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Mast, T. (2020). Staatsinformationsqualität. De- und Rekonstruktion des verfassungsgerichtlichen Leitbilds öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit und der entsprechenden Gebote. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55876-6
Mast, Tobias. Staatsinformationsqualität: De- und Rekonstruktion des verfassungsgerichtlichen Leitbilds öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit und der entsprechenden Gebote. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55876-6
Mast, T (2020): Staatsinformationsqualität: De- und Rekonstruktion des verfassungsgerichtlichen Leitbilds öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit und der entsprechenden Gebote, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55876-6

Format

Staatsinformationsqualität

De- und Rekonstruktion des verfassungsgerichtlichen Leitbilds öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit und der entsprechenden Gebote

Mast, Tobias

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1429

(2020)

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About The Author

Studium der Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Schwerpunkt Informations- und Medienrecht; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut in Hamburg; Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht mit Stationen u.a. bei der Pressekammer des Landgerichts Hamburg und dem Bundesverfassungsgericht; April 2020 bis Januar 2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht; seither Forschungsprogrammleiter am Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut.

Abstract

Die öffentliche Informationstätigkeit des Staates nähert sich stilistisch und strategisch zusehends gesellschaftlichen Angeboten an. Sie beschränkt sich nicht auf klassische Verlautbarungen, sondern weist auf Handlungsoptionen hin, warnt, empfiehlt, stellt Dokumentenbestände bereit und Dritte an den Pranger. Dies zum Anlass nehmend, widmet sich die Arbeit der Herleitung, Inhaltsbestimmung und Systematisierung der verfassungsrechtlichen Vorgaben für die Qualität öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit. Auf Grundlage kommunikationswissenschaftlicher und kognitionspsychologischer Erkenntnisse werden die verfassungsgerichtlichen Annahmen über den Realbereich und die Informationsmacht des Staates überprüft. Der Autor legt dabei die Schwächen einer idealisierenden Sichtweise offen und setzt sich kritisch mit dem vorherrschenden Verständnis der staatlichen Rolle im öffentlichen Diskurs auseinander. Abschließend werden Faktoren der Informationsqualität aus einer Governance-Perspektive dargestellt.»State Information Quality - Deconstructing and Reconstructing the Constitutional Court's Model of Public Information Activities by the State and its Corresponding Requirements«

Public information provision by the state noticeably approximates societal offers both stylistically and strategically. Therefore, the author anchors, develops and systemises the constitutional requirements regarding the state's public information activities. Drawing from communication science and cognitive psychology the constitutional court's case law is analysed and an opposing model is developed.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Verzeichnis der benutzten Abkürzungen 23
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Publikationen 27
Einführung 29
Methodische Herangehensweise 31
1. Teil: Hintergründe und Typologie öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit 41
