Die Ingerenz
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Die Ingerenz
Eine Garantenpflicht aus Gefährdungsunrecht
Schriften zum Strafrecht, Vol. 352
(2020)
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Lara Herbertz studierte Rechtswissenschaften an der Bucerius Law School in Hamburg. Während ihres Studiums absolvierte sie ein Auslandssemester an der Boston College Law School. Nach dem ersten Staatsexamen war sie promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Redaktionsassistentin der medstra am Lehrstuhl von Prof. Dr. Karsten Gaede an der Bucerius Law School tätig. Sie wurde dort Ende 2019 zum Dr. iur. promoviert. Ihr Promotionsvorhaben wurde von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Im Jahr 2020 beendete sie ihr Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht mit Stationen im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie im Notariat.Abstract
Die Arbeit liefert eine grundlegende Untersuchung der Ingerenz, also der Garantenpflicht aus pflichtwidrigem, gefahrschaffendem Vorverhalten. Ihre Legitimation ist seit Jahrzehnten hochumstritten, ihr Verhältnis zu den anderen Garantenpflichten weithin ungeklärt und die gesetzliche Regelung defizitär. Die Arbeit greift dies auf, analysiert Rechtsprechung und Lösungsansätze der Literatur zu Garantenlehre und Ingerenz und nimmt zur verfassungsrechtlichen Problematik Stellung. Ihr Ergebnis liefert nicht nur den gesuchten Strafgrund, sondern zeigt auch die Voraussetzungen und Grenzen einer künftigen Ingerenzpflicht auf. Diese solle nicht nur eigenständig kodifiziert, sondern mithilfe des Gefährdungsunrechts auch individuell begründet werden. Parallel zu den Begehungs- und Fahrlässigkeitsdelikten sei stets eine rechtlich missbilligte Gefahrschaffung vorauszusetzen. Rechtfertigungs- und Einwilligungsfragen werden entlang der Grundsätze zur objektiven Zurechnung aufgelöst.»The Ingerenz. Criminal Liability for an Omission Arising out of Prior Unjust Endangerment«This thesis analyses the liability principles for prior unjust endangerment under German criminal law, which are currently regulated superficially, at best. Following the long overdue review of its dogmatic basis, requirements, and limits, it introduces the novel concept of unjust endangerment as the long-sought justification. It then delineates requirements and limits of criminal liability for omissions after prior endangerment along the lines of classic intent and negligence offences.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsübersicht | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Kapitel 1: Einführung | 15 | ||
A. Einleitung in die Problemstellung | 15 | ||
B. Der Gang der Untersuchung | 18 | ||
C. Grundzüge der Strafbarkeit aus unechten Unterlassungsdelikten | 20 | ||
Kapitel 2: Geschichte des unechten Unterlassens | 24 | ||
A. Die Ursprünge der Unterlassungsstrafbarkeit | 24 | ||
B. Die Entstehung der Lehre von den Garantenpflichten | 27 | ||
C. Normierung des § 13 StGB | 29 | ||
Kapitel 3: Die Ingerenz in der Rechtsprechung | 32 | ||
A. Von den Anfängen der Garantenpflicht aus Ingerenz | 32 | ||
I. Die ersten Fälle vor dem Reichsgericht | 34 | ||
1. Der Hofwächter-Fall (RGSt 11, 153) | 34 | ||
2. Treppenflurbeleuchtung und Krankenpflege (RGSt 14, 362; 17, 260) | 35 | ||
