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Stamer, N. (2020). Die medizinische Zwangsbehandlung Minderjähriger im Spannungsfeld nationaler Grund- und internationaler Menschenrechte. Zulässigkeit und Grenzen ärztlicher Maßnahmen gegen den Willen von Kindern und Jugendlichen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58117-7
Stamer, Nienke. Die medizinische Zwangsbehandlung Minderjähriger im Spannungsfeld nationaler Grund- und internationaler Menschenrechte: Zulässigkeit und Grenzen ärztlicher Maßnahmen gegen den Willen von Kindern und Jugendlichen. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58117-7
Stamer, N (2020): Die medizinische Zwangsbehandlung Minderjähriger im Spannungsfeld nationaler Grund- und internationaler Menschenrechte: Zulässigkeit und Grenzen ärztlicher Maßnahmen gegen den Willen von Kindern und Jugendlichen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58117-7

Format

Die medizinische Zwangsbehandlung Minderjähriger im Spannungsfeld nationaler Grund- und internationaler Menschenrechte

Zulässigkeit und Grenzen ärztlicher Maßnahmen gegen den Willen von Kindern und Jugendlichen

Stamer, Nienke

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 512

(2020)

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About The Author

Nienke Rabea Stamer studierte von 2012 bis 2017 Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, mit dem Schwerpunkt Zivilrechtspflege mit Ausrichtung auf das Familien- und Erbrecht. Nach dem Ersten Staatsexamens im Jahr 2017 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Europäische Privatrechtsgeschichte der Neuzeit und Rechtsvergleichung von Herrn Prof. Dr. Meyer-Pritzl. Seit 2019 ist sie als Rechtsreferendarin tätig.

Abstract

Nienke Stamer befasst sich in der vorliegenden Ausarbeitung mit der rechtlichen Möglichkeit von Zwangsbehandlungen gegen den Willen Minderjähriger. Zunächst zeichnet sie die derzeitige Rechtslage nach und erörtert hierbei auch die Unterschiede zur Zwangsbehandlung Volljähriger. Anschließend arbeitet die Autorin anhand der verfassungsrechtlichen Determinanten heraus, dass eine Regelung zum Umgang mit medizinischen Zwangsbehandlungen von Kindern und Jugendlichen zwingend erforderlich ist. Sie unterbreitet abschließend konkrete Reformvorschläge, welche den Gesetzgeber dazu inspirieren könnten, dem praktischen Bedürfnis nach einer rechtsklaren und anwenderfreundlichen gesetzlichen Ausgestaltung der Rechtslage zur Zwangsbehandlung Minderjähriger gerecht zu werden.»Compulsory Medical Therapy of Minors in the Context of National Basic Rights and International Human Rights - On the Legitimacy and Limits of the Involuntary Medical Treatment of Children and Juveniles«