A. Verfassungsgerichtliches Verständnis öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit 41
I. Entscheidungen 41
1. Badenfrage (1974) 41
2. Verfassungsschutzbericht (1975) 42
3. Öffentlichkeitsarbeit (1977) 43
4. Glykol und Osho (2002) 44
5. Junge Freiheit (2005) 45
6. Fall Löw (2010) 46
7. Verfassungsfeindlichkeitserklärung (2012) 46
8. Spinner und Schwesig (2014) 46
9. Wanka/Rote Karte (2018) 47
10. § 40 Ia LFGB (2018) 48
II. Vorläufige Würdigung 48
1. Unterscheidung staatlicher und gesellschaftlicher Informationstätigkeit 49
a) Verfassungsrechtliche Unterscheidung zwischen Staat und Gesellschaft 49
b) Zwischenbereiche und Nuancierungen statt rigidem Dualismus 49
aa) Vorgabe unterschiedlicher Rationalitäten durch die verfassungsrechtliche Staatsorganisation 50
bb) Faktische Zwischenbereiche 52
c) Fazit 54
2. Von der Staatsfreiheit zur Teilhabe am Meinungsbildungsprozess 54
a) Unterscheidung von Volkswillensbildung und Staatswillensbildung 54
b) Verfassungs- und Realitätswidrigkeit eines prinzipiell staatsfreien öffentlichen Diskurses 55
aa) Verfassungskonzeption repräsentativ-parlamentarischer Demokratie 56
bb) Vergleich zu dem funktionalen Verständnis der Staatsferne im Rundfunkverfassungsrecht 57
cc) Informationstätigkeit als Verfassungsverwirklichung und Freiheitsförderung 58
dd) Einfachgesetzliche Bestimmbarkeit des Umfangs staatlicher Diskursteilnahme 59
ee) Realitätsadäquate Verfassungsinterpretation 59
c) Extensiveres Informationsverhalten als Folge des veränderten Realbereichs 60
d) Fazit 60
3. Rezipientenbild und Wirksamkeit 61
a) Ideal eigenverantwortlicher, autonomer Rezipienten 61
b) Amtsautorität und Bürgererwartung 62
c) Fazit 63
4. Staatliche Informationsrolle und Informationsqualität 63
a) Tatsächlicher Wissensvorsprung? 65
b) Unterschiedliche verfassungsrechtliche Konzeptionen von Informationstätigkeit 67
aa) Gegenüberstellung grundrechtlicher Freiheit und bürokratisch-administrativer Aufgabenerledigung 67
(1) Äußerungsfreiheit und Äußerungspflicht 68
(2) Äußerungsgestaltung 68
bb) Relative Freiheit politisch-repräsentativer Akteure im Staat 70
c) Qualitätsabsicherung durch normative Vorgaben 71
5. Fazit 72
B. Charakteristika öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit 73
I. Daten, Information und Wissen 73
1. Begriffe und Konzepte 73
a) Prominente Informationsverständnisse 73
b) Untauglichkeit einfachgesetzlicher Informationsbegriffe 75
c) Hier vertretenes Verständnis 75
2. Wirkungsebenen 77
a) Wirkungsvoraussetzung: Rezeption 77
b) Vermittlung von Faktenwissen 78
c) Relevanzwahrnehmung 78
d) Einstellungsbildung und -änderung 78
e) Handlungsimpulse 79
f) Fazit 80
3. Irreversibilität 80
II. Staat und Massenkommunikation 82
1. Realbereich des informierenden Staates 83
a) Kontinuität und Wandel im staatlichen Umgang mit Information 83
b) Informations- und Wissensgesellschaft als Handlungsrahmen moderner Staatlichkeit 84
c) Reaktion auf die Fortentwicklung der Informationstechnologien 87
aa) Mediatisierung 90
bb) Disintermediation 91
2. Auswahl- und Gestaltungslogik 94
a) Berücksichtigung durch staatliche Akteure 94
b) Kritik 95
3. Reduzierte Wirkungseinschätzbarkeit 97
a) Disperses Publikum 98
b) Erwartungen und Intentionsinterpretation 99
c) Aufgreifen durch Dritte 99
d) Systemspezifik 100
e) Fazit 101
4. Wirkungsannahmen 101
a) Gatekeeping 101
b) Öffentliche Themenagenda 102
c) Framing 104
d) Priming 106
e) Schweigespirale 107
f) Fazit 108
5. Besondere Wirkmacht staatlicher Informationstätigkeit? 109
