Recht politikwissenschaftlich erforschen
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Recht politikwissenschaftlich erforschen
Editors: Frick, Verena | Lembcke, Oliver W. | Lemke, Matthias | Wolf, Sebastian
Recht und Politik. Beihefte, Vol. 5
(2021)
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Verena Frick ist Akademische Rätin a.Z. am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen.Oliver W. Lembcke ist Hochschullehrer für Politische Theorie an der Ruhr Universität Bochum.Matthias Lemke ist Regierungsrat und Fachhochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Bundespolizei.Sebastian Wolf ist Professor für Sozialwissenschaften an der Medical School Berlin.Abstract
Das Sonderheft geht auf den 27. Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) zurück, der im Jahre 2018 stattfand, und versammelt all jene Beiträge mit Relevanz für das Themenfeld Politik und Recht. Ergänzt um weitere Studien gliedert sich das Sonderheft in drei Schwerpunkte. Diese umfassen sowohl die »Phänomene der Politisierung«, mit Aktuellem wie der ›Never-Ending-Story‹ der deutschen Wahlrechtsreform sowie grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Politik und Recht, als auch jüngere Ansätze der »Bundesverfassungsgerichtsforschung«, darunter ein Vorschlag zur Messung der Macht des Bundesverfassungsgerichts, sowie die akuten Herausforderungen demokratischer Rechtsstaatlichkeit durch Autoritarismus, Populismus und Terrorismus. Die hier zusammengestellten Analysen dokumentieren die Vielfalt der Themen, die sich aus einer zunehmend integrierten statt separierten Betrachtung von Politik- und Rechtswissenschaft ergeben. Sie bezeugen zudem die lebendige Debatte, die der DVPW-Arbeitskreis »Politik und Recht« angestoßen hat, sowie die Resonanz, die sie erfährt. Die Erforschung des komplexen Verhältnisses von Politik und Recht ist eine disziplinübergreifende Daueraufgabe, die mit dem Arbeitskreis zurecht eine dauerhafte organisatorische Plattform erhalten hat.On Law. Studies in Political ScienceThis collection presents a variety of topics that result from an increasingly integrated rather than separate approach to political science and law. They also testify the vibrant debate initiated by the »Law and Politics« working group of the German Political Science Association and the resonance it has received. Research into the complex relationship between law and politics is an ongoing interdisciplinary task for which the working group has rightfully provided a permanent organizational platform.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Matthias Lemke, Lübeck und Sebastian Wolf: Einleitung | 7 | ||
I. Die Erforschung von Politik und Recht als Daueraufgabe | 7 | ||
II. Phänomene der Politisierung des Rechts | 7 | ||
III. Perspektiven der Bundesverfassungsgerichtsforschung | 8 | ||
IV. Verfassungsgerichtsbarkeit im Spannungsfeld von Autoritarismus, Populismus und Terrorismus | 9 | ||
V. Ausblick | 10 | ||
Verena Frick, Göttingen und Oliver W. Lembcke: Recht politikwissenschaftlich erforschen | 12 | ||
I. Anliegen des Arbeitskreises | 12 | ||
II. Recht als Gegenstand der Politikwissenschaft | 14 | ||
III. Aktuelle Forschungsperspektiven | 16 | ||
1. Bundesverfassungsgerichtsforschung | 17 | ||
2. Konstitutionalismusforschung | 20 | ||
IV. Ausblick | 22 | ||
I. PHÄNOMENE DER POLITISIERUNG DES RECHTS | 25 | ||
Oliver W. Lembcke, Bochum und Frank Heber: Hinter Peking, aber locker vor Pjöngjang. Das deutsche Riesenparlament und die überfällige Reform des deutschen Wahlrechts | 25 | ||
I. Berlins politischer Blähbauch | 25 | ||
II. Bestehende Reformvorschläge | 28 | ||
III. Die absolute Mehrheitswahl mit integrierter Stichwahl | 31 | ||
Roland Lhotta: Politik und Recht: Reloaded | 34 | ||
I. Wahlverwandtschaft, Fernbeziehung oder Gespräch unter Abwesenden? | 34 | ||
II. Beobachtung und Selbstbeobachtung: Auf der Suche nach dem verlorenen Subjekt von Politik und Recht | 38 | ||
III. Emergenz von Recht: Interpretation und Sinnstiftung als politischer Akt | 41 | ||
Daniel Kuchler: Politisches Urteil und Exekutivexpansion | 45 | ||
I. Arendts Urteilsbegriff | 45 | ||
II. Politisierung und Depolitisierung | 49 | ||
III. Exekutivexpansion als übermäßige Depolitisierung | 51 | ||
IV. Schlussfolgerungen | 53 | ||
II. PERSPEKTIVEN DER BUNDESVERFASSUNGSGERICHTS- FORSCHUNG | 54 | ||