The doctoral thesis examines the question of the extent to which contemporary legal developments concerning the involuntary medical treatment of persons of legal age may be transferable to the same issue in the law pertaining to children. In particular, it discusses whether a legal framework for the involuntary medical treatment of children is needed and what such a legal framework could be drafted.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
1. Teil: Einleitung 17
2. Teil: Grundlagen 21
A. Begriff der Zwangsmaßnahme 21
I. Legaldefinition i.S.v. § 1906a Abs. 1 BGB 21
1. Der natürliche Wille 22
2. Widerspruch zu dem natürlichen Willen 23
3. Offene und verdeckte Zwangsmaßnahmen 24
4. Kritik 25
II. Übertragung auf das Kindschaftsrecht 27
B. Grundrechtliche Ausgangslage 27
3. Teil: Zulässigkeit und Grenzen einer Zwangsmaßnahme de lege lata 30
A. Ambulante Zwangsmaßnahmen 30
I. Ausgangslage 30
1. Vertretung im Rahmen der Personensorge 30
2. Grenzen 31
a) Kindeswohl 31
b) Anerkennung von Eigenzuständigkeiten 31
aa) Zwangsbehandlung von einwilligungsfähigen Kindern 34
bb) Zwangsbehandlung von einwilligungsunfähigen Kindern 36
II. Gesetzgeberische Wertungen 37
1. Regelung zur Beschneidung und Sterilisation 37
2. Medizinrechtliche Spezialgesetze 39
a) Regelungen 39
b) Rückschlüsse 40
3. Anträge auf Sozialleistungen 41
4. Beachtung wachsender Fähigkeiten 42
5. Gewaltfreie Erziehung 43
6. Rechtsgeschäftliche Willenserklärungen 44
a) Abschluss des Behandlungsvertrags 44
b) Einwilligung in eine medizinische Behandlung 46
aa) Anwendbarkeit 46
bb) Wertungen 48
7. Weitere Wertungen aus Teilmündigkeiten 49
8. Gesetzgebungsvorhaben 49
III. Rechtsprechung 51
1. Entscheidung des RG 51
2. Entscheidungen des BGH 51
a) Urteil vom 5.12.1958 51
b) Urteil vom 16.11.1971 52
c) Urteil vom 10.10.2006 53
3. Bewertung 53
IV. Literatur 55
V. Fallbeispiele 57
1. Fall A 57
2. Fall B 57
3. Fall C 58
4. Rechtliche Einordnung der Fallbeispiele de lege lata 58
VI. Bewertung der Rechtslage 60
B. Zwangsmaßnahmen im Rahmen einer Unterbringung 62
I. Zivilrechtliche Unterbringung 63
1. Ausgangslage 63
a) Regelung des § 1631b BGB 63
b) Weitergehende Interpretation 64
2. Analoge Anwendung von betreuungsrechtlichen Vorschriften 65
3. Fallbeispiele 67
a) Fall D 67
b) Fall E 67
c) Rechtliche Einordnung der Fallbeispiele de lege lata 67
4. Bewertung der Rechtslage 68
II. Unterbringung im Maßregelvollzug 68
1. Rechtsprechung des BVerfG 69
2. Bewertung 72
a) Rechtliche Würdigung 72
aa) Vereinbarkeit mit der UN-BRK 72
(1) Auslegung der UN-BRK 75
(2) Handlungsbedarf für das deutsche Rechtssystem? 76
bb) Bewertung der Voraussetzungen einer Zwangsbehandlung 78
b) Praktische Würdigung 80
3. Umsetzung in den Bundesländern 84
a) Zwangsbehandlung zum Schutz Dritter 84
aa) Einzelne Regelungen 84
bb) Verfassungsmäßigkeit 85
b) Zwangsbehandlung aufgrund einer Lebensgefahr 87
aa) Gesetzgebungskompetenz 87
bb) Formelle und materielle Anforderungen 88
4. Unterbringung in der Sicherungsverwahrung 89
a) Grundsätze bzgl. der Zwangsbehandlung innerhalb der Sicherungsverwahrung 89
b) Umsetzung in den einzelnen Bundesländern 90
5. Ergebnis 92
III. Öffentlich-rechtliche Unterbringung 92
1. Beschluss des BVerfG 94
2. Umsetzung 94
a) Allgemeine Mängel 94
b) Probleme im Umgang mit Minderjährigen 95
C. Medizinische Zwangsmaßnahmen im Strafvollzug 97
D. Schlussbetrachtung der aktuellen Rechtslage 99
4. Teil: Erforderlichkeit einer Regelung 101
A. Ausstrahlungswirkung der Beschlüsse des BVerfG 101
I. Vergleich mit dem Betreuungsrecht 101
1. Übertragung auf Zwangsbehandlungen im Rahmen einer betreuungsrechtlichen Unterbringung 101
a) BGH, Beschluss v. 1.2.2006 102
b) BGH, Beschluss v. 20.6.2012 103
2. Bewertung 104
a) Grundrechtswirkung im Betreuungsrecht 104
b) Rechtsprechung des BVerfG 107
II. Übertragung auf die Vormundschaft, Pflegschaft 110
III. Übertragung auf die Elternschaft 110