a) Gesteigerte Rezeptionschance? 110
b) Vertrauensvorschuss? 112
c) Fazit 113
C. Umriss des Phänomenbereichs öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit 114
I. Funktionen 114
1. Demokratische Funktion 114
a) Klassisches Verständnis 115
b) Modernes Verständnis 115
aa) Öffentlichkeit als gewaltenübergreifendes Prinzip 116
bb) Selbstdarstellung und Diskursaktivierung 118
cc) Defizite und Gefahren aktiver Öffentlichkeit 119
c) Fazit 120
2. Rechtsstaatliche Funktion 120
3. Sozialstaatliche Funktion 122
4. Grundrechtliche Schutzfunktion 124
5. Prangerfunktion 125
6. Aktivierungsfunktion 126
7. Wirtschaftliche Funktion 126
II. Erscheinungsformen 128
1. Öffentlichkeitsarbeit 129
2. Serviceinformationen 132
3. Online-Datenbanken 132
4. Warnungen und Empfehlungen 134
5. Unterrichtung, Hinweis und Aufklärung 136
6. Berichterstattung 137
7. Kollaboratives und mittelbares Informationshandeln 138
8. Mischformen 140
2. Teil: Inhaltliche Gebote 141
A. Übergeordnete Fragestellungen der Gebotsinterpretation 141
I. Regelungsebene der Verfassung 141
II. Orientierung an staatlichen Akteuren als Äußerungssubjekten 142
III. Wirkungsorientierung als Interpretationsaspekt 143
1. Orientierung am faktisch Möglichen 143
2. Blickfelderweiterung: Interdisziplinarität und Gesamtheit handlungsanleitender Faktoren 144
IV. Gebote als Regelnormen 145
V. Gebote als Mindestvorgaben 146
VI. Ausnahmen und Niveauunterschiede 147
B. Übergeordnete Funktionen der Gebote 148
I. Funktionssicherungsfunktion 148
1. Gelingensbedingungen erfolgreicher Kommunikation 149
2. Verfassungsrechtliche Rationalitätspflicht 149
3. Übertragung anerkannter Verfassungserwägungen 150
4. Steigerung der Qualitätschance 152
II. Rechtliche Schranken, Vorgaben und Leitbild 153
1. Reduzierung informationeller Defizite und Gefahren 155
2. Irritation massenkommunikativer Logiken 155
III. Institutionelle Absicherung staatlicher Informationstätigkeit 156
1. Verfassung als langfristiges Konzept 156
2. Rezeptionswilligkeit als nicht garantierbare Voraussetzung 158
3. Aufbau und Wahrung von Vertrauenswürdigkeit 159
a) Idealisierte „Schauseite“ als Medium der Selbsterhaltung? 161
b) Legitimierung durch Qualitätsvorgaben 163
aa) Glaubhafte Vermittlung eines Leitbilds und entsprechenden Verhaltens 163
bb) Vermeidung von Spannungen zwischen den Vertrauenselementen 164
c) Dilemma fehlender Trennschärfe zwischen staatlicher und gesellschaftlicher Informationstätigkeit 165
d) Fazit 166
C. Oberbegriff öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit 167
I. Maßgeblichkeit für die Gebotsgeltung 167
II. Begriffsabgrenzung zur Publikumsinformation 168
III. Definitionselemente öffentlicher staatlicher Informationstätigkeit 171
1. Inhaltlich nicht vollständig determiniert 171
2. Öffentlich 172
a) Abgrenzung von Binnenkommunikation 173
b) Abgrenzung von individuell-reaktiver Kommunikationsbeziehung 173
c) Notwendig (pro-)‌aktives Informationshandeln? 175
3. Kommunikator 176
a) Abgeordnete? 176
aa) Staatlichkeit und Mandatsfreiheit 177
bb) Indemnität als Kristallisationspunkt verfassungsrechtlichen Politikverständnisses 178
b) Fraktionen 180
c) Parlament 181
d) Regierung‍(smitglieder) 181
e) Bundespräsident 183
f) Kommunale Wahlbeamte 184
aa) Unschärfen zwischen Staat, Politik und Gesellschaft auf kommunaler Ebene 184
bb) Kommunale Wahlbeamte zwischen Politik und Verwaltungsaufgabe 185
g) Privatrechtlich organisierte Verwaltungseinheiten 186
h) Gerichtsverwaltung 187
i) Formen mittelbarer und kollaborativer Informationstätigkeit 187
