rahmenbedingungen 71
a) Folgen des Weltkriegs I: Die Kriegsschuldfrage und der Versailler Vertrag 71
b) Folgen des Weltkriegs II: Personelle und finanzielle Einbußen 78
2. Disziplininterne Formation und Konstitution der Archivwissenschaft 83
a) Die Institutionen der Disziplin 82
b) Die Archivarsausbildung 93
c) Archivare – Beamte, Bildungsbürger, Gelehrte? 96
V. Professionalisierung und Ausrichtung gen Osten.Der Beginn der Ära Brackmann inder spätenWeimarer Republik, 1929–1933 108
1. Albert Brackmann, Generaldirektor der preußischen Archivverwaltung 108
2. Das Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftlicheFortbildung 1930–1933. Gründung, Aufgaben, Personen 117
a) Gründung, Struktur und Zulassungsbedingungen des IfA 117
b) Das Lehrpersonal des IfA 120
c) Die Teilnehmer der ersten IfA-Kurse 127
3. Die Publikationsstelle Berlin-Dahlem (PuSte) 131
a) Gründung, Struktur und Aufgaben der PuSte 131
b) Die Leitung der PuSte – Brackmann, Papritz, Kohte 137
4. Die Institutionen der Disziplin 141
VI. Erzwungene Kollaboration oder Selbstindienststellung?Arbeiten in den ersten Jahren der Diktatur, 1933–1936 144
1. Machtübernahme, Gleichschaltung und NS-Gesetzgebung 144
2. Verordnete Gleichschaltung oder Selbstindienststellung der Archivwissenschaft?r 149
3. Disziplininterne Entwicklungen 155
a) Wissenschaftliche Tagungen und das PuSte-Vademecum 155
aa) Der Warschauer Historikerkongress und das vertrauliche Vademecum der PuSte 155
bb) Die deutschen Archivtage nach der Machtübernahme 1933 161
b) Das IfA nach der Machtübernahme 169
4. Institutionen und Arbeiten der Ost- und Westforschung 178
5. Generationelle Veränderungen und das Ende der Ära Brackmann 187
VII. Radikalisierung und Mobilmachung? Vom Vierjahresplanbis zum Beginn des Weltkriegs, 1936–1939 197
1. Ernst Zipfel und das deutsche Archivwesen 197
2. Selbstvergewisserung, Abschottung und neue Herausforderungen 202
a) „Streben nach Zusammenarbeit mit allen Dienststellen der Parteiund des Staates“. Archivtage ab 1936 202
b) Die Verdrängung ausländischer und ‚nichtarischer‘ Benutzer aus deutschen Staatsarchiven 205
c) Die Auswirkungen des Vierjahresplans auf die Archivwissenschaft 209
d) Die Archivarsausbildung unter Zipfel 213
e) Der Anschluss Österreichs und die Auswirkungen auf die Archivwissenschaft 214
3. Archivwissenschaft und Ostforschung, 1936–39 219
a) Die Zeitschrift Jomsburg der PuSte 222
b) Gutachter- und Beratertätigkeiten 227
4. Gelehrte Experten in Archivwissenschaft und Ostforschung? 237
5. Kriegsvorbereitungen und Mobilmachung 242
D. „Mit einem Schlage alle technischen Schwierigkeiten und Rücksichten beiseite geräumt" - Deutsche Archivare im Zweiten Weltkrieg 245
VIII. Osteinsatz I: „Nicht wissenschaftliche oder fachliche“,sondern „vornehmlich politische Richtlinien“.Deutsche Archivare in Polen und im Baltikum, 1939–41 247
1. Eine Archivgeschichte des Zweiten Weltkriegs? 247
2. Der Überfall auf Polen und die deutsche Besatzungs- und Kulturpolitik 249
3. Deutsche Archivare in Polen 257
a) Konflikte mit konkurrierenden Dienststellen im GG 261
