Kommunale Selbstverwaltung im ländlichen Raum: Entsprechen Verbands- und Samtgemeinden sowie Verwaltungsgemeinschaften noch dem Leitbild der Gemeinde?
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Kommunale Selbstverwaltung im ländlichen Raum: Entsprechen Verbands- und Samtgemeinden sowie Verwaltungsgemeinschaften noch dem Leitbild der Gemeinde?
Gemeindliche Verwaltung in zwei Ebenen: Phänomenologie und innerbundesstaatlicher Rechtsvergleich sowie eine dogmatische Neuausrichtung der Garantie kommunaler Selbstverwaltung aus Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG mittels eines Leitbilds der Gemeinde
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1424
(2020)
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Stefan Brodmerkel nahm im WS 2009/2010 an der Universität Bayreuth das Studium der Rechtswissenschaften auf. Als Schwerpunkt wählte er Regulierung und Wirtschaft. Im Termin 2014/II beendete er das Studium mit der EJP. Seit 2015 ist er als Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht II bei Prof. Dr. Markus Möstl tätig. Seine Lehrveranstaltungen behandeln das Allgemeine und das Besondere Verwaltungsrecht sowie das Staatsorganisationsrecht. Im Sommer 2019 wurde seine Dissertation von der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth angenommen.Abstract
Die Arbeit befasst sich mit Verbands- und Samtgemeinden sowie Verwaltungsgemeinschaften als Phänomen kommunaler Selbstverwaltung in ländlichen Räumen. Durch einen Vergleich der landesrechtlichen Kommunalverfassungen werden kennzeichnende Elemente und Strukturen herausgearbeitet, die im Anschluss auf ihre Verfassungsmäßigkeit hin geprüft werden. Dazu wird ein funktionales Leitbild der Gemeinde, das dem Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG zugrunde liegt, neu entwickelt.Es zeigt sich, dass Verbands- und Samtgemeinden, bedingt durch die Kompetenzfülle und die Direktwahl ihrer Organe, in nicht mehr rechtfertigbarer Weise in die vom Grundgesetz vorgesehene Struktur und Funktion der Gemeinden eingreifen. Das Grundgesetz weist den Gemeinden verschiedene Funktionen zu, die von den verschiedenen Gesetzgebern zu beachten sind. Die Arbeit legt dabei insbesondere der Integrations- und Dezentralisierungsfunktion sowie der demokratischen Funktion jeweils eine maßstabsbildende Rolle für kommunale Reformen bei.»Local Self-Government in Rural Areas: Are ›Verbandsgemeinden, Samtgemeinden‹ and ›Verwaltungsgemeinschaften‹ Compatible with the Constitutional model of Self-Government?«The thesis deals with ›Verbandsgemeinden, Samtgemeinden‹ and ›Verwaltungsgemeinschaften‹ as a particular German phenomenon of local self-government in rural areas. By comparing different legal regimes on self-government in the ›Länder«, characteristic structures are developed. Afterwards, these structures are subjected to a constitutional review: Are the multi-level structures of local self government still compatible which the functional idea of a ›commune‹ as contained in the German constitution?