aa) Geltungsbestimmung anhand der Figur des Zu-eigen-Machens 188
bb) Abgleich mit den Rationalitäten staatlicher Informationstätigkeit 189
cc) Beispiele 190
(1) Publikationen der Bundeszentrale für politische Bildung 190
(2) Lebensmittelklarheit.de 191
(3) Lost Art-Datenbank 191
(4) Online-Jobbörse 192
(5) AOK-Arztnavigator 192
dd) Fazit 192
D. Etablierte Gebote 192
I. Staatliche Werturteile und Sachlichkeitsgebot 193
1. Staatliche Werturteile 193
a) Unanwendbarkeit des Art. 5 I 1 GG 193
b) Zulässigkeit staatlicher Meinungsäußerungen 194
aa) Verfassung als Wertordnung 195
bb) Ständige Bezugnahme auf Entscheidungen und Bewertungen 196
cc) Vielfältige Kompetenzen zur Werturteilsäußerung 197
2. Sachlichkeitsgebot 198
a) Herleitung 198
aa) Geltung für jegliches Staatshandeln 198
bb) Geltung für öffentliches Informationshandeln 198
(1) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 198
(2) Willkürverbot 199
(3) Rechtsstaatsprinzip 200
(4) Demokratieprinzip 200
b) Allgemeiner Inhalt 201
aa) Abgrenzung vom notwendigen Aufgabenbezug 201
bb) Erfasste Äußerungsformen 202
(1) Lediglich Werturteile? 203
(2) Einbezug auch anderer Äußerungsarten 204
(3) Übergeordnete Mäßigungs- und Sachgerechtigkeitsvorgabe 205
cc) Graduierbarkeit der Sachlichkeit 207
dd) Niveaureduzierung 208
(1) Äußerungsobjekt? 208
(2) Äußerungssubjekt 209
(a) Politische Amtsträger und Organe 210
(b) Hoheitsferne Staatsunternehmen 212
(3) Verwendetes Medium, Äußerungsform und -kontext? 214
(4) Situativer Sonderbereich: Recht zum Gegenschlag? 215
(a) Meinungskampfrhetorik 216
(b) Aspekt der Abwägung 216
(c) Effektivitätsvoraussetzung 217
(5) Zwischenergebnis und Auswirkungen 219
c) Spezifische Gehalte 220
aa) Enthaltenes Neutralitätsgebot? 220
bb) Verbot widersprüchlicher Äußerungen 221
cc) Vorgaben an die Verwendung von Bildern, Symbolen und Filmen 222
(1) Die Macht der Bilder 223
(2) Anwendungsfälle des Sachlichkeitsgebots 224
(3) Abstrakte Beurteilung oder Einzelfallprüfung? 225
dd) Vorgaben an Sprachstil und Darstellungsform 226
(1) Kritik 227
(2) Erwiderung 228
(a) Unterscheidung zwischen Gebotsvorgaben und Effektivitätserwartung 228
(b) Erfolgsfaktoren in sozialen Medien 229
(c) Sonderrolle statt Diskursholismus 231
(d) Sachlichkeit als Aushängeschild der Sonderrolle 231
(3) Vorgabenniveau 232
(a) Auswirkungen des Niveauunterschieds 232
(b) Medien- und äußerungsformbezogene Niveaureduzierung 233
ee) Verbot überwiegenden Unterhaltungscharakters 234
d) Zusammenfassung 235
II. Richtigkeitsgebot 236
1. Herleitung 236
a) Vergleichbare Regelungen in anderen Rechtsgebieten 236
aa) Vergleich zu reaktiv-individueller Informationstätigkeit 236
(1) Zugang zu tatsächlich vorhandenen Datenbeständen statt zielgerichteter Publikation 237
(2) Annäherung bei proaktiven Informationsfreiheitsgesetzen 238
bb) Sonstige rechtliche Vorgaben 238
b) Geltung für öffentliches Informationshandeln 240
aa) Verhältnismäßigkeitsprinzip 240
bb) Willkürverbot 241
cc) Rechtsstaatsprinzip und Demokratieprinzip 241
2. Allgemeiner Inhalt 244
a) Verhältnis der Begriffe Richtigkeit und Wahrheit 244
b) Abgrenzung von rechtsstaatlichen Verfahrensanforderungen 244
aa) Amtsermittlung 245
(1) Keine allgemeingültigen Aussagen über das nötige Aufklärungsmaß 246
(2) Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen 248
bb) Anhörung Betroffener 249
cc) Vergleich mit Vorgaben des BVerfG 252
c) Richtigkeitspflicht 253
aa) Abgrenzung von der Aufgabenerfüllung 253
(1) Erstes Beispiel: Vermittlung von Faktenwissen 253