3. Flugschriften (RGSt 18, 96) | 35 | ||
4. Schwammschaden (RGSt 20, 144) | 36 | ||
5. Versehentliches Einsperren (RGSt 24, 339) | 36 | ||
6. Kindesentziehung (RGSt 37, 162) | 37 | ||
7. Einfuhr von Pferdedärmen (RGSt 46, 337) | 37 | ||
8. Verbotene Fahrradausfuhr (RGSt 58, 130) | 38 | ||
II. Die weitere Rechtsprechung des Reichsgerichts | 39 | ||
1. Terminologie | 40 | ||
2. Systematik | 42 | ||
B. Die Ingerenz heute: Übernahme durch den Bundesgerichtshof | 43 | ||
I. Die Ingerenz im situativen Kontext | 44 | ||
1. Meineidsbeihilfe durch Unterlassen | 44 | ||
2. Gastwirtentscheidungen | 48 | ||
3. Straßenverkehr | 49 | ||
4. Weiterungsfälle: Einwirkung auf den aktiv handelnden Täter durch eigene Straftat | 50 | ||
a) Durch gemeinsam begangene Vortat | 51 | ||
aa) Anfänge der Fallgruppe | 51 | ||
bb) Erste Restriktionen | 53 | ||
cc) Ausdifferenzierung der Restriktionen | 55 | ||
dd) Interpretation der Rechtsprechung | 57 | ||
b) Durch im Wesentlichen allein begangene Straftat | 57 | ||
5. Herrschaft über sachliche Gefahrenquellen einschließlich Produkthaftung | 59 | ||
6. Geschäftsherrenhaftung | 64 | ||
7. Betäubungsmittel: Suizid und Sucht | 67 | ||
II. Zugleich zur Terminologie: Abstrakte Kriterien und normative Einschränkungen | 69 | ||
1. Pflichtwidrigkeit der Vorhandlung | 70 | ||
a) Rechtswidrigkeit, Schuldhaftigkeit und Strafbarkeit | 71 | ||
b) Notwehr | 71 | ||
c) Sozialüblichkeit und -adäquanz | 72 | ||
2. Modifikation der Ingerenz auf Konkurrenzebene | 73 | ||
a) Konkurrenz zur Fahrlässigkeit | 74 | ||
b) Konkurrenz zum Vorsatzdelikt | 74 | ||
C. Auswertung | 75 | ||
I. Entwicklung der Rechtsprechung und ihre methodischen Konsequenzen | 75 | ||
II. Das Erscheinungsbild in der Rechtsprechung: Systematik und Kriterien | 78 | ||
1. Systematische Entwicklung | 79 | ||
2. Angewendete Kriterien | 79 | ||
a) „Pflichtwidrigkeit“ | 80 | ||
b) Maßstabsverschiebung nach Themenbereichen | 81 | ||
III. Auslassung subjektiver Anforderungen | 82 | ||
IV. Zusammenfassung | 83 | ||
Kapitel 4: Zur Begründung der Garantenpflichten | 85 | ||
A. Methodische Vorüberlegungen | 85 | ||
B. Historische Betrachtung der Garantenlehre | 85 | ||
I. Das 18. Jahrhundert: Zur Verhinderungspflicht | 86 | ||
II. Feuerbach und die Jahrhundertwende: Rechtspflichtlehren | 87 | ||
III. Naturalisten und Kausalitätslehren | 88 | ||
1. (Empirische) Kausalität einschließlich „Ingerenz-Theorien“ | 88 | ||
2. Interferenz (innere Kausalität) | 92 | ||
3. Erwartungstheorien | 95 | ||
4. Rechtskausalitätslehren | 96 | ||
5. Kritik der Kausalitätslehren | 97 | ||
IV. Schlussfolgerungen aus der historischen Betrachtung | 99 | ||
C. Die jüngere Garantenlehre | 99 | ||
I. Überwindung der Kausalitätslehren im 20. Jahrhundert | 99 | ||
1. Von der Kausalität zur Rechtswidrigkeit | 99 | ||
a) Streit um die Verortung der Problematik | 100 | ||
aa) Die Rechtswidrigkeit im Deliktsaufbau | 100 | ||
bb) Die Gleichstellung im Deliktsaufbau | 101 | ||
b) Formelle Rechtspflichttheorien | 101 | ||
c) Materielle Rechtspflichttheorien | 102 | ||
2. Von der Rechtswidrigkeit zurück zum Tatbestand | 104 | ||
a) Die Garantenlehre Naglers | 104 | ||
b) Kritik | 106 | ||
II. Armin Kaufmann und der Abschied von der „formellen Rechtspflichttheorie“ | 107 | ||
1. Die Funktionenlehre im Delikt „sui generis“ | 107 | ||