b) Die polnischen Archivare 270
4. Die Archivkommission im Baltikum 274
IX. „Höhere Formen des Plünderns“? – Archivare in den besetzten Gebieten des Westens 280
1. Weserübung, Fall Gelb und Fall Rot. Der Westfeldzug 1940 280
2. Deutsche Archivare in Frankreich 283
a) Besatzungspolitik, Kulturgutraub und ‚Polykratie‘ 284
aa) Besatzungsverwaltung und Archivkommission 284
bb) Kulturgutraub in ‚polykratischen‘ Strukturen 293
b) Die Arbeiten der deutschen Archivkommission in Frankreich 302
aa) Nutzen und Nachteil ‚polykratischer‘ Strukturen für die Archivkommission 302
bb) Moralische und wissenschaftliche Grenzverschiebungen während der Besatzungszeit? 310
cc) Kulturpolitische Ambitionen – das Deutsche Institut in Paris 316
dd) Leben und arbeiten während der Besatzung 324
X. Osteinsatz II: Neue Herausforderungen und zwiespältige Erfolgeim Ostkrieg, 1941–1945 331
1. Der Balkanfeldzug – deutsche Archivare in Südosteuropa 331
2. Der Ostfeldzug und die deutsche Archivwissenschaft 336
a) Unternehmen Barbarossa 336
b) Deutsche Archivare in den besetzten Gebieten des Ostens 338
XI. Kriegsalltag in Archivwesen und -wissenschaft –Archivare an der Heimatfront 351
1. Das Selbstverständnis der Disziplin in Zeiten des Zweiten Weltkriegs 351
2. „Auch die Schwaben müssen Polnisch lernen.“ –Die Archivarsausbildung im Zweiten Weltkrieg 356
3. „Im Dienste der deutschen Interessen“ – Archivwissenschaft, Ost- und Westforschung im Krieg, 1940–1945 360
a) Eine Festschrift für Brackmann: Deutsche Ostforschung 373
b) Geisteswissenschaften im ‚Kriegseinsatz‘ – Die Aktion Ritterbusch 375
4. Kriegsauswirkungen an der ‚Heimatfront‘ 380
a) Archive im Luftkrieg 380
b) Personalfragen und Kriegsopfer 393
E. ‚Stunde Null‘, Entnazifizierung undWiederaufbau 397
XII. Desillusionierung – Entnazifizierung – Neuformierung.Die frühe Nachkriegszeit, 1945–1949 399
1. Das Jahr 1945 399
2. „Im Fegefeuer der Entbräunung“.Entnazifizierung und berufliche Neuanfänge 409
a) Die Entnazifizierung 409
b) Persilscheine, Rückhalt und Kollegenschelte. Netzwerkbildung zur Bewältigung der Nachkriegszeit? 414
3. Wiederaufbau und Neuanfang 434
a) Bestandsanalyse und Wiederaufnahme fachlicher Arbeit 434
b) Institutionen der Disziplin 441
c) Stätten archivarischer Ausbildung nach 1945 444
XIII. Ausblick: Die ‚doppelte Staatsgründung‘.Archivwesen in Bundesrepublik und DDR, 1949–1952 449
1. Die ‚doppelte Staatsgründung‘ 1949 449
2. Personal- und wissenschaftspolitische Herausforderungenin der frühen Bundesrepublik 451
a) Die Entstehung des Bundesarchivs und dessen personelle Besetzung 452
b) Archivwissenschaft und Ostforschung in der frühen Bundesrepublik 462
3. Archiv- und Geschichtswissenschaften in der frühen DDR und das Verhältnis zum Westen 471
a) Die Rezeption westdeutscher Ostforschung in der DDR 471
b) Archivwissenschaft in der DDR der 1950er Jahre 476
F. Schluss 491
XIV. Fazit und Ausblick 493
G. Anhang 509
Quellen und Literatur 511
Ungedruckte Quellen 511
Gedruckte Quellen und Forschungsliteratur 514
Personenverzeichnis 601