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Teil 1: Einleitung | 23 | ||
§ 1 Anlass der Arbeit | 23 | ||
A. Wieder zunehmende Bedeutung des ländlichen Raums | 23 | ||
B. Ständige Veränderung der kommunalen Aufgaben als Motor für die Weiterentwicklung des Organisationsrechts | 25 | ||
C. Juristisches Erkenntnisinteresse | 29 | ||
§ 2 Gegenstand der Untersuchung | 33 | ||
A. Eingrenzung und begriffliche Umschreibung des Untersuchungsgegenstands – Zum Organisationsrecht kleiner Gemeinden im ländlichen Raum | 33 | ||
I. Sachliche Eingrenzung | 34 | ||
II. Begriffliche Überlegungen | 36 | ||
1. Mehrstufige kommunale Verwaltung bzw. Aufgabenerfüllung | 37 | ||
2. Auf den Bildungszweck ausgerichtete Bezeichnungen | 38 | ||
3. Gesamtgemeinden, Gesamthandsgemeinden und zweistufige Gemeinden | 39 | ||
4. Eigener Vorschlag – gemeindliche Verwaltung in einem Zwei-Ebenen-System | 40 | ||
B. Besonderheiten des Verwaltungsorganisationsrechts und Vorgehen der Arbeit | 41 | ||
I. Dogmatische Besonderheiten des Verwaltungsorganisationsrechts | 41 | ||
1. Allgemeine Überlegungen | 41 | ||
a) Außernormative Elemente im Verwaltungsorganisationsrecht | 43 | ||
b) Verwaltungsorganisationsrecht als politisches Recht | 44 | ||
2. Dogmatische Überlegungen zum kommunalen Organisationsrecht | 46 | ||
II. Vorgehen der Arbeit | 47 | ||
Teil 2: Phänomenologie unterschiedlicher gemeindlicher Verwaltungssysteme mit zwei Ebenen | 50 | ||
§ 3 Phänomenologie gemeindlicher Verwaltung mittels zweier unterschiedlicher, unmittelbar legitimierter gemeindlicher Körperschaften | 50 | ||
A. Bildung und Rechtsstellung der Samtgemeinden in Niedersachsen | 51 | ||
I. Bildung und Rechtsstellung der Samtgemeinden | 51 | ||
1. Bildung | 53 | ||
a) Materielle Voraussetzungen | 53 | ||
b) Verfahrensrechtliche Bestimmungen | 55 | ||
aa) Neubildung einer Samtgemeinde | 55 | ||
bb) Zusammenschluss von Samtgemeinden | 56 | ||
cc) Umbildung einer Samtgemeinde; Austritt einer Mitgliedsgemeinde | 57 | ||
dd) Auflösung einer Samtgemeinde | 58 | ||
2. Landesrechtliche Rechtsstellung der Samtgemeinde | 58 | ||
II. Bildung und Rechtsstellung der Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz | 61 | ||
1. Bildung und historische Entwicklung | 61 | ||
2. Landesrechtliche Rechtsstellung | 66 | ||
III. Bildung und Rechtsstellung der Verbandsgemeinden in Sachsen-Anhalt | 69 | ||
1. Bildung und historische Entwicklung | 69 | ||
2. Landesrechtliche Rechtsstellung | 70 | ||
IV. Zusammenfassung und Vergleich | 72 | ||
1. Historische Entstehung und Bildung | 72 | ||
2. Rechtliche Einordnung | 75 | ||
B. Aufgaben der Samt- und Verbandsgemeinden | 77 | ||
I. Aufgaben der niedersächsischen Samtgemeinde | 78 | ||
1. Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises | 78 | ||
2. Aufgaben des eigenen Wirkungskreises | 78 | ||
a) Flächennutzungsplanung, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 NKomVG | 79 | ||
b) Trägerschaft der allgemeinbildenden öffentlichen Schulen, die Erwachsenenbildung und die Einrichtung und Unterhaltung von Büchereien, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 NKomVG | 80 | ||
c) Errichtung und Unterhaltung von Sportstätten, Gesundheitseinrichtungen sowie der Altenbetreuung, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 NKomVG | 81 | ||
