Normkonkretisierende Irrelevanzschwellen umweltqualitätsrechtlicher Beeinträchtigungsverbote für schadstoffemittierende Anlagen
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Normkonkretisierende Irrelevanzschwellen umweltqualitätsrechtlicher Beeinträchtigungsverbote für schadstoffemittierende Anlagen
Anlass, Zulässigkeit und Gestaltungskompetenz aus der Perspektive des Unionsrechts
Schriften zum Umweltrecht, Vol. 195
(2021)
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Studium der Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Schwerpunkt: Staat und Verfassung), 2005 bis 2011; Rechtsreferendariat im Bezirk des OLG Köln mit Stationen u.a. am Bundesverfassungsgericht, 2011 bis 2013; Wissenschaftliche Mitarbeit an den Universitäten Bonn, Luzern und Trier (IUTR) bis Ende 2018; Rechtsanwalt seit 2019.Abstract
Die Handhabung der Verschlechterungsverbote und Verbesserungsgebote des europäischen Umweltqualitätsrechts als Genehmigungsmaßstab für schadstoffemittierende Anlagen (sog. Beeinträchtigungsverbote) birgt nicht zuletzt aufgrund strenger Grenzwerte und hoher Vorbelastungen die Gefahr irrationaler Vollzugsergebnisse. Zur Bewältigung dieser Schwierigkeiten wird in der deutschen Rechtspraxis die Anwendung von »Irrelevanzschwellen« in Form etwa von Untersuchungsraumbegrenzungen und Geringfügigkeitsschwellen diskutiert. Unklar ist ihre Vereinbarkeit namentlich mit dem Unionsrecht.Der Autor untersucht, wie Irrelevanzschwellen im Rahmen der unionsrechtlichen Beeinträchtigungsverbote dogmatisch verortet und gerechtfertigt werden können. Die Basis seines Rechtfertigungsmodells bildet die zentrale These, dass die unionsrechtlichen Beeinträchtigungsverbotstatbestände letztlich durchweg eine finale Struktur aufweisen, die Gestaltungsspielräume für einen rationalen Vollzug überlässt.»In Heft 3/2021 der Zeitschrift für Europäisches Umwelt- und Planungsrecht (EurUP) ist eine Begleitpublikation zum Werk erschienen. ›$aLinnartz$z, Von den Schwierigkeiten bei der Umsetzung des europäischen Umweltqualitätsrechts - oder der Möglichkeit eines Perspektivwechsels. Zur Anerkennung von Irrelevanzschwellen bei der Anlagenzulassung‹, EurUP 2021, S. 284-301.«»Norm-Concretising ›Irrelevance Thresholds‹ for Impairment Prohibitions of Environmental Quality Objectives Concerning Installations Emitting Pollutants. Motives, Admissibility and Formative Competence from a European Law Perspective«This thesis assesses whether »irrelevance thresholds« (study area limitation, de minimis thresholds) are in conformity with European law when examining the environmental quality objectives under secondary law as a criterion for the granting of permits for installations emitting pollutants (so-called impairment prohibitions ). The justification of irrelevance thresholds is based on the thesis that impairment prohibitions under EU law consistently have a final structure that leaves room for Member States to concretise their provisions.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
