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Der Bundesgerichtshof und das sog. abgestufte Schutzkonzept im Rahmen der §§ 22 und 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG

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Dietrich, N. (2020). Der Bundesgerichtshof und das sog. abgestufte Schutzkonzept im Rahmen der §§ 22 und 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG. Bei besonderer Behandlung des öffentlichen Informationsinteresses an Bildberichterstattungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58073-6
Dietrich, Nils. Der Bundesgerichtshof und das sog. abgestufte Schutzkonzept im Rahmen der §§ 22 und 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG: Bei besonderer Behandlung des öffentlichen Informationsinteresses an Bildberichterstattungen. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58073-6
Dietrich, N (2020): Der Bundesgerichtshof und das sog. abgestufte Schutzkonzept im Rahmen der §§ 22 und 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG: Bei besonderer Behandlung des öffentlichen Informationsinteresses an Bildberichterstattungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58073-6

Format

Der Bundesgerichtshof und das sog. abgestufte Schutzkonzept im Rahmen der §§ 22 und 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG

Bei besonderer Behandlung des öffentlichen Informationsinteresses an Bildberichterstattungen

Dietrich, Nils

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 515

(2020)

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Abstract

Die Arbeit unterzieht die im Nachgang an das Caroline-Urteil des EGMR aus dem Jahre 2004 geänderte Rechtsprechung des BGH zur Bewertung der Zeitgeschichtlichkeit von Bildnissen i.S.v. § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG einer detaillierten Kritik. Die Untersuchung zeigt, dass die Rechtsprechung des VI. Zivilsenats zum sog. abgestuften Schutzkonzept Ergebnisse erzielt, die weder den betroffenen Interessen gerecht werden, noch die notwendige Rechtssicherheit liefern. Es ergehen widersprüchliche Entscheidungen, die zudem in zunehmendem Maße nicht mehr nachvollziehbar begründet werden. Der Persönlichkeitsschutz wird dadurch in grundrechtlich nicht zu rechtfertigender Weise verkürzt. Überdies wird die Frage beantwortet, wie die Zeitgeschichtlichkeit von Bildnissen richtigerweise zu beurteilen ist. Besondere Behandlung erfährt die normative Bestimmung des legitimen Informationsinteresses, welches für die Grenzziehung zwischen Persönlichkeitsrecht und Veröffentlichungsfreiheit als maßgeblich angesehen wird.»The German Federal Court of Justice and the So-Called Stepped Protection Concept Within the Framework of Sec. 22 and 23 par. 1 no. 1 KUG«