d) Aufgaben nach dem Niedersächsischen Brandschutzgesetz, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 4 NKomVG | 82 | ||
e) Bau und Unterhaltung der Gemeindeverbindungsstraßen, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 NKomVG | 82 | ||
f) Die in § 13 für die Anordnung eines Anschluss- und Benutzungszwanges genannten Aufgaben, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 NKomVG | 82 | ||
g) Die Hilfe bei Verwaltungsangelegenheiten, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 7 NKomVG | 83 | ||
h) Die Aufgaben nach dem Niedersächsischen Gesetz über gemeindliche Schiedsämter, § 98 Abs. 1 S. 1 Nr. 8 NKomVG | 84 | ||
i) Nach § 98 Abs. 1 S. 2 NKomVG übertragene Aufgaben | 84 | ||
3. Unterstützungsaufgaben | 85 | ||
a) Unterstützung und Beratung der Mitgliedsgemeinde, § 98 Abs. 4 NKomVG | 85 | ||
b) Führung der Kassengeschäfte, Erhebung der gemeindlichen Abgaben, § 98 Abs. 5 S. 1 NKomVG | 86 | ||
II. Aufgaben der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde | 87 | ||
1. Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises | 87 | ||
2. Geborene Aufgaben des eigenen Wirkungskreises | 88 | ||
a) Nach den Schulgesetzen übertragene Aufgaben, § 67 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 RlPGemO | 89 | ||
b) Brandschutz und technische Hilfe, § 67 Abs. 1 Nr. 2 RlPGemO | 89 | ||
c) Bau und Unterhaltung von zentralen Sport-, Spiel- und Freizeitanlagen, § 67 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 RlPGemO | 90 | ||
d) Bau und Unterhaltung überörtlicher Sozialeinrichtungen, insbesondere Sozialstationen und Einrichtungen der Altenpflege, § 67 Abs. 1 S. 1 Nr. 4 RlPGemO | 91 | ||
e) Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, § 67 Abs. 1 S. 1 Nr. 5, 6 RlPGemO | 91 | ||
f) Ausbau und Unterhaltung von Gewässern dritter Ordnung, § 67 Abs. 1 S. 1 Nr. 7 RlPGemO | 92 | ||
g) Flächennutzungsplanung, § 67 Abs. 2 RlPGemO | 92 | ||
h) Verwirklichung des Verfassungsauftrags der Gleichberechtigung von Mann und Frau | 93 | ||
3. Gekorene Selbstverwaltungsaufgaben | 94 | ||
a) Nach § 67 Abs. 5 RlPGemO übertragene Aufgaben | 94 | ||
b) Nach § 67 Abs. 3, 4 RlPGemO übernommene Aufgaben (Kompetenz-Kompetenz-Klausel) | 95 | ||
4. Exkurs: Rückübertragungsmöglichkeit nach § 67 Abs. 6 RlPGemO | 97 | ||
a) Formelle Voraussetzungen | 97 | ||
b) Materielle Voraussetzung | 99 | ||
5. Unterstützungsaufgaben | 100 | ||
a) Unterstützung der Ortsgemeinden und wirtschaftlicher Ausgleich unter den Ortsgemeinden, § 67 Abs. 7 RlPGemO | 100 | ||
aa) Unterstützung der Ortsgemeinden, die ihre Aufgaben nicht ausreichend erfüllen, § 67 Abs. 7 Hs. 1 RlPGemO | 102 | ||
bb) Wirtschaftlicher Ausgleich unter den Ortsgemeinden, § 67 Abs. 7 Hs. 2 RlPGemO | 103 | ||
b) Führung der Verwaltungsgeschäfte, § 68 Abs. 1 RlPGemO | 104 | ||
c) Führung der Kassengeschäfte, § 68 Abs. 4 RlPGemO | 105 | ||
d) Erfüllung der Aufgaben der Straßen- und Wegebaubehörde, § 68 Abs. 2 RlPGemO | 106 | ||
e) Wahrnehmung der Verpflichtungen nach § 15 Abs. 2 und 4 RlPGemO | 107 | ||
III. Aufgaben der sachsen-anhaltischen Verbandsgemeinden | 107 | ||
1. Aufgaben des eigenen Wirkungskreises | 107 | ||
