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Beurteilungsspielräume der Verwaltung im Naturschutzrecht

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Schuster, M. (2020). Beurteilungsspielräume der Verwaltung im Naturschutzrecht. Zugleich ein Beitrag zum Umgang von Gerichten und Behörden mit externem Sachverstand. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55962-6
Schuster, Marielle. Beurteilungsspielräume der Verwaltung im Naturschutzrecht: Zugleich ein Beitrag zum Umgang von Gerichten und Behörden mit externem Sachverstand. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55962-6
Schuster, M (2020): Beurteilungsspielräume der Verwaltung im Naturschutzrecht: Zugleich ein Beitrag zum Umgang von Gerichten und Behörden mit externem Sachverstand, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55962-6

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Beurteilungsspielräume der Verwaltung im Naturschutzrecht

Zugleich ein Beitrag zum Umgang von Gerichten und Behörden mit externem Sachverstand

Schuster, Marielle

Schriften zum Umweltrecht, Vol. 192

(2020)

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About The Author

Marielle Schuster studierte von 2011 bis 2016 Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie arbeitete während des Studiums und der Promotion am Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Verwaltungsrecht der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie in einer Rechtsanwaltskanzlei im Bereich Real Estate and Public in Stuttgart. Seit 2019 absolviert sie das Rechtsreferendariat am Landgericht Stuttgart. Ende 2019 wurde sie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert.

Abstract

An der Schnittstelle zwischen Natur- und Rechtswissenschaft entstehen vielfältige Fallstrukturen, bei denen sich Behörden und Gerichte gegenüberstehen. Der Rückgriff auf die Rechtsfigur der Beurteilungsspielräume stellt eine naheliegende Möglichkeit im Umgang mit der Problematik der komplexen und dynamischen Naturwissenschaften und der dabei entstehenden Unsicherheiten dar. Der Verwaltung wird ein Letztentscheidungsrecht zugewiesen und die gerichtliche Kontrolle entsprechend reduziert. Dies steht in einem Spannungsverhältnis zum Grundsatz effektiven Rechtsschutzes. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit den dogmatischen Grundlagen wird die Rechtsprechung im Naturschutzrecht bezüglich der Annahme von Beurteilungsspielräumen analysiert. Die sehr weitreichende Anerkennung von Beurteilungsspielräumen in der naturschutzrechtlichen Rechtsprechung und die dagegen bestehenden verfassungsrechtlichen Bedenken lassen Entwicklungs- und entsprechende Lösungsmöglichkeiten erkennen.Administrative Scope of Assessment in Nature Conservation Law. At the Same Time a Contribution to how Courts and Authorities Handle External Expertise