This paper deals with the case law of the German Federal Court of Justice on the right to one's own image. It shows that the results of the case law are not in line with the interests at stake and the protection of personality is not sufficiently considered. The work answers the question of when contemporary historical events exist that allow the publication of images without the consent of the person depicted within the framework of the relevant standards of German law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 12
Einleitung 15
A. Der Bildnisschutz 19
I. Ausgangspunkt 19
II. Verfassungsrechtlicher Hintergrund 20
1. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht 20
2. Die Pressefreiheit 20
III. Die Regelung in der EMRK 21
IV. Die Regelung im KUG 22
V. Schutzgut 25
VI. Regelungsgegenstand der §§ 22, 23 KUG 27
1. Bildnisse 27
2. Personen 28
3. Kontextneutrale Portraitfotos 29
VII. Das Verhältnis zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht 30
VIII. Das Verhältnis von Wort- und Bildberichterstattung 32
B. Die Entwicklung des sog. abgestuften Schutzkonzepts 33
I. Die Rechtsprechung des BGH vor 2004 33
1. Absolute und relative Personen der Zeitgeschichte 33
2. Bewertung absoluter Personen der Zeitgeschichte 35
3. Kritik 36
II. Das Urteil des EGMR aus dem Jahre 2004 38
III. Die Änderung der Rechtsprechung nach dem Urteil des EGMR 39
1. Das sog. abgestufte Schutzkonzept 40
2. Unterschiede zwischen altem und neuem abgestuften Schutzkonzept 41
3. Die Handhabung 43
4. Kriterien zur Beurteilung der Zeitgeschichtlichkeit 44
IV. Bestätigung der Rechtsprechung 45
1. Bestätigung durch das BVerfG 45
2. Bestätigung durch den EGMR 46
V. Die Entscheidungen zum abgestuften Schutzkonzept 47
1. Die Entscheidungen vom 6. März 2007 48
a) Die Sachverhalte 48
b) Die Entscheidungen 48
c) Bewertung 50
2. Die Kenia-Entscheidung 52
a) Der Sachverhalt 52
b) Die Entscheidungen 52
c) Bewertung 54
aa) Das Bildnis als solches der Zeitgeschichte 55
bb) Das zeitgeschichtliche Ereignis 55
cc) Das Verhältnis von Wort- und Bildberichterstattung 57
dd) Zwischenergebnis 59
3. Zwischenergebnis 60
C. Die weitere Anwendung des sog. abgestuften Schutzkonzepts 62
I. Die angewandten Argumente 62
II. Bewertung weiterer Entscheidungen 67
1. Charlotte Casiraghi II 68
2. Rivalin von Uschi Glas 69
3. Lebensgefährtin von Herbert Grönemeyer 70
4. Urlaub in St. Tropez 72
5. Einkaufsbummel nach Abwahl 72
6. Einkaufsbummel im Urlaub 74
7. Erkrankung eines Prominenten 75
8. Haftausgang 76
9. Sabine Christiansen II 77
10. Enkel des Fürsten von Monaco 78
11. Wer wird Millionär? 80
12. Charlotte Casiraghi III 82
13. Rosenball in Monaco 84
14. Goldkinder 85
15. Lebensgefährte von Inka Bause 87
16. Playboy am Sonntag 88
17. Eisprinzessin Alexandra 89
18. Mieterfest 92
19. Im Bikini am Strand 94
20. Wowereit 96
III. Zwischenergebnis 97
D. Kritik am sog. abgestuften Schutzkonzept 100
I. Die Absenkung des geforderten Informationswertes 100
II. Die Konstruktion zeitgeschichtlicher (Bild-)Berichterstattungen 102
1. Eine die Allgemeinheit interessierende Sachdebatte 102
a) Grundsätzliches Interesse an Prominenten 102
b) Kombination von Ereignis und Bild 103
c) Auswirkungen in der Praxis 104
d) Zwischenergebnis 104
2. Leitbild- und Kontrastfunktion/sozialkritische Überlegungen 105
III. Entkopplung von Ereignis und Bildinhalt 107
IV. Selbstdefinition des Informationsinteresses durch die Medien 109
1. Die Rechtsprechung 109
2. Kritik 110
V. Bewertung 111
E. Die Bewertung zeitgeschichtlicher Ereignisse nach § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG 115
I. Der Gesetzeswortlaut 115
II. Die Zeitgeschichte 116
1. Wortsinn 116
2. Gesetzeszweck 117
3. Zeitgeschichte und Zeitgeschehen 118
4. Zwischenergebnis 120
III. Das Informationsinteresse 121
1. Empirische Bestimmung 121
a) Interesse an Prominenz 122
b) Empirische Bestimmung ungeeignet 123
2. Mediensoziologisches Informationsinteresse 124
a) Vorbildfunktion Prominenter 124
b) Bewertung 125
3. Grenze: Intimsphäre 127
4. Zwischenergebnis: Die Ungeeignetheit des Informationsinteresses 128
5. Ausweg: Normative Bestimmung des Informationsinteresses 129
a) Fehlende normative Grenzziehung 130
b) Kritik an der normativen Grenzziehung 130
IV. Die normative Bestimmung des legitimen Informationsinteresses 133
1. Die Pressefreiheit 133
2. Das Persönlichkeitsrecht 134
3. Das Verhältnis der Grundrechte untereinander 136
a) Vorrang Pressefreiheit 136
b) Vorrang des Persönlichkeitsrechts 137
c) Gleichrangigkeit der Grundrechte 137
d) Einzelfallabwägung 138
4. Die Sphärentheorie 139
a) Die Relativität der Sphären 140
b) Die mangelnde Bestimmbarkeit der Sphären 140
c) Sphärentheorie und Datenschutz 140
d) Die Sphärentheorie als grobes Hilfsmittel 141
5. Das legitime Informationsinteresse 142
a) Berichtenswerter Vorgang 142
aa) Bedeutsame Informationen 142
bb) Unterhaltende Beiträge 144
cc) Privatleben 145
(1) Problematische Definition des Privatlebens 146
(2) Weites Verständnis des Privatlebens 146
(3) Individualität 147
(4) Das Recht in Ruhe gelassen zu werden 148
dd) Der Urlaub 148
ee) Das Alltagsleben 149
(1) Gesellschaftliche Relevanz 149
(2) Persönlichkeitsrechtliche Relevanz 149
(3) Bewertung 150
ff) Prominenz und Öffentlichkeit 151
(1) Prominente in der Öffentlichkeit 151
(2) Die Medienöffentlichkeit 151
(3) Bewertung 153
gg) Zwischenergebnis 154
b) Legitime Bebilderung 156
aa) Notwendigkeit der Bebilderung 156
bb) Bilder vom Vorgang selbst 157
cc) Inhaltlicher Zusammenhang 158
dd) Neutrale und kontextgerechte Aufnahmen der Beteiligten 159
ee) Bilder aus dem Privatleben 160
ff) Zwischenergebnis 161
6. Prominenz und Selbstbegebung 163
a) Personen des öffentlichen Interesses 163
b) Prominententypen 164
c) Prominentenverhalten 166
aa) Das Privatleben 166
bb) Publicity suchende Promis 167
cc) Wer sich öffnet weckt Interesse 168
dd) Der Grad der Öffnung entscheidet 169
ee) Öffentlichkeitsscheue Prominente 170
ff) Zwischenergebnis 171
d) Politiker 172
7. Zwischenergebnis 174
F. Zusammenfassung 178
I. Zur Entwicklung des abgestuften Schutzkonzepts 178
II. Die weitere Anwendung 178
III. Kritik am sog. abgestuften Schutzkonzept 181
IV. Zeitgeschichtliche Ereignisse i.S.d. § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG 183
Literaturverzeichnis 188
Personenverzeichnis 200