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Stiegemeyer, K. (2020). Die parlamentarische Behandlung der europäischen Integrationsakte und ihre Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58069-9
Stiegemeyer, Kristina. Die parlamentarische Behandlung der europäischen Integrationsakte und ihre Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht. Duncker & Humblot, 2020. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58069-9
Stiegemeyer, K (2020): Die parlamentarische Behandlung der europäischen Integrationsakte und ihre Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58069-9

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Die parlamentarische Behandlung der europäischen Integrationsakte und ihre Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht

Stiegemeyer, Kristina

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1438

(2020)

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About The Author

Kristina Stiegemeyer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunalrecht der Universität Osnabrück beschäftigt. Ihr Referendariat absolvierte sie am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg. Sie ist derzeit als Richterin am Verwaltungsgericht tätig.

Abstract

Die europäische Integration war und ist ein zentrales Thema in der deutschen Politik sowie der Verfassungsrechtsprechung. Während die europäischen Integrationsakte im Bundestag überwiegend positiv beurteilt wurden, betonte das Bundesverfassungsgericht vor allem die Grenzen der europäischen Integration. Die Arbeit untersucht daher das Verhältnis von Bundestag und Bundesverfassungsgericht auf dem Gebiet der europäischen Integration anhand der Bundestagsdebatten sowie der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zu den europäischen Integrationsakten. Sie stellt die unterschiedlichen Auffassungen der beiden Organe, u.a. zu einem europäischen Bundesstaat, dem europäischen Demokratiedefizit sowie den integrationssensiblen Bereichen, dar und überprüft diese kritisch auf ihre Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das Bundesverfassungsgericht den politischen Gestaltungsspielraum mit seiner Auslegung der Integrationsgrenzen teilweise zu stark eingeengt hat.»The Bundestag’s Debates and the Federal Constitutional Court’s Judgments on the European Integration Acts«