When dealing with uncertainties that come with the complexity and dynamics of the natural sciences, nature conservation law often relies on the legal concept of the scope of assessment. The public authorities have the right to make the final decision, which reduces judicial control accordingly. The dogmatic principles of the scope of assessment and its importance for nature conservation jurisprudence reveal both conflicts and possible solutions.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
A. Einleitung 19
I. Problemstellung 19
II. Ziel der Untersuchung 20
III. Untersuchungsgegenstand 21
IV. Bedeutung der Arbeit 22
V. Gang der Untersuchung 22
B. Dogmatische Grundlagen von Beurteilungsspielräumen 24
I. Begriffsfragen 25
1. Definition 25
2. Rechtssystematische Verortung im Tatbestand 26
3. Subjekt des Beurteilungsspielraums 29
II. Erscheinungsformen 29
1. Grundlagen administrativer Entscheidungsspielräume 30
2. Unterschiede zwischen Ermessen und Beurteilungsspielraum 31
3. Bedürfnis der Abgrenzung 34
III. Voraussetzungen 37
1. Normative Ermächtigungslehre 37
2. Unbestimmter Rechtsbegriff 42
3. Besonderer Sachgrund 45
4. Fazit 48
IV. Fallgruppen 48
1. Prüfungsentscheidungen und prüfungsähnliche Entscheidungen 49
2. Beamtenrechtliche Beurteilungen 51
3. Weisungsfreie Gremien 52
4. Prognose- und Risikoentscheidungen 53
5. Fazit 55
V. Rechtsfolge 55
1. Maßstab der gerichtlichen Kontrolle 56
2. Rahmenbedingungen der Kontrolle 61
VI. Fazit 61
C. Rechtliche Vorgaben 63
I. Effektiver Rechtsschutz 63
1. Effektiver Rechtsschutz (Art. 19 Abs. 4 GG) 63
a) Garantie des Art. 19 Abs. 4 GG 63
b) Spannungsverhältnis: Beurteilungsspielraum 65
c) Maßstäbe 68
aa) Qualitative und quantitative Grenze 68
bb) Faktische Unmöglichkeit der gerichtlichen Kontrolle 69
cc) Funktionsgrenzen der Rechtsprechung 70
dd) Kompensation durch Verfahren 71
ee) Fazit 72
2. Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf (Art. 47 GRCh) 72
a) Herleitung und allgemeine Garantie 73
b) Letztentscheidungsrechte 74
3. Fazit 78
II. Sonstige Grundrechte 78
III. Demokratieprinzip (Art. 20 Abs. 2 GG) 80
IV. Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3, 28 Abs. 1 S. 1 GG) 84
1. Gewaltenteilungsgrundsatz (Art. 20 Abs. 2 S. 2 GG) 84
2. Bestimmtheitsgrundsatz (Art. 20 Abs. 3 GG) 88
3. Rechtssicherheit 90
4. Fazit 91
V. Amtsermittlungsgrundsatz (§ 86 VwGO) 91
1. Grundlagen der Amtsermittlungspflicht 91
2. Reichweite 93
3. Fazit 94
VI. Fazit 95
D. Rechtsprechungsanalyse 96
I. Vorüberlegungen 96
II. Eingriffsregelung (§§ 13 ff. BNatSchG) 98
1. Funktion der Eingriffsregelung 99
2. Herleitung des Beurteilungsspielraums 100
a) Bewertung der Eingriffswirkungen (§ 14 BNatSchG) 100
aa) Unbestimmter Rechtsbegriff 101
bb) Sachgrund 102
cc) Bewertung 104
b) Bewertung der Kompensationswirkungen (§ 15 BNatSchG) 104
aa) Unbestimmter Rechtsbegriff 104
bb) Sachgrund 106
cc) Bewertung 107
c) Abwägung (§ 15 Abs. 5 BNatSchG) 107
aa) Differenzierung nach Art der Zulassungsentscheidung 108
bb) Zulassungsentscheidung mit Gestaltungsspielraum 109
cc) Gebundene Entscheidung 111
dd) Bewertung 111
d) Fazit 112
3. Folge: Rücknahme der Kontrolldichte 112
4. Einzelanalyse 113
5. Bewertung 117
III. Europäischer Gebietsschutz 119
1. Auswahl und Abgrenzung von Natura-2000-Gebieten (§ 32 Abs. 1 S. 1 BNatSchG) 120
a) Verfahren der Unterschutzstellung 120
aa) FFH-Gebiete 121
bb) Vogelschutzgebiete 121
b) Herleitung des Beurteilungsspielraums 121
aa) Subsidiaritätsprinzip (Art. 5 Abs. 3 EUV) 122
bb) Kriterien für die Auswahlentscheidung 123
(1) Vogelschutzrichtlinie 123
(2) FFH-Richtlinie 126
(3) Unzulässige Kriterien 130
(4) Bewertung 132
c) Reichweite des Beurteilungsspielraums 132
