Vom Lebensleid zu psychischen Krankheiten
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Vom Lebensleid zu psychischen Krankheiten
Auf den Spuren der »Assoziation« von Syndromen zu psychischen Krankheiten (Nosopoiesis) und ihrer »Dissoziation« in multiple »Störungstypen«
(2009)
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Spurensuche in der Kulturgeschichte der Psychiatrie: »psychische Krankheiten« sind kulturelle Konstruktionen, entsprechend auch ihre Begründung in Seele, Gehirn, Gesellschaft und die Behandlungsvorschläge zwischen Geistheilen und Gehirnchemie und -chirurgie. Vorstellungen, Begriffe, »Wissen«, die Achtung vor der Würde, die Ethik des Denkens und Handelns sind zu befragen.Der Schamane nimmt den Menschen (auch Erde, Tiere, Pflanzen) als »begeisterten Leib«, eingebettet in eine sinnliche und aussersinnliche Welt, in der Gesundheit und Krankheit von der Lebensführung abhängen (Tabu, Achtung vor spirituellen Kräften). Erst als Körper und Seele als getrennte »Naturen« aufgefasst wurden, konnte man von »Seelenkrankheiten« reden.Dieser Seele wurden Funktionen zugeschrieben: Kognitionen. Emotionen (»Affekte« und Triebe), Bewusstsein mit Ich/Selbst-Bewusstsein. Die Vorstellung eines klaren Wachbewusstseins führt zur Annahme des Unbewussten. Diese Funktionsbereiche wurden mehr und mehr als eigene Einheiten (mit eigener Gehirnregion) vorgestellt. Dies rief die Frage nach ihrer Verbindung (Assoziation) auf; wo die ausblieb, wurde Spaltung (Dissoziation) angenommen. Die Abtrennung von psychischen Funktionseinheiten legt die Grundlage für die Krankheitskonstruktion: Störungen des Wachbewusstseins, der Kognitionen, der Emotionen (»Affektkrankheiten«), der Einheit des Bewusstseins (Dissoziative Störungen), besonders des personalen Ich/Selbstbewusstseins (sogenannte Schizophrenien).
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Übersicht | 5 | ||
Inhalt | 6 | ||
Vorwort | 9 | ||
Anmerkung für den Leser | 15 | ||
I Der Weg des Abendlandes vom Mythos zu Philosophie und Wissenschaft | 21 | ||
Von Mythos, Magie, Religiophilosophie zu Wissenschaften und Philosophie | 22 | ||
Die Kulturgeschichte der Vorstellung: eine Seele, ein Bewusstsein, ein Ich | 24 | ||
Psyche – Subjekt – BewusstseinDie in der abendländischen | 31 | ||
Die Trennung von Religion und Philosophie, von Philosophie und Wissenschaft | 36 | ||
Skeptische Untersuchung des Wissens. Perspektive und Methode | 41 | ||
Denken – Fragen – Gestaltung der „Welt“ | 44 | ||
Sprache | 45 | ||
Forschen, Entdecken, Erfinden, Interpretieren | 47 | ||
Ethik | 50 | ||
Philosophie ist unumgänglich | 57 | ||
II Auf den Spuren „assoziativer“ Nosopoiesis und der „Dissoziation“ in Störungs-Typen | 65 | ||
Leiden, Grenzsituationen, Beschwerden | 66 | ||
Die Normalität des Leidens und der hedonistische Wellness-Wahn | 66 | ||
Vom Leiden zu Beschwerdebewusstsein und Heilungssuche | 74 | ||
Schamanen und andere Heiler | 79 | ||
Kulturgeschichte der Ursachen-Vorstellungen | 81 | ||
Prädisposition, Vulnerabilität, Psychasthenie | 85 | ||
Symptome und Syndrome, Diagnosen | 106 | ||
Die Komplexität der Syndrome | 110 | ||
Die Syndrome Depression, Manie, Schizophrenie | 111 | ||
Die Aera der Krankheitskonstruktionen (Nosopoieis): Psychonosopoiesis | 142 | ||
III Das Dissoziationsmodell und die Schizophrenien | 155 | ||
Anthropologische Vorannahmen: Polypsychismus, Monopsychismus | 156 | ||
Philosophiegeschichtliche Wurzeln der Assoziations-Psychologie | 158 | ||
Die drei Wurzeln des Schizophrenie-Konzepts von Eugen Bleuler | 170 | ||
Gestörte Assoziationen in Bleulers Schizophrenie-Deutung | 173 | ||
Die Verdrängung des Dissoziationsmodells und sein Wiederaufleben | 181 | ||
Die Pathologie des Ich/Selbst | 183 | ||
Schizophrene Syndrome - Dissoziative Identitäts-Störung | 190 | ||
Grenzen des Denkmodells Assoziation/Dissoziation | 194 | ||
IV Der Weg der Psychiatrie von monistischen Ideologien zu einer integralen Heilkunde | 203 | ||
Literatur | 225 | ||
Sach-Index | 243 |