Oliver W. Lembcke, Bochum und Kálmán Pócza: Der Stärkeindex als ein „Framework of Analysis” für die empirische Verfassungsgerichtsforschung | 54 | ||
I. Forschungsperspektive | 54 | ||
II. Framework | 55 | ||
III. Anordnungen – erste Dimension | 56 | ||
IV. Reichweite – zweite Dimension | 58 | ||
V. Temporaler Effekt – dritte Dimension | 58 | ||
VI. Anweisungen – vierte Dimension | 59 | ||
VII. Stärke gerichtlicher Verfügungen | 60 | ||
VIII. Ausblick | 62 | ||
Christian Boulanger: Bundesverfassungsgerichtsforschung und Rechtssoziologie | 63 | ||
I. Konvergenz politikwissenschaftlicher und rechtssoziologischer Forschung | 63 | ||
II. Rolle und Funktion von Verfassungsgerichten | 66 | ||
III. Judicial Behavior | 67 | ||
IV. Kontext, Input und Output: Einflussfaktoren und Wirkung | 69 | ||
V. Fazit | 70 | ||
Thomas Gawron, Berlin und Ralf Rogowski: Bundesverfassungsgericht und Wirkungsforschung: Ergebnisse und Forschungsfragen | 72 | ||
I. Wirkungsforschung und Rechtssoziologie | 72 | ||
II. Gesetzliche und gerichtliche Rechtswirkung | 73 | ||
III. Wirkungsforschung und Bundesverfassungsgericht: Ergebnisse unseres Forschungsprojekts | 74 | ||
1. Gerichte | 74 | ||
2. Gesetzgeber/Verfassungsorgane | 75 | ||
3. Verwaltungen | 76 | ||
4. Parteien/Verbände/Religionsgemeinschaften | 77 | ||
5. Private | 78 | ||
IV. Wirkungsforschung und Bundesverfassungsgericht: Forschungsfragen | 79 | ||
Uwe Kranenpohl: Die „Kruzifix-Entscheidung” – eine Panne der Karlsruher Entscheidungsorganisation? | 80 | ||
I. Einleitung | 80 | ||
II. Der Fall | 81 | ||
III. Das gerichtsinterne Entscheidungsverfahren des BVerfG | 81 | ||
IV. Einordnung in die einschlägige Rechtsprechung durch die Senatsmehrheit | 83 | ||
1. Negative Religionsfreiheit | 83 | ||
2. Positive Religionsfreiheit | 84 | ||
3. Schulpflicht und religiöse Prägung der Schule | 84 | ||
4. Elternrecht und staatlicher Bildungsauftrag | 85 | ||
V. Der Entscheidungstenor | 85 | ||
VI. Die Argumentationslinie der Senatsminderheit | 85 | ||
VII. Missachtung von Routinen zur Bearbeitung möglicher Akzeptanzprobleme? | 86 | ||
1. Gesellschaftliche Auffassungen zur Religionsfreiheit | 86 | ||
2. Normverwerfung statt Einzelfallentscheidung mit Präzedenzwirkung | 87 | ||
3. Verfahrensgestaltung | 87 | ||
4. Externe Kommunikation | 88 | ||
VIII. „Lernprozesse” | 88 | ||
Sebastian Wolf: „Spiel” statt „Dialog” der Gerichte: Bundesverfassungsgericht und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte aus modelltheoretischer Perspektive | 90 | ||
I. Einleitung | 90 | ||
II. Spiel oder Dialog zwischen Karlsruhe und Straßburg? | 91 | ||
III. BVerfG und EGMR: Abschreckungs- oder Gefangenendilemma? | 94 | ||
IV. Schlussbetrachtung | 97 | ||
III. VERFASSUNGSGERICHTSBARKEIT IM SPANNUNGSFELD VON AUTORITARISMUS, POPULISMUS UND TERRORISMUS | 100 | ||
Sarah Schmid: Rechtspluralismus als Chance für die Rechtsstaatlichkeit? Der Einfluss des kolumbianischen Verfassungsgerichtes auf die Ausgestaltung der indigenen Rechtsautonomie | 100 | ||
I. Bewertung des Rechtspluralismus im wissenschaftlichen Diskurs | 100 | ||
II. Die Qualität rechtsstaatlicher Institutionen in Kolumbien | 102 | ||
III. Genese und Struktur der indigenen Rechtsordnungen in Kolumbien | 104 | ||
IV. Regulierung der indigenen Rechtsautonomie durch den Corte Constitucional | 106 | ||
V. Rechtspluralismus als „Allerheilmittel”? | 109 | ||
Giovanni de Ghantuz Cubbe: Populistische Parteien und Verfassungsgerichte | 110 | ||
I. Einleitung | 110 | ||
II. Die Autorität von Verfassungsgerichten auf drei Ebenen | 111 | ||
III. Populistische Parteien und Verfassungsgerichte | 114 | ||
1. Populistische Interventionen | 115 | ||
2. Die Widerstandsfähigkeit von Verfassungsgerichten | 117 | ||
IV. Schlusswort | 119 | ||
Annette Förster: Wer entscheidet, wo und für wen die Verfassung gilt? – Guantánamo und der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten | 120 | ||
I. Einleitung | 120 | ||
II. Die (un)rechtliche Grundlage für Guantánamo | 121 | ||
III. Wer entscheidet, wo und für wen die Verfassung gilt? | 122 | ||
1. Der Supreme Court spricht US-Gerichten Jurisdiktion über Guantánamo-Häftlinge zu | 123 | ||
2. Die Auseinandersetzung der Gewalten | 123 | ||
IV. Die Rolle des Supreme Court in den Guantánamo-Fällen | 127 | ||
Autorinnen und Autoren | 129 |