Teil 1: Einleitung | 25 | ||
A. Qualitätsorientierung im Umweltrecht | 25 | ||
B. Untersuchungsgegenstand | 29 | ||
C. Grundlagen und Vorüberlegungen | 31 | ||
I. Beschränkung auf den Fall wirkseitig eingerichteter Standards | 31 | ||
II. Normkonkretisierung des Verursachungstatbestands | 32 | ||
1. Ausfüllung von tatbestandlichen Entscheidungsspielräumen | 32 | ||
2. Umweltrechtliche Besonderheiten | 34 | ||
3. Festzuhaltende Aspekte | 37 | ||
III. Unionsrechtliche Untersuchungsperspektive | 37 | ||
1. „1:1“-Umsetzung der Beeinträchtigungsverbote im deutschen Recht | 38 | ||
2. Materielle und kompetenzielle Unionsrechtskonformität von Irrelevanzschwellen | 39 | ||
D. Gang der Untersuchung | 41 | ||
Teil 2: Irrationalitätspotenzial des Umweltqualitätsrechts in Anlagengenehmigungsverfahren | 43 | ||
Kapitel 1: Tatbestandliche Strukturen | 43 | ||
A. FFH-Gebietsschutzrecht | 43 | ||
I. Quellenunabhängiger Pflichtenkreis der Mitgliedstaaten | 43 | ||
1. Qualitätsziel Verbesserungsgebot | 44 | ||
a) Erreichung des „günstigen Erhaltungszustands“ | 44 | ||
b) Maßnahmen | 44 | ||
2. Qualitätsziel Verschlechterungsverbot | 45 | ||
a) Verbot der Verschlechterung des Status quo | 45 | ||
b) Maßnahmen | 46 | ||
II. Beeinträchtigungsverbot für Anlagen | 47 | ||
1. Qualitätsrichtlinieninterne Regelung | 47 | ||
2. Komponenten im Bereich stofflicher Belastungen | 48 | ||
a) Qualitätszieltatbestand | 48 | ||
b) Verursachungstatbestand | 49 | ||
c) Verortung des „Erheblichkeits“-Merkmals im Verursachungstatbestand | 49 | ||
3. Herausforderungen im Ausgangspunkt | 51 | ||
a) „Einbruch“ in den Gestaltungsspielraum der Mitgliedstaaten | 51 | ||
b) Strenger Prognosemaßstab | 51 | ||
c) Vorwurf der Irrationalität im Ausgangspunkt | 54 | ||
III. Konkretisierung der Qualitätsziele | 55 | ||
1. Quantifizierung durch Grenzwerte in Form von Critical Loads | 55 | ||
2. Critical Loads als adäquater Maßstab in der Beeinträchtigungsverbotsprüfung? | 57 | ||
a) Eignung im Grundsatz | 57 | ||
b) Verursachungsanforderungen im Einzelnen? | 59 | ||
aa) Kausalität nach strengem Prognosemaßstab | 59 | ||
bb) Zurechnung | 61 | ||
IV. Zusammenfassung | 62 | ||
B. Luft- und Gewässerqualitätsrecht | 63 | ||
I. Quellenunabhängiger Pflichtenkreis der Mitgliedstaaten | 63 | ||
1. Vorgaben der LQRL | 63 | ||
a) „Grenzwerte“ für die Luftqualität | 63 | ||
b) „Grenzwerte“ als Qualitätsziele | 65 | ||
aa) Verschlechterungsverbot | 65 | ||
(1) Verbot der Verschlechterung des Status quo | 65 | ||
(2) Maßnahmen | 66 | ||
bb) Verbesserungsgebot | 67 | ||
(1) Erreichung des grenzwertkonformen Zustands | 67 | ||
(2) Maßnahmen | 67 | ||
c) Zusammenfassung | 67 | ||
2. Vorgaben der WRRL | 68 | ||
a) Qualitätsziel Verbesserungsgebot | 68 | ||