(2) Zweites Beispiel: Risikokommunikation 254
(3) Drittes Beispiel: Persuasives Informationshandeln 254
(4) Fazit 255
bb) Eigenständige Gebotsvorgabe 255
(1) Umfassende Vorgabe objektiver Richtigkeit? 255
(a) Soziologische Kritik 256
(b) Impraktikabilität 256
(c) Notwendige Würdigung objektiver Richtigkeit 257
(d) Divergierende Rezipientenerwartung 258
(e) Widerspruch zum übergeordneten Gebotsverständnis 259
(2) Vorgabe eines Mindestbestands an Tatsachen? 259
(3) Umfassende Vorgabe subjektiver Richtigkeit 260
d) Recht zur Lüge 260
aa) Meinungsstand 261
bb) Mögliche Bereiche staatlicher Lüge 262
cc) Schutz der Menschenwürde und des Lebens als fundamentale Staatsaufgabe 263
dd) Dilemma der Vertrauenswürdigkeit? 265
3. Spezifische Gehalte 267
a) Offenlegung des unabgeschlossenen Erkenntnisstandes 267
aa) Grundsätzliche Pflicht zur Offenlegung 267
bb) Ort/Stelle des offenlegenden Hinweises 269
b) Richtigstellung nachträglich als unrichtig erkannter Tatsachen? 270
c) Vorgaben an die Verwendung von Bildern, Symbolen und Filmen 271
d) Modifizierung zu Übernahmerichtigkeit 273
4. Zusammenfassung 274
III. Vollständigkeitsgebot 274
1. Herleitung 275
a) Vergleich mit Begründungspflichten 275
b) Geltung für öffentliches Informationshandeln 276
2. Allgemeiner Inhalt 277
a) Eigenständiges Gebot oder Unterfall der Richtigkeit? 277
aa) Abhängigkeit vom Gebotsverständnis 277
bb) Eigenständige Vollständigkeitsvorgabe 278
(1) Hinreichende Kontextualisierung 278
(2) Unterscheidung rechtspolitischer Forderungen von Verfassungsvorgaben 279
(3) Inverhältnissetzung der Äußerung zum konkreten Wissensbestand 279
(4) Unterschied zum Verständnis bei reaktiv-individueller Informationsgewährung 280
cc) Vollständigkeit als Wertung 281
b) Maßstab 281
aa) Keine allgemeine Vollständigkeit 282
bb) Durchschnittsbürger? 283
cc) Adressatenkreis 283
(1) Bestimmung bei einfachgesetzlicher Aufgabenzuweisung 284
(2) Bestimmung in sonstigen Fällen 284
(3) Durchschnittsvertreter oder besonders schutzbedürftiger Vertreter? 285
c) Niveaureduzierung 286
aa) Äußerungssubjekt 286
(1) Demokratieimmanenz strategischen Sprachgebrauchs 287
(2) Auswirkungen 287
bb) Medium und Äußerungsform 288
(1) Unterschiedliche Bedeutsamkeit der Gebotsfunktionen 288
(2) Mediennutzungsverbot bei Unterschreiten einer absoluten Grenze 289
d) Möglichkeit gebotswidriger Normen 289
3. Spezifische Gehalte 290
a) Geheimnisschutz unterliegende Informationen 290
b) Unvollständigkeit aufgrund unabgeschlossenen Erkenntnisprozesses 291
c) Modifizierung zu Übernahmevollständigkeit 291
d) Ausgewogenheitselement: Bewusstes Verschweigen von Gegenargumenten 292
4. Sonderproblem des „information overload“ 293
5. Zusammenfassung 294
E. Anerkennung weiterer Gebote 295
I. Klarheitsgebot 295
1. Herleitung 296
a) Vergleichbare Regelungen in anderen Rechtsgebieten 296
aa) Gebot der Normenklarheit 296
bb) Sonstige Normen 297
b) Geltung für öffentliches Informationshandeln 297
aa) Effektivitätserwägungen 298
bb) Ideal eigenverantwortlicher, autonomer Rezipienten 298
2. Allgemeiner Inhalt 299
a) Begriff der Klarheit 299
aa) Deutungen in der Philosophie 300
bb) Verständnis der Rechtsordnung 300
cc) Zwischenergebnis 301
b) Abgrenzung zur Aufgabenerfüllung 301
c) Unterscheidung von Unverständlichkeit und Komplexität 302
d) Klarheitsvorgabe 302
aa) Klarheit als Bedingung gelingender Kommunikation 302
bb) Idealtypische Unterscheidung von Sprachspielen und Rationalitäten 304
(1) Verwaltungssprache als Fachsprache 304
(2) Politische Sprache als strategische Sprache 305