2. Kritik der Funktionenlehre Kaufmanns | 109 | ||
D. Moderne Begründungs- und Systematisierungsversuche | 111 | ||
I. Extraktion aus dem Wortlaut des Begehungsdelikts | 112 | ||
II. Topische Lösung | 113 | ||
III. Erste Transformationen vorrechtlicher Pflichtenprogramme | 115 | ||
1. Ontische Begründungsmodelle und das Vertrauensprinzip | 115 | ||
a) Ernst Amadeus Wolff | 115 | ||
b) Jürgen Welp | 117 | ||
c) Kritik ontischer Begründungen überhaupt | 120 | ||
2. Soziologie als Quelle von Garantenpflichten | 122 | ||
a) Engere soziale Ordnung | 123 | ||
b) Verhaltenserwartungen mit normstabilisierender Funktion | 123 | ||
c) Juristisch-soziologische Bestimmung der Garantenpflicht | 124 | ||
d) Kritik soziologischer Lösungen | 125 | ||
IV. Strafrechtsautonomes Pflichtenprogramm: Gleichschaltung vs. Gleichstellung | 129 | ||
1. Gleichschaltung: Entwürfe einer kongruenten Unrechtslehre | 129 | ||
a) Soziale Sonderverantwortlichkeit des Nichtvermeiders | 130 | ||
aa) Herzbergs Modell | 130 | ||
bb) Kritische Würdigung | 130 | ||
b) Organisatorische und institutionelle Zuständigkeit | 132 | ||
aa) Jakobs Modell | 132 | ||
bb) Kritik | 133 | ||
c) Identischer Unrechtstypus für alle Begehungsdelikte | 136 | ||
aa) Freunds Modell | 136 | ||
bb) Kritik | 137 | ||
d) Norm und Pflicht | 141 | ||
aa) Vogels Modell | 141 | ||
bb) Kritik | 141 | ||
e) Kritik der Gleichschaltung des Unterlassens und Zwischenfazit | 142 | ||
2. Gleichstellung: Auf der Suche nach ontischen und axiologischen Strukturen | 143 | ||
a) Herrschaft über den Grund des Erfolgs als Quelle von Garantenpflichten | 144 | ||
aa) Schünemanns Modell | 144 | ||
bb) Kritik | 145 | ||
b) Präexistente Gefahrenherde | 149 | ||
aa) Gimbernat Ordeigs Modell | 149 | ||
bb) Kritik | 149 | ||
c) Analogistische Suche nach dem Korrelat der faktischen Entscheidungshoheit | 150 | ||
aa) Sangenstedts Modell | 150 | ||
bb) Kritik | 151 | ||
d) „Lass mich sein so wie ich bin“ | 152 | ||
aa) Pawliks Modell | 152 | ||
bb) Kritik | 153 | ||
e) Grundrechte und Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 154 | ||
aa) Von Coellns Modell | 154 | ||
bb) Kritik | 155 | ||
f) Vom gordischen Nagel der Entsprechungsklausel | 160 | ||
aa) Bersters Modell | 160 | ||
bb) Kritik | 162 | ||
g) Kritik der Gleichstellung des Unterlassens und Zwischenfazit | 165 | ||
3. Überblick: Strömungen in der Lehrbuch- und insbesondere Kommentarliteratur | 167 | ||
V. Schlussfolgerungen aus der modernen Garantenlehre | 169 | ||
E. Auswertung der Garantenlehre für die Zwecke dieser Untersuchung | 171 | ||
I. Früchte der allgemeinen Garantenlehre: die materiale Wertung | 171 | ||
1. „Veranlassen“ oder „Bewirken“ | 172 | ||
2. Normativierte gesellschaftliche Erwartung | 172 | ||
3. Normativiertes Vertrauen | 174 | ||
4. Besondere Abhängigkeit | 175 | ||
5. Soziale Zuordnung bestimmter Pflichten und soziale Sonderverantwortlichkeit | 176 | ||
6. Gefahrschaffung und Gefahrensphären | 176 | ||
7. Rechtliche Sonderverantwortlichkeit | 177 | ||
8. Zwischenfazit | 178 | ||
II. Überprüfung der Terminologie | 178 | ||
III. Zusammenfassung | 179 | ||
Kapitel 5: Verfassungsrechtliche Vorgaben | 181 | ||
A. Wortlaut | 181 | ||
B. Der aktuelle Stand von Wissenschaft und Praxis | 183 | ||
I. Richterrechtliche Präzisierung | 183 | ||
1. Das BVerfG zu § 13 StGB | 183 | ||