aa) Normativer Bezugspunkt | 69 | ||
bb) „One out all out“ | 69 | ||
b) Qualitätsziel Verschlechterungsverbot | 71 | ||
aa) Verbot der Verschlechterung des Status quo? | 71 | ||
(1) Modifizierung durch die „One out all out“-Regel? | 71 | ||
(2) Harmonisierung mittels Qualitätskomponentenklassentheorie? | 73 | ||
bb) Ergebnis | 76 | ||
c) Maßnahmen | 77 | ||
d) Zusammenfassung | 78 | ||
II. Beeinträchtigungsverbot für Anlagen nach der IE-RL | 79 | ||
1. „Schutzpflicht“ gemäß Art. 11 lit. c) IE-RL | 81 | ||
a) Auslegungsmöglichkeiten | 81 | ||
aa) „Erhebliche Umweltverschmutzungen“ als (allgemeiner) Qualitätszieltatbestand? | 81 | ||
bb) „Erhebliche Umweltverschmutzungen“ als Präzisierung des Verursachungstatbestands | 84 | ||
cc) Stellungnahme | 86 | ||
b) Ergebnis | 89 | ||
2. Art. 11 lit. c) IE-RL als Grundstruktur der „Verursachung“ einer Qualitätszielverletzung durch Anlagen | 90 | ||
a) Verhältnis zur„Weservertiefungs“-Rechtsprechung des EuGH | 90 | ||
aa) Zweifel an der herrschenden Deutung des ersten Leitsatzes? | 91 | ||
bb) Harmonische Koexistenz bei näherer Betrachtung | 93 | ||
(1) IE-Anlagen | 93 | ||
(a) Grundsätzlicher Gestaltungsspielraum im Rahmen des ersten Leitsatzes | 93 | ||
(b) Bereichsspezifische Einschränkung durch Art. 11 lit. c) IE-RL | 96 | ||
(2) Nicht-IE-Anlagen | 97 | ||
cc) Ergebnis | 98 | ||
b) Verhältnis zur Phasing-Out-Verpflichtung | 98 | ||
c) Verhältnis zur Rechtsprechung des BVerwG im Luftreinhalterecht | 99 | ||
d) Ergebnis | 101 | ||
3. Vergleich zum BeeinträchtigungsverbotFFH | 102 | ||
a) „Einbruch“ in den Gestaltungsspielraum der Mitgliedstaaten | 102 | ||
b) Verursachungsanforderungen? | 102 | ||
aa) Kausalität nach Maßstab der Wahrscheinlichkeit | 102 | ||
(1) Risiko im Unionsrecht und im nationalem Recht | 103 | ||
(2) Divergierende Operationalisierung des Vorsorgeprinzips | 105 | ||
(3) Unionsrechtliche Rezeption des Konzepts des BImSchG | 106 | ||
bb) Zurechnungsanforderungen | 110 | ||
C. Zusammenfassung | 110 | ||
Kapitel 2: Irrationalitätspotenzial der Beeinträchtigungsverbote | 112 | ||
A. Praktische Prüfung der Beeinträchtigungsverbote | 112 | ||
I. Berechnung der Zusatzbelastung | 112 | ||
II. Messung der Vorbelastung | 113 | ||
III. Abgleich der Immissionsprognose mit dem Grenzwert | 114 | ||
B. Erkenntnis- und Wertungsproblematik | 114 | ||
I. Erkenntnisproblematik | 115 | ||
1. Offene Rahmenbedingungen | 115 | ||
a) Berechnungs- und Messunsicherheiten | 115 | ||
b) Fehlende Beurteilungsvorgaben | 116 | ||
aa) BeeinträchtigungsverbotLQ | 116 | ||
bb) BeeinträchtigungsverbotGQ | 117 | ||
cc) BeeinträchtigungsverbotFFH | 117 | ||
2. Irrationalitätspotenzial der Prognose der Zusatzbelastung | 118 | ||
a) BeeinträchtigungsverbotsprüfungFFH | 118 | ||
aa) Irrationale Risikoverteilung im Kontext diffuser Quellen | 119 | ||
bb) Irrationale räumliche Ausdehnung der Prüfung | 119 | ||