The thesis examines the relationship between the Bundestag and the Federal Constitutional Court in the field of European integration on the basis of the Bundestag’s debates and the Federal Constitutional Court’s judgments on the European integration acts. It outlines the different views these constitutional organs hold with regard to issues such as a European federal state and the European democratic deficit, and it scrutinizes these viewpoints’ compatibility with the Grundgesetz.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
1. Teil: Einleitung 19
2. Teil: Die Funktionen von Bundestag und Bundesverfassungsgericht bei der Zustimmung zu europäischen Integrationsakten 24
A. Die Beteiligung des Bundestages an der Zustimmung zu europäischen Integrationsakten 25
I. Gesetzesvorbehalt nach Art. 59 Abs. 2 GG 25
II. Art. 24 Abs. 1 GG als Integrationsgrundlage bis 1992 26
III. Art. 23 Abs. 1 GG als neue Integrationsgrundlage 28
1. Anwendungsbereich des Art. 23 Abs. 1 Satz 2 GG 31
2. Anwendungsbereich des Art. 23 Abs. 1 Satz 3 GG 32
3. Verfassungsänderung im Sinne des Art. 23 Abs. 1 Satz 3 GG 33
a) Hoheitsrechtsübertragung als Verfassungsänderung 33
b) Beispiele für weitere verfassungsändernde Integrationsakte 37
4. Zusammenfassung 38
IV. Rechtsgrundlagen für die Zustimmung zu den untersuchten europäischen Integrationsakten 38
B. Materiell-rechtlicher Rahmen für die Zustimmung zu europäischen Integrationsakten 42
I. Materielle Grenzen der Hoheitsrechtsübertragung nach Art. 24 Abs. 1 GG 43
II. Materielle Grenzen der europäischen Integration nach Art. 23 Abs. 1 GG 44
1. Struktursicherungsklausel 44
2. Art. 23 Abs. 1 Satz 3 GG i. V. m. Art. 79 Abs. 3 GG 47
III. Art. 79 Abs. 3 GG als absolute Schranke 47
C. Die Prüfungskompetenz des Bundesverfassungsgerichts im Zusammenhang mit europäischen Integrationsakten 48
I. Verfahrensarten 49
1. Normenkontrollverfahren 49
2. Organstreitverfahren 50
3. Verfassungsbeschwerde 50
II. Vorbeugender Rechtsschutz 52
III. Gutachten des Bundesverfassungsgerichts 53
D. Zusammenfassung 56
3. Teil: Die europäischen Integrationsakte, ihre Behandlung im Bundestag und durch das Bundesverfassungsgericht 58
A. Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl 59
I. Inhalte des Vertrages 60
II. Parlamentarische Behandlung 61
B. Europäische Verteidigungsgemeinschaft 65
I. Inhalte des Vertrages 66
II. Parlamentarische Behandlung 67
III. Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 72
IV. Das Scheitern der EVG 76
C. Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 76
I. Inhalte der Verträge 77
II. Parlamentarische Behandlung 79
D. Europäische Integrationsakte der 1960er- bis 1980er-Jahre 82
E. Einheitliche Europäische Akte 84
I. Inhalte des Vertrages 84
II. Parlamentarische Behandlung 85
F. Vertrag von Maastricht 86
I. Inhalte des Vertrages 87
II. Parlamentarische Behandlung 89
III. Das Maastricht-Urteil des Bundesverfassungsgerichts 93
IV. Inkrafttreten 96
G. Vertrag von Amsterdam 96
I. Inhalte des Vertrages 97
II. Parlamentarische Behandlung 99
H. Vertrag von Nizza 101
I. Inhalte des Vertrages 102
II. Parlamentarische Behandlung 103
III. Inkrafttreten 104
I. Verfassungsvertrag 105
I. Inhalte des Vertrages 105
II. Parlamentarische Behandlung 107
III. Das Scheitern des Verfassungsvertrages 110
J. Vertrag von Lissabon 111
I. Inhalte des Vertrages 111
II. Parlamentarische Behandlung 112
III. Das Lissabon-Urteil des Bundesverfassungsgerichts 114
IV. Inkrafttreten des Vertrages 118
K. Die „Eurokrise“ 119
I. Griechenland-Hilfe und Euro-Rettungsschirm 119
1. Währungsunion-Finanzstabilitätsgesetz 119
2. Euro-Rettungsschirm 121
3. Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 122
II. Europäischer Stabilitätsmechanismus und Fiskalpakt 124
1. Parlamentarische Behandlung 126
2. Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts 129
III. Inkrafttreten des Europäischen Stabilitätsmechanismus 131
L. Zusammenfassung 132
4. Teil: Vergleich der Rechtsauffassungen von Bundestag und Bundesverfassungsgericht zur europäischen Integration 133
A. Europäischer Staat als Integrationsziel? 134
I. Rechtsnatur der Europäischen Union 135
II. Zielvorstellungen im Bundestag 138
III. Die Absage des Bundesverfassungsgerichts an den europäischen Bundesstaat 143
IV. Verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Beitritts zu einem europäischen Bundesstaat 145
1. Art. 23 Abs. 1, 24 Abs. 1 GG als Rechtsgrundlage 145
2. Schutz der „Staatlichkeit“ durch Art. 79 Abs. 3 GG? 146
a) Der Staat als Gewährleistungsgehalt des Art. 79 Abs. 3 GG 148
aa) Wortlaut des Art. 79 Abs. 3 GG 148
bb) Entstehungsgeschichte des Art. 79 Abs. 3 GG 149
cc) Der integrationsoffene Staat des Grundgesetzes 151
(1) Präambel 152
(a) Rechtliche Bedeutung der Präambel 152
(b) Auslegung der Präambel 152
(c) Zwischenergebnis 155
(2) Integrationsoffenheit nach Art. 24 GG 155
(3) Die Aufgeschlossenheit gegenüber einem europäischen Bundesstaat in den Nachkriegsjahren 156