2. Kritik der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung | 184 | ||
II. Beurteilung in der Wissenschaft | 193 | ||
C. Perspektiven künftiger Normauslegung | 201 | ||
I. Grenzziehungen zwischen Gesetzes- und Richterrecht: ein Maßstab | 201 | ||
II. Zum Umgang mit unbestimmten Tatbestandsmerkmalen | 203 | ||
III. Ergänzung des „rechtlichen Einstehenmüssens“ durch methodische Auslegung | 210 | ||
IV. Zwischenfazit | 214 | ||
D. Zusammenfassung | 215 | ||
Kapitel 6: Zur Legitimation der Ingerenz im Speziellen | 216 | ||
A. Die Ingerenz in der Literatur | 216 | ||
I. Vorbemerkungen zu Gewohnheitsrecht und allgemeinem Schädigungsverbot | 216 | ||
II. Befürworter der Ingerenz | 219 | ||
1. Reinhard Granderath | 220 | ||
a) Strafgrund | 220 | ||
b) Voraussetzungen | 221 | ||
c) Kritik | 221 | ||
2. Hans-Joachim Rudolphi und Ulrich Stein | 222 | ||
a) Rudolphis Monographie zur Gleichstellungsproblematik und Ingerenz | 222 | ||
aa) Strafgrund | 222 | ||
bb) Voraussetzungen | 223 | ||
cc) Kritik | 224 | ||
b) Rudolphi und Stein im Systematischen Kommentar | 226 | ||
aa) Strafgrund und Voraussetzungen | 226 | ||
bb) Kritik | 226 | ||
3. Jürgen Welp | 228 | ||
a) Strafgrund | 228 | ||
b) Voraussetzungen | 228 | ||
c) Kritik | 229 | ||
4. Klaus F. Kugler | 231 | ||
a) Strafgrund | 231 | ||
b) Voraussetzungen | 232 | ||
c) Kritik | 233 | ||
5. Alexander Paradissis | 241 | ||
a) Strafgrund | 241 | ||
b) Voraussetzungen | 241 | ||
c) Kritik | 242 | ||
6. Zwischenfazit | 247 | ||
III. Gegner und Kritiker der Ingerenz | 247 | ||
1. Armin Kaufmann | 248 | ||
2. Alfons van Gelder | 249 | ||
3. Joerg Brammsen | 249 | ||
4. Bernd Schünemann | 254 | ||
5. Christof Sangenstedt | 259 | ||
6. Zwischenfazit | 265 | ||
IV. Auswertung bisheriger Ingerenzlehren | 266 | ||
1. Terminologie | 266 | ||
2. Die Ingerenz im Spiegel der Literatur | 267 | ||
3. Charakteristika der Ingerenz | 268 | ||
B. Neumodellierung des Strafgrundes der Ingerenz | 270 | ||
I. Vorüberlegungen | 271 | ||
II. Die Unzulänglichkeit der bloßen Gefährdung als Legitimation der Ingerenz | 273 | ||
III. Der Strafgrund der Ingerenz als qualifizierte Gefährdung eines Rechtsguts | 274 | ||
IV. Verfassungsrechtliche Maßgaben | 279 | ||
V. Exkurs: Der Strafgrund von Garantenpflichten aus Herrschaftsgesichtspunkten | 280 | ||
VI. Zwischenfazit und Zusammenfassung | 280 | ||
Kapitel 7: Neujustierung der Garantenpflicht aus Ingerenz | 282 | ||
A. Von der Gefahrschaffung zur Garantenpflicht: die Verhaltensqualität | 282 | ||
I. Bisherige Kriterien und Anforderungen an künftige Lösungen | 282 | ||
1. Rechtswidriges vs. rechtmäßiges Vorverhalten | 283 | ||
2. Pflichtwidriges Vorverhalten | 286 | ||
a) Definitionsversuche: Früher und heute | 286 | ||
b) Anforderungen des Strafgrundes an die Beschreibung des Vorverhaltens | 289 | ||
c) Vergleich mit anderen Wertungskriterien | 290 | ||
aa) Die rechtlich missbilligte Gefahrschaffung der objektiven Zurechnung | 291 | ||
(1) Zum Wesen der objektiven Zurechnung und ihren Schwächen | 292 | ||
(2) Kritik im Schrifttum | 294 | ||
bb) Die Sorgfaltsmaßstäbe der Fahrlässigkeit | 297 | ||
d) Evaluation der Befunde zur Pflichtwidrigkeit | 302 | ||
e) Zwischenfazit | 304 | ||
3. Eigener Lösungsvorschlag: Rekurs auf die rechtliche Missbilligung | 305 | ||
a) Genese der Vorhandlungsqualität | 306 | ||