aa) Vogelschutzrichtlinie 132
bb) FFH-Richtlinie 136
d) Rücknahme der Kontrolldichte 137
aa) Vogelschutzrichtlinie 137
bb) FFH-Richtlinie 138
e) Bewertung 139
2. Verträglichkeitsprüfung (§ 34 BNatSchG) 140
a) Ablauf der Verträglichkeitsprüfung 141
b) Herleitung des Beurteilungsspielraums 141
aa) Unbestimmter Rechtsbegriff 142
bb) Sachgrund 143
cc) Reichweite 143
dd) Rechtsfolge: Rücknahme der Kontrolldichte 144
ee) Bewertung 144
c) Einzelanalyse 144
aa) Bestandserfassung 145
(1) Festlegung der charakteristischen Arten 145
(2) Praktische Ermittlung des Bestandes 146
(3) Bewertung 148
bb) Bestandsbewertung 149
(1) Zuordnung des Arteninventars zu Lebensraumtypen 149
(2) Bewertung des Erhaltungszustands 150
(3) Bewertung 151
cc) Auswirkungen auf den Erhaltungszustand: Erheblichkeit der Beeinträchtigung 152
(1) Vorgaben und Umsetzung der Rechtsprechung des EuGH 153
(2) Bewertungskriterium: günstiger Erhaltungszustand 155
(3) Einzelanalyse 156
(4) Bewertung 159
d) Bewertung 160
3. Abweichungsprüfung (§ 34 Abs. 3–5 BNatSchG) 160
a) Kohärenzsicherungsmaßnahmen 161
b) Herleitung des Beurteilungsspielraums 162
aa) Unbestimmter Rechtsbegriff 162
bb) Sachgrund 162
cc) Rücknahme der Kontrolldichte 164
c) Einzelanalyse 164
d) Bewertung 166
4. Bewertung 167
IV. Artenschutzrecht 167
1. Schutzsystem 169
2. Bestehen einer Einschätzungsprärogative 169
a) Grenze: Doppelfunktion des § 44 Abs. 1 BNatSchG 170
b) Voraussetzungen der Einschätzungsprärogative 171
c) Folge: Rücknahme der Kontrolldichte 174
d) Bedeutung der fachlichen Empfehlungen und Leitfäden 176
e) Fazit 178
3. Ausreichende Bestandsaufnahme und Ermittlungen 179
a) Unterschiede zum FFH-Gebietsschutz 180
b) Art, Umfang und Tiefe der Ermittlungen 182
aa) Allgemeines 182
bb) Zweigleisiges Vorgehen 184
cc) Maßstab praktischer Vernunft 187
c) Fazit 189
4. Zugriffsverbote (§ 44 Abs. 1 BNatSchG) 190
a) Tötungsverbot (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG) 190
aa) Herleitung des Beurteilungsspielraums 191
bb) Einzelanalyse 196
(1) Räumliche Gegebenheiten 196
(2) Vermeidungsmaßnahmen 197
(3) Artspezifische Merkmale 200
b) Störungsverbot (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG) 201
c) Fazit 203
5. Ausnahmetatbestand (§ 45 Abs. 7 BNatSchG) 204
a) Herleitung des Beurteilungsspielraums 204
aa) Hinreichender Ausnahmegrund 204
bb) Zumutbare Alternative 205
cc) Betrachtung des Erhaltungszustands 206
b) Fazit 207
6. Bewertung 208
V. Fazit 212
1. Normative Ermächtigung 213
2. Unbestimmter Rechtsbegriff 214
3. Hinreichender Sachgrund 214
4. Reichweite 215
5. Ergebnis 215
E. Herausforderungen in der Praxis 218
I. Grundlagen und Problemstellung 218
1. Fachliche Herausforderungen 219
2. Rechtliche Herausforderungen 220
3. Zwischenergebnis 221
II. Lösungsmöglichkeiten 222
1. Legislative 222
a) Kennzeichnung im materiellen Recht 222
b) § 114a VwGO für Beurteilungsspielräume 224
c) Standardisierungen und Fachkonventionen 228
aa) Aktueller Bestand 229
bb) Inhalt und Vorteile 230
cc) Verbindlichkeit 231
dd) Nachteile 233
ee) Konkrete Möglichkeiten der Standardisierung 234
(1) Bereichsspezifische Standardisierungen: Bundeskompensationsverordnung (§ 15 Abs. 7 S. 1 BNatSchG) 234
(2) Vorhabenspezifische Standardisierungen: Windenergieerlasse 236
ff) Zwischenergebnis 238
2. Judikative 240
3. Exekutive 244
4. Gutachter 247
a) Person des Gutachters 247
b) Gutachten 249
5. Schaffen einer staatlichen Gutachtenstelle 250
a) Gutachtenstelle in den Niederlanden 251
b) Mögliche Ausgestaltung in Deutschland 251
c) Kritik 253
d) Zwischenergebnis 254
III. Fazit 255
F. Abschließende Bewertung 256
Literaturverzeichnis 262
Stichwortverzeichnis 287