b) BeeinträchtigungsverbotsprüfungLQ/GQ | 120 | ||
aa) Prima facie fehlendes Irrationalitätspotenzial | 120 | ||
bb) Irrationales Unterlaufen der Wahrscheinlichkeit | 121 | ||
3. Zusammenfassung | 122 | ||
II. Wertungsproblematik | 123 | ||
1. Irrationalitätspotenzial der Bewertung der Gesamtbelastung | 123 | ||
2. Akuter Auftritt im Bereich des FFH-Gebietsschutzes und der chemischen Gewässerqualität | 124 | ||
III. Zusammenfassung | 125 | ||
Teil 3: Rationalisierung des Irrationalitätspotenzials mittels Irrelevanzschwellen | 127 | ||
Kapitel 1: Formen von Irrelevanzschwellen, rechtliche Kernfragen und Thesen | 127 | ||
A. Typologie | 128 | ||
I. Terminologische Vielfalt | 128 | ||
II. Vorschlag einer Kategorisierung | 129 | ||
1. Rationalisierung der Erkenntnisproblematik durch Untersuchungsraumbegrenzungen | 129 | ||
2. Rationalisierung der Wertungsproblematik | 130 | ||
a) Geringfügigkeitsschwellen | 130 | ||
b) Sanierungsklauseln | 130 | ||
III. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands | 131 | ||
B. Kernfragen der Rechtfertigung | 132 | ||
I. Untersuchungsraumbegrenzungen | 132 | ||
1. BeeinträchtigungsverbotLQ | 133 | ||
a) Beurteilungsgebiet gemäß Ziff. 4.6.2.5 TA Luft | 133 | ||
b) Kernfragen und These | 134 | ||
2. BeeinträchtigungsverbotGQ | 136 | ||
a) Vorhabenbezogenes „Abschneidekriterium“ nach Modell „Datteln“ | 136 | ||
b) Kernfragen und These | 138 | ||
3. BeeinträchtigungsverbotFFH | 138 | ||
a) Vorhabenbezogenes „Abschneidekriterium“ | 138 | ||
aa) Judikativer Hintergrund | 138 | ||
bb) Varianten | 139 | ||
(1) Hypothetische Messbarkeit fachlicher Abschätzung | 139 | ||
(2) Summationsvorsorglicher Ansatz insbesondere des OVG NRW | 140 | ||
cc) Leistung der Varianten | 141 | ||
b) Kernfragen und These | 141 | ||
aa) Meinungsspektrum | 141 | ||
bb) Widerstreitende Kernpunkte | 144 | ||
II. Geringfügigkeitsschwellen | 144 | ||
1. BeeinträchtigungsverbotLQ | 144 | ||
a) Vorhabenbezogenes Modell gemäß Ziff. 4.2.2 a) TA Luft | 144 | ||
b) Verortung und Kernfragen der Rechtfertigung | 146 | ||
aa) Fachliche Basis | 146 | ||
bb) Meinungsspektrum | 146 | ||
cc) These: Maßnahmenplanungskontextuale Unerheblichkeit geringfügiger Zusatzbelastung | 147 | ||
2. BeeinträchtigungsverbotGQ | 149 | ||
a) Literaturvorschlag eines vorhabenbezogenen Modells | 149 | ||
b) These: Maßnahmenplanungskontextuale Unerheblichkeit geringfügiger Zusatzbelastung | 149 | ||
3. BeeinträchtigungsverbotFFH | 150 | ||
a) Gebietsbezogenes Modell | 151 | ||
b) These: Maßnahmenplanungskontextuale Unerheblichkeit geringfügiger Gesamtzusatzbelastung | 152 | ||
C. Zusammenfassung zu begründender Thesen | 153 | ||
I. Untersuchungsraumbegrenzungen | 153 | ||
II. Geringfügigkeitsschwellen | 154 | ||
Kapitel 2: Unionsrechtskonformität der Irrelevanzschwellen bei IE-Anlagen | 154 | ||
A. Untersuchungsraumbegrenzungen | 154 | ||