a) Gesetzlich übertragene Aufgaben | 107 | ||
b) Freiwillige Übertragungsmöglichkeit der Mitgliedsgemeinden | 110 | ||
2. Unterstützungsaufgaben der Verbandsgemeinde | 110 | ||
IV. Vergleich und Zusammenfassung | 112 | ||
1. Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises | 112 | ||
2. Katalog der gesetzlich übertragenen Aufgaben des eigenen Wirkungskreises | 113 | ||
3. Freiwillig übertragene Aufgaben des eigenen Wirkungskreises | 117 | ||
4. Kompetenz-Kompetenz der zweiten Ebene | 118 | ||
5. Unterstützungsaufgaben | 118 | ||
C. Organe der Samt- und Verbandsgemeinden und ihre Legitimation | 119 | ||
I. Organe der Samtgemeinden | 119 | ||
II. Organe der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden | 121 | ||
III. Organe der sachsen-anhaltischen Verbandsgemeinden | 122 | ||
IV. Vergleich und Zusammenfassung | 122 | ||
D. Koordinationsmechanismen zwischen den beiden gemeindlichen Ebenen | 125 | ||
I. Samt- und Mitgliedsgemeinden | 125 | ||
II. Verbands- und Ortsgemeinden in Rheinland-Pfalz | 127 | ||
III. Verbands- und Ortsgemeinden in Sachsen-Anhalt | 127 | ||
IV. Vergleichende Zusammenfassung | 128 | ||
E. Finanzierung der verschiedenen Ebenen | 129 | ||
I. Samt- und Mitgliedsgemeinden | 130 | ||
II. Verbands- und Ortsgemeinden in Rheinland-Pfalz | 133 | ||
III. Verbands- und Ortsgemeinden in Sachsen-Anhalt | 135 | ||
IV. Zusammenfassung, vergleichende Analyse | 135 | ||
F. Kennzeichnende Strukturelemente und Folgefragen | 137 | ||
§ 4 Verwaltungsgemeinschaften als Gegenmodell am Beispiel Bayerns | 139 | ||
A. Bildung und Rechtsstellung der Verwaltungsgemeinschaft in Bayern | 140 | ||
I. Bildung | 140 | ||
II. Landesrechtliche Rechtsstellung | 143 | ||
B. Aufgaben der Verwaltungsgemeinschaft | 144 | ||
I. Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises | 144 | ||
II. Aufgaben des eigenen Wirkungskreises | 145 | ||
III. Vorbereitung und Vollzug der Beschlüsse der Mitgliedsgemeinden | 147 | ||
IV. Beratung der Mitgliedsgemeinden | 148 | ||
C. Organe der Verwaltungsgemeinschaft und ihre Legitimation | 149 | ||
I. Die Gemeinschaftsversammlung | 149 | ||
II. Der Gemeinschaftsvorsitzende und das Personal der Verwaltungsgemeinschaft | 150 | ||
D. Kooperations- und Koordinationsmechanismen | 152 | ||
E. Finanzierung der Verwaltungsgemeinschaft | 153 | ||
F. Zusammenfassung und Vergleich mit den Samt- und Verbandsgemeinden | 154 | ||
Teil 3: Die Selbstverwaltungsgarantie aus Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 158 | ||
§ 5 Umfang und Inhalt der kommunalen Selbstverwaltungsgarantie in der Rechtsprechung des BVerfG und der Literatur | 158 | ||
A. Ausgestaltung in der Rechtsprechung des BVerfG | 158 | ||
I. Ursprünge der Lehre von der institutionellen Garantie | 158 | ||
II. Rechtssubjektsgarantie – Existenzielle Absicherung | 160 | ||
III. Rechtsinstitutionsgarantie – Aufgabenbestand und Modus der Aufgabenerfüllung | 163 | ||
1. Sachlich-gegenständlicher Aufgabenbereich der Gemeinde | 164 | ||
2. Eigenverantwortliche Aufgabenerfüllung | 166 | ||
IV. Subjektive Rechtsstellungsgarantien – Durchsetzungsmechanismus | 168 | ||
V. Eingriffsdogmatik des BVerfG | 168 | ||
VI. Die Kern- und Randbereichsdogmatik des BVerfG als Schranken-Schranke | 171 | ||