(4) Zwischenergebnis 157
dd) Ergebnis 157
b) Souveräne Staatlichkeit als immanenter Gewährleistungsgehalt des Grundgesetzes? 158
aa) Überblick über das Meinungsspektrum 158
(1) Souveräne Staatlichkeit als Bestandteil der Identität des Grundgesetzes 158
(2) Staat als Voraussetzung und Gewährträger der Verfassung 159
(3) „Unverbrüchlichkeitsanspruch“ der Verfassung 159
bb) Einwände gegen einen immanenten Staatlichkeitsschutz 160
(1) Problematik ungeschriebener Schranken 160
(2) Integrationsoffenheit als Bestandteil der deutschen Verfassung 161
(3) Souveräne Staatlichkeit als notwendige Voraussetzung einer Verfassung 162
(4) Europäischer Staat als Gewährträger 163
(5) „Unverbrüchlichkeitsanspruch“ jeder Verfassung? 165
(6) Zeitlich und inhaltlich eingeschränkte Geltung des Grundgesetzes 166
cc) Zwischenergebnis 168
c) Fazit 168
3. Vereinbarkeit mit den einzelnen Gewährleistungen des Art. 79 Abs. 3 GG 168
V. Zusammenfassung 171
B. Demokratische Legitimation in der Europäischen Union 172
I. Überblick über die Anforderungen an die europäische Demokratie 172
II. Parlamentarische und bundesverfassungsgerichtliche Behandlung 174
1. Einschätzungen in den Bundestagsdebatten vor dem Maastricht-Urteil 174
2. Beurteilung des Bundesverfassungsgerichts 178
3. Änderungen in der parlamentarischen Behandlung nach dem Maastricht-Urteil 179
4. Zusammenfassung der Einschätzungen des demokratischen Defizits 180
III. Die Legitimationskraft des Europäischen Parlaments 180
1. Rechtsstellung des Europäischen Parlaments 181
2. Das Europäische Parlament als Volks- oder Völkervertretung? 182
a) Fehlen eines europäischen Volkes 182
b) Vertretung der Unionsbürgerinnen und Unionsbürger 185
c) Nationale Kontingente als Hindernis? 187
d) Zwischenergebnis 189
3. Die mangelnde Wahlrechtsgleichheit 190
a) Anforderungen an die Gleichheit der Wahl 191
b) Spielraum des Gesetzgebers hinsichtlich der Gleichheit der Wahl 193
c) Wahlgleichheit in föderalen Staaten 196
d) Rechtfertigungsgründe 198
e) Zwischenergebnis 200
4. Möglichkeiten der Kompensation der ungleichen Wahl 201
a) Ausgleich durch die doppelt-qualifizierte Mehrheit im Rat 202
b) Europäische Bürgerinitiative 206
c) Zwischenergebnis 207
5. Zusammenfassende Bewertung 208
C. Die Integrationsverantwortung des Bundestages 209
I. Die Bedeutung des Bundestages im europäischen Integrationsprozess 210
1. Die Einschätzung der eigenen Rechte im Bundestag 212
2. Integrationsverantwortung im Lissabon-Urteil 216
II. Integrationsverantwortung bei Vertragsänderungen 217
1. Das ordentliche Vertragsänderungsverfahren 218
2. Das vereinfachte Vertragsänderungsverfahren 219
3. Brückenklauseln 221
a) Parlamentarische Behandlung 222
b) Gesetzesvorbehalt des Bundesverfassungsgerichts 226
c) Brückenklauseln und deutsches Verfassungsrecht 226
III. Integrationsverantwortung bei Anwendung der Flexibilitätsklausel 230
IV. Zusammenfassung 234
D. Integrationssensible Sachbereiche 234
I. Integrationsvorbehalte im Bundestag 235
II. Die Bestimmung integrationssensibler Bereiche durch das Bundesverfassungsgericht 236
1. Demokratieprinzip als Integrationsgrenze 237
a) Öffentlichkeit als Voraussetzung von Demokratie 238
b) Europäische Öffentlichkeit 239
c) Unzureichende Öffentlichkeit als Integrationshindernis 241
2. Integrationsfeste und integrationssensible Bereiche 242
3. Die Auswahl der integrationssensiblen Bereiche 244
4. Zwischenergebnis 246
III. Im Besonderen: Einsatz der Streitkräfte 246
1. Standpunkte im Bundestag zu einer europäischen Verteidigungspolitik 247
2. Verfassungsgerichtliche Beurteilung einer gemeinsamen europäischen Verteidigung 252
3. Die Begründung des wehrverfassungsrechtlichen Parlamentsvorbehalts 254
a) Wehrverfassung und deutsche Verfassungstradition 255
b) Demokratieprinzip 257
4. Integrationsfestigkeit des Parlamentsvorbehalts 258
5. Zulässigkeit einer europäischen Armee 261
6. Zusammenfassung 264
IV. Im Besonderen: Budgetrecht 264
1. Die Bedeutung des Budgetrechts 264
2. Parlamentarische Behandlung 265
3. Die Beurteilung des Bundesverfassungsgerichts 266
4. Integrationsfestigkeit des Budgetrechts 267
5. Die haushaltspolitische Gesamtverantwortung 269
a) Integrationsbereitschaft des Bundestages 270
b) Bedeutung des Bundestages im Rahmen der Euro-Rettung 271
6. Ergebnis 274
E. Volksabstimmungen als Weg zu einer vertieften europäischen Integration 274
I. Die Stellungnahmen des Bundesverfassungsgerichts zu Volksabstimmungen 275
II. Standpunkte im Bundestag zu Volksabstimmungen über die europäische Integration 276
III. Legitimation europäischer Integrationsakte durch Volksentscheid 280
1. Der Meinungsstand zur Anwendbarkeit des Art. 146 GG 282
2. Art. 146 GG a. F. als Weg zu einer neuen Verfassung 284
3. Das Verhältnis von Art. 146 GG n. F. zu Art. 79 Abs. 3 GG 287
4. Fazit 291
5. Teil: Zusammenfassung und Fazit 292
Literaturverzeichnis 295
Sachwortverzeichnis 323