aa) Akzessorietät zu anderen Rechtsgebieten | 306 | ||
bb) Gefährdungsunrecht als rechtliche Missbilligung oder Sorgfaltspflicht? | 307 | ||
cc) Ineinandergreifen von Gefahrschaffung und Zurechnung | 313 | ||
dd) Ingerenzunterlassen und Fahrlässigkeitsdelikt: Beschränkungsbedarf? | 315 | ||
ee) Die Nähe und Adäquanz des Erfolgseintritts | 317 | ||
ff) Subjektive Anforderungen und Vorhandlungsschuld | 319 | ||
(1) Die Schuld zum Zeitpunkt der Gefahrschaffung | 319 | ||
(2) Erkennbarkeit der Gefahrschaffung | 322 | ||
gg) Zwischenergebnis | 327 | ||
b) Überprüfung der verfassungsrechtlichen Maßgaben aus Art. 103 Abs. 2 GG | 327 | ||
c) Keine Wiederauferstehung des dolus subsequens | 330 | ||
d) Keine obligatorische Herabsetzung des Strafrahmens | 331 | ||
II. Zusammenfassung | 331 | ||
B. Von der Garantenpflicht zum Erfolg: ndie Zurechnung | 332 | ||
I. Gegenstand der Zurechnung | 333 | ||
II. Schutzzweck und -maß der verletzten Verhaltensnorm | 334 | ||
1. Pflichtwidrigkeitszusammenhang | 335 | ||
2. Vorhergehendes Unterlassen | 336 | ||
III. Eigenverantwortlichkeit des Opfers | 337 | ||
1. Eigenverantwortliche Selbstgefährdung nach Gefahrschaffung | 337 | ||
2. Eigenverantwortliche Selbstgefährdung vor Gefahrschaffung | 340 | ||
a) Gerechtfertigtes Verhalten: Notrechte | 342 | ||
aa) Notwehr | 342 | ||
bb) Notstand | 348 | ||
cc) Zwischenergebnis | 349 | ||
3. Einwilligung des Opfers | 349 | ||
IV. Verantwortlichkeit Dritter | 350 | ||
1. Hintergründe: Verantwortungsprinzip und Regressverbot | 351 | ||
2. Grundzüge der Zurechnung zum aktiven Begehungsdelikt | 352 | ||
3. Die Zurechnung zum Ingerenten | 354 | ||
a) Lösung der Rechtsprechung | 354 | ||
b) Lösungen der Literatur | 356 | ||
aa) Eisele und der besondere Schutzzweck | 356 | ||
bb) Stree und Bosch und die Irrelevanz des Schutzzwecks für Weiterungen | 357 | ||
cc) Otto und die Steuerbarkeit des Geschehens | 358 | ||
dd) Roxin und die objektive Zurechnung | 359 | ||
ee) Stein und die unmittelbare Gefahr aus der pflichtwidrigen Vortat | 359 | ||
ff) Paradissis und die tatbestandsbezogene Vorhersehbarkeit | 360 | ||
gg) Bewertung bisheriger Lösungsmodelle | 363 | ||
4. Eigene Lösung der Weiterungsproblematik | 364 | ||
a) Herauslösung weitgehend unproblematischer Fallkonstellationen | 365 | ||
b) Zur Gefahr einer Umgehung der Beteiligungslehre | 366 | ||
c) Sachliche Kriterien der Zurechnung | 367 | ||
aa) Schutzzweck der verletzten Verhaltensnorm | 367 | ||
bb) Vorhersehbarkeit aufgrund konkreter Anhaltspunkte | 368 | ||
cc) Innerer Zusammenhang zwischen Vortat und Weiterungstat | 370 | ||
dd) Restriktionen aus der Beteiligungslehre und die Präexistenz der Garantenpflicht | 371 | ||
d) Praktische Lösung der Weiterungsfälle | 372 | ||
aa) Fortsetzung und Eskalation von Serientaten | 372 | ||
bb) Eskalation des Garanten bei der Vortat | 373 | ||
cc) Spontantat | 373 | ||
e) Strafmilderung des Gehilfen | 373 | ||
V. Zusammenfassung | 374 | ||
Kapitel 8: Kleiner Anwendungsleitfaden | 375 | ||
A. Meineidsbeihilfe durch Unterlassen | 375 | ||
B. Gastwirtfälle | 376 | ||
C. Produkthaftung („Lederspray“) | 376 | ||
D. Cleanmagic | 377 | ||
E. Weiterungsfälle | 378 | ||
Kapitel 9: Schlussbetrachtungen und Ausblick | 379 | ||
Literaturverzeichnis | 384 | ||
Stichwortverzeichnis | 405 |