Die Notwendigkeit der Zuspitzung
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Die Notwendigkeit der Zuspitzung
Anmerkungen zur Verfassungstheorie
Verfassungstheoretische Gespräche, Vol. 1
(2020)
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Jens Kersten studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Heidelberg, Leeds (GB) und Bonn. Er promovierte und habilitierte sich an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Jens Kersten bekleidet den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Biomedizin und Recht, Natur und Gesellschaft im Anthropozän, digitale Governance und Demokratie und demographischer Wandel und sozialer Zusammenhalt.Abstract
Es ist Aufgabe der Verfassungstheorie, das Grundgesetz immer wieder neu und anders zu lesen. Gerade in Zeiten vermeintlicher Alternativlosigkeit ist es wichtig, verfassungsrechtlich zugespitzt zu argumentieren. Andernfalls werden wir nicht in der Lage sein, die sozialen und politischen, ökologischen und ökonomischen, technischen und kommunikativen Herausforderungen anzunehmen, vor denen wir heute stehen. Eine undogmatische und interdisziplinäre Verfassungstheorie versteht das Grundgesetz als eine Assemblage aus heterogenen Regelungen und diversen Regelungskomplexen, die zugespitzte Interpretationen und Erklärungen herausfordern. Es gibt daher keine Verfassungstheorie ohne Eigenschaften! Dies sollen die verfassungstheoretischen Diskussionen über die Verfassung der Natur, die Ästhetik der Verfassung, die Verteidigung unserer liberalen Verfassungsordnung gegen autoritäre Theorien und Politik sowie das Plädoyer für eine pluralistische Gesellschaft der Repräsentationen zeigen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort der Herausgeber | 7 | ||
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
I. Einleitung: Verfassungstheorien spitzen zu | 13 | ||
II. Handwerk: Dogmatisches Locked-In-Syndrom | 19 | ||
1. Dogmatikakzessorische Verfassungstheorie | 19 | ||
2. Vier Fragen und vier Alternativen | 22 | ||
a) Erkenntnis | 23 | ||
b) Kopplung | 26 | ||
c) Normativität | 28 | ||
d) Interdisziplinarität | 30 | ||
3. (Keine) Flucht von Alcatraz? | 35 | ||
III. Assemblage: Keine Theorie ohne Eigenschaften | 38 | ||
1. Assemblage | 39 | ||
a) Diversität | 41 | ||
b) Relationalität | 42 | ||
c) Emergenz | 43 | ||
2. Zuspitzungen | 48 | ||
a) Methodische Relationen | 49 | ||
b) Normative Relationen | 50 | ||
c) Historische Relationen | 56 | ||
3. Potenzial | 59 | ||
a) Analyse | 59 | ||
b) Konstruktion | 60 | ||
c) Textsorten | 63 | ||
IV. Kritik: Die Verfassung der Natur | 64 | ||
1. Ancien Régime: Natur hat man zu haben | 64 | ||
2. Vom „Rechtsstaat der Natur“ zum „Verfassungsrecht der Erde“? | 68 | ||
3. Ökologischer Liberalismus | 73 | ||
V. Risiko: Die Ästhetik der Verfassung | 81 | ||
1. Sprache, Stil, Design | 81 | ||
2. Wo liegt das Risiko? | 87 | ||
3. Ästhetische Kompositionen | 94 | ||
VI. Streit: Du fährst zu oft nach Plettenberg | 101 | ||
1. Anti-Theorie und ihre Praxis | 103 | ||
2. Die Relativierung der Überspitzung? | 111 | ||
3. Die Zuspitzung des Relativen | 117 | ||
VII. Synthese: Die Gesellschaft der Repräsentationen | 121 | ||
1. Identitätspolitik und Diversitätsprinzip | 122 | ||
2. Repräsentation vs. Repräsentation | 124 | ||
3. Diverse Repräsentationen | 128 | ||
VIII. Schluss: Das Ende der Theorie? | 134 | ||
Literaturverzeichnis | 135 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 158 |