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Rechtliche Grenzen der Umgestaltung des Heilpraktikerwesens

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Sodan, H., Hadank, B. (2020). Rechtliche Grenzen der Umgestaltung des Heilpraktikerwesens. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58145-0
Sodan, Helge and Hadank, Bernhard. Rechtliche Grenzen der Umgestaltung des Heilpraktikerwesens. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58145-0
Sodan, H and Hadank, B (2020): Rechtliche Grenzen der Umgestaltung des Heilpraktikerwesens, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58145-0

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Rechtliche Grenzen der Umgestaltung des Heilpraktikerwesens

Sodan, Helge | Hadank, Bernhard

Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 58

(2020)

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Abstract

Neben der Versorgung durch Ärzte leisten ca. 47.000 Heilpraktiker deutschlandweit einen wichtigen Beitrag für die öffentliche Gesundheitsversorgung. Gleichwohl wird den Heilberufsangehörigen ohne Bestallung, also ohne ärztliche Approbation, teilweise Misstrauen entgegengebracht, das hauptsächlich auf dem Vorurteil unzureichender Fachkompetenz beruhen dürfte. Das facettenreiche Behandlungsspektrum der Heilpraktiker deckt einen Versorgungsbereich ab, der allein durch die praktizierenden Ärzte nicht zu gewährleisten wäre. Trotz der sehr verbreiteten und intensiven Tätigkeiten von Heilpraktikern gibt es dafür nur relativ weni-ge Regelungen, die im Wesentlichen als vorkonstitutionelles Recht fortgelten.
In dem zwischen CDU, CSU und SPD für die 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages geschlossenen Koalitionsvertrag vom 12. März 2018 heißt es: »Im Sinne einer verstärkten Patientensicherheit wollen wir das Spektrum der heilpraktischen Behandlung überprüfen«. Zu dieser Prüfung will die vorliegende Schrift beitragen.
»Legal Frontiers for the Reform of the Law on Alternative Practitioners«