1. Der Kernbereich | 171 | ||
a) Aufgabenbestand | 171 | ||
b) Modus der Aufgabenerfüllung | 174 | ||
2. Der Randbereich | 174 | ||
a) Aufgabenbestand | 175 | ||
b) Modus der Aufgabenerfüllung | 176 | ||
B. Kritik an der Deutung der Selbstverwaltung als institutionelle Garantie | 178 | ||
I. Unzulänglichkeiten der Lehre von den institutionellen Garantien im Allgemeinen | 179 | ||
1. Keine präzise Beschreibung der Voraussetzungen und Folgen institutioneller Garantien | 179 | ||
2. Entgegenstehende grundgesetzliche Systematik | 181 | ||
II. Unzulänglichkeiten der Interpretation der Selbstverwaltungsgarantie als institutionelle Garantie | 182 | ||
1. Einwände aus der Entstehungsgeschichte des Art. 28 Abs. 2 GG | 182 | ||
2. Einwände aus den Prämissen der Lehre der institutionellen Garantie | 183 | ||
3. Überprüfung von Gebietsänderungen anhand der Kern- und Randbereichslehre | 184 | ||
4. Erstreckung des Gesetzesvorbehalts auf die Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft | 186 | ||
5. Die Kernbereichslehre als Schein-Schranke für legislative Eingriffe in die Aufgabengarantie | 187 | ||
6. Kern- und Randbereichsdogmatik als wirksamer Schutz der eigenverantwortlichen Aufgabenerfüllung? | 190 | ||
7. Zwischenergebnis: Unzulänglichkeit der Kern- und Randbereichsdogmatik | 193 | ||
III. Verbleibende Bedeutung der institutionellen Interpretation der Selbstverwaltungsgarantie – Wandel in der neueren Rechtsprechung | 193 | ||
C. Weitere Ansätze zur Bestimmung der Selbstverwaltungsgarantie aus der Literatur | 194 | ||
I. Objektive kompetenzrechtliche Deutung | 194 | ||
II. Subjektivrechtliche Deutung | 196 | ||
D. Kritik an den bisherigen Ansätzen zur Auslegung des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 197 | ||
I. Fehlende Definition des Begriffs Gemeinde | 197 | ||
II. Schwerpunktmäßige Behandlung des Verhältnisses Staat – Gemeinde | 201 | ||
III. Sachlich-inhaltliche Verengung auf die verwaltungsorganisatorische Funktion der Gemeinden | 204 | ||
IV. Konzentration auf die Dogmatik der abwehrrechtlichen Dimension der kommunalen Selbstverwaltung | 205 | ||
1. Besondere Bedeutung der Verfassungsauslegung bei „rechtsgeprägten“ Gewährleistungsgegenständen | 206 | ||
2. Konsequenzen für die Auslegung von Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 207 | ||
3. Fehlende Bindung des Gesetzgebers mittels eines Leitbilds der Gemeinde i. S. d. Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG | 209 | ||
§ 6 Eigener Vorschlag: Funktioneller Ansatz zur Entwicklung eines Leitbilds der Gemeinde | 211 | ||
A. Grundlagen | 211 | ||
B. Verfassungsrechtliche Funktionen | 215 | ||
I. Integrative Funktion | 215 | ||
1. Integrationsfunktion auf gesamtstaatlicher Ebene | 215 | ||
2. Integrationsfunktion auf Gemeindeebene | 220 | ||
a) Örtliche Gemeinschaft als Bezugspunkt für die gemeindlichen Aufgaben | 221 | ||
b) Örtliche Gemeinschaft als Bedingung für die integrative Funktion der Gemeinden aus subjektiver Perspektive | 223 | ||
c) Örtliche Gemeinschaft als sozialer Verband | 224 | ||
d) Örtliche Gemeinschaft als Raum der Identifikation und des Ausgleichs divergierender Interessen | 227 | ||
e) Räumlicher Umfang örtlicher Gemeinschaft | 230 | ||