(a) Indirekte, ausweichende, unscharfe Sprache 305
(b) Bezeichnungs- und Bedeutungskonkurrenz 305
(3) Format- und zweckbedingt unterschiedliche Rationalitäten 306
cc) Unterscheidung rechtspolitischer Forderungen von Verfassungsvorgaben 307
dd) Maßstab 308
(1) Bestimmung bei einfachgesetzlicher Aufgabenzuweisung 309
(2) Bestimmung in sonstigen Fällen 309
(3) Insbesondere: Leichte Sprache als Element der Barrierefreiheit 310
ee) Niveaureduzierung 312
(1) Äußerungssubjekt 312
(2) Äußerungsform 313
(3) Niveauunabhängige Möglichkeit der Erläuterung statt Aufbereitung 314
e) Keine Abwägbarkeit 314
3. Spezifische Gehalte 316
a) Vorgaben für Visualisierungen sowie Oberflächen- und Layoutgestaltung 316
aa) Insbesondere: Bilder und Symbole 316
bb) Unterscheidung rechtspolitischer Forderungen von Verfassungsvorgaben 317
b) Verbot unterschwelliger und manipulativer Informationstätigkeit 318
aa) Definition 318
bb) Beispiele 318
cc) Überschneidungen mit dem Konzept des „Nudging“ 320
c) Modifizierung zu Übernahmeklarheit 321
4. Verhältnis zum Vollständigkeitsgebot 322
5. Zusammenfassung 323
II. Kommunikatorklarheit 324
1. Herleitung 324
a) Anwendungsfelder verdeckter Informationstätigkeit 324
aa) Beispiele 324
bb) Gesteigertes Bedrohungspotential im Internet 325
b) Andere Wertung für verdeckte Äußerungen Privater 327
aa) Grundsätzliche Zulässigkeit 327
bb) Sektorspezifische Einschränkungen 328
c) Geltung für öffentliches Informationshandeln des Staates 329
aa) Verantwortlichkeit als Teil des Rechtsstaats- und Demokratieprinzips 330
bb) Vorgaben der Meinungsfreiheit und des Demokratiegebots an den Prozess öffentlicher Meinungsbildung 332
(1) Vergleich mit dem medialen Trennungsgebot 333
(2) Gesteigertes Unterscheidbarkeitsbedürfnis bei staatlichem Informationshandeln 334
(3) Fazit 335
2. Allgemeiner Inhalt 336
a) Grundlegendes 336
aa) Klarheit hinsichtlich der Staatlichkeit und des konkreten Akteurs 336
bb) Unmöglichkeit der Vorgabe konkreter Maßnahmen 337
cc) Pflicht zur eindeutigen Sphärenzuordnung für politische Amtsträger? 338
dd) Insbesondere: Verbot journalistisch-redaktioneller Angebote? 339
(1) Eindruck journalistischen Anspruchs 340
(2) Journalistisch-redaktionelles Erscheinungsbild 340
b) Einheitliches oder divergierendes Niveau? 342
aa) Äußerungssubjekt? 342
bb) Relevanz für den Meinungsbildungsprozess? 343
cc) Journalistisch-redaktionelles Erscheinungsbild 344
dd) Folgen 344
(1) Erkennbarkeit „auf den ersten Blick“ bei gesteigertem Gebotsniveau 344
(2) Leichte Erkennbarkeit in sonstigen Fällen 345
c) Recht zu verdeckter Informationstätigkeit 346
3. Spezifische Gehalte 347
a) Auftreten in Privatrechtsform und Zusammenarbeit mit bzw. Finanzierung privater Organisationen 347
b) Tätigkeit als Werbeträger 348
c) Plattformtätigkeit 349
4. Zusammenfassung 350
III. Zeitgerechtigkeitsgebot? 350
1. Keine allgemeine Verfassungsvorgabe 350
a) Unterschiedlicher Anknüpfungspunkt 351
b) Unterschiedlicher Zielwert 352
c) Allgemeine Aktualitätspflicht als Überforderung 353
d) Regulierung durch einfache Gesetze und Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 353
2. Datum- und Hinweispflicht 354
IV. Neutralitätspflichten 355
1. Allgemeines informationelles Neutralitätsgebot? 355
a) Kein allgemeines Wertungsverbot 356
b) Keine allgemeine Mäßigungspflicht aus einem Neutralitätsgebot 357
c) Anderweitige Beschränkung 357
d) Spezifische Vorgaben aus Einzelnormen 358
e) Keine Deutung als unabwägbare Regelnorm 359
f) Fazit 360
2. (Partei-)‌politische Neutralität 360
a) Herleitung 360
b) Inhalt 362