In addition to licensed doctors, around 47.000 alternative practitioners make an important contribution to public health care in Germany. Nevertheless, members of health professions without a medical license are sometimes mistrusted, which is mainly based on the prejudice of insufficient professional competence. The diverse range of treatments offered by alternative practitioners ensures care that could not be guaranteed by licensed doctors alone. Despite the very widespread and intensive activities of alternative practitioners, there are relatively few regulations that essentially continue to apply as pre-constitutional law.
In the coalition agreement of 12th March 2018 concluded between the CDU, CSU and SPD for the 19th legislative period of the German Bundestag, it says: »In order to increase patient safety, we want to review the range of treatment by alternative practitioners.« The present publication aims to contribute to this examination.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 11
Einleitung 13
A. Gesundheitspolitisches Misstrauen gegenüber Heilpraktikern 13
B. Unsichere Rechtslage des Heilpraktikerwesens 14
C. Gang der Untersuchung 15
Erster Teil: Zur Gesetzgebungskompetenz für eine Umgestaltung des Heilpraktikerwesens durch den Bund 16
A. Einführung 16
B. Gesetzgebungskompetenz des Bundes 17
I. Kompetenztitel aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG 17
1. Begriff der „anderen Heilberufe“ 17
2. Abgrenzung von Berufszulassung und Berufsausübung 18
3. Regelungsmöglichkeiten des Bundes 20
II. Weitere Kompetenztitel 22
C. Heilpraktikergesetz als vorkonstitutionelles Recht 23
I. Transformation vorkonstitutionellen Rechts durch Anerkennung 23
II. Transformation vorkonstitutionellen Rechts durch Übergangsvorschriften 25
1. Überleitung vorkonstitutionellen Rechts nach Art. 123 GG 25
2. Einbindung in die vertikale Kompetenzverteilung nach den Art. 124 und 125 GG 26
3. Überleitung vorkonstitutioneller Ermächtigungen zur Setzung von Rechtsverordnungen 27
III. Konsequenzen für die Umgestaltung des Heilpraktikergesetzes 27
D. Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse 28
Zweiter Teil: Zum Entfall des Heilpraktikerberufs 32
A. Einführung 32
B. Rechtlicher status quo im Heilpraktikerwesen 33
I. Erlaubnispflicht des Heilpraktikerwesens 33
1. Begriff der Heilkunde 33
a) Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen 34
b) Richterrechtliche Kriterien 35
aa) Heilkundliche Fachkenntnisse 35
bb) Möglichkeit einer Gesundheitsgefährdung 37
c) Zwischenbilanz 38
2. Beibehaltung des Erlaubnisvorbehalts 39
II. Delegation und Substitution von Leistungen 41
C. Rechtstechnisches Vorgehen zur Beseitigung des Berufsstandes der Heilpraktiker 43
I. Aufhebung des Heilpraktikergesetzes 43
II. Ausdrückliches Berufsausübungsverbot 46
III. Schaffung neuer Arztvorbehalte 46
IV. Verengung des Tätigkeitsbereichs der Heilpraktiker 46
V. Zwischenbefund 48
D. Verfassungsrechtliche Grenzen für Reformvorhaben 49
I. Verletzung des Grundrechts der Berufsfreiheit 49
1. Schranken 49
2. Verhältnismäßigkeit etwaiger Maßnahmen 50
a) Legitimer Zweck 50
b) Geeignetheit 52
c) Erforderlichkeit 53
d) Angemessenheit 54
3. Zwischenbefund 56
II. Bestandsschutz für bestehende Heilpraktikerpraxen sowie Berufsanwärter 56
1. Rechtsstaatlicher Vertrauensschutz 56
2. Ableitung von Vertrauensschutz aus der Eigentumsgarantie 57
3. Gegenwärtiger Schutz des eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebs 58
4. Mindestanforderungen des Bestandsschutzes 60
III. Zwischenbefund 61
E. Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse 61
Dritter Teil: Zur sektoralen Heilpraktikererlaubnis 66
A. Einführung 66
B. Die sektorale Heilpraktikererlaubnis als richterrechtlich anerkanntes Rechtsinstitut 67
I. Argumentation in der Rechtsprechung 67
II. Voraussetzung der Erteilung 69
III. Rechtsfolge der sektoralen Erlaubniserteilung 71
C. Beschränkungen der sektoralen Heilpraktikererlaubnis 71
I. Rechtstechnische Möglichkeit 71
II. Rechtliche Zulässigkeit 72
1. Rechtfertigung von Eingriffen in die Berufsfreiheit 72
2. Fragen des Bestandsschutzes 73
III. Gesetzliche Verankerung der sektoralen Heilpraktikererlaubnis 74
IV. Abschließender Befund 75
D. Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse 75
Vierter Teil: Zur rechtlichen Neuordnung des Heilpraktikerwesens 78
A. Einführung 78
B. Ansätze zur Reformierung des Heilpraktikerwesens 78
I. Engmaschige Ausgestaltung der Berufsausübung durch die Länder 79
II. Strukturierung und Harmonisierung der Ausbildungsinhalte 80
III. Verkammerung des Heilpraktikerberufs 81
1. Die funktionale Selbstverwaltung als Dezentralisierungskonzept 81
a) Normsetzungskompetenz 82
b) Umfassende Pflichtmitgliedschaft 84
2. Binnenstruktur der Selbstverwaltungsträger 84
3. Berufsgerichtsbarkeit zur internen Konfliktlösung 86
4. Rechtsaufsicht 87
IV. Zwischenbilanz 88
C. Rechtliche Umgestaltung des Heilpraktikerwesens 89
I. Rechtstechnische Möglichkeiten zur Verkammerung des Heilpraktikerwesens 89
1. Orientierung an Heilberufekammergesetzen der Länder 89
a) Bayern 90
b) Nordrhein-Westfalen 90
c) Berlin 91
2. Stellungnahme 92
II. Ausgestaltung der Inhalte und des Verlaufs der Berufsausbildung 93
D. Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse 94
Fünfter Teil: Zusammenfassung in Leitsätzen 97
Literaturverzeichnis 108
Sachwortverzeichnis 112