3. Ergebnis: Örtliche Gemeinschaft als Maßstab für Kommunalreformen | 234 | ||
a) Gebietsbestand | 235 | ||
b) Aufgabenverteilung | 235 | ||
c) Verwaltungsorganisation | 236 | ||
II. Dezentralisierungsfunktion und ihre verfassungsrechtlichen Implikationen | 237 | ||
1. Sicherung von Freiheitsräumen | 237 | ||
2. Einbeziehung des lokalen Sachverstandes | 239 | ||
3. Entlastungsfunktion | 241 | ||
4. Ergebnis: Dezentralisierungsfunktion als Maßstab für die Verwaltungsorganisation | 241 | ||
III. Demokratische Funktion der Gemeinden | 242 | ||
1. Verbindung zwischen kommunaler Selbstverwaltung und Demokratieprinzip | 242 | ||
2. Bestimmung des hinreichenden Legitimationsniveaus nach überkommener Anschauung | 244 | ||
a) Einordnung des kommunalen Legitimationssystems in die klassischen Legitimationsmodi | 245 | ||
b) Institutionell-funktionelle Legitimation | 246 | ||
c) Organisatorisch-personelle Legitimation | 247 | ||
d) Sachlich-inhaltliche Legitimation | 249 | ||
aa) Übertragener Wirkungskreis | 250 | ||
bb) Eigener Wirkungskreis | 251 | ||
e) Ergebnis: Hinreichendes Legitimationsniveau auch der kommunalen Verwaltung | 253 | ||
3. Kommunale Legitimation als eigener Legitimationstyp | 254 | ||
a) Prozesshafter Charakter der „richtigen“ Entscheidungsfindung | 256 | ||
b) Einwirkungsformen des Gemeindevolks auf kommunale Entscheidungen | 259 | ||
c) Bedeutung der Einflussmöglichkeiten | 261 | ||
4. Ergebnis: Demokratische Funktion als Maßstab für Gebietsgröße, Leistungsfähigkeit und Binnenorganisation | 262 | ||
C. Verwaltungsorganisatorische Funktionen | 265 | ||
I. Kommunale Selbstverwaltung als Teil der (Landes-)Exekutive | 266 | ||
II. Verwaltungsorganisation zur Erledigung der eigenen Aufgaben | 268 | ||
III. Ergebnis: Grenzen aus der verwaltungsorganisatorischen Funktion der Gemeinden für Aufgabenübertragungen und Organisationsbestimmungen | 269 | ||
1. Maßstäbe und äußere Grenzen der binnenorganisatorischen Ausgestaltung | 270 | ||
2. Innere Maßstäbe aus den verfassungsrechtlichen Funktionen | 273 | ||
D. Zusammenfassung: Leitbild Gemeinde | 275 | ||
I. Gemeindegebiet | 276 | ||
II. Aufgabenbestand | 278 | ||
III. Eigenverantwortliche Aufgabenerfüllung | 278 | ||
IV. Die Unteilbarkeit der örtlichen Gemeinschaft und der Gemeinde als ihre rechtliche Fortsetzung | 281 | ||
E. Operationalisierung des Leitbilds durch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 283 | ||
§ 7 Folgerungen aus dem Leitbild für Gebiet, Aufgaben und Eigenverantwortlichkeit der Aufgabenerledigung in einem gemeindlichen Zwei-Ebenen-System | 286 | ||
A. Verhältnismäßigkeit der Ausgestaltung der Samt- und Verbandsgemeinden | 287 | ||
I. Mittel zur Stärkung der Verwaltungskraft oder: Wer ist hier eigentlich die Gemeinde? | 287 | ||
II. Eingriffe in das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden der ersten Ebene | 289 | ||
1. Verfolgung zulässiger Zwecke? | 290 | ||
2. Geeignetheit der Mittel | 290 | ||
3. Angemessenheit der Eingriffe | 291 | ||
4. Ergebnis | 293 | ||
B. Verhältnismäßigkeit der Ausgestaltung der bayerischen Verwaltungsgemeinschaft | 294 | ||
Teil 4: Thesen | 296 | ||
Literaturverzeichnis | 305 | ||
Sachwortverzeichnis | 332 |