I. Rechtfertigung im Rahmen des VerursachungstatbestandsLQ/GQ | 154 | ||
1. Entscheidungsspielräume im Rahmen der Rechtsanwendung | 155 | ||
a) Maßstab der Wahrscheinlichkeit | 155 | ||
aa) Anforderungen im Grundsatz | 155 | ||
bb) Kontextuale Präzisierung des Entscheidungsspielraums | 158 | ||
(1) „Objektive“ Prämisse des Wahrscheinlichkeitsmaßstabs | 158 | ||
(2) Normativität der Prämisse | 159 | ||
(3) Verhältnis zum „subjektiven Gefahrbegriff“ | 162 | ||
cc) Ergebnis | 164 | ||
b) Tatsachenermittlungsanforderungen | 165 | ||
aa) Grundsatz des indirekten Vollzugs und der Verfahrensautonomie | 165 | ||
bb) Unionsrechtliche Grenzen des verfahrensautonomen Entscheidungsspielraums | 166 | ||
(1) Keine spezielle sekundärrechtliche Modifikation | 167 | ||
(a) Kein sekundärrechtliches Beurteilungsverfahren | 167 | ||
(b) Keine Modifikationen durch UVP-RL | 167 | ||
(2) Grundsatz umfassender Sachverhaltsaufklärung | 170 | ||
(a) Vorab: Untersuchungsgrundsatz gemäß § 24 Abs. 1 VwVfG | 170 | ||
(b) Parallele unionsrechtliche Determinanten | 171 | ||
(3) Effektivitätsgebot | 174 | ||
2. Entscheidungsspielraumskonformität des Modells „Datteln“ und des Beurteilungsgebiets gemäß Ziff. 4.6.2.5 TA Luft | 177 | ||
a) Wahrung der materiell-rechtlichen Grenzen | 177 | ||
b) Wahrung der verfahrensrechtlichen Grenzen | 178 | ||
aa) Vereinbarkeit mit dem Grundsatz umfassender Sachverhaltsaufklärung | 178 | ||
(1) Modell „Datteln“ | 178 | ||
(2) Beurteilungebiet gemäß Ziff. 4.6.2.5 TA Luft | 179 | ||
bb) Vereinbarkeit mit dem Effektivitätsgebot | 181 | ||
(1) Schutz des räumlichen Umfelds als Bezugspunkt | 181 | ||
(2) Faktische Wirksamkeit | 184 | ||
c) Ergebnis | 185 | ||
II. Rechtfertigung im Rahmen des VerursachungstatbestandsFFH | 185 | ||
1. Entscheidungsspielraum im Rahmen der Rechtsanwendung | 185 | ||
a) Maßstab der „besten wissenschaftlichen Erkenntnisse“ | 185 | ||
aa) Fehlende Objektivität | 186 | ||
bb) Entscheidungsermächtigung trotz fehlender Objektivität? | 187 | ||
(1) Risikoverbot? | 187 | ||
(2) Risikoentscheidung? | 188 | ||
cc) Legitimation zur Risikoentscheidung | 189 | ||
(1) Vorprüfungsstufe gemäß Art. 6 Abs. 3 S. 1 FFH-RL als Indiz? | 190 | ||
(2) Parallele zum Beweismaß | 191 | ||
(3) Vorbehalt „vernünftiger Zweifel“ | 192 | ||
b) Bereichsspezifisches Ausmaß des Entscheidungsspielraums | 194 | ||
aa) „Planungsziel“ | 195 | ||
bb) „Planungsleitlinien“ | 196 | ||
(1) Abstand zur Wahrscheinlichkeit | 197 | ||
(2) Gewährleistung der Summationsbetrachtung | 197 | ||
(3) Berücksichtigung der Vollzugstauglichkeit | 197 | ||
c) Ergebnis | 199 | ||
2. Entscheidungsspielraumskonformität des „Abschneidekriteriums“ | 199 | ||
a) Zulässigkeit einer konkretisierenden Untersuchungsraumbegrenzung an und für sich | 199 | ||
b) Hypothetische Messbarkeit oder Summationsvorsorglichkeit? | 200 | ||
c) Ergebnis | 202 | ||