IV. Ergebnis 111
B. Erforderlichkeit aufgrund von Schutzpflichten 111
I. BVerfG, Beschl. v. 26.7.2016 –1 BvL 8/15 113
II. Schutzpflichten im Rahmen der medizinischen Zwangsbehandlung 115
1. Schutzpflicht in Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht 115
a) Herleitung über Art. 1 Abs. 1 S. 2 GG 116
b) Herleitung über Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG 116
c) Herleitung über Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG 117
aa) Schutz Minderjähriger vor Zwangsbehandlungen 118
bb) Zusammenfassung 120
2. Schutzpflicht in Bezug auf die allgemeine Handlungsfreiheit 120
3. Schutzpflicht in Bezug auf das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit 120
4. Schutzpflicht in Bezug auf die Wächterstellung 121
5. Bewertung 122
C. Vorbehalt des Gesetzes 124
I. Eingriff 124
1. Kindeswohlgefährdende Handlungen 126
2. Partielle Mündigkeitsregeln 129
II. Bewertung 130
D. Erforderlichkeit aufgrund eines Verstoßes gegen Art. 3 Abs. 1 GG 131
E. Ergebnis 132
5. Teil: Zulässigkeit und Grenzen von Zwangsmaßnahmen de lege ferenda 134
A. Verfassungsrechtliche Anforderungen 134
I. Spannungsfeld Elternrecht und Wächteramt 134
1. Konturierung des Kindeswohls 136
a) Grundrechte des Kindes 136
aa) Lösungswege nach dem Bundesverfassungsgericht 137
bb) Lösungsideen der Literatur 139
cc) Eigene Position 140
b) Einfluss des Völkerrechts 143
2. Resümee 144
II. Grundrechte von Minderjährigen 144
III. Völkerrechtliche Auslegung 145
1. Europäische Menschenrechtskonvention 145
a) Recht auf Leben 145
b) Folter 146
c) Faires Verfahren 147
d) Achtung des Privat- und Familienlebens 148
aa) Schutz der Selbstbestimmung 148
bb) Eltern-Kind-Verhältnis 151
e) Zusammenfassung 152
2. EU-Grundrechtecharta 152
3. Die UN-Kinderrechtskonvention 152
a) Bindungswirkung 153
b) Diskriminierungsverbot 153
c) Vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls 154
d) Recht auf Leben 156
e) Mitspracherechte, Meinungsäußerung 157
f) Religion 159
g) Verbot der Gewaltanwendung und schlechter Behandlung 161
h) Fürsorge für Kinder mit Behinderungen 162
i) Recht auf Gesundheit 162
aa) Wertungen für die allgemeine medizinische Behandlung 163
bb) Wertungen für die Beschneidung 164
j) Unterbringung 167
k) Resümee 169
aa) Wertungen für die medizinische Zwangsbehandlung 170
bb) Vereinbarkeit mit Grundgesetz 171
cc) Reformbedarf des deutschen Rechts 172
4. Die UN-Behindertenrechtskonvention 173
a) Rechtmäßigkeit von Zwangsbehandlungen Erwachsener 173
b) Anforderungen an die Rechtmäßigkeit von Zwangsbehandlungen 175
aa) Meinungsäußerung 176
bb) Handlungsfähigkeit 176
cc) Folter und Gewalt 177
c) Resümee 178
IV. Ergebnis 179
B. Herleitung eines Reformvorschlags 179
I. Zwangsmaßnahmen an Einwilligungsfähigen 179
1. Grundsatz 179
2. Bestimmen der Einwilligungsfähigkeit 182
a) Individuelle Bestimmung 182
b) Weitergehende Kriterien 184
c) Gerichtliches Verfahren 185
d) Zusammenfassung 185
3. Möglichkeit einer Patientenverfügung 186
4. Ergebnis 189
II. Zwangsmaßnahmen an Einwilligungsunfähigen 190
1. Allgemeine Grundsätze 190
a) Vorschläge der Literatur 190
b) Eigene Vorschläge 192
aa) Einführung des Gefahrenbegriffs 193
bb) Partizipation 195
cc) Verhältnismäßigkeit 196
dd) Beschneidung 197
ee) Erläuterung besonderer Konstellationen 198
(1) Behandlung psychischer Erkrankungen 198
(2) Primäre Präventionsmaßnahmen (Impfungen) 201
2. Veto-Rechte 204
3. Genehmigungsvorbehalt 205
a) Zwangsmaßnahmen innerhalb einer Unterbringung 205
b) Ambulante Zwangsmaßnahmen 207
aa) Grundsatz 207
bb) Ambulante Zwangsbehandlung psychisch Kranker 208
cc) Besondere Schwere des Eingriffs 208
4. Ergebnis 209
III. Zusammenfassung 211
IV. Rechtliche Einordnung der Fallbeispiele de lege ferenda 212
1. Fall A 213
2. Fall B 213
3. Fall C 214
4. Fall D und E 214
6. Teil: Schlussbetrachtung 216
Literaturverzeichnis 219
Sachwortverzeichnis 243