aa) Parteinahme für sich selbst und die Verfassung? 362
(1) Eigenwerbung 362
(2) Grundkonsens 364
(3) Fazit 365
bb) Identifikation mit gesellschaftlichen/politischen Kräften 366
cc) Inaussichtstellung rechtlicher oder tatsächlicher Sanktionen 366
dd) Sabotage und Boykottaufruf 366
ee) Kritik an gesellschaftlichen/politischen Kräften 367
ff) Niveaudivergenz 368
(1) Äußerungssubjekt 369
(2) Konkrete Äußerungsfunktion? 370
(3) Recht zum Gegenschlag? 372
(4) Äußerungsform und Inanspruchnahme staatlicher Ressourcen 373
(5) Zeitliche Nähe zur Wahl 374
gg) Auswirkungen des Niveauunterschieds 375
c) Verhältnis zum Sachlichkeitsgebot 375
3. Zusammenfassung 376
F. Zusammenfassende Schlussbemerkung zum Verhältnis von Gesellschaft und Staat im öffentlichen Diskurs 377
G. Tabellarische Darstellung der Ergebnisse 380
3. Teil: Möglichkeiten der Absicherung und Steigerung der Informationsqualität 384
A. Wirksamkeitsdefizit rechtlicher Informationsgebote 384
I. Unterscheidung zwischen rechtlicher Geltung und tatsächlicher Wirkung 384
II. Blickfelderweiterung 385
B. Verfassungsrechtliche Gesetzgebungspflicht und gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit 385
I. Verfassungsbindung des Gesetzgebers aus Art. 20 III GG 386
II. Verpflichtender Charakter des Gesetzgebungsmonopols 386
III. Gesetzgebungspflicht aus konkreten Verfassungsvorgaben 387
1. Abgleich mit dem dargelegten Gebotsverständnis: Gesetzgeber als Adressat? 388
2. Momentan unrealistisches Eintrittsszenario 388
3. Gestaltungsfreiheit zur Konkretisierung verfassungsrechtlicher Mindestvorgaben 389
C. Wechselwirkungen unterschiedlicher normativer Faktoren 389
D. Darstellung der normativen Struktur mittels eines Governance-Ansatzes 391
I. Kognition und Motivation 392
1. Informationskultur und Fachwissen 392
a) Aus- und Fortbildung 393
b) Amts- und Diensteid 394
c) Exekutivische Selbstprogrammierung 396
aa) Motivations- und Bewusstseinsaspekte 396
bb) Ordnungs-‍, Speicher- und Entlastungsfunktion 396
2. „Harte“ rechtsförmige Sanktionen 397
a) Disziplinarrecht 398
b) Strafrecht 398
c) Staatshaftungsrecht 398
3. „Weiche“ positive und negative Anreize 399
a) Berichterstattung und Rügemöglichkeit 399
b) Beförderungen, Auszeichnungen, Gratifikationen 400
c) Kritische Öffentlichkeit 401
II. Materielles Informationsrecht 403
1. Verfassungsrechtliche Gebote der Informationsqualität 403
2. Einfachgesetzliche Normierung 403
a) Gestaltungsfragen und Problemlagen 405
b) Zu erwartende Vorteile 407
3. Exekutivische Selbstprogrammierung 409
III. Prozedurale Vorgaben im weiteren Sinne 410
1. Einfachheit, Zweckmäßigkeit, Zügigkeit 411
2. Untersuchungsgrundsatz und Anhörung Betroffener 412
3. Institutionalisierung der Forschungs- und Empirienutzung 413
4. Fortlaufende Beobachtung der Medien- und Rezipientenreaktionen 414
5. Institutionalisierung eines Berichtwesens 414
6. Mindestmaß an Kooperation und Koordination 415
a) Einfachgesetzliche Regelungsmöglichkeiten 416
b) Verfassungsrechtliche Institute 417
aa) Amtshilfe als Informationshilfe 417
bb) Kooperationsprinzip 418
cc) Organ- und Bundestreue bzw. Interorganrespekt 418
(1) Mögliche Anwendungsfelder 418
(2) Verbot erheblicher Kompetenzbeeinträchtigung 419
dd) Grundsatz funktionsgerechter Organstruktur 421
IV. Strukturrahmen der Informationstätigkeit 421
1. Kontrollstrukturen 422
2. Institutionalisierung eines Beauftragten für Informationsqualität 423
3. Informationstechnologie 425
4. Übergreifendes Wissensmanagement 427
E. Schlussbemerkung 428
Literaturverzeichnis 429
Sachwortverzeichnis 484