B. Geringfügigkeitsschwellen | 203 | ||
I. BeeinträchtigungsverbotLQ/GQ | 203 | ||
1. Entscheidungsspielraum | 203 | ||
a) Allgemeine Vitalisierung der „Erheblichkeit“ im Verursachungstatbestand | 203 | ||
aa) Verkennung faktisch nur mittelbarer Aussagekraft der Quantifizierung | 204 | ||
bb) Normative Klarstellung insbesondere in Art. 18 IE-RL | 205 | ||
cc) Erforderlichkeit einer maßnahmenkontextualen Bewertung der Zusatzbelastung | 207 | ||
dd) Plausibilität gerade angesichts des Ausnahmeregimes der WRRL | 209 | ||
b) Fallgruppe: Unerheblichkeit geringfügiger Zusatzbelastungen | 210 | ||
aa) Regulierung geringfügiger Zusatzbelastungen grundsätzlich allein durch „andere Maßnahmen“ | 210 | ||
(1) Teleologische Erwägungen | 211 | ||
(a) Vorgesehener Instrumentenmix | 211 | ||
(b) Gesamträumige Reichweite des Einsatzes von BVT einerseits | 212 | ||
(c) Beeinträchtigungsverbote als Instrument für besonderes Beeinträchtigungspotenzial im Einzelfall andererseits | 213 | ||
(2) Systemkonformität der Erwägungen | 215 | ||
(a) Beeinträchtigungsverbot als ein Umsetzungsbestandteil des Verursacherprinzips | 215 | ||
(b) Freiheitsrechtliche Verhältnismäßigkeit? | 218 | ||
(c) Gleichheitsrechtliche Verhältnismäßigkeit | 219 | ||
(3) Ergebnis | 221 | ||
bb) Ergänzende Vorsorgebedürftigkeit im Einzelfall | 221 | ||
cc) Zusammenfassung | 222 | ||
2. Vertretbarkeit der konkretisierenden Rechtssetzung | 223 | ||
a) Ziff. 4.2.2 a) TA Luft | 223 | ||
aa) Geringfügigkeitsschwelle im engen Sinn | 223 | ||
bb) Emissionsreduktionszusatzverpflichtung | 226 | ||
b) Übertragbarkeit der Erwägungen auf das BeeinträchtigungsverbotGQ | 226 | ||
3. Ergebnis | 227 | ||
II. BeeinträchtigungsverbotFFH | 227 | ||
1. Entscheidungsspielraum | 227 | ||
a) Vergleichbarer Spielraum des „Erheblichkeits“-Merkmals im Ansatz | 227 | ||
aa) Zulässigkeit maßnahmenkontextualer Bewertung der Zusatzbelastung | 228 | ||
(1) Präzise Wahrung der Qualitätsziele | 228 | ||
(2) Konsequente Umsetzung des wirkungsbezogenen Ansatzes der Beeinträchtigungsverbote | 230 | ||
(3) Ergebnis | 233 | ||
bb) Unerheblichkeit geringfügiger Zusatzbelastungen | 234 | ||
b) Modifikation durch obligatorische Summationsbetrachtung | 235 | ||
2. Möglichkeiten konkretisierender Rechtssetzung | 237 | ||
a) Konkretisierung der Risikoerhöhung | 237 | ||
b) Konkretisierung des Umfangs der Gesamtzusatzbelastung | 238 | ||
aa) Abgrenzung zwischen Vor- und Zusatzbelastung | 239 | ||
(1) Unionsrechtliches Inkrafttreten des Gebietsschutzes (OVG NRW) | 239 | ||
(2) Zeitpunkt der Beeinträchtigungsverbotsprüfung | 240 | ||
(3) Stellungnahme | 241 | ||
bb) Anforderungen an die Berücksichtigung bislang nicht verwirklichter Projekte | 244 | ||
(1) Prüffähiger Genehmigungsantrag | 244 | ||
(2) Erteilte Genehmigung | 245 | ||
(3) Stellungnahme | 246 | ||
3. Ergebnis | 247 | ||
Kapitel 3: Übertragbarkeit auf Nicht-IE-Anlagen | 248 | ||
A. Prinzipielle Übertragbarkeit der Thesen auf Nicht-IE-Anlagen | 248 | ||
B. Zusammenfassung von Teil 3 | 251 | ||
Teil 4: Umsetzung der Irrelevanzschwellen im deutschen Recht | 254 | ||
Kapitel 1: Delegation auf den Rechtsanwender | 254 | ||
A. Prinzipielle 1:1-Umsetzung des Richtlinienrechts durch den deutschen Gesetzgeber | 254 | ||
B. Identität der delegierten Entscheidungsspielräume trotz semantischer Abweichungen | 255 | ||
I. Auffindbarkeit der zweistufigen Verursachungstatbestandsstruktur im deutschen Umsetzungsgesetz | 255 | ||
1. BeeinträchtigungsverbotLQ/GQ | 256 | ||
a) § 5 Abs. 1 Nr. 1 BImSchG | 256 | ||
b) § 12 Abs. 1 Nr. 1 bzw. § 57 Abs. 1 Nr. 2 WHG | 258 | ||
2. BeeinträchtigungsverbotFFH – § 34 Abs. 2 BNatSchG | 259 | ||
II. Entscheidungsspielraum der einfachgesetzlichen Tatsachenermittlungsanforderungen | 259 | ||
C. Ergebnis | 260 | ||
Kapitel 2: Kompetenz zu letztverbindlicher Konkretisierung der Irrelevanzschwellen | 260 | ||
A. Vorbemerkungen | 261 | ||
I. Anlass durch 1:1-Umsetzung | 261 | ||
II. Verfahrensautonome Zuweisung der Letztkonkretisierungskompetenz | 262 | ||
III. Vorgehensweise und These | 262 | ||
B. Bereichsspezifische Vorzugswürdigkeit exekutiver Letztkonkretisierungskompetenz im deutschen Recht | 265 | ||
I. Grundsatz judikativer Letztkonkretisierungskompetenz | 265 | ||
1. Gesetzesakzessorietät von Art. 19 Abs. 4 S. 1 GG | 265 | ||
2. Prämissen | 267 | ||
3. Geltung auch für den Wahrscheinlichkeitsmaßstab | 269 | ||
4. Geltung im Rahmen der Beeinträchtigungsverbote | 270 | ||
5. Gestalt reduzierter Kontrolldichte | 271 | ||
II. Bereichsspezifische Dysfunktionalität judikativer Letztkonkretisierungskompetenz | 272 | ||
1. Kein überlegenes Tatsachenverständnis | 272 | ||
2. Inadäquate Perspektive zur Gestaltung des notwendigen Vollzugskonzepts | 275 | ||
3. Unterlegene (formal-)adäquate Umsetzung | 278 | ||
III. Ergebnis | 279 | ||
C. Unionsrechtskonformität exekutiver Letztkonkretisierungskompetenz | 280 | ||
I. Vereinbarkeit mit Art. 47 GRCh | 280 | ||
1. Grundsatz vollständiger gerichtlicher Kontrolle | 281 | ||
2. Anhaltspunkte bereichsspezifisch reduzierter Kontrolle | 283 | ||
II. Vereinbarkeit insbesondere mit dem Effektivitätsgebot | 286 | ||
III. Ergebnis | 288 | ||
Kapitel 3: Handlungsformen der Umsetzung | 288 | ||
A. Praktische Beliebtheit von Verwaltungsvorschriften | 289 | ||
B. Unionsrechtskonformität der Festlegung von Irrelevanzschwellen in Verwaltungsvorschriften | 291 | ||
I. Wahrung der formalen RL-Umsetzungsanforderungen | 291 | ||
1. Beeinträchtigungsverbote als subjektive Rechte? | 292 | ||
2. Zulässigkeit der Konkretisierung außerhalb des Außenrechts | 293 | ||
II. Entgegenstehende spezielle Vorgaben der IE-RL? | 295 | ||
III. Ergebnis | 297 | ||
Teil 5: Zusammenfassung | 298 | ||
Literaturverzeichnis | 305 | ||
Stichwortverzeichnis | 328 |